Stichsäge Makita versus Festool Carvex

yoghurt

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Hallo,
ich habe heute mal meine beiden Stichsägen direkt mit einander verglichen. Die Versuchsanordnung ist weder wissenschaftlich noch besonders umfassend. Ich habe einfach eine Kontur in Spanplatte gesägt, wie ich es oft mache, wenn ich Blenden anpasse - das ist übrigens die Aufgabe, für die ich die Stichsäge am meisten benutze. Beide Stichsägen waren mit dem gleichen neuen Sägeblatt ausgerüstet und wurden mit voller Leistung und Pendelhub betrieben. Gesägt habe ich von unten, wie man das als Tischler meiner Generation noch gelernt hat. Wie viel günstiger eine aktuelle Makita gegenüber der Carvex ist kann ja jeder selbst recherchieren.

Die Festool ist relativ neu, ich glaube 2016 gekauft. Die Makita habe ich schon seit ca. 1998 und sie ist mal ein Stockwerk tief von einem Baugerüst gefallen. Nach dem Sturz war das Kunststoffgehäuse locker und der Schuh verzogen. Ich habe der Säge inzwischen einen neuen Schuh gegönnt. Ob sie wieder "ganz die Alte" ist, kann ich nicht sicher sagen.

Mein Ergebnis:
Beide Stichsägen haben den Job soweit ordentlich erledigt. Die Carvex ist leichter und ich hatte im ersten Anlauf das Gefühl, dass das Blatt etwas schwammig auf Richtungsänderungen reagiert, das wurde durch eine engere Einstellung der Führungsbacken besser (kein Wunder!). Der Schnitt war soweit winklig gegenüber der Plattenebene.

Die Makita läuft etwas unruhiger. Normalerweise lasse ich sie auch nicht auf Stufe 6 (von 6) laufen, ich bevorzuge Stufe 5 da ist sie deutlich leiser. Wie das Detailfoto zeigt gab es beim sägen mit der Makita kleinere Ausrisse in der Spanplatte. Außer war der Schnitt nicht winklig zur Plattenebene, ich habe den Winkel hier an die Schnittkante angelegt um das Ergebnis besser zu verdeutlichen.

Ich habe übrigens ohne Absaugung gearbeitet, bei der Makita fand ich das mitgelieferte Absaugrörchen immer einen schlechten Witz, während sich die Festool tatsächlich relativ gut absaugen lässt und der hinten an der Stichsäge angeschlossene Schlauch auch nur wenig stört. Will heißen, bei Kunden arbeite ich seit ich die Carvex habe mit
Absaugung.

Wer weitere Fragen hat oder eine Testdisziplin vorschlagen möchte, ist mir herzlich willkommen!
 

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Holzaki

ww-kirsche
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Hi,

danke für den Test hätte ich nicht gedacht, dass eine Stichsäge das nahezu senkrecht hinbekommt. Ich nutze meine so gut wie gar nicht.

Gruß
Andi
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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Hmm also solch dünne Spanplatte sägt meine Kress (6275 E) mit neuen Blatt auch mühelos und mit senkrechten Schnitt. Wo soll da die Kunst liegen.

Wenn schon so ein Test, dann mit einer Span Arbeitsplatte mit 40mm Stärke, oder mit 30mm Kiefernholz oder mit eine Eichenbohle von 40mm.
 

Sägenbremser

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So ein wenig ist das bei mir auch so.

Eine FEIN wenn es wirklich präzise werden
soll und die Arbeitsgeschwindigkeit eher zur
Nebensache mutiert, soll es tüchtig vorran
gehen nehme ich die olle Festo. Bei dickem
Massivholz versagt die Graue immer. Da hab
ich schon mal 2-3mm Abweichung auf den
beiden Seiten der Platte. Der Fein ist das eher
egal, nur das geht halt etwas bedächtiger.

Ist ein wenig wie schwerer Säbel und Florett,
eine schneidet schneller, die zweite kann zwar
treffen, aber ist in der Wirkung unterlegen.

Gruss Harald
 

michaelhild

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Wenn schon so ein Test, dann mit einer Span Arbeitsplatte mit 40mm Stärke, oder mit 30mm Kiefernholz oder mit eine Eichenbohle von 40mm.

Guckst Du hier:
Michas Holzblog: Neuzugang in der Werkstatt - Festool Carvex PS 420 EBQ-Plus

30mm sind hier:
Michas Holzblog: Tipp: Stichsäge + Führungsschiene - Unsinn oder brauchbare Lösung

92mm sind hier:
Michas Holzblog: Extremtest mit der Festool Carvex PS 420 EBQ


Aber da ist sicherlich auch wieder ein Haar in der Suppe. Nicht war? :emoji_wink:
 

yoghurt

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Hallo,
danke für die Anregung! Ich seh' mal zu, was ich am Montag zersägen kann!

Wobei ich mit Michas Blog weder konkurrieren kann noch will.
 

beppob

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grüß dich Joghurt,

ich habe mir im frühjahr auch eine carvex gegönnt, allerdings das ältere 400er Modell (nicht 420) das einstellen der Führung auf das jeweilige sägblatt nervt etwas, ich hatte auch das gefühl, als reagiert sie auf lenkbewegungen etwas träge.
vielleicht wäre die normale PS genauso gut gewesen :confused:

meine 28 jahre alte bosch, die auch schon einiges mitgemacht hat, hat ihren dritten tisch, einmal einen schalter und im frühjahr eine neue Führungsrolle bekommen. die Führungsrolle habe ich glaub selber auf dem gewissen, als ich mit einem stumpfen metallblatt unbedingt noch die letzten cm Edelstahl fertig sägen wollte :emoji_open_mouth:

ich gehöre auch zu denen, die von unten sägen um etwas anzupassen. dabei halte ich die säge immer etwas schräg um einen hinterschnitt zu erzielen, damit die blende vorne schöner anliegt. insofern ist die winkligkeit eher zweitrangig :emoji_stuck_out_tongue:

ausschnitte in arbeitsplatten werden wenn möglich mit der hks und schiene gemacht. bei runden ausschnitten ist das natürlich nicht möglich, aber auch hier ist der rechtwinklige schnitt nicht unbedingt wichtig, wobei das eine Stichsäge allemal können muß, liegt ja auch viel am (scharfen) sägblatt. :emoji_wink:
 

dew-tool

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Hallo

Mein Fazit aus dem anderen Treat. Was nützt das beste Werkzeug wenn man damit nicht richtig umgehen kann.
Manche Aussagen kann ich nicht verstehen mein Werkzeug ist nur so gut
wie ich damit umgehe.

Gruß Jürgen
 

michaelhild

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das wurde durch eine engere Einstellung der Führungsbacken besser (kein Wunder!).

Moin,

das sollte optimal so eingestellt werden, dass man mit der Führung das Sägeblatt festklemmt, dann die Führung wieder lockert, bis das Blatt freigegeben wird und dann die Schraube noch um eine weitere viertel Umdrehung löst.

PS: Konkurrenz gibts hier keine.


Hallo

Mein Fazit aus dem anderen Treat. Was nützt das beste Werkzeug wenn man damit nicht richtig umgehen kann.
Manche Aussagen kann ich nicht verstehen mein Werkzeug ist nur so gut
wie ich damit umgehe.

Gruß Jürgen

Genauso ists. Mit einem guten Werkzeug wird es sicher leichter und wenn mans kann, auch die Ergebnisse besser.
Und nur weil man es, in diesem Fall mit ner Stichsäge nicht hinbekommt, auch mit einer sehr guten Maschine winklige Schnitte zu erzeugen, braucht man nicht den Maschinentyp an sich zu verteufeln und als grob anzusehen.
 

Mitglied 30872

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Wir haben unser Holzhaus streichen lassen. Die Fenster besitzen innen und aussen einen Blendrahmen, der den Fensterausschnitt in der Blockwand verblendet. Diese Rahmen habe ich alle neu gebaut, aus Lärche. Die Rahmen hatte ich soweit vorgefertigt, in zwei Fällen musste ich nachschneiden. Die Abfälle habe ich grade aus der Abfallkiste geholt, weil's zum thread passt. Das Brett ist 58mm dick und wurde mit einer Metabo STE 70, etwa 13 Jahre alt, geschnitten mit einem Schumacher&Sohn-Sägeblatt. Der Versatz beträgt ca. 0 bis 3mm. Der unterschiedliche Versatz rührt m. E. daher, je nachdem wie die Jahrringe angeschnitten werden. Mir scheint auch Rechts- oder Linkskurve das Ergebnis zu beeinflussen.
 

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Fiamingu

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Ich habe zwar nicht die Carvex sonder "nur"
die Trion aber die sägt auch winklig. 60 mm
Kiefer, ständig längs und querschnitt und im
Kreis herum. Mit neuem Blatt versteht sich.
 

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HeikoB

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Moin,
also für größere Schnitttiefen mit der Mafell P1cc kann ich die Bosch T345xf Stichsägeblätter sehr empfehlen die haben nach oben kleiner werdende Zähne, was durch die bis knapp übers Werkstück tauchende Hubstange, sehr ausrissfreie Schnitte erzeugt. Unten sind die Zähne sehr grob und nehmen gut die anfallenden Späne auf. Die Blätter sind relativ dünn was bei der Mafell aus irgendeinem Grund von Vorteil zu seien scheint um Winkelgerechte Schnitte zu erzeugen. Die Blätter sind auch für Metall geeignet und relativ günstig! Seltsamerweise erzeugen Sie in der Bosch GST160 nicht annähernd so Winkelgerechte Schnitte die auch deutlich mehr Ausrisse haben was klar ist das sie "hochbeiniger" ist. An anderen Stichsägen habe ich die Blätter noch nicht ausprobiert dort nutze ich eigentlich immer die Festool FSG oder Bosch T308 BOF.

Gruß Heiko
 

Uli-P

ww-ahorn
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Bielefeld
Hallo!

Hab die PS300 und hat mag die Carvex nicht, die Maschine liegt ganz anders in der Hand und lässt sich schlechter führen. Ich bin froh das ich mich nicht für die Neuere entschieden hab, ein Bekannter hat sie und ich würde mir immer wieder die PS300 holen.

Sorry für das vernichtende Urteil aber Neues muss nicht gleich besser sein!

Uli
 
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