Steckzaunsystem

Hobelinchen

ww-pappel
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Ich werde mir in Kürze ein Steckzaunsystem als Terrassenabtrennung zulegen. Das System besteht u.a. aus Profilbrettern mit Nut und Feder (21 x 145 x 1800) die einfach waagerecht übereinander gesteckt werden. Auch wenn nun evt. ein erneuter Aufschrei durch die Foren geht – Holzart ist Bangkirai. :emoji_open_mouth:

Mein Problem ist nun folgendes:

Ich möchte sicherstellen, das sich durch das tangentiale Schwindverhalten bei Mittel- und Seitenbretter nicht die Deckung aus Nut und Feder öffnet und eine offene Ritze entsteht.

Der „Hersteller“ spricht von einer Holzrestfeuchte von ca. 25 % bei Auslieferung. Wenn ich das richtig im Kopf habe, liegt die durchschnittliche Gleichgewichtsfeuchte bei uns (NRW) bei so ca. 15 % (im Freien).
Das Schwindverhalten bei Bangkirai soll so bis 0,46 % bei 1 % Feuchtereduzierung betragen. Dies würde also bedeuten, dass mir durch das Schwindverhalten von den 145 mm noch bis zu 6,67 mm bis zur durchschnittlichen Gleichgewichtsfeuchte verlustig gehen werden.

Eine Terrassenabtrennung liegt sogar mit einer Seite permanent in der prallen Sonne (sofern diese denn mal scheint). D.h. im Hochsommer wird es noch extremer werden.

Diese Verlustrate ist mir ein wenig zu hoch. Ich frage mich daher wie ich das Schwindverhalten positiv beeinflussen kann.

Unstrittig ist bei mir das ich durch entsprechende Oberflächenbehandlung (z.B. ölen) den Feuchtigkeitsaustausch verlangsamen kann. Die Versiegelung der Hirnholzseiten mit Wachs oder PUR D4 Leim ist für mich auch nachvollziehbar.

Ich frage mich jedoch nun folgendes:

Wäre es sinnvoll die Nut- und Feder in den nicht sichtbaren Bereichen (innenliegender U-Bereich der Nut und die „Hirnseite“ der Feder) mit PUR-Leim zu versiegeln (nicht verkleben, sondern getrennt trocknen lassen). Könnte ich dadurch das tangentiale Schwindverhalten nachhaltig reduzieren oder würde ich dabei nur riskieren das mir das Holz reißt?


Mich würde Eure Meinung dazu sehr interessieren!


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Zur Verschraubung der Profilbretter habe ich auch noch ein paar Fragen.

Die Profilbretter werden in ein U-Profil (35 x 45 mm) eingelassen.

Gehe ich richtig in der Annahme dass es korrekt wäre die zur Befestigung verwendete Edelstahlschraube nicht in die „hintere Seite des U-Profils“ zu treiben?
Also bildlich gesprochen (in der Draufsicht):

Linke Seite des U-Profils + Profilbrett

Und nicht…

Linke Seite des U-Profils + Profilbrett + rechte Seite des U-Profils


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Auch was die Anzahl der Verschraubungen pro Profilbrett angeht habe ich leider unterschiedliche Aussagen.

Die einen sagen, dass jedes Profilbrett mit je einer Schraube pro Seite (links / rechts) jeweils im oberen Drittel des Brettes (also in der Nähe der Feder) zu verschrauben ist.

Die anderen sagen, dass jedes Profilbrett mit je zwei Schrauben pro Seite (links / rechts) jeweils im oberen und unteren Drittes des Brettes zu verschrauben ist.

Was ist sinnvoller??


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Zum Thema vorbohren habe ich auch hier in den Foren bereits unterschiedliche Meinungen gelesen.

(Schraube 4 x 25mm)

  • U-Profil mit min. 5 mm (mehr als der Schraubendurchmesser) vorbohren, Profilbrett mit 3 mm vorbohren
  • U-Profil mit 4 mm (nur Schraubendurchmesser) vorbohren, Profilbrett mit 3 mm vorbohren
  • U-Profil und Profilbrett mit 3 mm (weniger als der Schraubendurchmesser) vorbohren

Es klingt für mich etwas logisch, das ich durch den entstehenden Spielraum bei einer Bohrung mit mehr als dem Schraubendurchmesser evt. auch noch ein wenig vom Schwundverhalten des Pfostens ausgleichen kann – aber ob es die zwei Millimeter bringen?
Ist auf der anderen Seite die Verbindung immer noch kraftschüssig genug?


Über Eure fundierten Meinungen würde ich mich freuen

Gruß

Hobelinchen
 

civil engineer

ww-robinie
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Hallo Hobelinchen,

meine Meinung zu Deinen Problemen:

Schwindverhalten: Wenn die Profilierung der Bretter und die Holzfeuchte bei Auslieferung der Ware sich derart darstellen, dass ich Angst haben müsste, im Sommer kann der Nachbar durch die Wand durchsehen, sind diese nicht zum bestimmungsgemäßen Gebrauch geeignet, also mangelbehaftet. Meine Meinung: Zurück mit dem Zeug.

Vorbohren: Wenn Du Dir ein Schwindverhalten von bis zu 6.67 mm ausrechnest und Löcher mit 1 mm mehr Durchmesser oder gleichen Durchmesser wie die Schrauben bohren willst passt das nicht zusammen. Ist das U- Profil Metall? Wenn ja ist dem die Luftfeuchte egal und es arbeitet nicht mit. Ist es Holz, schwindet es in Längsrichtung sicher weniger als die Schalung.

Schraubenanzahl: In Verbindung mit v. g. kannst Du dir jetzt aussuchen: Eine Schraube, ein Riß, zwei Schrauben, zwei Risse je Brett und Seite.

Gruß
Jochen
 

Simb05

ww-buche
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Hallo Hobelinchen.
Möglichkeit 1.
Finger weg,und holz suchen das ca 15% Holzfeucht hat .
Möglichkeit 2
Du sagst deine Brett sind 1800mm lang. wenn du jetzt alle 1800mm einen Pfosten setzt den du dir von deinem Tischler hast vorher nuten lassen ca 22mmbreit und 25mm tief und jetzt die Bretter mit je links und rechts 5mm Luft in die Nute schiebst kann das Holz in Ruhe trocknen und nach einem Jahr schiebst du ein Brett nach und das Holz kann weiterhin arbeiten und du hast wenige Trocknungsrisse.
Moin moin simb 05
 

Hobelinchen

ww-pappel
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Hy civil engineer

Vielen Dank für Deine Antwort.

Ich habe inzwischen neue Aussagen vom Hersteller. Die Restfeuchte des Materials bei Ankunft beim Endkunden wäre i.d.R. ca. 20 % (verschiffungstrocken - 25 % bei Ankunft im Land)

Gedankliche Probleme habe ich hauptsächlich bei evt. Seiten- bzw. Mittelbrettern und in diesen Fällen halt beim Tangentialschwund (max 10,2 %). Einfluss auf die Sortierung besteht ja leider nicht.

Radial (max. 6,8 %)- und Longitunalschwund und Kernbretter sehe ich weniger skeptisch.

Bei 20 % Holzrestfeuchte (werde ich bei Lieferung vom Händler nachmessen lassen) wäre ich nun im Falle von Mittel- oder Seitenbretter bei max. 3,3 mm. Das hört sich schon besser an (bei einer Nuttiefe von 10 mm)
Ob die Verschraubung bzw. die dünne Seitenwand der U-Leiste (ca. 7 mm ebenfalls Bangkirai) diesem Schwunddruck standhält oder ob die Leiste reißt - weiß der Himmel. Laut Hersteller wäre dies kein Problem.
Ich kann ja kaum die U-Leiste mit 7,5 mm vorbohren (bei 4 mm Schrauben) Das macht ja auch nicht viel Sinn, da die Verschraubung ja das Verziehen etwas verhindern soll.

Ich frage mich halt ob durch "Leim-versiegelung" der Feder bzw der Nut (innen) dieses tangentiale Schwundverhalten bei Seiten- Mittelbretter positiv beeinflußt werden kann.

Gruß und Dank

Hobelinchen
 

Hobelinchen

ww-pappel
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Hy Simb05

Vielen Dank für Deine Antwort.

Bangkirai-Profilbretter bekomme ich in meiner Umgebung nicht mit 15 % Restfeuchte (das wäre mir auch lieber) Ich kenne weder jemanden der die Dinger längerfristig auf Lager liegen hat und mit 15 % Restfeuchte anbieten kann, noch jemanden der mal so eben das Zeug qualitätsverantwortlich in eine Trockenkammer schieben kann.

Dieses System hat es früher wohl mal mit genuteten Pfosten anstatt der U-Leiste gegeben. Hier ist es aber wohl verstärkt zu Reklamationen gekommen. Kann ich leider mangels Erfahrung nicht nachvollziehen.

Gruß und Danke

Hobelinchen
 

Unregistriert

Gäste
stecksystem

am einfachsten ist es alle 2-3 dielenreihen zu klammern, d.h. mit einer tackerpistole aluminiumstifte durch die bretter jagen. damit fixiert man das ganze, und es wird nix passieren. leim geht auch, aber da die bretter übereinander liegen und das gewicht aufeinander liegt, wird es keine fugen geben. ist sehr unwahrscheinlich.
ein guter fachhändler hat eigentlich immer ein holzfeuchtemessgerät am start, vor auslieferung einfach messen, dann weißte bescheid. habe schon dielen mit nur 12% HF gesehen, die trotzdem recht maßhaltig waren!
 

schrauberman

ww-ahorn
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Ich bin gerade auf dieses System gestoßen und es gefällt mir ausgesprochen gut.
Auch meine Bedenknisse sind, wie vom Vorredner, vorallem der Verzug der Bankirai Längslatten.
Diese Systeme stellt u.a. die Firma Felixwood aus NL her:
zaun-13-1.jpg

Quelle: Abels Haus- und Gartenservice Elsdorf - Zaunbau, Terrassen, Naturstein- und Fliesenarbeiten, Bäder, Grünpflege, Baumfällungen (Erftkreis Bergheim Köln)


Hat jemand Erfahrungen mit diesen Systemen? Gibt es Langzeiterfahrungen?
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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In meiner "alten" Firma wurden sehr viele von diesen Aufbausystemen an den Man gebracht, nicht nur in Bangkirai, aber auch in druckimprägniertem Tannenholz.
Das kesselimprägnierte Holz hatte durch die Feuchtigkeitsaufnahme bei Behandelen hinterher natürlich einen sehr grossen Schwund, bei einer Standartaufbauhöhe von 1.80m waren das schon einige Zentimeter.
Bei Bangkirai war der Schwund nur sehr minimal, allerdings wurden die Dielen nicht befestigt, sondern nur lose in die genuteten Pfähle eingelegt. Die genutetet Decklatte gab einen Spielraum von 3 cm in der Höhe.
Die Dielen arbeiten natürlich, im Sommer ist der Schwund am grössten und im Herbst und Winter nehmen sie wieder Feuchtigkeit auf.
In den beinahe 15 Jahren meiner Beschäftigung kamen keine Klagen über die Bangkirai-Aufbausysteme, einige einzelne Klagen über die kesselimprägnierten Systeme, allerdings nur wenn sie ohne Decklatte aufgebaut waren.
 

schrauberman

ww-ahorn
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Genutete Holz-Pfähle möchte ich nicht, da der Pfahl aus V2a(Rohr) sein soll. :emoji_slight_smile:

Gibts sonst noch irgendwas zu beachten?
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Genutete Holz-Pfähle möchte ich nicht, da der Pfahl aus V2a(Rohr) sein soll. :emoji_slight_smile:

Gibts sonst noch irgendwas zu beachten?

Eigentlich nur einen Punkt, sorg dass die unterste Lage keinen direkten Bodenkontakt hat :emoji_slight_smile: bei "uns" war das so gelöst dass die unterste Diele auf Blöckchen in der Nut ruhte. Diese Blöckchen wurden einfach in der Nut geschraubt, dadurch war es auch sehr einfach den Aufbau perfekt horizontal zu bekommen.
 
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