Stamm-Tisch (diesmal längs): Risse ausgießen?

bug

ww-pappel
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Hi,

ich bin gerade dabei, mir einen Stamm-Tisch (Couchtisch) aus einem einzigen Stück Birnenstamm zu bauen.
Ausgangsbasis waren ca. 1,30 m Birnenstamm (hatte ca. 70cm Durchmesser) mit Wurzeln. Die habe ich mit dem Hochdruckreiniger abgewaschen und dann mit der Motorsäge senkrecht (stehend) inkl. Wurzeln aufgetrennt. Damit hatte ich einen Längsschnitt des Stammes mit Wurzeln auf der einen Seite und einer (mehr oder weniger) glatten Fläche. Drei Jahre gewartet (man kommt ja nicht immer gleich dazu :emoji_wink: ).

Die Fläche hab ich jetzt per E-Hobel halbwegs gerade bekommen, geschliffen und geölt. Allerdings hat der Stamm, seit er jetzt in der Werkstatt steht, einige Risse vom Rand her bekommen, die mir per se eigentlich nichts ausmachen würden, aber die dadurch entstandenen scharfen Spitzen sehr wohl - schließlich soll man sich ja beim Vorbeigehen nicht aufspießen.

Wie gehe ich am Besten damit um? Ich würde die Spalten gerne mit irgendwas ausgießen, aber was bietet sich hier an? Die Spalten sind teilweise schon mitgeölt. Wenns geht, sollte das Füllmittel auch ein weiteres Einreißen verhindern.

Danke!

Ich häng ein paar Fotos an, damit man sich was darunter vorstellen kann.
 

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civil engineer

ww-robinie
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Hallo,

wie wäre es mit Zinn? Gab's unlängst erst wieder einen thread hier. Ich habe es zwar noch nie probiert, finde es optisch aber ansprechend. Im Drechslserforum z. B. werden auch gedrechselte Objekte vorgestellt, deren Risse mit Zinn verschlossen sind. M. E. auf jeden Fall ansprechender, als Risse mit irgendwelchen Kittlösungen zuzuschmieren.

Ob die Methode rissbeschränkend ist, kann ich allerdings nicht beurteilen.

Gruß
Jochen
 

K281

ww-eiche
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Lass doch so...sieht geil aus..schön rustikal...ich finds hammer...die Risse passen perfekt
 

holz2006

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Hallo,
ich würde es auch so belassen, das passt perfekt zu der rustikalen Optik des Gesamtstückes.
Wenn Du das mit irgendwas ausgießt oder zuspachtelst ist das eh nicht von Dauer.
Dieses Starke Stück Birnbaum wird noch in einigen Jahren unruhig sein, so werden die
Risse immer wieder von neuen entstehen, vielleicht sogar noch an anderen Stellen.

Bleib am Holz
Axel
 

Fiamingu

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Hi,
wenn, dann würde ich Kunstharz mit Härter nehmen. Auffüllen würde ich die Risse schon damit sich kein Staub oder Anderes in den Rissen sammelt. Farbloses Kunstharz scheint mir am besten geeignet.
Gruss, Mark.
 

WinfriedM

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Auch wenn es ein härtendes Öl war, ist das kein optimaler Untergrund für Rissfüllungen, die auch Kräfte aufnehmen müssen. Ich würde zumindest versuchen, im Riss nochmal anzuschleifen. Epoxidharz farblos oder eingefärbt wäre eine Möglichkeit. Mit Klebeband oder Knete dafür sorgen, dass dir das Harz nicht wieder wegläuft.
 

bug

ww-pappel
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Hi,

erstmal Danke für die vielen Anregungen!

@Zinn:
Den Thread hatte ich mir eh auch schon durchgelesen. Was ich für mich daraus mitgenommen habe war, dass die Details insgesamt ziemlich unklar waren und ich das ganze eher als nichteinschätzbares Risiko sehe - einmal abgesehen davon, dass ich sowas noch nie in Natura gesehen habe und von meiner Vorstellung her eher abgeneigt bin.

@ Risse lassen:
Grundsätzlich machen sie mir ja wie gesagt nichts aus (hab auch zwei-drei andere Risse im Wurzelbereich, das passt schon so), aber die dadurch entstehenden Spitzen würde ich gern wegkriegen. Wenn man unvorsichtig vorbeigeht, hat man sich gleich die Hose (oder das Knie :emoji_stuck_out_tongue: ) aufgespießt.

@ Kunstharz:
Ich hab noch nie damit gearbeitet (bin eher bei der Motorsäge daheim). Ist das extrem flüssig und rinnt überall hin? Reicht hier Klebeband? Kann hier jemand eine Marke/ein spezielles Harz empfehlen (farblos klingt gut), das ich nachher nicht am gesamten Stamm kleben habe?

Grundsätzlich geht es mir ja darum die Spitzen loszuwerden, nicht die Spalten zu vergießen. Aber wenn ich sie wegschleife/fräse/hoble, hab ich unschöne Löcher in der Kante - und wer weiß, welche Risse sich noch auftun. Gibts hier andere Ideen?

Danke jedenfalls jetzt schon einmal!
 

Hermann.

ww-buche
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Kürzlich habe ich in einem Möbelhaus einen Eichetisch mit Rissen gesehen. Die Risse wurden V-förmig erweitert, so daß man sich nicht mehr reißen kann. Außerdem waren dort Möbel, bei denen Risse und Astlöcher mit Zinn ausgegossen waren. Beides sah recht gut aus.
 

sif220

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Hallo,
ich würde da nichts "reinmachen" - das stört doch nur den schönen "natürlichen Charakter"!

Das, was spitz ist oder sonst wie stört kann doch mit einem Stecheisen so weit abgenommen werden, dass es nicht mehr stört. Am Rand evtl. sogar mit Schleifpapier.

Das - weitere - Reissen der Platte könnte man mit Zinken verhindern. Das habe ich auf vielen amerikanischen Seiten gesehen (z. B. The Nakashima Foundation for Peace | Sketches). Diese Tische sehen phänomenal aus....

Die viel Freude mit dem schönen Teil.

Herzliche Grüße

Tom
 

sif220

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... kleine Korrektur: das sind natürlich keine "Zinken" sondern Schwalbenschwänze... :emoji_slight_smile: Wenn einen die Optik stört, können die auch unten angebracht werden.

Die Leute rund um "Nakashima" verfüllen die Risse übrigens - soweit gewünscht - mit Epoxy oder "Plastik Holz" (Kunstholz?).

Herzliche Grüße

Tom
 

Donau

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@ Kunstharz:
Ich hab noch nie damit gearbeitet (bin eher bei der Motorsäge daheim). Ist das extrem flüssig und rinnt überall hin? Reicht hier Klebeband? Kann hier jemand eine Marke/ein spezielles Harz empfehlen (farblos klingt gut), das ich nachher nicht am gesamten Stamm kleben habe?

Die hatten früher einen "Wasserklar" im Shop ich weis nicht genau ob das genau so gut funktioniert.

https://shop1.r-g.de/4DCGI/ezshop?action=direktanzeige&artikelnummer=140125&fromaction=showpage&ButtonName=Suche&Beschriftung=&WorldNr=1&suchbegriff_1=&suchbegriff_2=&suchbegriff_3=&suchbegriff_4=&suchbegriff_5=&suchbegriff_6=&suchbegriff_7=&sKontaktID=872953&sKontaktKEY=rcfapAUjpNigwskc4IA76Ikyb40z0w&sTICKCOUNT=43694524

Gruß aus der Heide
Rainer
 

Fiamingu

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N'abend,
Kunstharz ohne Härterzugabe ist und bleibt flüssig. Somit sollte mann darauf achten Alle Löcher abzudichten. Die Aushärtungszeit hängt je nach Hersteller von den in den Verarbeitngshinweisen beschriebenen Faktoren ab. Im Prinzip Verhältnis Temperatur, Menge, Verhältnis Härter/Kunstharz ergibt Reaktionszeit, Verarbeitungsgeschwindigkeit (bei mehr Härter bindet der Kunstharz schneller ab.)
Gutes Gelingen,
Mark.
 

WinfriedM

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Bei den meisten Epoxysystemen muss Harz/Härterverhältnis ganz genau eingehalten werden, alles andere wird Murks. Es gibt aber oft unterschiedliche Härter zu einem Harz, die dann schneller oder langsamer sind.
 
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