Stabilität Regal

mpe86at

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Hallo liebes Forum.

Meine Finanzministerin hat mir aufgetragen ein bestehendes 0815 Regal durch ein ansprechenderes Exemplar zu ersetzen. Dabei wurden mir folgende Kriterien auferlegt :emoji_slight_smile::
  • "Schön muss es sein"
  • "das Regal soll kein Regal sein, sondern ein Sideboard:confused:"
  • "Es muss geschlossen sein, denn die Weingläser die ich da reinstelle, stauben immer so schnell zu:emoji_grin:"
  • "Als Holz will ich Buche, denn das passt zum Esszimmertisch"
Mit dieser sehr genauen Projektbeschreibung ging ich dann daran ein kleines Sketchupmodell zu zeichnen um dieses dann von der Ministerin genehmigen zu lassen. Dabei ist ein Sideboard mit insgesamt 15 Schubkästen (und 10 Frontblenden) rausgekommen, damit genügend Stauraum geschaffen wird. Dieser Entwurf ist auch prompt genehmigt worden, denn "das schaut ja prima aus".:emoji_grin:

Nun aber meine Frage an die erfahrenen Möbelbauer:
Ist es für die Stabilität besser die Trennwände oder den Zwischenboden durchgehend zu gestalten?
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Vielen Dank schon im Voraus für die Antworten.
 

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miho

ww-eiche
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Wie stellst Du Dir denn den Sockel vor? Wird der durchgehend um die Last in den Boden zu leiten?
Prinzipiell kommt die Steifigkeit gegen seitliche Last durch die Rückwand. Wie willst Du die gestalten?
Mit der unteren Variante trägt dein Zwischenboden evtl. etwas mehr Last. Aber Du willst ja ohnehin Schuladen einbauen, oder?
Gruß
Michael
 

falco

ww-robinie
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Definitiv obere Variante und wie Michael schon sagt, steif wird das durch die Rückwand, die ich bei der Größe auch ein wenig stabiler als 3mm MDF ausführen würde.

Ich persönlich würde das "Sideboard" ein wenig höher setzen und eine schöne Sockelleiste dransetzen, einfach so auf den Boden stellen wirkt nicht so schön.
 

dascello

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Ich sehe es schon vor meinem inneren Auge " Das Buche-Leimholz hat sich verzogen, jetzt sind die Schubladenfronten krumm und schief, wie kriege ich das wieder hin?"

Das machst Du aus furnierten Platten, gell? Dann passen Design und Material nämlich zusammen.
Ist halt viel Arbeit mit den Anleimern rundum.....


Es grüßt

Michael
 

andama

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Die obere und untere Platte würde ich dicker ausführen und seitlich etwas überstehen lassen.
Wie Michael schon schrieb ist Buche Leimholz sehr anfällig auf Verzug und er gab den richtigen Rat.
 

mpe86at

ww-fichte
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Vielen Dank für die zahlreichen und hilfreichen Antworten.
Über die Art des Sockels habe ich mir noch keine allzugroßen Gedanken gemacht. Aber einen Sockel wird es geben.

Eigentlich wollte ich auf eine Rückwand verzichten. Könnte es eventuell auch ausreichen anstatt einer durchgehenden Rückwand auch kleine "Winkelhölzer" einzusetzen (in der neuen Zeichung gelb)? Wenn ja, wie müssen diese dimensioniert sein? Reichen 100x100mm?
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Eigentlich hatte ich vor, das ganze nicht aus Sperrholz zu bauen. Naja, die Schubkästen schon, aber den Korpus wollte ich komplett aus Buchenleimholz mit durchgehenden Lamellen herstellen. Durch das Verleimen vom Korpus sollte sich das Leimholz von Deckel, Boden und Innenkorpus ja nicht verziehen. Oder habe ich hier einen Denkfehler. Als zusätzliche Maßnahme gegen Verzug vom Korpus könnte ich ja auch im Sockel "versteckt" 3-4 Gratleisten anbringen. Oder die Gratleisten auch als Sockel verwenden?

Wäre Ahorn oder Eiche besser geeignet für solch ein Vorhaben? In Bezug auf Korpus und Schubkastenblenden?

Danke nochmals für die hilfreichen Tips.

Schöne Grüße, Michael
 

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dascello

ww-robinie
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Lieber Namensvetter,


Wenn Du die quadratischen Eckhölzer nicht versteckst, sondern Ihnen einen "Auftritt" bietest, dann gibt das dem Design einen positiven Kick.

Aber: Dein Design ist ein "Holzwerkstoffplattendesign". Die Baumärkte wollen uns weismachen, dass diese Leimholzplatten geeignet sind, Tischlerplatten, Spanplatten, Multiplex etc. in Massivholzqualität zu ersetzen. Das ist nicht so. Egal, aus welchem Holz Du das machst, in Leimholz ist das immer riskant, da sich dieses verzieht.
Buche allerdings mehr als anderes Holz.

Deshalb macht der Profi sowas immer aus furnierten Platten, und zwar nicht etwa, weil das billiger wäre. Schränke mit glatten hölzernen Wänden gibt es erst seit es Platten gibt, mit gutem Grund.

Mach Dich schlau darüber, wie Du furnierte Platten verarbeiten kannst und das wird ein schönes Teil. Die Eckhölzer kannst Du dann getrost in edlem Vollholz machen oder gar bunt lackiert, gern auch mehr davon in noch mehr Ecken verstreut über das Möbel.

Das macht dann stabiler und sieht pfiffig aus.

Aber trotz allem, ich sehe es schon: Wie die meisten wirst Du diese Hinweise in den Wind schreiben und dem Bauhaustypen glauben, das ginge aus Leimholzplatten.

Somit bin ich raus hier.


Es grüßt

Michael
 

heiko-rech

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Hallo,

Variante 1 wäre die bessere. Ich hätte keine Bedenken den Korpus aus Leimholz zu machen. In deiner Sketchup Zeichnung ist die Maserung der Seiten allerdings quer, das würde nicht funktionieren. Ansonsten werden die Teile ja miteinander fest verbunden/ verleimt, da kann sich nichts groß verziehen. Ich habe schon einige Möbel so gebaut und verstehe die Bedenken eigentlich nicht. Deine Schubladenfronten werden so allerdings in Leimholz nicht funktionieren.

Auf eine Rückwand würde ich nicht verzichten. Bereits eine 5mm dicke Rückwand wird dir viel Stabilität bringen. Da man sie nicht sieht kann die Rückwand auch aus einem billigen Material sein.

Gruß

Heiko
 

Indirubin

ww-buche
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Mal wieder eine Nachfrage vom Halblaien zum Verziehen:

Ich habe schon so ähnliche Dinge gebaut (wesentlich kleiner zwar, nur 2 von diesen 10 Elementen), aber da hatte ich bis jetzt keine Probleme mit Verziehen - auch nicht an den Schubladenfronten.
Verwendet habe ich allerdings Kiefernholz und die Eckverbindungen normalerweise mit Exzenterverbindern.

Auch Möbelhäuser verkaufen sowas - zumindest habe ich ein Teil vom Großen I, das einen Massiv-Kiefer-Korpus hat (mit Exzenterverbindern und MDF-Rückwand). Oder mein Kleiderschrank...

Bei Buche natürlich keine Frage: das habe ich schon oft genug selbst gesehen, wie bucklig das ist/wird...
 

mpe86at

ww-fichte
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Wenn Du die quadratischen Eckhölzer nicht versteckst, sondern Ihnen einen "Auftritt" bietest, dann gibt das dem Design einen positiven Kick.
Ist ein interessanter Einwand. Werde ich mir durch den Kopf gehen lassen.

Deshalb macht der Profi sowas immer aus furnierten Platten, und zwar nicht etwa, weil das billiger wäre. Schränke mit glatten hölzernen Wänden gibt es erst seit es Platten gibt, mit gutem Grund.
Das sehe ich nicht so. Heiko Rech hat hier aber schon geantwortet.

ich sehe es schon: Wie die meisten wirst Du diese Hinweise in den Wind schreiben und
Dies ist in meinen Augen eine Unterstellung. Ich bin für fachmännische Tipps offen und freue mich auch über konstruktive Kritik. Ich werde die Tipps und Hinweise beherzigen und meinen Entwurf auch anpassen. Allerdings werde ich auch Fehler machen und aus diesen dann für die Zukunft (hoffentlich :emoji_slight_smile:) lernen. Was aber nicht bedeutet, dass ich Fehler absichtlich machen werden. Diese werden zwangsläufig passieren. Ich habe ja auch bei vergangenen Projekten Fehler gemacht, die ich sicher nicht wiederholen werde.

Ich hätte keine Bedenken den Korpus aus Leimholz zu machen. In deiner Sketchup Zeichnung ist die Maserung der Seiten allerdings quer, das würde nicht funktionieren. Ansonsten werden die Teile ja miteinander fest verbunden/ verleimt, da kann sich nichts groß verziehen. Ich habe schon einige Möbel so gebaut und verstehe die Bedenken eigentlich nicht.
Danke für den Hinweis, dass der Korpus mit Leimholz realisierbar ist. Das mit dem Faserverlauf der Seitenteile im Sketchup ist mir gar nicht aufgefallen. Das wird natürlich nicht so gemacht, sondern mit vertikal verlaufender Maserung.

Deine Schubladenfronten werden so allerdings in Leimholz nicht funktionieren.
Ja das ist mir mittlerweile dank Forum auch klar, da muss ich mir noch was einfallen lassen um eine "durchgehende" Maserung über alle 5 Schubladen zu bekommen. Hättest du da einen Tipp für mich?

Danke an euch alle, dass ihr so geduldig mit mir seid.
Schöne Grüße, Michael
 

mpe86at

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So nun habe ich die Blenden mal umgeplant. Mal schauen was meine Auftraggeberin dazu meint.

Die Einfassung der Blende würde ich mit Buchenleisten machen und die Füllung mit lackierten Sperrholzplatten als Kontrast.

Das sollte dann aber nicht mehr Gefahr laufen zu verziehen.

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Einen schönen Abend noch.
Schöne Grüße, Michael
 

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Friederich

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Variante 1 wäre die bessere. Ich hätte keine Bedenken den Korpus aus Leimholz zu machen.
Ich auch nicht.
Und Variante 1 würd ich auch vorziehen. Schon allein deswegen, weils rationeller zu fertigen ist. Alle Wände kann man da mit der gleichen Einstellung ablängen.
Und Rückwand würd ich auch einsetzen. Rundumlaufende Nut, außer unten, von wo dann die Rückwand eingeschoben wird. Bringt außer der Stabilität auch noch Schutz vor Staub.
 
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