Stärke von Balken und Sparren für Schuppendach?

Re-Mark

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Hallo,

ich grüble noch über der Planung eines neuen Gartenschuppens, 5,0 m breit, 2,5 m tief und ca. 2,4 m hoch. Das Dach soll einen rel. großen Überstand haben und wird deutlich größer: 6 m * 4 m. Das Baumaterial wird Kiefernholz sein. Als Schutz für das Dach, Temperaturausgleich und um nicht so viel Gartenfläche zu verlieren soll das Dach extensiv begrünt werden (Sedum, Thymian, ...).

Wegen der Begrünung und bei Berücksichtigung einer möglichen hohen Schneelast soll das ganze für eine Last von ca. 160 kg/m² ausgelegt, das ganze Dach also mit ca. 4 Tonnen angesetzt werden.

Es waren fünf senkrechte Stützbalken von 8*10 cm pro Längsseite vorgesehen, also ca. alle 1,30 m, darauf ein Querbalken von 10*12 cm. Darauf sollen die Dachsparren liegen, alle 70 cm einer, mit einem Querschnitt von 4*10 cm. Darauf eine Verschalung von 22 mm Dicke. Da hatte ich allerdings noch nicht die Schneelast berücksichtigt...

Daher meine Frage: welche Balken- und Sparrenstärken wären einigermaßen realistisch?

Gibt es Faustregeln zur max. Stützkraft eines senkrechen (Kiefern-)Balkens, im Beispiel 2,4 m Höhe und 8 * 10 cm Querschnitt bzw. 10 * 10 cm oder 10 * 12 cm? Natürlich werden auch Schrägverstrebungen eine Rolle spielen, die Qualität des Holzes etc etc, so genau soll es ja gar nicht werden. Nur was wird man in einer einfachen Konstruktion (wie bei einem Carport) so einem Balken ungefähr zumuten: 100kg? 200kg? 400kg?


Es wäre nett ein paar Meinungen dazu zu hören.

Grüße,
Robert
 

wandergeselle

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stützen mind.10/10 - sparren 6/12 -Kopfbänder nicht vergessen !!!
viereck vergeht -dreieck besteht !!!
Holz hin !
frohes schaffen
 

Re-Mark

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Danke Dir für deine Antwort, Wandergeselle! Das mit den Kopfbändern und Dreiecken ist klar. Mit den von Dir genannten Hausnummern mache ich eine erste saubere Zeichnung. Es ist schon klar, dass dann noch Änderungen notwendig sein werden, ich brauchte halt nur 'Startwerte' für meinen ersten Schritt.
Im Augenblick ringe ich noch mit QCad, irgendwie klappt es mit der Bemaßung in meiner Skizze nicht. Möglicherweise ein Fehler im Programm (ältere Version, dann noch auf 64bit System installiert). Werde es noch anderswo versuchen und die Skizze dann hier zeigen.
 

Eurippon

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Generell gilt: senkrechte Stützen IMMER quadratisch wählen, sonst ist die Knickseite vorprogrammiert (die schwächere). Auf 10x10 kann man schon was senkrecht belasten, das passt. Als Sparrenmaß sind 4x10 schon sehr spatzig, 6x12 ist Minimum, besser wäre noch eine Nummer breiter (6x15 falls erhältlich)....ebenfalls spielt die Holzqualität eine grosse Rolle: am besten Astfrei und gerade. Das ist aber meistens ein Wunsch der nicht realisierbar ist. Also ums realistischer zu machen: wenig Äste und möglichst gerader Faserverlauf.
 

Re-Mark

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Danke auch Dir, dass du mir ein paar Anhaltspunkte gibst.

Generell gilt: senkrechte Stützen IMMER quadratisch wählen, sonst ist die Knickseite vorprogrammiert (die schwächere).

Aber würden denn z.B. 8*10 eher knicken als 8*8? Oder 10*12 eher als 10*10?

Auf 10x10 kann man schon was senkrecht belasten, das passt.

Ich habe gelesen, dass ein 2*2 cm Hölzchen theoretisch 2 Tonnen tragen kann. Eine Demonstration mit einer Tonne, in einem Museum stehend, war abgebildet...
Schon klar, das geht nicht auf 2,50 m Höhe. Denn wehe, es biegt sich irgendwo ein kleines bisschen aus der Senkrechten...

Als Sparrenmaß sind 4x10 schon sehr spatzig, 6x12 ist Minimum, besser wäre noch eine Nummer breiter (6x15 falls erhältlich)....ebenfalls spielt die Holzqualität eine grosse Rolle: am besten Astfrei und gerade. Das ist aber meistens ein Wunsch der nicht realisierbar ist. Also ums realistischer zu machen: wenig Äste und möglichst gerader Faserverlauf.

Ja, das Maß stammte noch aus den ersten Überlegungen mit Trapezblech... ist gecancelled. Ich werde mit 6*12 cm weiterplanen. Astfrei werden die Kiefern natürlich nicht sein. Sollen in einem lokalen Sägewerk bestellt werden. Wir hatten vor ein paar Monaten schonmal bei einem angefragt, der liefert allerdings frisches Holz, frisch geschlagen und zersägt. Trockenkammer hat er nicht. Ich werde mich noch umschauen, ob auch andere Lieferanten infrage kommen.

Ich habe jetzt eine erste Skizze der Draufsicht gezeichnet. Die unten angehängten Grafiken von links nach rechts:

Bild 1
Es sind noch nicht alle Details drin. Das schmale nach links offene Rechteck ganz links soll ein von außen zugänglicher "Schrank" werden. Dort sollen z.B. Spaten, Harken etc. hängen. An die offene Seite sollen Schiebetüren, die noch nicht gezeichnet sind. Auch die Pfosten(?) für die Zwischenwände fehlen noch. auf der unteren=vorderen Seite ist zwischen den Ständern im zweiten Zwischenraum von links ein Fenster skizziert. Rechts davon kommt eine Tür, rechts davon noch eine.


Bild 2
Hier sind die Fetten (heißt das nun "Fetten" oder "Pfetten"? Habe beides gesehen.) und die Sparren eingezeichnet. An den Enden der Sparren ist eine Art Abschlussbrett angedacht. (Wie ist der richtige Begriff dafür?)


Bild 3
Hier mal der Bauplatz in natura. Die Betonplatten sind schon gelegt. Im Hintergrund sieht man einige der Hütten des Nachbarn (an der Grundstücksgrenze hat er vier (!) Schuppen/Hütten/Carport stehen, an seiner anderen Grenze auch nochmal zwei, dazwischen ein großes Wohnhaus...).
Die geplanten Umrisse/Wände sind mit Holzstücken markiert. Man erkennt, warum ich hinten so einen großen Dachüberstand von 1 m haben möchte: damit dort ein Kanu im trockenen liegen kann. Außerdem sollen dort eine lange Leiter, etwas Brennholz u.a. gelagert werden. Man sieht außerdem den Zweck des kleinen Kämmerchens rechts unten: ein (Kompost-)Klo. Das Becken auf dem Foto ist natürlich nur ein Symbol/Platzhalter, weil dort kein Wasser/Abwasseranschluss existiert. Die Kartons auf dem Bild zeigen geplante Regale: hinten 60 cm tief, rechts von der Tür 40 cm tief. Am Fenster steht eine Werkbank. Links hinten sieht man Rasenmäher und Häcksler, die sollen von außen durch den 'Schrank' einschiebbar sein, bekommen eine passende Lücke in der Zwischenwand.

Bild 4
Das ganze nochmal von einer anderen Seite gesehen. Im Hintergrund hinter dem Baum unser alter Schuppen, der mittlerweile stark verrottet ist. Na ja, nach über 80 Jahren...


Die Zeichnungen der anderen Ansichten folgen später. Könnt Ihr Euch eigentlich die Zeichnungen oben in groß anzeigen lassen? Bei mir klappt es gerade nicht...

EDIT: Habe die png-Dateien gegen jpg-Dateien ausgetauscht und hoffe, dass die Zeichnungen nun sichtbar sind. Leider sind die jpgs größer, dunkler und unschärfer als die pngs.
EDIT 2: Bilder aus der Galerie entfernt und als Anhänge ins Posting eingefügt.
 

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wandergeselle

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moin nochmal-
also den frischeinschnitt solltest du schon - ordentlich gestöckert - trocknen lassen.
du wirst dich wundern , was dabei für geräusche entstehen-beim arbeiten, reissen schwinden. und auf einmal hast du da flitzebogen liegen....
aber besser so, als wenn die rahmenkonstruktion/sparren in allen massen mit einnemmal weniger hat als du geschnitten hast(unterschiedlich dann auch).- kenn ja deine ansprüche nicht .
- zeichnungen lassen sich nicht vergrössern- bleibt leer
- Pfette heissts im norden
- Stirnbrett ( soll hirnholz schützen /optik / viecher)

ansonsten mal mit KVH nsi arbeiten - da arbeitet so gut wie nichts mehr.(und gut zu verarbeiten,!)
6/12 reicht ,bei 2,50m locker - gibts von der stange -und sonst nimmst du halt 1 mehr( abhängig von der schalung oben- rauspund 22mm min oder osb - oder nix(blech von unten)
stell dir mal vor , bei frischholz ,die sonne brennt so richtig herunter , und unter dem blechdach fangen die hölzer an zu drehen, da werden 3mm blech nicht viel entgegensetzen....:eek:
- seh grad gründach...google marsch

und in den usa wird fast ausschliesslich im holzbau nix quadratisches verwendet......
2% gefälle min!!!- oder wo läufts wasser hin?
gutes gelingen - wozu cad ?

zur tragkraft - ein zimmererbock aus 10/10 mit schwalbenschwanz verbindung trägt locker 1,5t- sollte reichen - wenn nicht 12/12 eben aber das soll ja kein bunker werden
 

Re-Mark

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moin nochmal-
also den frischeinschnitt solltest du schon - ordentlich gestöckert - trocknen lassen.
du wirst dich wundern , was dabei für geräusche entstehen-beim arbeiten, reissen schwinden. und auf einmal hast du da flitzebogen liegen....

Der Mann vom Sägewerk meinte, dass es im Endeffekt besser sei, das Holz feucht zu verarbeiten, denn wenn man es liegen lässt und es sich krümmt und dreht wird man damit evtl. sehr schlecht bauen können. Eingebaut würde es weniger verformen können.
Wenn ich das richtig verstehe, dann schrumpfen Balken ja in der Länge eher wenig, und in der Breite wäre es nicht so schlimm. Bei den Brettern des Daches und der Außenwände wäre es aber schon sehr störend, wenn sich plötzlich die Fugen auftun.

- zeichnungen lassen sich nicht vergrössern- bleibt leer

Ich habe die Bilddateien ausgetauscht, probier es jetzt nochmal.

- Stirnbrett ( soll hirnholz schützen /optik / viecher)

Richtig, da hatte ich gerade wohl ein solches vor meiner eigenen...

ansonsten mal mit KVH nsi arbeiten - da arbeitet so gut wie nichts mehr.(und gut zu verarbeiten,!)

Konstruktionsvollholz, ok, was heißt "nsi"?
Eigentlich wollte ich Balken aus Sägewerken nehmen, einmal aus Preisgründen, aber auch aus Prinzip. "...und diese Hütte besteht fast nur aus Holz aus den umliegenden Wäldern." (diese Kiefernwälder holzt man sowieso am besten ab und ersetzt sie durch Mischwald. Würde die ständigen Waldbrandwarnungen im Sommer vermindern und auch dem Grundwasserspiegel guttun.)

6/12 reicht ,bei 2,50m locker - gibts von der stange -und sonst nimmst du halt 1 mehr( abhängig von der schalung oben- rauspund 22mm min oder osb - oder nix(blech von unten)
stell dir mal vor , bei frischholz ,die sonne brennt so richtig herunter , und unter dem blechdach fangen die hölzer an zu drehen, da werden 3mm blech nicht viel entgegensetzen....:eek:
- seh grad gründach...google marsch

Eben, Gründach. Wie ganz oben geschrieben: ich nehme im Augenblick eine Belastung von 160 kg/m² an. Setzt sich zusammen aus 80 kg max Schneelast (habe bei Schneelast.info nachgeschaut) und 80 kg für das Gründach (Annahme 3 cm Drainagematte, 5 cm Blähton). Hältst du meine derzeitigen Annahmen zum Dachaufbau immernoch für realitisch? Würde immernoch Rauspund 22mm genügen?
Ich hoffe, angesichts der recht dicht beieinander liegenden Sparren (alle 60 cm).

2% gefälle min!!!- oder wo läufts wasser hin?
gutes gelingen - wozu cad ?

Ich wollte eigentlich 8% Gefälle (hintere Wand 20 cm höher als vordere), aber mein Vater will es so flach wie irgend möglich, keine Ahnung warum (kann er auch nicht erklären). Zuerst dachte ich an eine 'normale' Regenrinne. Aber mittlerweile überlege ich, ob das überhaupt nötig ist. Es läuft durch das Gründach ja eh weniger Wasser ab als sonst. Und was macht es eigentlich, wenn das Regenwasser an der gesamten Vorderkante heruntertropft (anständige Kante vorausgesetzt)? Ich habe neulich irgendwo auf einer amerikanischen Website von einem Gebäude gelesen, wo es zum Design gehörte, dass bei kräftigem Regen eine Art Wasservorhang vom Dach fällt. Finde diese Seite nur gerade nicht.

Warum nicht CAD? Auf die Art ist es wenigstens einfach, die Zeichnungen anderen zu zeigen, zu mailen, auszudrucken. Ich kann daran editieren, ohne dass es unsauber wird. Ich kann Teile ein- und ausblenden, unterschiedlich einfärben etc. Klar, die Zeichnung dauert erstmal um ein vielfaches länger als mit Bleistift, aber auf das Gesamtprojekt gesehen dürfte es einiges vereinfachen und auch Zeit sparen. Ist ja nicht nur eine Sache zwischen mir und dem Holzlieferanten.

zur tragkraft - ein zimmererbock aus 10/10 mit schwalbenschwanz verbindung trägt locker 1,5t- sollte reichen - wenn nicht 12/12 eben aber das soll ja kein bunker werden

Nur so aus Neugier: gibt es Daumenregeln, was man 2,5 m hohen Ständern aus Kiefer bei einem Querschnitt von 6*6, 8*8, 10*10 und 12*12 im Zimmermannsalltag so zumutet? Oder eine Faustformel? Ich habe schon gesehen, dass für das Holz eine Druckfestigkeit von 40-50 N/mm² angegeben ist. Aber die Balkenlänge spielt ja auch eine große Rolle, und dieser Druckfestigkeitswert ignoriert ja das Knicken.
 

Norbert

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Hallo Robert,

jetzt gebe ich meinen Senf auch noch dazu:

stützen mind.10/10 - sparren 6/12 -Kopfbänder nicht vergessen !!!

Ist auch meine Meinung.

Zum Gründach: willst Du eigentlich in der Hütte wohnen, wenn Dich Deine Frau ausquartiert? Oder warum legst Du Wert auf ein solches Dach, was den Temperaturgang in der Hütte reduziert? Den Thymian unter Benutzung einer Leiter schneiden zu müssen, damit der Braten gut mundet, finde ich auch nicht besonders zweckmäßig. Und 24 qm versiegelte Fläche wirst Du auch unter strengsten ökologischen Gesichtspunkten verantworten können, wenn Du das davon gesammelte Regenwasser auffängst und damit Deinen Restgarten bewässerst (oder Deinen SUV wäschst :emoji_grin:). Ansonsten wird das Gründach mit Sicherheit nach einigen Jahren zu einer immerwährenden Baustelle (Erfahrungsregel: Wasser und Wurzeln suchen sich immer einen Weg).

Zum Holz: dem Mann vom Sägewerk kann ich nur recht geben. Solange Du keine Möbel, sondern nur einen Schuppen mit dem Bauholz errichten willst, spielt die Feuchtigkeit keine Rolle. Es sei denn, Du planst mit Toleranzen im Millimeterbereich. Das Holz wird schwinden, aber die Konstruktion nur unwesentlich beeinflussen. Holz hat im Gegensatz zu Papier kein "Gedächtnis"; d.h. wenn Du einen Balken mit Gewalt am Verdrehen bei der Trocknung hinderst, dann dreht er sich nach der Trocknung nur noch unwesentlich zurück, sobald er "befreit" wird.

Zur Dachneigung: Zweck eines Daches ist es zunächst vor unmittelbarem Niederschlag zu schützen. Die zweite, ebenso wichtige Aufgabe ist es, das gesammelte Wasser so schnell wie möglich abzuführen. Und da sind 8° gegenüber 2° Neigung eindeutig in der Vorhand. Zudem Wasser bei entsprechenden Wind- bzw. Schneeverhältnissen auch bergauf fließt.

Nur so aus Neugier: gibt es Daumenregeln, was man 2,5 m hohen Ständern aus Kiefer bei einem Querschnitt von 6*6, 8*8, 10*10 und 12*12 im Zimmermannsalltag so zumutet? Oder eine Faustformel? Ich habe schon gesehen, dass für das Holz eine Druckfestigkeit von 40-50 N/mm² angegeben ist. Aber die Balkenlänge spielt ja auch eine große Rolle, und dieser Druckfestigkeitswert ignoriert ja das Knicken.

So ist es. Wenn das seitliche Ausweichen zuverlässig über die gesamte Länge verhindert werden kann, dann reicht im Prinzip Dein erwähntes 2 x 2 qcm Streichholz.
Aber das ist weder optisch noch funktional eine sinnvolle Lösung. Bei der von Dir genannten Schuppengröße/-höhe sehe ich 8 x 8 als untere, 10 x 10 als vernünftige und 12 x 12 als überdimensionierte Pfostenstärke an. Alle Querschnitte können ein Vielfaches der zu erwartenden Lasten tragen. Da die Seitenkräfte jedoch i.d.R. nur an wenigen Stellen (etwa bei 1/3 oder 2/3 Höhe) eingeleitet werden, sind die Querschnitte durchaus zweckmäßig.

Stirnbrett: ich würde es lassen und lieber die Sparrenköpfe profilieren. Abgesehen von der kranken Verbindung Längs- auf Querholz mit Nägeln/Schrauben sehe ich darin nur die Schaffung von Problemzonen (Feuchtgebieten).

Gruß

Norbert

P.S.: Ich bevorzuge Fichte/Tanne gegenüber Kiefer, weil konstruktiv falsch verbaute Kiefer sich innerhalb eines Jahres in ein schwammiges Nichts auflösen kann.
 

Re-Mark

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Zum Gründach: willst Du eigentlich in der Hütte wohnen, wenn Dich Deine Frau ausquartiert? Oder warum legst Du Wert auf ein solches Dach, was den Temperaturgang in der Hütte reduziert?

Eine Frau habe ich leider nicht... :emoji_frowning2:
Allerdings liebäugele ich schon mit der Möglichkeit, in dem Schuppen auch mal übernachten zu können. Grund: der Garten liegt eine Stunde Fahrzeit von meinem Wohnort entfernt, es ist quasi eine Art Wochenendgarten. Falls wir mal mit Freunden dorthin fahren wäre es ganz nett, eine zusätzliche Übernachtungsoption zu haben.
Zweitens soll er auch als (Zwischen-)Lager dienen, z.B. für Äpfel im Herbst oder für Saatkartoffeln im Frühjahr. Außerdem denke ich, dass es der Haltbarkeit von vielen Dingen, auch von Schuppen, förderlich ist, wenn man große Temperaturschwankungen vermeidet.
Und schließlich bin ich nunmal ein Pflanzenfan. An den Fenstern in meiner Wohnung habe ich innen und außen Regallochschienen angebracht, um Regalbretter als zusätzliche Fensterbretter einzuhängen...

Den Thymian unter Benutzung einer Leiter schneiden zu müssen, damit der Braten gut mundet, finde ich auch nicht besonders zweckmäßig.

Pflanzen sind nicht so dein Ding, oder? :emoji_wink:
Es gibt Dutzende Thymianarten, die man nicht für die Küche anbaut, sondern als trockenheitsverträglicher Bodendecker. Der soll da oben quasi wie Moos wachsen.

Und 24 qm versiegelte Fläche wirst Du auch unter strengsten ökologischen Gesichtspunkten verantworten können, wenn Du das davon gesammelte Regenwasser auffängst und damit Deinen Restgarten bewässerst (oder Deinen SUV wäschst :emoji_grin:). Ansonsten wird das Gründach mit Sicherheit nach einigen Jahren zu einer immerwährenden Baustelle (Erfahrungsregel: Wasser und Wurzeln suchen sich immer einen Weg).

Das gilt vielleicht für die wannenförmigen Flachdach-Bausünden der siebziger Jahre...:cool:
Nee, ich habe schon einiges gelesen und mich auch mit Leuten unterhalten, und extensive Dachbegrünungen hat man mittlerweile im Griff. Die Pflanzen darauf perforieren nicht die Dichtungsfolie. Man muss natürlich dafür sorgen, dass da oben keine Bäume wachsen. Die Nachbarn meiner Eltern haben ihr Garagendach schon vor etlichen Jahren begrünt, habe mich letzte Woche mit der Frau unterhalten: sie meint, das wäre sehr pflegeleicht. Ein- oder zweimal im Jahr läuft sie drüber und rupft Gehölze aus, die sich dort ausgesät haben. Und weil es ein wannenförmiges Flachdach ist, muss ab und zu mal jemand danach sehen, dass der Ablauf noch frei ist.
Bei unserem Schuppen, mit geringer Neigung, sollte das sogar etwas einfacher sein, weil kein gesonderter Ablauf nötig ist.

Zur Dachneigung: Zweck eines Daches ist es zunächst vor unmittelbarem Niederschlag zu schützen. Die zweite, ebenso wichtige Aufgabe ist es, das gesammelte Wasser so schnell wie möglich abzuführen. Und da sind 8° gegenüber 2° Neigung eindeutig in der Vorhand. Zudem Wasser bei entsprechenden Wind- bzw. Schneeverhältnissen auch bergauf fließt.

Ich hoffe, dass ich ihn doch noch wenigstens von 5% überzeugen kann. Hm, wir würfeln gerade Prozent und Grad durcheinander...

Stirnbrett: ich würde es lassen und lieber die Sparrenköpfe profilieren. Abgesehen von der kranken Verbindung Längs- auf Querholz mit Nägeln/Schrauben sehe ich darin nur die Schaffung von Problemzonen (Feuchtgebieten).

Was die Feuchtgebiete angeht, so hätte ich zugesehen, dass das Stirnbrett einige Zentimeter unter der Dachabdichtung zurückversetzt ist. Habe ich aber noch nicht ganz zuende gedacht, und dann bleibt ja auch noch die Frage der Optik...

P.S.: Ich bevorzuge Fichte/Tanne gegenüber Kiefer, weil konstruktiv falsch verbaute Kiefer sich innerhalb eines Jahres in ein schwammiges Nichts auflösen kann.

Du meinst damit: Pilzbefall? In der Gegend gibt es aber leider nur Kiefer. Ich dachte, dass das Holz durch den großen Dachüberstand recht trocken gehalten wird und so gut geschützt wäre. Sollte ich vielleicht alle Hölzer vor dem Verbauen mit einer Borax-Lösung einpinseln? Wahrscheinlich werden wir sie außerdem ölen.

Grüße,
Robert
 

hutch

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Ui.
Was man aus einem Schuppen so alles machen kann.
Kiefer ist definitiv vorzuziehen. a) aus der Region
b) bessere Resistenzklasse
Ich würde auch KVH (nicht sichtbar) verwenden gibts als Kiefer ebenso.
Grund da du nun in deinem Schuppen wohnen willst, wird es wohl eher ein Häuschen und bei Häuschen wirds wohl etwas genauer.
Ich schlag dir weiterhin noch eine einfache Art der Holzrahmenbauweise vor so kannst du selbst bei niedrigeren Temperaturen noch in einem wohlig warmen Häuschen schlafen und die Querschnitte der Hölzer können geringer gewählt werden und du sparst dir Kopfbänder, Diagonalen etc.

hutch
 

Re-Mark

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Grund da du nun in deinem Schuppen wohnen willst, wird es wohl eher ein Häuschen und bei Häuschen wirds wohl etwas genauer.
Ich schlag dir weiterhin noch eine einfache Art der Holzrahmenbauweise vor so kannst du selbst bei niedrigeren Temperaturen noch in einem wohlig warmen Häuschen schlafen und die Querschnitte der Hölzer können geringer gewählt werden und du sparst dir Kopfbänder, Diagonalen etc.

Nicht dass es Missverständnisse gibt: von wohnen kann keine Rede sein. Das Ding wird bis oben hin mit Werkzeug, Gartenwerkzeug, Gartengeräten, Klappstühlen, Leiter, Blumentöpfen, Eimern, Planen etc. vollgestopft sein, falls es sich machen lässt auch noch mit Fahrrädern. Deshalb auch die Konstruktion mit dem von außen zugänglichen 'Schrank'. Da sind schon einige Überlegungen reingegangen, wie man so einen Schuppen optimal nutzbar macht. Der alte Schuppen von lange vor dem Krieg ist einfach eine mehr oder weniger quadratische Schachtel von 3 * 3 m. Die Ausnutzung ist grauenhaft, weil immer etwas im Weg steht, wenn man an Sachen von weiter hinten heran will.
Die Übernachtung im Schuppen ist nur als Option gedacht: eine Ebene des tiefen Regals freimachen, Isomatte drauf. Wird nicht oft passieren, wenn überhaupt.

Ein Gartenhäuschen existiert übrigens auch: ebenfalls von lange vor dem Krieg, teilweise aus Ziegel gemauert, teilweise Holzanbau. Der Holzteil ist ebenfalls völlig verrottet. Wir haben vor ein paar Jahren wenigstens das Dach machen lassen, um den weiteren Verfall zu bremsen. Aber es wird z.Zt. nur als Abstellkammer genutzt.
Wenn der neue Schuppen fertig ist, dann kann das ganze Werkzeug, die Polster der Gartenstühle, Fahrräder etc. dorthin umziehen, und wir können uns an die Instandsetzung des Gartenhäuschens machen. Auch das Bauholz dafür kann dann zeitweise unter dem Dach des Schuppens lagern.

Der Unterschied zwischen der geplanten (Fachwerk-?)Bauweise und Holzrahmenbauweise würde darin bestehen, dass die Gefache (?) nicht mit Brettern verkleidet werden, sondern mit Platten, und das beidseitig?

Ich denke aber, ich bevorzuge doch Bretter.

Was meint Ihr zu dem hinteren Dachüberstand von ca. 1 m, kann das ein Problem werden?

Grüße,
Robert
 

Re-Mark

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Hallo,

nun, nach einem Jahr, haben wir endlich mit dem Bau begonnen. Das Sägewerk hat übrigens nun doch Fichte statt Kiefer geliefert, der Lieferant meinte, das sei "Käferholz", wegen Borkenkäfern gefällt, behandelt, ein Jahr liegen gelassen, dann zersägt. Hm, fand ich nicht so toll, soll aber normal sein.

Die Balken für die Ständer haben 10x10 Querschnitt, die Sparren 8x18 cm. Die Pfetten sind 10x15 cm, die Kopfbänder 5 x 10 cm.

Auf dem Dach liegen 2,5 cm starke Schalbretter. Das war ein Vorschlag des Sägewerksbesitzers. Würde ich nie wieder nehmen: mir war nicht klar, dass für Schalbretter aussschließlich die Reste genommen werden, die für nichts anderes taugen, und dass daher an jedem Brett Rundungen mit Rinde sind. Im nachhinein ist mir das auch klar, aber vorher eben nicht... nur als Warnung für andere Laien, die sich an sowas wagen.

Außerdem hatten wir alles in 'sägerauh' bestellt, dann während des Bauens aber doch für gehobelt entschieden und daher jeden Balken mit einem kleinen Elektrohobel bearbeitet... :eek:
Ja, ja, manche lernen eben auf die harte Tour...

Für die Wände liegen (gehobelte) Bretter in 2 cm Stärke bereit mit Schattennut. Außerdem muss noch die Folie aufs Dach und die Umrandung dafür gebaut werden.

Was haltet Ihr bisher von dem Bau?

Grüße,
Robert
 

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Rei123

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Hallo,

sieht gut aus!
Wie sind die Teile verbunden? Am Boden sehe ich Winkel, aber an den Kopfbändern und Sparren kann ich nichts erkenne.

Danke

Reiner
 

Re-Mark

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Die Sparren sind auch mit den gleichen Winkeln befestigt, allerdings nur einseitig (an der einen Pfette auf der einen, an der anderen auf der anderen Seite). Die Kopfbänder sind mit 8x140er Schrauben mit den Balken verbunden.
 
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