Spielzeug-Burg als Projekt

inspectorgadget

ww-pappel
Registriert
22. Oktober 2011
Beiträge
7
Ort
Hamburg
Hallo,

ich bin eher neu im ganzen Thema "Holzarbeiten", habe aber durch den Bau eines Kaninchenstalls Blut geleckt und bin jetzt natürlich auf de Suche nach neuen Ideen.

Als Nächstes will ich eine Spielzeug-Ritterburg aus vielen verschiedenen Teilen bauen, die man einfach aufstellen und wieder verstauen kann. Anfangen will ich mit den Außenmauern, die aus stabilem, kinderfreundlichem Material gefertigt sein sollen. Die einzelne Teile sollen je ca. 25x40 cm groß werden, damit man die fertige Anlage mit den Schleich-Ritterfiguren belagern und verteidigen kann. Die Mauern sollen natürlich Zinnen bekommen, die ich einfach ins Holzstück sägen würde. Hinter der Mauer soll eine Art Wehrgang sein, auf dem die Figuren stehen können. Der kann ja aus Sperrholz sein und an die eigentliche Mauer gebaut werden.

Meine Fragen an die Profis drehen sich zunächst mal um Material und Werkzeug bzw. Fertigung: Hat jemand Erfahrung mit geeignetem Holz für Kinderspielzeug? Meine Idealvorstellung für die Front der Burgmauer wäre einfach unbehandeltes Holz, ca.1cm stark. Gewisse Spielehersteller verwenden Erle, aber das bekommt man wohl schwer. Geht vielleicht auch Eiche? Wie gut lässt sich das verarbeiten? Oder hat jemand alternative Vorschläge?
Ein anderes Kriterium sind die Bearbeitung des Holzes, so dass keine scharfen Kanten verbleiben: So müssten z.B. die Zinnen nach dem Heraussägen abgerundet werden. Das wiederum müsste das Holz gut mitmachen. Ich dachte daran, die Kanten mit einem Dremel o.ä. wegzuschmirgeln, aber vielleicht gibt es ja auch da bessere Ideen.

Der Inhalt meines Werkzeugkastens hält sich bisher in Grenzen. Mit der Stichsäge kriegt man ja wohl eher nur die gröberen Sachen hin, weswegen ich mir auf jeden Fall eine manuelle Laubsäge, ein paar Stechbeitel und eine Japansäge zulegen will. Ansonsten ist mein Budget für hochwertiges Werkzeug für dieses Jahr schon überzogen :emoji_frowning2: Aber eventuell gibt es auch hier eine Anregung von fachmännischer Seite, was effektive Werkzeuge anbelangt, die den Geldbeutel nicht überstrapazieren.

Vielen vielen Dank für alle Antworten!
 

heiko-rech

ww-robinie
Registriert
17. Januar 2006
Beiträge
4.390
Ort
Saarland
Hallo,

Massiholz in 10mm Stärke wirst du im Handel nicht bekommen. Leimholz hat in der Regel 18-19mm Stärke. Entweder du nimmst das, oder du nimmst 9mm Sperrholz. Was anderes wird dir nicht übrig bleiben.

Was die Laubsäge angeht: Ich habe mir vor jahren mal eine billige gekauft. damit tut man sich nicht unbedingt einen Gefallen. Eine richtig gute gibts schon für ca. 30 Euro. Du könntest aber auch zuerst einmal in gute Stichsägenlätter investieren. Spezielle Kurvenschnittblätter erlauben auch sehr enge Radien. Wenn diese nicht das Ergebnis liefern, wie du es dir vorstellst, kannst du immer noch ene Laubsäge kaufen.


Bei den Stemmeisen gibt es gute Qualität zu einem ordentlichen Preis von MHG. Die bekommst du, wie die Laubsäge auch, bei Dieter Schmid: Dieter Schmid - Feine Werkzeuge - Homepage.

Mit Stemmeisen handelst du dir aber das nächste Probem ein, Du wirst sie schärfen müssen. Du brauchst also zumindest noch einen Kombistein. Damit kannst du im Prinzip schon schärfen, brauchst aber auch entsprechende Übung um das freihändig zu machen. Wenn du dir das nicht freihändig zutraust, brauchst du eine Schleifführung.

Mit einem Dremel würde ich die Kanten nicht verrunden. Dann lieber Schleifpapier oder Feile nehmen, das geht kontrollierter.

Gruß

Heiko
 

Puzziteddu

ww-esche
Registriert
19. Februar 2009
Beiträge
438
Ort
CH-Zug
Ne Japansäge klingt schon mal gut. Damit kannst Du prima und recht leicht gerade Sachen aussägen.
Ich würde Sperrholz ins Stärke 6-8 mm nehmen. Feine Sachen kannst Du dann mit der Laubsäge machen. Auf jeden Fall brauchst Du noch Schleifpapier. Den Dremel wohl kaum.
Vielleicht noch ne Bohrmaschine...
Viel Spass
Mike
 

Stick69

ww-esche
Registriert
2. Dezember 2008
Beiträge
493
Alter
55
Ort
NRW
Hi,

als Material würde mir noch Buche einfallen, ich habe daraus für meine Jäuster gefühlte 18 Fantastilliarden Bauklötze gemacht, dass Zeug verzeiht Kinderhänden einfach alles, ausser vielleicht Feuer:emoji_grin:. Das Problem mit der Stärke müsstest Du normale in einer Schreinerei lösen können, vielleicht haben die ja sogar noch den einen oder anderen Rest da rumstehen. Eiche halte ich für ungeeignet, zum Einen wegen der Gerbsäure(schwitzige Finger gleich schwarze Finger) und wegen der Splittergefahr auf Grund der gröberen Struktur, wobei die Splitter durch die Langfaserigkeit denn auch noch schön lang sind.

so long

Stick
 

inspectorgadget

ww-pappel
Registriert
22. Oktober 2011
Beiträge
7
Ort
Hamburg
Hm, also ich denke, die dickere Variante in 18 mm wird auch gehen, dann wird die Burg halt noch stabiler. Sperrholz ist mir für die Mauer einfach zu flimsig, die Jungs sollen richtig was in der Hand haben,wenn sie damit spielen. Für den Wehrgang, der hinten dran ist, werde ich mich wohl mit Sperrholz begnügen.
Ich bin mir nur nicht so sicher, wieviel Kraft und Zeit man aufwenden muss, um die Zinnen alle per Hand zu sägen und zurechtzufeilen (Feile und Bohrmaschine habe ich übrigens, auch am Akkuschrauber solls nicht scheitern).
@ Heiko: wie eng können denn die Radien sein, die man per Kurvenschnitt sägen kann? Mehr als 2-3 cm Durchmesser haben die "Aussparungen" nämlich nicht.
Und noch was anderes: Um den Wehrgang aus Sperrholz hinten an das dickere Mauerteil anzubringen, fehlt mir noch eine zündende Idee: Zuerst dachte ich an Winkel, aber so kleine Schrauben, die dann nicht aus der 8mm Platte herausschauen, gibt's ja gar nicht. Oder doch? Andererseits ist Holzleim ja nicht die dauerhafteste Lösung. Bleibt noch, das Ganz irgendwie zu fügen. Aber wie man sicherlich an meinen Fragen erkennen kann, bin ich noch nicht im Fortgeschrittenenmodus angelangt. Habe ich was vergessen /übersehen?
 
Oben Unten