Spannagel - Der Möbelbau

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Fidgety Feet

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Fritz Spannagel - Der Möbelbau scheint für Eingeweihte so eine Art von Bibel zu sein. Wenn ich nun auch etwas darin lesen wollte, was sollte ich mir beschaffen: eine Neuauflage oder etwas aus dem Antiquariat? Die Urform dieses Buches scheint ja aus den 30ern zu stammen. Für manche antiquarische Exemplare zahlt man mehr (150 €, Ausgabe von 1936) als für einen neuen Nachdruck der 10. Auflage aus 1954, der wie sollte es anders sein, aus dem Verlag Vincentz kommt, der Mutter aller HolzWerken!
 

WinfriedM

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Warum nicht die neueste Ausgabe von 2008, die man überall neu kaufen kann?

Ist gebraucht viel billiger oder gehts um Freude an antiquarischen Büchern?
 

tiepel

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Hi,
die von 2008 hat 'ne andere ISBN: 9783878706663 / 978-3878706663
Aber auch lohnt gebraucht (derzeit?) eigentlich nicht.
Gruß Reimund
 

Fidgety Feet

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Na ja, da hab' meine Frage leider nicht so formuliert, dass meine Absicht dahinter klar verständlich wird. Ich habe noch etwas recherchiert, das Ergebnis ist leider etwas mager, wahrscheinlich muss ich noch intensiver suchen. Über Fritz Spannagel steht leider sehr wenig im Internet, meistens sind es seine Bücher, die sich bei der Suche nach ihm in den Vordergrund drängen.

Die Ausgabe von 2008 ist der soundsovielte Nachdruck von 1954 und hätte somit schon mal einen historischen Bezug, wenn man den mit einer Ausgabe von 1954 vergleichen könnte. Da Spannagel in 1957 verstorben ist, sollten bei den Nachdrucken nicht allzu viele Änderungen eingeflossen sein. Kaufe ich ein antiquarisches Exemplar, so würden an der Authentizität keine Zweifel bestehen.
 

IngoS

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Die Ausgabe von 2008 ist der soundsovielte Nachdruck von 1954 und hätte somit schon mal einen historischen Bezug, wenn man den mit einer Ausgabe von 1954 vergleichen könnte. Da Spannagel in 1957 verstorben ist, sollten bei den Nachdrucken nicht allzu viele Änderungen eingeflossen sein. Kaufe ich ein antiquarisches Exemplar, so würden an der Authentizität keine Zweifel bestehen.

Hallo,

was ich dir verlinkt habe ist der unveränderte Nachdruck der 10. Auflage von 1954.

Gruß

Ingo
 

WinfriedM

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Wäre mir neu, dass es Veränderungen zwischen der 10. Auflage und 18. Auflage gegeben hat. Beide Ausgaben haben auch 368 Seiten.
 

WinfriedM

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Everybody's changing, außer der Spannagel. :emoji_slight_smile:

Ist ja fast, wie Vita-Horm:
http://www.vitahorm.de/

Echt unglaublich, dass sich niemand Kompetentes findet, der mal den Klassiker überarbeitet oder ein neues Standardwerk auflegt. Vieles im Spannagel wirkt ja echt ziemlich angestaubt. Grundlagen behalten sicherlich ihre Gültigkeit, aber die Welt hat sich doch ein Stück weiter entwickelt.
 

Time_to_wonder

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Naja Winfried, es ist ja nicht so, dass es keine modernen Nachfolger gibt. Nutsch z.B. hat viele Zeichnungen aus dem Spannagel übernommen und das Ganze fortgeschrieben.

Die Bibel wird ja auch nicht neu aufgelegt.
 

uli2003

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Echt unglaublich, dass sich niemand Kompetentes findet, der mal den Klassiker überarbeitet oder ein neues Standardwerk auflegt.

Finde ich auch. Spanplatte, MDF, Topfbänder etc.
Möbelbau von heute halt :emoji_slight_smile:

Ich denke das Buch zu überarbeiten ist verhältnismäßig uninteressant.
 

Fidgety Feet

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Finde ich auch. Spanplatte, MDF, Topfbänder etc.
Möbelbau von heute halt :emoji_slight_smile:

Ich denke das Buch zu überarbeiten ist verhältnismäßig uninteressant.

Der zunehmende Einsatz von Bearbeitungszentren in unterschiedlichen Größen, wird wohl die Handwerkskunst in diesem Metier verdrängen, bis eben auf ein paar Nischen, in denen Traditionalisten sich noch behaupten können. Im Vergleich dazu: Wer setzt heute noch Dreschflegel ein? Oder überhaupt die Handwerksliga wie Schumacher, Schneider...

Fritz Spannagel hatte um 1920 noch eine ganz andere Perspektive als er sie heute hätte - heute würde er sich vielleicht grämend in der Ecke verkriechen. Die Beschlagindustrie kreiert schneller neue Beschläge, als er diese in einer Neuauflage seines Buches berücksichtigen könnte. Von daher überlege ich mir, ob ich mir nicht tatsächlich eine historische Ausgabe seines Buches beschaffe - was soll ich mit einem Nachdruck aus jüngster Zeit, wenn der Inhalt mit heutigen Gepflogenheiten nicht mehr deckend ist? Für mich erscheint das als ein von Hobby-Schreinern gepflegter Anachronismus, mit dem ein berühmt berüchtigter Verlag auch noch reiche Beute machen kann. Hätte so etwas, wie wenn es für Oldtimerfreaks (und die sich dafür halten) ein Handbuch gebe würde: Die Borgward Isabella TS im Selbstbau :emoji_sunglasses:
 

dieter2

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Ich denke die "Handwerkskunst" war keine Kunst sondern einfach ein Handwerk mit den zur
verfügung stehenden Mittel.
Die Handwerker damals hätten auch zu den Maschinen gegriffen wennn sie die zur verfügung hätten.
Mein Vater hat 1922 vier Jahre Stellmacher gelernt,ohne Lohn,nur gegen Kost und Logis.
Als Taschengeld durfte er in der Feizeit mal ein Wagenrad für ein Handkarren machen.
Er hat mit öfters erzählt das er früher gerne solche Maschinen, Materalien und Hilfsmittel gehabt hätte wie es Heute gibt.

Gruss Dieter
 

Time_to_wonder

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Der zunehmende Einsatz von Bearbeitungszentren in unterschiedlichen Größen, wird wohl die Handwerkskunst in diesem Metier verdrängen, bis eben auf ein paar Nischen, in denen Traditionalisten sich noch behaupten können. Im Vergleich dazu: Wer setzt heute noch Dreschflegel ein? Oder überhaupt die Handwerksliga wie Schumacher, Schneider...

Fritz Spannagel hatte um 1920 noch eine ganz andere Perspektive als er sie heute hätte - heute würde er sich vielleicht grämend in der Ecke verkriechen. Die Beschlagindustrie kreiert schneller neue Beschläge, als er diese in einer Neuauflage seines Buches berücksichtigen könnte. Von daher überlege ich mir, ob ich mir nicht tatsächlich eine historische Ausgabe seines Buches beschaffe - was soll ich mit einem Nachdruck aus jüngster Zeit, wenn der Inhalt mit heutigen Gepflogenheiten nicht mehr deckend ist? Für mich erscheint das als ein von Hobby-Schreinern gepflegter Anachronismus, mit dem ein berühmt berüchtigter Verlag auch noch reiche Beute machen kann. Hätte so etwas, wie wenn es für Oldtimerfreaks (und die sich dafür halten) ein Handbuch gebe würde: Die Borgward Isabella TS im Selbstbau :emoji_sunglasses:

Ich verstehe Deine Intension nicht. Wenn Du sowohl das Buch als auch den Verlag shice findest, warum fragst Du dann hier?
 

Fidgety Feet

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...Die Handwerker damals hätten auch zu den Maschinen gegriffen, wenn sie die zur Verfügung hätten.
Weberaufstand 1844 - Es war die Gier der Vermögenden, der die Reichen noch reicher gemacht hat und der die Ärmsten in ein noch tieferes Elend gestürzt hat. Lasst uns das nicht weiter diskutieren, sonst...
 

uli2003

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Weberaufstand 1844 - Es war die Gier der Vermögenden, der die Reichen noch reicher gemacht hat und der die Ärmsten in ein noch tieferes Elend gestürzt hat.
Sie hatten sie nicht zur Verfügung, und wenn, dann nicht zu einem bezahlbaren Preis. Das ist heute anders im Gegensatz zum Beispiel 1844 (was übrigens historisch gar nicht als Maschinensturm gewertet wird).
 

IngoS

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Hallo,

an der Gier hat sich nicht viel geändert. Sie betrifft allerdings nicht nur die Reichen. Das sehe ich hier täglich in den unendlichen Fäden nach dem besten Schnäppchen. Immer muss es noch billiger gehen.


Gruß

Ingo
 

Georg L.

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was soll ich mit einem Nachdruck aus jüngster Zeit, wenn der Inhalt mit heutigen Gepflogenheiten nicht mehr deckend ist?
Vielleicht nur aus Interesse wie es damals war? Ob ich das im Original lese oder in einem Originalnachdruck ist doch ziemlich egal, steht ja das Selbe drin.

Für mich erscheint das als ein von Hobby-Schreinern gepflegter Anachronismus, mit dem ein berühmt berüchtigter Verlag auch noch reiche Beute machen kann.
Was ist daran so verwerflich, wenn man die Interessen seine Kunden bedient? Dass dies nicht zum Nulltarif geht sollte dir auch klar sein.
 

WinfriedM

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Das sehe ich hier täglich in den unendlichen Fäden nach dem besten Schnäppchen. Immer muss es noch billiger gehen.

Da kann was mit Gier zu tun haben, muss aber nicht. Es kann eine völlig vernünftige und geschickte Art sein, mit einer begrenzten Ressource (=Geld) gut zu haushalten bzw. sorgsam umzugehen. Geld bedeutet Möglichkeiten. Es wäre unsinnig, viel zu viel Geld in eine Sache zu investieren, um dann 10 weitere Möglichkeiten nicht nutzen zu können. Ich kenne viele sparsame Menschen, die nicht aus Gier handeln.

Die Bibel wird ja auch nicht neu aufgelegt.

Da wäre ich auch mal für eine Neuauflage. Vielleicht wäre das Interesse dafür dann größer.

Ich finde, man muss immer mal wieder die universelle zeitlose Weisheit von damals ins Heute holen. Beispiel: Wie man von Hand hobelt, war vor 50 Jahren schon genauso, wie heute. So grundsätzlich. Aber heute gibts z.B. einen großen Markt an Handhobeln, die man mal vorstellen sollte, mit Vor- und Nachteilen. Ebenso kann man auch japanische Werkzeuge mit reinholen, die in den alten Büchern kaum/nicht zu finden sind.

Und dann auch die Sprache: Vor 50 Jahren war man noch sehr belehrend, heute schreibt man einfach mehr auf Augenhöhe, schenkt dem Leser mehr Wertschätzung. Schreibt auch lockerer. Gut so.
 
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