Späne entsorgen wird schwieriger

ChrisOL

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Moin,

heute Morgen wollte ich hier in Oldenburg am Wertstoffhof ein paar Säcke Säge- und Hobelspäne entsorgen. Das ging bisher immer als Sperrmüll oder Altholz durch, und dann wurde das mit dem geschlossenen Sack in den Container mit der Aufschrift “thermische Verwertung” gegeben.

Heute wurde ich damit abgewiesen. Späne werden nicht mehr angenommen. Der enthaltene Staub führt in der Bearbeitung zu Problemen. Also durfte ich mit den Säcken wieder fahren, so ein Mist. Wie und wo ich denn die Späne loswerden könnte, das konnte man mir auch nicht sagen. Das ist dann schon ein 600 Liter euro.Kirsche-Spansack-Problem :emoji_fearful: :emoji_poop:

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Also habe ich mich hier an die Verwaltung gewandt und gefragt, wo, wenn nicht beim Wertstoffhof kann ich meine Späne von unbehandelten Massivholz ordentlich entsorgen.

Nach gut einer Stunde hatte ich schon eine Antwort (!) Man hätte telefoniert, es sei nicht einfach, in der Tat sei die Staubbelastung ein Problem. Die soll auf dem Gelände reduziert werden. Ich soll mich beim Chef vom Wertstoffhof melden, dort bezahlen und dann ins Kompostwerk fahren und abladen.

Gesagt getan, also bin ich wieder vorgefahren, kurze Absprache mit dem Leiter dort. Ich musste schwören das in den Säcken nur unbehandeltes Holz sei. Dann habe ich ganze drei Euro gezahlt und bin rüber zum Kompostwerk um mich zwischen LKWs und Radlagern durchzuschlängeln. Endlich konnte ich meine vier Säcke aufschneiden und zum Grüngut geben. Was für ein Aufwand.

Zum Grüngut auf dem Wertstoffhof durften die Späne auch nicht, die Staubbelastung…

Das mit der Staubbelastung sehe ich auch als schwieriges Thema. Nach dem ersten perplexen Abgang war ich froh über die schnelle Antwort mit dem Lösungsvorschlag, das hatte ich so schnell nicht erwartet. Man bekommt schon das Gefühl als seien Holzspäne ein schwieriger Sondermüll, der Nachts im dunkeln leuchtet. Ich bin gespannt wie lange die Lösung jetzt funktioniert.

Jetzt habe ich aus Spaß nach einer Brikettpresse geschaut - gut, das ist auch keine Lösung für die Hobbywerkstatt. Zu groß, zu teuer, zu viel Energieverbrauch.

Als Tipp bekam ich vor Ort noch gesagt, kleinere Mengen kann ich auch einfach über die Biotonne entsorgen. Das macht aber auch keinen Spaß.

Wer entsorgt in Tischlereien eigentlich die Späne? Und was kostet das?
 

elmgi

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Hallo Christoph,

das Problem ist mir auch bekannt. Entweder entsorge ich die Späne (für teure Gebühren) auf dem Kompostplatz oder - das mache ich seit vielen Jahren - bringe sie zu Kleingärtnern, die das Material gerne (natürlich kostenlos) annehmen.
 

carsten

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Hallo

bei vielen Schreinern wird das zum heizen der Werkstatt genutzt. Evtl fragst du mal mal bei Firmen in der Umgebung nach. Bevorzugt solche mit einem großen Silo am oder mitten IM Gebäude.
Guter Zeitpunkt dürfte Februar März sein, da gehen bei manchen die eigenen Reserven zur Neige. Da fragt auch keiner ob Spanplatte MDF oder welches Holz auch immer.
 

ChrisOL

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Ich will den Betrieben hier wegen den paar Säcken im Jahr nicht auf den Keks gehen. Aber den Februar/ März werde ich mir vormerken. Das kann helfen.

@elmgi ich finde die Gebühren gar nicht wild, 3 Euro für vier Säcke ist aus meiner Sicht völlig in Ordnung, wenn die Abwicklung dafür einfach und unkompliziert ist.
 

Frank73

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Bei uns am Wertstoffhof gar nicht, könnte ja irgend was anderes dabei sein.
Ein Teil über den Restmüll, ein Teil im Garten oder Kompost, ein Teil für meinen Arbeitskollegen, der brauchts für seine Hühner.
Ansonsten fahre ich es in die Müllverbrennungsanlage.
Brikettpresse wäre schon schön, aber Du hast ja schon erklärt warum es nichts wird.
 

Lorenzo

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Inserat in den Kleinanzeigen, da finden sich normalerweise recht schnell Leute die das für ihre Tiere brauchen können. So bin ich grad knapp 2m^3 los geworden.. Und in Zukunft reicht ein Anruf.
 

KalterBach

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Für meine Kleinmengen reicht momentan die Biotonne und der eigene Kompost. Misch-Späne kommen in alte Brötchentüten in den Hausmüll.

Zugegeben, die Späne kommen momentan aus einem Fass mit Zyklon und nicht aus dem großen Spänesack.

@ChrisOL Gibt es keine tierischen Abnehmer bei Euch? @schrauber-at-work liefert seine bei Papas Alpakas ab.
 

Mitglied 30872

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Gibt es denn bei Euch keinen Betrieb, der Humus produziert? Also fernab von irgendwelchen kommunalen Einrichtungen? Blick in die gelben Seiten.
Gerade gestern habe ich 2×200 Liter bei meinem ausgeschüttet. Der Gute sagt dann immer: "Na, gibst mir 'nen Euro."
Und ich bin mir sicher, dass das nicht bei seinem Chef landet, sondern in seiner Hosentasche. Und letztlich ist das für mich ein wirklich kleines Geld, um das Zeug loszuwerden. Das zahle ich gerne. Liegt auch fast auf dem Arbeitsweg.
 

U.Tho

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Ist schon ne gute Variante als Einstreu aber die darf dann aber auch nicht zu fein sein.
Für den Kleingärtner eventuell pyrolysieren => Pflanzenkohle => in den Kompost =>schwarze Erde.
Pure Späne auf den Kompost geht auch aber nur in kleinen Mengen.
 

Kausch

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mir fehlen 80cbm Späne im Jahr zum Heizen, wem 24395 Gelting nicht zu weit weg ist, darf seine Späne gerne vorbeibringen
 

ChrisOL

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mir fehlen 80cbm Späne im Jahr zum Heizen, wem 24395 Gelting nicht zu weit weg ist, darf seine Späne gerne vorbeibringen

Lass mich kurz überlegen, 300km oneway, nein so schwierig ist es dann doch nicht die Späne hier loszuwerden
Was machst du um die fehlenden 80cbm auszugleichen, mit Gas heizen?

Dürfen die Späne (natürlich unbehandeltes Holz) eigentlich im Wald entsorgt werden?

Die Antwort ist auch einfach, nein, darf man nicht. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist das illegale Abfallentsorgung.
@Turin oder @Ben Benson können das bestimmt besser erklären.
 
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Salrok

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Denke nicht, müsste unter illegal Müllentsorgung fallen. Wie es aussieht wenn es dein eigener Wald ist, weiß ich nicht.

Bin immer wieder erstaunt was mit unseren Werkstoffhöfen abgeht. Unserer lehnt auch gefühlt alles ab, oder verlangt heftige gebühren für "Müll", 3€/Kg.
Direkt gegenüber ist die einfahrt zum hiesigen Müllkraftwerk. Dort kann man alles (außer Elektro und echter Sondermüll, wie Glaswolle oder Eternitplatten) unsortiert in eine Grube schmeißen, 5€/100Kg.
Die Anwohner fahren reihenweise mit noch halb vollen Anhängern vom Wertstoffhof da rüber. Teilweise geben einem das sogar die Mitarbeiter am Wertstoffhof als "Tip" das sie dort günstiger wegkommen.
 

ChrisOL

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Gerade habe ich noch einen Arbeitskollegen gefragt, der Bruder betreibt eine Biogasanlage. Aber Späne will der auch nicht, die stören den Prozeß und zersetzen sich nicht passend.

Mal schauen welche Möglichkeiten sich noch ergeben. Ein paar Hände voll bin ich auch schon mal zum smoken für den Grill losgeworden. Kleinanzeigen, da wollen einige ja sogar 2 Euro pro Sack, da kann ich auch mal kostenlos was einstellen. Mal sehen.
 

anselmh

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Mal schauen welche Möglichkeiten sich noch ergeben. Ein paar Hände voll bin ich auch schon mal zum smoken für den Grill losgeworden. Kleinanzeigen, da wollen einige ja sogar 2 Euro pro Sack, da kann ich auch mal kostenlos was einstellen. Mal sehen.

Ich wollt grad vorschlagen, such jemanden oder biete es jemandem an, der einen Räucherofen hat. Vielleicht gibts ja sogar nen Betrieb in der Nähe? Da braucht man nie Unmengen aber 1 Sack bekommt man sicher ab und zu los. Sollte dann halt rein eine Holzart sein.

Auch im eigenen Wald darf man nicht einfach was hinkippen lt. Gesetz. Gerade dafür gibts das Gesetz eigentlich, damit nicht jeder seinen Bauschutt im eigenen Wald deponiert… das zum rechtlichen, was man draus macht bei reinen Holzspänen muss jeder selbst dann entscheiden.
 

FredT

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Bei mir geht es, auch weil keine großen Mengen, mit in den Restmüll, oder ich nehme es zu den (Schwieger)eltern mit für Komposthaufen und Biotonne. Da werden die saftenden Bestandteile gut gebunden
 

yoghurt

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Hallo,
ich traue mich kaum das zu sagen, fand es ja selbst immer total absurd. In meiner Werkstatt in Berlin haben wir die Späne gemeinsam mit allen anderen Holzresten im Container für Geld als Altholz entsorgen lassen. Die Werkstatt wurde mit Gas geheizt. Das war eine relativ einfache Rechnung und diese Version war die Günstigere. Irgendwann haben wir dann einen Typen aufgetrieben, der die Späne für umsonst geholt hat um damit privat zu heizen.

Ich fand das aus verschiedenen Gründen keine optimale Lösung aber so sah und sieht die Realität aus.
 

heiko-rech

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Hallo,
ich hatte Anfang des Jahres das gleiche Problem. Ich konnte die Späne immer als Grünschnitt abgeben, da es nur Massivholzspäne waren. Ich habezwei Absauganlagen, kann also die Späne sauber trennen. Dann wurde die Grpnschnittdeponie geschlossen und eine neue direkt beim WErtstoffhof aufgemacht. Dort nimmt man keine Späne als Grünschnitt an und auch sonst nicht. Gewerbliche Abfälle dürfen dort auch nicht in größeren Mengen entsorgt werden. Ich hatte dann die gleiche Telefonaktion machen müssen.Auch bei der Gemeindeverwaltung konnte man mir nicht helfen.
Am Ende habe ich bei verschiedenen privaten Entsorgern angerufen und mir Angebote machen lassen.
Jetzt habe ich einen 5-Kubik-Container mit abschließbaren Deckeln auf dem hof stehen. Der kostet pro Monat 20 Euro Miete, die Abholung 60 und die Entsorgung auch ca. 60 Euro je Tonne. Das war für mich die Lösung mit dem geringsten Aufwand und ist preislich noch vertretbar.
Gruß
Heiko
 

KalterBach

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Dort nimmt man keine Späne als Grünschnitt an und auch sonst nicht. Gewerbliche Abfälle dürfen dort auch nicht in größeren Mengen entsorgt werden.

Da ist das Saarland schon echt fortschrittlich. Hier im Südwesten triffst Du bald mehr Handwerker als Privatpersonen auf dem Recyclinghof. Manche fahren dort jeden Abend oder mehrfach täglich andere Recyclinghöfe an. Die aufpassenden Rentner auf 400 EUR-Basis nicken alles weg.
 

FredT

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Bei uns gibt es da nur noch tarifbeschäftigte Vz-Mitarbeiter der Stadtwirtschaft... Aber der Restmüll geht auch in die 1100l-Rollcontainer. Und da sind Werkerabfälle sicher das kleinste Übel
 
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Nein, im Wald darf überhaupt nichts entsorgt werden. Auch nicht im eigenen Wald.
Hallo,
mein zwischenzeitlich verstobener Nachbar sah das anders. Er hat mal seine abgekloppten Badezimmerfliesen auf einen Waldweg ausgebracht und verteilt. Und er war der festen Überzeugung, dass sich der Förster darüber freut, weil endlich mal ein weiteres Stück des Wegs befestigt ist.
Gruß
 
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