Silikon und Lack?

yoghurt

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Hallo,
hier kommt eine Frage aus der Rubrik: „ Was ich schon immer mal wissen wollte!“

Während bei den Projekten über Bench-cookies aus Hart-Silikon diskutiert wird, taucht bei mir eine alte Frage wieder auf. In meinem Lehrbetrieb gab es ein strenges Verbot mit zu lackierenden Flächen auch nur in die Nähe von Silikon zu kommen. Das galt auch für seit Jahren abgebundenes Silikon, das sich – dank dem ehemaligen Altgesellen – rund um meine Hobelbank so ziemlich überall finden ließ.

Wie haltet ihr es damit? Hat auch Jahre altes abgebundenes Silikon noch eine Wirkung, die den Lackauftrag stört? Hat das jemand mal systematisch ausprobiert (WinfriedM, Du probierst doch sonst alles aus?)

Danke!
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Guten Abend Yoghurt

bin ja auch ein Feind des Silicons in der Tischlerei.
Aber wenn du deine Werkstücke nicht gerade sehr
lange auf dem alten Sondermüll ablegst, passiert
in der Regel nichts.

Wir sind mit dem Zeugs vor 40 Jahren wirklich gross
geworden. Alles wurde passend angespritzt, Farben gab
es wirklich genügend, schäme mich heute noch für den
üblen Pfusch.

Hatte einmal den Fall, das es auf lackierten Türen immer
einen dreieckigen Fleck gab der deutliche Orangenhaut hatte.
Verursacher war ein Gleitmittel das wirklich in über 18mtr.
Abstand verwendet worden ist, aber trotzdem der Ansaugluft
um 2 Ecken bis in den Lackierraum gefolgt ist. Das war die
letzte Würthflasche mit dem Zeug in meiner Werkstatt.

Gruss Harald
 

WinfriedM

ww-robinie
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Theoretisch müsste ausgehärtetes Silikon vollständig vernetzt sein. Damit dürfte es nichts mehr geben, was davon auf anderes Material übergeht. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass es oberflächlich doch irgendwas nicht Vernetztes gibt, was man aber vermutlich mit Silikonentferner wegreiben kann.
 

uglyripper

ww-esche
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Es genügt ja schon feinster Silikonabrieb, der sich natürlich hervorragend verteilt, um eine Lackierung zu versauen.
 

yoghurt

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Hallo,
vielen Dank für die Antworten! Wirklich ein ebenso tolles wie teuflisches Zeug!

In der Werkstatt verwende ich nur sehr selten Silikon, werde aber in Zukunft noch mehr darauf achten Reste und Lappen gut zu entsorgen.

@Harald:
Ich habe das Phänomen immer die "Generation S" genannt. Es gibt so eine bestimmte Generation Schreiner, die auf dem Standpunkt steht bzw. stand, dass Silikon das Allheilmittel schlechterdings sei. Mein früherer Hobelbank-Vorgänger war so ein Vertreter. Ich kann mich erinnern, wie einmal mein damaliger Lehr-Geselle von einer Baustelle kam und ein Fenster dieses Altgesellen demontiert hatte: "Kein Nagel hat in der Mauer gehalten, aber der Blendrahmen war mit Silikon in die Wand geklebt!" (Wir haben damals noch mit Hessenkrallen gearbeitet.) Auf meine Nachfragi, ob dass nicht auch hätte schiefgehen können, wurde mir berichtet, dass ein anderes Fenster dieses Altgesellen tatsächlich mal aus der Wand gefallen sei. Nur gut, dass da keiner stand....
 

wandergeselle

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hamborch/HH
moin nach bärlin
da jibbt et noch nen andres zeug
klempnerglück= bauschaum
sillikon-sigormastik, wie ein kunde dieses zeug nannte
hat im holzbereich keinerlei daseinsberechtigung-
das datenblatt sagt alles
obwohl
i.d.r. öle ich 9 von 10 böden
und hatte dieses prob selbst noch nicht.
aber ein hinweis dsbzgl. kann im angebot nicht schaden
wenn denn dann versiegelt wird....
holz versiegeln hört sich für mich an - wie - laminat....
wie war der carmenere ?
schick noch ne pn
 

Holz-Christian

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Hallo Yoghurt.

Mit normalem Silikon hatte ich bisher noch keine Probleme.
Natürlich sollte man während man Fenster versiegelt nicht zwischendurch auf zu lackierenden Flächen rumtappen.

Massive Probleme hatte ich hingegen schon mit bestimmten Hand/Hautcremes, welche offensichtlich Silikonöl enthalten.
Oder der Klassiker: Gebrauchte Tischplatte abschleifen und neu lackieren.
Das ist auch zum Haare raufen, wenn die Hausfrau die Tischplatte regelmäßig schön mit Silikonölhaltigen Möbelpolituren behandelt hat.

Gruss Christian.
 

uli2003

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Ich hatte auch noch nie Probleme mit Silikon in der Werkstatt. Und natürlich kommt es vor, bei Glasversiegelungen etc.
Das mit den Cremes ist kritischer, besonders zu merken beim Nachlackieren von gebrauchten Möbeln.
Hier empfiehlt sich Silikonzusatz im Lack, dann gibt es (fast) keine Probleme mehr.

Grüße
Uli
 

muh

ww-buche
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Verständnisfrage:
Silikonöl ist wohl klar.
Aber ist Fugensilikon auch so gefährlich?

Ich habe schon viel Ärger gehabt mit Silikon in Pflegemitteln, Lackpflegemitteln, usw.
Einmal hat sich ein Kumpel einen Lappen aus der Ecke genommen um seine Karosse vor der Lackierung ein weiteres Mal abzuwaschen.
Dumm nur, mit dem Lappen war mal ein Auto gewaschen worden.

Das komplette Auto musste ein zweites Mal zum Lackierer inclusive Abschleifen aller neuen Schichten. Alleine die erste Lackierung kostete schon einige Tausernder.
Ein einziger Tropfen Silikonöl und nichts geht mehr.
 

WinfriedM

ww-robinie
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Ja, dort wo kleinste Reste Fugensilikon drauf kommen, ist es mit Lackieren vorbei. Hatte da auch mal unsauber gearbeitet bzw. nicht drauf geachtet und später arge Probleme gehabt. Sieht man ja auch im Badezimmer, wenn man frisch verfugt hat. Wo noch feinste Silikonrückstände auf der Oberfläche sind, perlt dir das Wasser weg.
 

Holz-Fritze

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Ich kann nur davon berichten, dass ich mal mit einem Glaslieferanten zusammengearbeitet habe welcher auf Glas Scharniere geklebt hat. In der Halle wo geklebt wurde gab es absolutes Silikonverbot weil sich -so die Aussage- bei der Anwendung von Fugensilikon flüchtige Silikonverbindungen in der ganzen Halle verteilen. Nun ist Glas kleben natürlich eh ein kritischer Prozess, aber es zeigt Silikon ist schon mit Vorsicht zu genießen.
 

holzkopp 19

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mein Chef kam auf die super Idee die angefrästen Vakuumsauger der CNC-Fräse mit Silikon auszubesser.
Nach der ersten lackierten Fläche die dort drauf lag wurde das Zeug aber schnellstens wieder abgerissen!!! Besonders bei Klarlack gibt des hässliche Flecken.
 
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