Shoji Schiebetüren H>3m -- Verzugsprävention?

spidy

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Hallo!

Bisher nur als Gastleser in diesem Forum unterwegs, ist es nun doch einmal soweit, dass ich keine Antwort für meine Frage gefunden habe...

Konkret: Ich plane gerade eine Shoji-Schiebetürenwand, wobei die einzelnen Schiebeelemente ca. 3,2 m hoch und oben auf Rollen geführt werden. Dazu habe ich mir bis dato verschiedenste Links und Abbildungen im Netz angesehen, um mir die Konstruktion abzukucken. Soweit ich das überblicken kann werden meistens einfache Kiefernstaffeln (ca. 20 x 40 mm) für den Rahmen verwendet.
Aber sind bei so einer Höhe nicht auch konstruktive Maßnahmen gegen einen möglichen Verzug notwendig? Wie könnte ich das Verziehen am einfachsten verhindern?

Vielen Dank schon vorab!
Spidy
 

carsten

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Hallo
am wichtigsten scheint mir hier die Holzauswahl zu sein. Stehende Jahresringe.
Irgendwelche Beschläge würde die puristische Optik der Shoji Türen stören.
 

edelres

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Schoji Konstruktion

Hallo spidy,


Ich schliesse mich Carsten an, die Voraussetzung in der Schoikonstruktion fuer gerade Elemente, liegt in der Holzauswahl, der perfekt geraden Zurichtung der Leisten und als letztes der handwerklich exakten Ausfuehrungen der Holzverbindungen.

Beim Verleimen , ist darauf zu achten, dass durch die Zwingen keine Verspannungen entstehen koennen.

Im gleichen Industriekomplex in welchem sich meine Werkstatt befindet, betrieben ein asiatisches Ehepaar eine Schoiwerkstatt/Fertigung. Ich kaufte von ihnen sehr schoenes Nadelholz, welches fuer die Schoifertigung nicht geeignet war. Nach normalen Schreineranforderungen, handelte es sich um 1A Holz. Ich konnte nicht herausfinden, wie er im Voraus das geeignet sein von Holz beurteilen kann. Auf Fragen bekam ich keine Antwort, bzw er entschuldigte sich mit Sprachschwierigkeiten. Mangels geeignetem Holzangebot, in der San Francisco Bay Area, verlegte er den Betrieb nach Oregon.

In meiner Woodworkersgild ist ein gebuertiger Chinese, er erklaerte auf meine Fragen bezueglich Schoji, ohne das Holz zu sehen koennt er er nichts ueber die Brauchbarkeit aussagen. Auf die Frage wie er das beurteilt, wechselte er da Thema.

Wie bei allem im Leben, sammelt man Erfahrungen mit "trial & error" Die Schojifertigung ist bei der Beachtung des oben gesagten relativ einfach auszufuehren, im Laufe der jahre, haben immer wieder Mitglieder der Woodworkersgild Schoikonstruktionen vorgestellt (auch Anfaenger) z. B. Einbauschraenke Raumteiler usw.

Als Gedankenanstoss.

mfg

Ottmar
 

spidy

ww-pappel
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Hallo!

Vielen Dank für eure schnellen Antworten!!

Ich konnte es einfach nicht glauben, aber da ihr es mir nun bestätigt habt, werde ich mein Glück einfach versuchen und möglichst "gutes" Holz verwenden.

Würde es etwas helfen, wenn ich die Dimensionen der Staffeln erhöhe oder würde das nur mein Gewissen beruhigen, aber den Türen nichts helfen?

Viele Grüße, Doris
 

edelres

ww-robinie
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Schoji Konstruktion

Hallo Doris,

Vom Gefuehl(*) her ist eine Aenderung in der Leistenstaerke, keine Gewaehr gegen verziehen.

Ich finde es wichtig, dass fuer den Zusammenbau eine genau gerade Flaeche in der Groesse des Rahmens vorhanden ist, z. B. ein Pressspantuerblatt. Der Zusammengefuegte (nicht verleimte) Rahmen muss spannungsfrei flach aufliegen. Fuer das Verleimen, moeglichst wenig Spanndruck verwenden.

(*)In San Francisco, im asiatischen Museum habe ich Jahrhunderte alte grazile Schoji-Rahmen bewundert, die Leistenstaerke war nur ca 2 cm. Das naechste mal werde ich genauer hinsehen!

Ich wuensche dir viel Spass und Geduld bei deinem Projekt.

mfg

Ottmar
 
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