Setzen von Türstöcken

vkr_de

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Hallo zusammen,

ich hatte dies Thema auch im Nachbarforum eingestellt, leider hat von den 93 Lesern keiner eine Meinung dazu. Daher hier noch einmal die Frage:

in der Familie steht nach ausgiebiger Renovierung das setzen von neuen Türen/Türstöcken an.

Dabei ergibt sich die Frage die Türstöcke bis auf den Boden abzusenken (Versiegelung dann mit Silikon), oder eine schmale Fuge zu lassen, die später mit Silikon geschlossen wird.

Aus meiner unbedarften Sicht gibt es Argumente für oder gegen beides. Was sagt das Forum dazu?

Beste Grüße

Volkmar
 

tomcam

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Türstöcke absenken auf einen Spalt in Kreditkartenstärke, kein Silikonpfusch und alles ist schön :emoji_slight_smile:
 

Neumayr Robert

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Da du schreibst, dass du mit Silikon abfugen willst, gehe ich davon aus, dass es sich nicht um Teppichboden handelt dort wo deine Zargen gesetzt sind.
Ich würde, dies ist meine Meinung, bei allen Zargen die auf glatten Böden stehen (Fliesen bei Bad, Küche oder Laminat im Flur, usw.) unbedingt eine Fuge ziehen.
Der Hauptgrund ist das Wischwasser und der Staub der sich in einer solchen nicht versiegelten Fuge halten kann. Wenn etwas feuchter gewischt wird, kann in den Ecken der Zarge zum Boden hin Wasser stehen bleiben.
Dies zieht dann über das Furnier/Holz oder das Trägermaterial nach oben und die Zargen werden am Boden im Laufe der Zeit unansehnlich.

Also, kleinen Spalt (2-3 mm) zwischen Boden und Zarge lassen und abfugen.

Mit was abgefugt wird, scheiden sich die Geister.
Die einen nehmen Silikon, die anderen Fugenfüller.

Auf alle Fälle ist das Abfugen eine Arbeit bei der man entweder einen sauberen und schönen Abschluss erhält, oder Tür und Boden versaut.

Bei wenig Übung mit dem Abfugen ist es ratsamer zu einem Fliesenleger zu gehen.
Die Zwirbeln diese Fugen im Handumdrehen um die Türzargen.
Auch haben die das nötige Werkzeug hierfür.
 

tomkaes

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in der Familie steht nach ausgiebiger Renovierung das setzen von neuen Türen/Türstöcken an.

Dabei ergibt sich die Frage die Türstöcke bis auf den Boden abzusenken (Versiegelung dann mit Silikon), oder eine schmale Fuge zu lassen, die später mit Silikon geschlossen wird.

Volkmar

Da die Stirnseite der Zargen aus roher Spanplatte besteht, steht in den Montageanweisungen der Hersteller die Forderung einer Versiegelung der Fuge, damit die Zarge kein Wasser aufsaugt und quillt.

Auf den Boden press aufsetzen, und dann mit einer Fase versiegeln geht garnicht, da das eine sogenannte 3-Flanken Haftung ergibt, und die Silikonnaht in Kürze abreißt. Korrekt ist, die Zarge mit einer ausreichenden Fuge zu setzen, und danach zwischen Bodenbelag und Zargenunterkante zu versiegeln.

Bspl. Huga:
 

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der_matze

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Moin!
Idealerweise unterlegt man Bandseitig ca. 3mm. So habe ich bei einer ungekürzten Zarge auch automatisch 3mm Luft bei meiner Tür und muss diese schonmal Bandseitig nicht kürzen. Bekomme ich Griffseitig auch meine 3mm drunter und fällt der Boden gleichmäßig raumseitig ab, brauche ich die Tür gar nicht kürzen.Grundvorraussetzung ist natürlich dass alle 3(5) realevanten Messpunkte im wasser sind.:emoji_wink:
 

derTim

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Guten Morgen zusammen!
Ich muss da jetzt dem Matze kurz mal wiedersprechen. Eine industriell gefertigte Zarge mit Türblatt hat von sich aus unten schon ca 7 mm Luft. Wenn ich diese nun noch 3 mm hochsetze, wird es wohl doch etwas viel mit der Luft. Natürlich sollte die Zarge zum angrenzenden Boden Luft haben. Idealerweise gefolgt von Hinterfüllmaterial und Dichtstoff. Aber wenn alles im Lot und der Waage ist, sollte der Stock eingekürzt werden.
 

der_matze

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Moin derTim,
d.h. wenn ich meine Zarge 3mm unterlege, die Tür einhänge, hab ich nen zentimeter luft unter der Tür? was sagt man dann dazu? Automatische Belüftung?:eek::emoji_grin:
ne Spaß bei seite, wäre mir neu. Hasst du dazu Quellen oder sonstiges?
 

derTim

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Das steht so auch in jeden Din Tabelle für Innentüren drin( hat fast jeder Hersteller auch online. Zargenfalzmass wäre bei einer 1985mmTür 1983mm.
Falzmaß des Türblattes 1972mm. Davon ausgehend, das die Tür oben 3-4 mm Luft hat, hat sie unten 7 mm Luft. Kommt noch aus einer Zeit, wo die Leute dicken Teppich hatten. Da sinkt die Zarge 3 mm ein und schon hatte man 4 mm Bodenluft. Passt leider heute nicht mehr so ganz:emoji_wink:
 

der_matze

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Stimmt du hasst Recht. Industriell gefertigte Futter mit Bekleidung haben wirklich nach Unten hin Luft.
 

Besserwisser

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Auf den Boden press aufsetzen, und dann mit einer Fase versiegeln geht garnicht, da das eine sogenannte 3-Flanken Haftung ergibt, und die Silikonnaht in Kürze abreißt.

Ich glaub, du hast das mit der Dreiflankenhaftung nicht ganz verstanden. Das ist was anderes, gerade beim Hochsetzen bekommst du eine Dreiflankenhaftung.
 

derTim

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Ne, das mit der Dreiflankenhaftung ist schon richtig. Eben diese sollte bei Dehnungsfugen möglichst vermieden werden. Bei Verwendung von Hintefüllmaterial, hat man nur eine Haftung zwischen Boden und Zarge. Eine der wenigen Anwendungen mit Dreiflankenhaftung die ich kenne und die fachlich richtig ist, ist die klassische Silikonfuge mit Falz bei Holzfenstern.
 

tomkaes

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Ne, das mit der Dreiflankenhaftung ist schon richtig. Eben diese sollte bei Dehnungsfugen möglichst vermieden werden. Bei Verwendung von Hintefüllmaterial, hat man nur eine Haftung zwischen Boden und Zarge. Eine der wenigen Anwendungen mit Dreiflankenhaftung die ich kenne und die fachlich richtig ist, ist die klassische Silikonfuge mit Falz bei Holzfenstern.

Das Vorlegeband unter der Glasleiste verhindert die Haftung an der 3. Flanke.
 

derTim

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Das stimmt, allerdings gibt es bei Holzfenstern oft nur einseitig ein vorlegeband. Klassisch hat die glasleiste und der Rahmen eine ca 3x3mm Falz zur Aufnahme vom Silikon.
 

tomkaes

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Ich glaub, du hast das mit der Dreiflankenhaftung nicht ganz verstanden. Das ist was anderes, gerade beim Hochsetzen bekommst du eine Dreiflankenhaftung.

Bei einer planmäßigen 5 mm Fuge habe ich Haftung an 2 Flanken:emoji_open_mouth:ben an der Stirnseite des Futters, unten am Bodenbelag.
Wenn du es nicht glaubst, lese die DIN, die Montagerichtlinien und alle Urteile dazu.
 

derTim

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Ja, der Industrie ist doch vieles zuviel Arbeit, und das nicht nur bei, sagen wir mal günstigen Herstellern, sondern auch in der oberen Preisklasse...
 

vkr_de

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Hallo zusammen,

herzlichen Dank für Eure rege Beteiligung. Wie immer, wie ich auch eingangs erwähnte gibt es immer mehrere Betrachtungsweisen ohne die einschlägigen Vorschriften zu kennen.
Ich tendiere zu den Aussagen unten einen 3-5 mm Spalt zu den Bodenfliesen zu lassen. Wie Robert nach meiner Meinung richtig ausführt, wird über kurz oder lang der dort sich ansammelde Staub (von Schmutz wollen wir ja in unseren Wohnungen nicht reden) oder zuviel Wischwasser zum Aufquellen der Zargen führen.

Nochmals vielen Dank für Eure Hilfe und eine gute Woche wünscht

vkr_de
 

Besserwisser

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Bei einer planmäßigen 5 mm Fuge habe ich Haftung an 2 Flanken:emoji_open_mouth:ben an der Stirnseite des Futters, unten am Bodenbelag.
Wenn du es nicht glaubst, lese die DIN, die Montagerichtlinien und alle Urteile dazu.

Wenn du die so setzt, dann hast du Recht. Wenn man eine Kehlfuge macht, dann hat man aber wieder 3-Flankenhaftung.
Zum eigentlichen Thema: Ichs setze normal auf den Boden, höchstens ein HPL-Plättchen drunter. Sonst kann man unter der Türe ne FAZ-Sonntagsazsgabe drunter durchschieben oder muss jedes Futter einzeln kürzen.
 

Holz-Christian

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Bei einer planmäßigen 5 mm Fuge habe ich Haftung an 2 Flanken:emoji_open_mouth:ben an der Stirnseite des Futters, unten am Bodenbelag.
Wenn du es nicht glaubst, lese die DIN, die Montagerichtlinien und alle Urteile dazu.

Richtig,

Ein Vorlegeband oder eine Hinterfüllschnur bestehen aus PE, daran haftet nichts, auch kein Silikon.
Sie dienen lediglich beim Einbringen des Dichtstoffs als Begrenzung.
Holzfenster mit nur einseitigem Vorlegeband....tstststs....sorry, aber das ist Pfusch.
Da kann man drauf warten das sich das Silikon aufgrund Dreiflankenhaftung löst.
Bei Dreiflankenhaftung ist die Dehnfähigkeit des Dichtstoffs stark eingeschränkt.

Zurück zur eigentlichen Frage:
Auf alle Fälle unten auf 2-3 mm Abstand setzen, und Verfugen.
Ergänzent sei noch hinzugefügt, das heute die meissten Neubauten über eine Zwangsbelüftung verfügen.
Deren Hersteller schreiben mindestens 7 mm Luft unter Türblättern vor, sonst ist die Zirkulation nicht ausreichend.

Gruss Christian.
 

Knautz

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@Christian
Worauf begründest Du deine Aussage, dass ein Holzfenster mit nur einseitigem
Vorlegeband Pfusch sei?
 

tomkaes

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@Christian
Worauf begründest Du deine Aussage, dass ein Holzfenster mit nur einseitigem
Vorlegeband Pfusch sei?

"Die Ausführung mit Vorlegeband ist anerkannte Regel der Technik und entspricht der VOB – DIN 18361 Verglasungsarbeiten"
Damit ist man grundsätzlich mal auf der "sicheren" Seite.
So wird normal auch ausgeschrieben.

Es geht laut ivd auch ohne Vorlegeband, aber (!) wenn du aber die ganzen Einschränkungen beachtest hast, und den "Mangel" beim SV entkräftest hast, baust du beim nächsten Mal freiwillig Vorlegeband ein.
 

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Knautz

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Es ging nur um die unfundierte Aussage von Christian, dass einseitiges Vorlegeband Pfusch sei.
In dem von dir eingestellten Merkblatt steht ebenfalls, dass eine Verglasung ohne Vorlegeband auch anerkannte Regel der Technik ist.
 

Holz-Christian

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@Christian
Worauf begründest Du deine Aussage, dass ein Holzfenster mit nur einseitigem
Vorlegeband Pfusch sei?

Hab ich eigentlich schon in meinem Beitrag begründet:
Ohne Vorlegeband nur mit Fase oder Dichtstofffalz an Glasleiste oder Glasfalz kommt es zur Dreiflankenhaftung des Dichtstoffs.
Die Dehnfähigkeit des Dichtstoffs ist deshalb stark eingeschränkt.
Das kann man übrigens auch in den technischen Datenblättern der jeweiligen Dichtstoffhersteller/Anbieter nachlesen.
Ist also keine aus den Fingern gesogene These von mir.
Wenn man Ärger vermeiden will, ist es mehr als ratsam beidseitig Vorlegeband zu verwenden.
Soooh teuer ist das nun auch wieder nicht.
Auf alle Fälle billiger als eine Reklamation.

Gruss Christian.
 
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