Selbstständig ohne Meister

Zebrano93

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Guten Abend,

wie der Themenname schon sagt,geht es im Großen und Ganzen darum,dass ich ohne den Meisterbrief zu besitzen ein Gewerbe anmelden will.
Das Thema ist ja relativ ausgelutscht,man muss ja nur kurz in Google schauen. Andererseits ist es bei mir vllt. ein wenig anders,und hier sind nunmal einfach kompetente Forenteilnehmer wie mir scheint und somit erhoffe ich mir ebenso kompetente antworten :emoji_slight_smile:

Ich bin bald Geselle,ich habe schon viele Möbel für mich selber gebaut,nicht nur Kleines,sondern auch Aufwändiges,es ist meine absolute Leidenschaft.Daher möchte ich langfristig gesehen auch unbedingt den Meistertitel erlangen.

Jetzt die eigentliche Frage,ich habe im Bekanntenkreis mehrere ernshafte Anfragen von Häuslebauern,bei denen ich die Möbel bauen könnte,jedoch auf Rechnung etc.Mir persönlich gefällt der Gedanke,da ich am liebsten ein Nebengewerbe betreiben würde.Fachliteratur dazu ist schon bestellt.Ist es möglich als Geselle legal Möbel zu produzieren?Ich habe da noch dieses Wort Meisterzwang im Kopf,und man hört leider sovieles was aus Halbwahrheiten,Unwissen und schlichtweg Schnackerei im Umlauf ist.

mfg Zebrano93
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Deutschland?
Möbel legal und auf Rechnung unter dem eigenen Namen produzieren?

Benütze einfach die Suchfunktion hier im Forum und Du wirst fündig :emoji_grin:
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Hallo zebrano

jetzt mach erst einmal die Gesellenprüfung, geh ein wenig auf Entdeckungsreise im
Tischlerhandwerk und den angrenzenden Berufsfeldern. Es gibt in Europa soviel zu
lernen, zu erleben und zu erfahren, nutz das lieber als dich so früh auf ein fixes Bild
und dabei auch schnelles Geld festlegen zu lassen. Der Moment wird bestimmt kommen
in dem du dir sicher sein kannst - jetzt will ich meinen Meisterbrief haben, meine Idee
von einem Betrieb umsetzen und nicht von einigen Bekannten abhängig sein müssen,
die natürlich die Umsetzung ihrer Einrichtungsplanung bei dir zu einem etwas günstigerem Kurs erwerben wollen.

Das was du jetzt erleben, erfahren und fertigen kannst, ohne den Klotz einer
eigenen Werkstatt am Bein zu spüren, wird dir in deiner Zukunft bestimmt einen
satten Zins eintragen. Nur gemachte Erfahrungen, auch die negativen, bringen
dich wirklich im Handwerk weiter, erbringen dir in späteren Jahren auch einen
Wettbewerbsvorteil, den du im Moment nur über den günstigeren Preis gestalten
könntest. Die formalrechtlichen Vorhaltungen lasse ich mal ganz aussen vor.

Liebe Grüsse, Harald
 

HKP84

ww-birnbaum
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Anscheind kann oder möchte hier niemand deine Frage beantworten. Deswegen lautet mein Rat, schreib doch einfach deine Handwerkskammer vor Ort an oder geh persönlich hin. Dort kannst du ohne weiteres anfragen, was du ohne Meisterbrief alles tun darfst und was nicht. Das sollte zu ihrem Tagesgeschäft gehören solche Fragen zu beantworten. Dann ersparst du obendrein späteren Ärger, weil du dich dann immer darauf berufen kannst.
 

SteffenH

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Dort kannst du ohne weiteres anfragen, was du ohne Meisterbrief alles tun darfst und was nicht.

Steht hier:

http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/P...erty=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.pdf

Herstellung von Möbeln ist ohne eingetragenen Meisterbetrieb offiziell nicht erlaubt. Es sei denn man gründet einen Industriebetrieb :emoji_grin:
Oder man meldet irgend ein freies Gewerbe an, zB "Verkauf von Möbeln". Dass man die Möbel auch selber baut, braucht man ja erst mal niemandem auf die Nase zu binden . Es würde sich dabei genau genommen allerdings um eine Ordnungswidrigkeit handeln.
Oder du wirst Künstler und baust Design-Unikate und Wohnobjekte. Dafür brauchst du noch nicht mal ein Gewerbe, sondern nur eine Steuernummer.
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Anscheind kann oder möchte hier niemand deine Frage beantworten. Deswegen lautet mein Rat, schreib doch einfach deine Handwerkskammer vor Ort an oder geh persönlich hin. Dort kannst du ohne weiteres anfragen, was du ohne Meisterbrief alles tun darfst und was nicht. Das sollte zu ihrem Tagesgeschäft gehören solche Fragen zu beantworten. Dann ersparst du obendrein späteren Ärger, weil du dich dann immer darauf berufen kannst.

Oh doch, die Frage war sogar sehr ausführlich beantwortet: Benutze die Forumssuche!

Suchterm: selbstständig Meister
Suchergebniss: woodworker - Suchergebnisse

39 Themen, darunter finden sich auch zum Beispiele Anhänge mit Listen welche Handwerksberufe und Anverwandten sich mit oder ohne Meister selbstständig machen können. Tischler gehören immer noch zu der Handwerkergruppe die einen Meisterbrief nötig haben um sich als Tischler selbstständig machen zu können. Ich kann mir darum auch absolut nicht vorstellen das es Handelskammern geben sollte die hiervon abweichen.

Natürlich gibt es Hintertürchen, aber auch diese und die möglichen "schädlichen" Gefolgen sind in den erwähnten Suchergebnissen ausreichend besprochen.
 

Keilzink

ww-robinie
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... was ein Bekannter von mir mal eine Zeit gemacht hat: Er hat ein Gewerbe angemeldet, als Designer. Dann hat er Möbel-Prototypen gebaut, die er grösseren Möbelhändlern zum Nachbau angeboten hat. Das hat in einem Fall sogar geklappt - nur kam nicht eben viel cash dabei rüber. Die Prototypen hat er dann im Bekanntenkreis verkloppt und auch mal eben was auf Bestellung angefertigt.
So in etwa kann man sich in einem Graubereich für eine bestimmte Zeit halten - und das ganze sozusagen "legalisieren".

Aber den Rat von Harald (Beitrag 4) würde ich mir auch noch mal durch den Kopf gehen lassen. Ich selber hab mich eigentlich auch viel zu früh in solche "Abhängigkeiten" begeben.

Andreas
 

Snekker

ww-robinie
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Die Handwerkskammer hat keine rechtliche Handhabe wen du dort nicht Mitglied bist. Das ist nur ein Verein wie der Schützenverein, sowie du Mitglied bist mußt du dich an deren regeln halten. In Deutschland gelten wie in ganz Europa die Europäischen Richtlinien, und die besagen so lange du nichts machst was Leib und leben gefährden kann brauchst du keinen Meisterbrief um deinen Kleinbetrieb zu führen, Lehrlinge wirst du ja wohl nicht Ausbilden wollen. Ich würde mich der IHK anschließen oder als freischaffender Künstler (Designer) arbeiten. Das ist vollkommen legal und erlaubt. Auch wenn die Handwerkskammer was anderes sagt. Die Handwerkskammer ist nur die Interessenvertretung der angeschlossenen Handwerker, und die vertreten logischer weise ihre Interessen.
 

undertaker112

ww-buche
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Wenn ich den Anfang schon lese : " Ich bin bald Geselle,ich habe schon viele Möbel für mich selber gebaut,nicht nur Kleines,sondern ... " - willkommen in der Realität. Ich tippe mal aus Anfang 20 - weißt Du eigentlich was da alles auf Dich zu kommt ? Und ein wenig Erfahrung soll angeblich auch hilfreich sein.
 

Mitglied 42582

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Naja, ich kann diese romantische Vorstellung von Möbel bauen schon verstehen.
Aber: Erstens mach erst mal deinen Gesellen und zweitens gilt der Meisterzwang, dem du dich erst einmal nicht entziehen kannst.
Danach kannst du überlegen, wie und wann du deinem Wunsch nachkommen kannst eine eigene Firma zu eröffnen. Ich nehme mal an, daß du dir über die Finanzierung einer eigenen Werkstatt, über mögliche Auszubildende und Folgeaufträge, die du brauchst um den Betrieb am Leben zu halten, noch nicht wirklich Gedanken gemacht hast? Innovative Schränke bauen und entwickeln ist eine der schönsten Arbeiten in einer Tischlerei, das ist unbestritten, aber in den seltensten Fällen wirklich das Hauptgeschäft. Es wäre schade wenn wieder ein Betrieb mit einem ambitionierten Inhaber den Bach runter geht, mangels Erfahrung und Finanzierung.
 

dragendorf

ww-eiche
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Hallo,
entweder sitz im Gb als limited oder andrem Eu land, oder auf die rück oder unterseite ein Bild mahlen unddas Möbel als Teil des kunstwerks Quasie als rahmen bauen weis aber nicht ob dann Sozialkassenpflicht greift.
 

Mitglied 42582

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Entschuldige bitte, aber wie wärs wenn mal der Scheiss gelassen wird, mit diesen beschissenen Limited usw.:mad: Der Jung ist noch nicht mal Geselle, der muss erst mal fertig machen, bevor er sich in solche Grauzonen begibt.
 

dragendorf

ww-eiche
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hallo,
geh davon aus das man sich mit Nem steuerberater , Anwalt oder ner Neugründer Beratuing zusammen setzt wenn man Informationen für sich gesammelt hat und den weg in die Selbstständigkeit nicht übers knie bricht.
Der Thamen ersteller sagt nichts über sein alter.
Unter 20 würd ich sagen finger von.
Bei später Lehrer umschulung, Lebnenserfahrung solte man halt alle möglichen Wege betrachten.
 

Mitglied 42582

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Das ist wieder konstruktiv:emoji_slight_smile: Enrschuldige, aber ich krieg hier mittlerweise nen Kotzreiz, wenn ich mal wieder Limited usw. lese. Wir schützen hier tatsächlich unsere Gewerke und das ist auch gut so. Natürlich sagt der Meistertitel nichts über die Qualität der Arbeiten aus, aber es gibt zumindest einen Mindeststandart an Wissen und Können der nachgewiesen werden muss. Ich hatte während meiner Ausbildung auch immer das Gefühl, daß ich das alles super kann, aber als Selbstständiger ist man zu 100% haftbar für seine Arbeiten und ohne jegliche Erfahrung ist das unter Umständen ein harter, steiniger Weg den man keinem, oder nur den wenigsten, guten Gewissens, Empfehlen kann.
 

uli2003

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Ist es möglich als Geselle legal Möbel zu produzieren?

Natürlich. Stell einen Meister ein, oder lass dich anstellen. Dann kannst du Möbel bauen so viel du willst :emoji_slight_smile:
Alternativ kannst du auch den Meistertitel machen und selbst eine Tischlerei aufmachen.

Geh aber mal davon aus, dass du ohne vernünftigen Maschinenpark ganz schnell die Wettbewerbsfähigkeit verlierst, da helfen auch die 5 schon eingegangenen Bestellungen Bekannter nichts..

geh davon aus das man sich mit Nem steuerberater , Anwalt oder ner Neugründer Beratuing zusammen setzt
Sicher, die arbeiten aber nicht ohne Entgelt :emoji_slight_smile: Warum macht er denn keinen Meister? Sicher nicht wegen Reichtums.

@Roostie
Nicht aufregen, der Mann beherrscht doch selbst kaum Rechtschreibung & Grammatik. Leute, welche sich so einen Müll mit dem Handy zusammentippen, werden selten ernst genommen.

Grüße
Uli
 

SteffenH

ww-robinie
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...wenn ich mal wieder Limited usw. lese. Wir schützen hier tatsächlich unsere Gewerke und das ist auch gut so. Natürlich sagt der Meistertitel nichts über die Qualität der Arbeiten aus, aber es gibt zumindest einen Mindeststandart an Wissen und Können der nachgewiesen werden muss

Apropos Limited. Mir ist bisher noch nie so richtig aufgefallen, dass es in England keinen Mindeststandard an Wissen und Können gibt.
:emoji_stuck_out_tongue:
 

Mitglied 42582

Gäste
Apropos Limited. Mir ist bisher noch nie so richtig aufgefallen, dass es in England keinen Mindeststandard an Wissen und Können gibt.
:emoji_stuck_out_tongue:

:emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:
War nur eine Frage der Zeit bis das mal jemandem auffällt:rolleyes: Natürlich haben die auch Qualitätssichernde Massnahmen. Die Prüfungen sind da, so weit ich weiß, aber ganz anders aufgebaut.
Aber die Limited wäre in diesem Fall ja nur ein Versuch sämtliche Standarts zu umgehen, die Britischen sowie die Deutschen, deswegen:emoji_stuck_out_tongue::emoji_grin::emoji_wink:
 

Snekker

ww-robinie
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Ich bin seit 20j. Selbstständig. Die ersten 10 Jahre davon ohne Meisterbrief. Ich muss sagen der Meisterbrief hat mir nichts gebracht außer das ich viel Geld und Zeit dafür investiert habe, die ich anderweitig besser hätte nutzen können. Im übrigen steht hier ja nicht der Nutzen des Meisterbriefes zur Debatte, sondern die Gebaren der Handwerkskammern die sich anmaßen jemanden das Gewerbe untersagen zu wollen, nur auf Grund von Fadenscheinigen Behauptungen. Wenn ich Möbel baue dann gefährde ich mit denen niemanden. Ich benutze alte Techniken die viele hundert Jahre erprobt sind. Warum sollte ich mich nicht als 1Mann Betrieb selbständig machen dürfen? Ich habe von Beginn an Schwarze Zahlen Geschrieben, das können nicht viele Meisterbetriebe von sich behaupten.
@Roostie Der Meisterzwang besteht schon lange nicht mehr, nur hat das von den Typen in der Handwerkskammer noch keiner mitkriegen wollen. Im übrigen gilt die schöne Regel das das höherwertige Recht das minderwertige Recht bricht. Also EU-Recht bricht Bundesrecht, Bundesrecht bricht Landesrecht. Nun gibt es seit über 20 Jahren EU-Richtlinien die auch in der Bundesrepublik Deutschland gelten, die dir unter bestimmten Voraussetzungen gestatten deinen Betrieb zu führen. Einen Meisterbrief zu haben ist keine von den Voraussetzungen. Es gibt wenn man es genau nimmt nur Einschränkungen in der Betriebsgröße und das du keine Ausbildung und Unterweisung betreiben darfst. Für gewisse Sachen musst du einen Ingenieur beschäftigen, das trifft aber auf den Möbelbau nicht zu.

Im übrigen habe ich auch als Designer angefangen, allerdings habe ich ganz zu Anfang in meiner Freizeit die Möbel gebaut die ich in der Firma meines Arbeitgebers nicht bauen durfte. Ich habe diese dann über einen Galeristen verkauft. Bis dann die ersten Aufträge von Privatkunden kamen, die irgendwo ein Möbel gesehen haben und unbedingt auch so etwas haben wollten. Damit begann allerdings auch mein Ärger mit den Handwerkskammern, die eigentlich nie etwas in der Hand hatten was vor Gericht bestand hatte. Dreimal ist die Sache dann vor Gericht gegangen, jedes mal habe ich gewonnen. Zum Schluss habe ich den Standort gewechselt. Seit 15 Jahren ist nun Ruhe. Ich kann jeden verstehen der sich persönlich durch eine Limited absichert. Gmbh geht ja nicht als Einzelperson
 

Annimi

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FRÄNKISCHE FACHWERKREGION
Aufträge zu haben ist die eine Sache, aber ...

...nach 3 Jahren von den paar Bekanntenaufträgen für wenig Geld leben zu können die Andere. Viele Bekannte schreien förmlich nach "Designer" Möbeln, 'kannste mal'nen Entwurf machen', dann wird's konkret und schwups schon wird ihnen der tolle Entwurf zu 'teuer'. Die Aquise mit in den Preis hineinzurechnen vergessen viele und denken die Aufträge gehen immer so weiter. Hab es bei einem Kollegen gesehen und sehe es ständig bei den sog. Möbelrückern die meinen mit ein bischen Dekoration oder bissli Handwerksausbildung den InnenArchitekten spielen zu können. Im Grunde ist es jedes Mal das Selbe, es fehlt die Transparenz oder besser gesagt die deutliche Ausweisung der Qualifikation als Grundlage.

Eine Zusammenarbeit mit Betrieben, die nicht in einer Handwerkskammer registriert sind oder deren Meisterbrief ich nicht selbst gesehen habe oder deren vorbildliche Arbeit ich nicht in 1A Referenzen prüfen konnte, sind für mich ein so hohes Risiko in der Zusammenarbeit, welches ich nicht eingehen werde zum Schutz meines Büros und meiner Bauherrn.
Es wird heutzutage soo viel getrickst, gelogen, geprahlt, beworben und geblendet, dass man sich glücklich schätzen kann wenn man die ehrlichen und rechtschaffenen Leute von den anderen unterscheiden kann.
Zudem denke ich wird es bald nötig aus Verbraucherschutz den Unterschied zu betonen und das wird sicher bald kommen.
 

Snekker

ww-robinie
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@Annimi
Tja aus diesem Grund habe ich erst die Möbel gebaut und dann Käufer dafür gesucht. Ich baue meist Reproduktionen von Möbeln der letzten 400 Jahre. Alles Massiv und alles Premium Qualität. Da kostet ein Nachtschränkchen mal eben 2000€. Wer nicht bereit ist das zu zahlen der soll zu Ikea gehen. Was das zusammenarbeiten mit Betrieben angeht die nicht in einer Handwerkskammer registriert sind, so war die Registrierung in einer Handwerkskammer noch nie ein Zeichen von Qualifikation. In der Geiz ist Geil Generation wird eben viel gelogen und betrogen. Für mich gilt immer noch die alte Devise Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
Ein Blick in die Werkstatt genügt meistens um zu sehen ob dort anständig gearbeitet wird. Ich mache nicht einmal Werbung! Kommt ein unbekannter Kunde auf mich zu mit einem Auftrag dann lade ich ihn erst einmal in meine Werkstatt ein. Bei Auftragserteilung gibt es Vorkasse. Wenigstens die Materialkosten will ich hereinbekommen bevor ich anfange. Erweist sich der Kunde als faul dann wird das Möbel über eine Galerie verkauft. So einfach ist das für mich. Die meisten Kunden kommen wieder und wollen mehr. Manchmal bekomme ich per E-Mail ein Foto von irgend einem Möbel und die frage ob ich das bauen kann. Was es kostet fragt mich schon lange keiner mehr. Meine alten Kunden wissen das ich sie gut bediene und nicht betrüge und die neuen Kunden wissen meist von den alten wie es läuft.
 

predatorklein

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:emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:
War nur eine Frage der Zeit bis das mal jemandem auffällt:rolleyes: Natürlich haben die auch Qualitätssichernde Massnahmen. Die Prüfungen sind da, so weit ich weiß, aber ganz anders aufgebaut.
Aber die Limited wäre in diesem Fall ja nur ein Versuch sämtliche Standarts zu umgehen, die Britischen sowie die Deutschen, deswegen:emoji_stuck_out_tongue::emoji_grin::emoji_wink:


Moin

Wer sich mit dem Gedanken trägt eine Limited in England zu gründen sollte mal nach den Nachteilen googeln.

Bei der Limited ist nicht alles Gold was glänzt :emoji_wink:

Schriftverkehr in englisch,Gerichtsstand England,jährliche Angaben zur Firma nötig in englisch,Überschreiten von Fristen wird in England sehr schnell ( und teuer ) geahndet,Adresse und Vertreter in England nötig,Steuererklärung in Deutschland nötig und ein Jahresabschluss in England usw usw usw .......

Bei einer deutschen Bank einen Kredit zu holen ist bei einer Limited auch keine einfache Sache.

Wir haben 3 Kollegen die eine Limited gergründet haben und sich dann in die Wolle bekamen.

Gerichtsstand war in England,hat sie eine Menge unnötiges Geld gekostet dort alles zu regeln:emoji_frowning2:

Gruß
 

Snekker

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@predatorklein Du missverstehst da etwas! Roostie glaubt doch tatsächlich das man mit einer Limited Die englischen Standards umgehen kann weil man ja nur in Deutschland arbeitet. Dem ist aber nicht so, wie du schon richtig bemerkt hast ist dann der Gerichtsstand in England, und dort ist man noch strenger als in Deutschland. Eine Limited ist also keine Lösung. Das Deutsche Banken Innovationsbremsen sind ist ja hinlänglich bekannt. Wen es irgendwo ein bisschen nach Risiko riecht ziehen die gleich den Schwanz ein. Warum sollten die einer Firma die in England registriert ist Geld leihen, das gibt doch nur Probleme. Ich arbeite bis heute immer noch als Freischaffender Künstler, das heißt ich bin für alles was ich Fabriziere voll verantwortlich und doch wieder nicht. Denn da ich nur Möbel baue die ja mobil sind hält sich die Haftung in Grenzen. Ich schließe mit meinen Kunden Werkverträge ab in denen ich klar zum Ausdruck bringe das der Kunde das Werkstück so gewünscht hat wie es geliefert wurde und die Haftung liegt beim Kunden. Wenn ich einmal etwas ohne Auftrag mache das später über einen Zwischenhändler verkauft wird dann läuft das wie beim privaten Gebrauchtwagenverkauf. Verkauft wie Besichtigt! Ich habe es allerdings erst ein mal erlebt das ein Werkstück zur Reparatur wieder in meine Werkstatt gekommen ist. Es handelte sich dabei um die Kopie eines Barocken Bettes das leider unter der last die ihm zugemutet wurde zusammengebrochen ist. Man hat eine Orgie darin gefeiert. Und einmal stand die Kripo bei mir in der Werkstatt weil die Erben eines Kunden die Kommode die ich getischlert hatte als Original verkaufen wollten und dabei aufgeflogen sind. Es ist echt kein Problem sich Selbstständig über Wasser zu halten wenn man ein paar Kleinigkeiten berücksichtigt.
1. Nehme nie einen Kredit auf!
2. Überlege dir genau was du tust!
3. Wenn du etwas anfängst stelle sicher das du es auch beenden kannst.
4. Wenn du etwas ohne Auftrag machst überlege dir wie du es später verkaufen kannst.
5. Sorge dafür das du Finanzielle Reserven hast. (ich halte es so das ich mindestens 12 Monate von meinen Reserven leben kann.)
6. setze nie eigenes Kapital ein! (Ausnahme wenn du ohne Auftrag arbeitest dann musst du eigenes Kapital einsetzen)
7. Halte dich informiert was neue Techniken betrifft, das gleiche gilt auch für alte Techniken. (In der Spamplattenära ist vieles verloren gegangen!)

Wen man diese Regeln beherzigt sollte man eigentlich keinen Ärger bekommen, mit Ausnahme durch die Handwerkskammer vielleicht, die immer versuchen sich Konkurrenz vom Leibe zu halten
 

Tischler-Kalle

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Moin

Wer sich mit dem Gedanken trägt eine Limited in England zu gründen sollte.....

Gruß

Hallo,

Ich denke man kann die ganze Diskussion -und die Frage ob Sinn oder Unsinn -mit einer einfachen Frage doch recht einfach beantworten

Hat das ein seriöser Geschäftsmann oder Handwerker nötig?

Zumal eine LTD. in Deutschland bei seriösen Geschäftsleuten, Handwerkern, Lieferanten und Banken wenig Ansehen findet.
 

Snekker

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@Tischler-Kalle
Das Problem ist in Deutschland gibt es keine Möglichkeit als Einzelperson eine Gesellschaft mit Beschränkter Haftung zu gründen. Es sind immer zwei Personen nötig um beispielsweise eine GmbH zu gründen. Solange das so ist hat auch ein Seriöser Geschäftsmann das nötig.
Es mag ja sehr seriös sein mit dem Gesamten Eigentum für den Rest seines Lebens zu haften, aber es ist auch sehr dumm. Warum soll man für die Fehler anderer mehr als notwendig einstehen. Es hat da Beispielsweise einmal einen Fall gegeben wo ein Arbeiter einfach bestimmte Moniereisen nicht eingebaut hat obwohl er es hätte tun müssen. Es Endstand Millionen Schaden. Ohne Beschränkte Haftung währe die Firma Bankrott gewesen.
Wenn Größere Firmen nicht voll Haften warum soll ich als Einzelperson das tun?
 
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