Selbstständig mit Antiquitäten

EsraCamus

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Hallo Liebe Profis,

ich bin (ein schon erwachsener) Schreiner - Lehrling mitten in der Gesellenprüfung.
Um der Arbeitslosigkeit entgehen zu können und natürlich auch aus Leidenschaft würde ich mich gerne im Bereich Antiquitäten selbstständig machen. Soll heißen in Eigenleistung aufarbeiten aber auch in Dienstleistung.

Hat jemand Erfahrung und kann mir ein paar Tipps geben, damit ich Fehler direkt vermeiden kann?!

Liebe Grüße
Esra Camus:emoji_slight_smile:
 

gastarbeiter

Gäste
weiß ja nicht wie fit du bist, aber ohne langjährige erfahrungen schaufelst du dir da dein eigenes grab...ein stück versaut und du kannst fast dicht machen da dieses geschäft ein vertrauensgeschäft mit mundzumundpropaganda ist...

das is nich nur irgendas raufschmieren und polieren...das ist handwerk und ich denke dass sowas nix in schreinerhänden verloren hat...der schreiner ...der gewöhnliche schreiner baut neu...und der restaurator macht alt wie alt...das sind zwei unterschiedliche paar schuhe..
überleg es dir gut..

für diese arbeit bracht man geduld inneren frieden...die hörner müssen abgestoßen sein... wenn du beim arbeiten noch geld im kopf hast oder glaubst du musst noch mehr erreichen...dann bist du noch nicht reif für diese disziplin...und es wäre fatal wenn du wegen auftragsmangel die preise und qualität der zunft in den keller treiben würdest...das ist eh schon der fall

schuld sind all die schlitzohren die daran reich werden wollen und die leute übers ohr hauen..

geh für wenig lohn und mit vollem herzen zu einem altmeister und helfe ihm mehrere jahre beim restaurieren wenn du es wirklich aus tiefsten herzen machen möchtest.... wenn du aber geld verdienen möchtest, entsorge stattdesen möbel... das wär vielleicht eher was...nur eine idee

nicht böse sein...
 

edelres

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Ohne Titel keine Mittel

Hallo Esra und Forumsfreunde

dem Beitrag von gastarbeiter stimme ich von A - Z zu.

Aus eigenen Erfahrungen in D kann ich noch anfuegen, dass Handwerkskammer und Innungen in einem solchen Fall dir ihre Daseinsberechtigungen nachweisen, werden.

@gastarbeiter

Vielen Dank fuer deinen an Lebens- Praxiserfahrungen reichen Beitrag, du sprichst deutlich aus worauf es ankommt.

Als Gedankenanstoss

mfg

Ottmar

 

Rühl

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Hallo,

abgesehen davon was meine Vorredner schon gesagt haben ist es so das der Antiquitätenmarkt in Deutschland ziemlich am Boden ist.

Die Zeit der Keller und Scheunenfunde ist definitiv vorbei. Somit werden zum Großteil schon restaurierte Möbel gehandelt die kaum eine Marge bieten.

Früher haben die Leute einen Biedermeiersekretär vom Boden geholt den man für 500 DM gekauft und nach der Restauration für 16.000 DM weiter verkauft hat.

Nur so kannst du, zum Teil wochenlange Arbeiten, für vernünftiges Geld erledigen.
Von irgendwas muss man ja nach Abzug von Kranken-, Arbeitslosen-, Rentenversicherung und Steuern ja leben.



Gruß Ulf
 

predatorklein

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Hi

Eigentlich wurde wirklich schon alles gesagt :emoji_slight_smile:

Bevor man sich heute selbstständig macht gehört imo unbedingt der Gang zum Unternehmensberater dazu.
Auch bei den Handwerkskammern gibt es da echt kompetente Leute.

Die schauen erst mal ob deine Arbeit derzeit am Markt überhaupt gefragt ist.

Wir haben in unserer Schreinerei einen Kollegen mit dabei der seit wenigen Monaten selbstständig ist.
Der meinte es reicht wenn man bißchen Werbung aufs Töff Töff klatscht und schon macht das Telefon klingeling.

Inzwischen wurde er schon eines Besseren belehrt und ist leicht genervt mit was für Bastelarbeiten er sich teilweise über Wasser halten muß:eek:

Gruß
 

EsraCamus

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Erstmal 1000 dank für eure zahlreichen Antworten.

Vielleicht sollte ich etwas mehr ins Detail gehen. Ich habe nicht vor zu restaurieren. Restauration und Aufarbeitung sind zwei Welten, ich denke dass ihr mir da recht geben werdet.

Zum einen habe ich nicht die Erfahrung mit den ganzen Epochen und zum Anderen auch nicht die Mittel Jugendstil Sekretäre zu restaurieren.

Ich dachte da eher an Gründerzeit und jünger. Ich weiß dass ich damit keine Millionen verdienen werde und das ist ja auch nicht mein Ziel. Ich will nicht reich werden, ich will Menschen glücklich machen.

Ich persönlich bin ja jemand, der stundenlang schöne Möbel ansehen kann und das "neu bauen" hat mich nie befriedigt. Ich würde niemals Arbeiten annehmen, von denen ich weiß dass ich das nicht kann.

Ich würde gerne für einen Altmeister des Restaurationshandwerks arbeiten, aber leider gibt es hier keinen. Nur Menschen, die Wohnungsentrümpelungen anbieten und Leute über den Tisch ziehen.

Ich hab selbst einen Küchenschrank von der Jahrhundertwende gekauft, der so schlecht geschliffen ist, dass ich die Kringel des Excenterschleifers aus 5 m Entfernung sehe.

Nun um zum Punkt zu kommen, es geht in erster Linie nicht darum reich zu werden, sondern eine Beschäftigung zu finden die mich glücklich macht.

Wenn man das mal aus der Perspektive betrachtet, sind die Ratschläge dann andere?
 

elgarlopin

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Gründerzeit ja - Jugendstil nein?

Mal unter uns Pastorentöchtern:
Wenn man - und sei es nur wegen der Freude daran - so etwas machen will, lohnt es sich schon, zuerst ein wenig Kunstgeschichte sich zu eigen zu machen. Auch das macht Spass!
Und ist vor allem Grundbedingung!
 

EsraCamus

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Wenn man jemanden missverstehen möchte, dann schafft man das auch.

Ich denke es ist leicht zu verstehen, vor allem wenn man sich so sehr für Kunstgeschichte interessiert, welchen Unterschied ich meine, wenn ich ziwschen Gründerzeit und Jugenstil unterscheide.

ich bin ganz sicher kein Experte, davon bin ich nicht nur Kilometer entfernt, aber ich kann durchaus wischen einem furnierten, filigranen Jugendstilmöbel und nem Weichholzmöbel unterscheiden.

aber ich möchte nicht undankbar oder zickig erscheinen, ich bin auch zufrieden wenn man mir den Rat gibt mich mit Hintergründen zu beschäftigen.
Darauf wär ich alleine gar nicht gekommen.
 

elgarlopin

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Ganz ruhig bleiben, EsraCamus, niemand will dir Böses!
Welchen Unterschied meinst du denn? Ich frage aus Interesse, nicht um dich vorzuführen!
Franz
 

EsraCamus

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Wenn das nicht Vorführen war, muss ich wohl ein eindeutiges Problem mit den üblichen Kommunikationmodellen haben. Gerade du als Lehrer Franz, solltest das doch wissen.

Ich bin ja nicht hier um mich zu streiten ode rmich als Experte aufzuführen. Im gegenteil, ich habe nach Rat gefragt, nicht nach Spott.

Ich dachte was ich meine ist klar. Was ich (und ich dachte auch der Rest der Welt) unter Jugendstil verstehe sind furnierte Möbel, mit vielen formverleimten runden Bögen, Verzierungen und ne Menge Wurzelfurnier.

Ich kann mich auch irren.

Die von mir (und scheinbar niemand anderem) definierte Gründerzeit zeigt sich durch weichholzmöbel, meine Güte, Schränke mit Kränzen und Füllungen in Rahmenbauweise etc.

Ich hoffe ich hab die Frage richtig beantwortet.
 

WinfriedM

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Einer Arbeit nachzugehen, die einen glücklich macht, ist natürlich eine gute Sache. Da bleibt noch die Frage, ob du dich aus dieser Arbeit finanzieren musst und welche materiellen Ansprüche du hast. Es macht einen Unterschied, ob du finanziell versorgt bist und tun kannst, was dir beliebt oder ob du am Ende des Monats unbedingt als Selbständiger 5000 Euro erwirtschaftet haben musst, um allen Verpflichtungen nachzukommen und noch was für deinen Lebensunterhalt übrig zu haben.

Vielleicht kannst du es ja langsam und ohne großen Investitionen anlaufen lassen und schauen, was du für Erfahrungen damit machst. Und wenn es nicht läuft wie geplant, lässt du es wieder.
 

EsraCamus

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Das war ja eine meiner Überlegungen. Ich bin nicht zwingend auf einen Haufen Geld angewiesen. Hab daher kaum Investitionen und kann mich drauf konzentrieren ohne Existenzängste haben zu müssen. Im Zweifelsfall behalte ich die Möbel eben selbst, wenn sie keiner haben will.

Ich denke die Zeit ist gut für sowas, da sich so wunderbare Sachen wie shabby chic entwickelt haben, die es ermöglichen Möbel, die scheinbar völlig zerstört sind so oberflächenzubehandeln, dass man mogeln kann. Es kommt nicht so ganz 1000 % drauf an.

Wenn es schief geht, lass ich es sein. Aber ich würde schon gerne wissen ob es eine spezielle Sorte Möbel gibt, die momentan ganz besonders gefragt sind, oder wo man am besten einkauft.

Vielen Dank für die freundliche Antwort:emoji_slight_smile:
 

predatorklein

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Einer Arbeit nachzugehen, die einen glücklich macht, ist natürlich eine gute Sache. Da bleibt noch die Frage, ob du dich aus dieser Arbeit finanzieren musst und welche materiellen Ansprüche du hast. Es macht einen Unterschied, ob du finanziell versorgt bist und tun kannst, was dir beliebt oder ob du am Ende des Monats unbedingt als Selbständiger 5000 Euro erwirtschaftet haben musst, um allen Verpflichtungen nachzukommen und noch was für deinen Lebensunterhalt übrig zu haben.

Vielleicht kannst du es ja langsam und ohne großen Investitionen anlaufen lassen und schauen, was du für Erfahrungen damit machst. Und wenn es nicht läuft wie geplant, lässt du es wieder.


Moin

Die Idee ist nicht schlecht.
Trotzdem mit jemandem sprechen der dich berät wie viel Kohle du im Monat machen MUSST um über die Runden zu kommen.

- Versicherungen
- Miete
- Sprit
- Finanzamt
- Altersvorsorge

usw usw usw ......

Und auch die eigenen Ansprüche steigen mit der Zeit :emoji_wink:

Wer sich heute selbstständig macht muss das optimal planen um Erfolg zu haben.
Da darf wirklich nichts dem Zufall überlassen werden.

Gruß
 

welaloba

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Hallo Esra, dein letzter Beitrag könnte schon so klingen, als sei es dir gar nicht so wichtig mit den alten Möbeln. Das ist vielleicht kein schlechter Ansatz. An der Stelle könntest du dir zunächst einmal Bücher besorgen, denen du Grundlagen über Stilepochen entnehmen kannst, damit dir nicht wieder solche Klöpse wie "Jugendstil ist furniert" und (Zitat) "Gründerzeit zeigt sich durch weichholzmöbel, meine Güte, Schränke mit Kränzen und Füllungen in Rahmenbauweise etc."
Bei allem Respekt, aber wer so über Möbel spricht, die er verkaufen will, wird sicherlich nicht ernst genommen werden. Wer so geringe Kenntnis über Stilepochen vorweist, soll sich auch nicht über die vorangegangenen Beiträge wundern.
Ich selbst hantiere seit über 20 Jahren mit alten Möbeln, habe unterschiedliche Wellenbewegungen im Geschäftsverlauf erlebt, habe Leute kommen und gehen sehen, habe im Lauf der Zeit Kontakte zu den unterschiedlichsten Menschen geknüpft - das reicht von einem stolzen Sinti - Jungen, der eigentlich Metall sammelt, aber mit einem auf der Straße gefundenen Gründerzeitvertiko erst zu mir kommt bis hin zu einer hanseatischen "Kauffrau", die ebenfalls ziemlich selbstbewusst durch ein Lager von wohl 300 Möbeln stolziert, wo es zu jedem Möbel einen langen handgeschriebenen Bericht gibt mit Epoche, Herkunft, Restaurierungsplan, voraussichtlichen Kosten usw.
Die Sache geht nicht ab ohne das Hinterlassen von einigem Lehrgeld - investiert zB. auch in Fehlkäufe, die uns dann über Jahre begleiten, nicht ohne den Kauf und das Studium von Büchern, auch Auktionskatalogen, geht nicht ohne die Kenntnis von Oberflächenmaterialien - alte vorgefundene und die, die wir heute verwenden usw.
Wenn du jetzt feststellst, dass es so "wunderbare Sachen wie shabbychic" gibt, kannst du dich doch schon mal bei Ebay schlau machen, was die weiss gestrichenen Sachen so bringen, kannst dich bei einem Schaufensterbummel - zum Beispiel in Düsseldorf - kundig machen, was grade so aktuell ist an shabby - Sachen, könntest Flohmärkte absuchen nach Möbelobjekten, die dir gut gefallen - (die Preise sind gerade mal wieder am Boden!!!!) könntest Kleinanzeigen durchsuchen nach Möbelverkäufen, könntest auch selbst inserieren (so was wie: "junger Mann sucht alten Schrank")
Offensichtlich hast du genügend Zeit und Geduld, dich mit dem Thema zu beschäftigen, allerdings solltest du vorerst nicht von Restaurieren oder Restauration sprechen, am besten auch nicht von "aufarbeiten" - das trifft nach deinem letzten Beitrag alles nicht zu...
Du solltest wohl auch schon mal für genügend Lagerfläche sorgen, denn wenn du erst mal die Info streust, dass du ankaufst, wird auch was passieren.
Und letztlich wirst du auch selbst und höchstpersönlich erfahren müssen, was von deinen Sachen gekauft wird und was nicht - wenn deine ersten 15 - 20 Bearbeitungen im Laden stehen - die Erfahrung kann dir niemand abnehmen...
und du solltest dich mit der Tatsache auseinandersetzen, dass du früher oder später ein Gewerbe anmelden musst. Die Leute beim Ordnungsamt wollen dann ziemlich genau wissen, was du da so treibst. Schlau machen vorher!
Frohes Schaffen und Grüße! Werner
 

yoghurt

Moderator
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Hallo EsraCamus,
vielleicht solltest auch Du uns ein wenig aufklären:
Bist Du finanziell so gut ausgestattet und verfügst über solch hohe laufende Einnahmen, dass Deine Beschäftigung mit Möbeln nichts mit Deinem Lebensunterhalt zu tun haben muss? Besitzt Du Laden, Werkstatt und 10 Mietswohnungen - so dass es wurscht ist was Du machst?
Oder:
Bist Du ein wenig naiv und weißt noch nicht welche Kosten auf einen Selbstständigen zukommen? Dann frag mal bei einer privaten und einer gesetzlichen Krankenkasse nach, was die so von Dir haben wollen würden....
Ansonsten nimm es bitte hier keinem übel: Du hast eine ernsthafte Frage gestellt und bekommst gerade ernsthafte (und wohlmeinende) Antworten...

Gruß

Heiko
 

EsraCamus

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WOW,

Ich muss ehrlich sagen, dass ich die letzen Beiträge super fand.

Zur letzten Antwort, ich hab keine 10 Mietswohnungen, nein aber naiv bin ich auch nicht. Es ist eher so, dass ich kein "junger Mann" bin wie im vorletzten Beitrag vermutet, der einen "alten Schrank sucht", sondern eine junge verheiratete Frau, mit einem berufstätigen Mann der meine Eskapaden mal noch mitmacht.

Meine momentane Vorstellung der Sache ist die: Ich werde am 24 Juli meinen Gesellenbrief bekommen und dann erstmal arbeitslos sein. Wie viel das an Arbeitslosengeld macht nach Ausbildung kann man sich denken, das sind etwa 300 Euro. Dann kann ich mich schonmal dran gewöhnen:emoji_slight_smile:.

Wenn ich nun das Glück haben sollte einen Gründerzuschuss vom Amt zu bekommen, dafür, dass ich aus der Statistik bin, kostet es das Amt alles in allem 600 Euro, was immernoch wenigeer ist als normale Arbeitslose im ersten Jahr bekommen und ich hab ein Zeitfenster von rund 10 Monaten in denen ich sehen kann wie es läuft.

Ich habe mir bereits einige Bücher gekauft aus denen ich wertvolle Informationen beziehen kann (auch was Stilepochen betrifft, um mir hier nicht weiterhin Feinde zu machen).
Dort stehen Rezepte drin, für Polituren und Oberflächenversiegelungen, wie sie früher hergestellt wurden. Und auch welche Sachen man besser gegen heutige Standarts austauscht (z.B. Leim).

Insbesondere für die letzten beiden Beiträge möchte ich mich besonders bedanken. Ich bin durchaus Kritikfähig und nehme auch gerne an, wenn ich dummes Zeug erzähle, aber ich möchte eben nicht so gerne angegriffen werden. Ist immer eine Sache des Tonfalls. So geht es doch jedem.

Nochmal zurück zum Geschäft, ich wohne hier am Rand des Westerwalds und alle Flohmärkte der Umgebung die ich gesehen habe verkaufen oriantische Neuware (vorsichtig ausgedrückt). Kommt vielleicht jemand aus dem weiteren Einzugsgebiet und weiß wo ich anständige Märkte finde?

ich hab mir bei ebay jetzt mal ein paar kleinere Möbel zum üben ersteigert (2 nachtschränke aus den 50ern, einen Waschtisch mit marmoplatte und ein kleines Bett)

Ich würde die Diskussion gerne aufrecht erhalten und mich weiterhin mit euch austauschen

Liebe Grüße
Esra
 

bello

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Hallo,

gute Märkte gibt es in Linz/Rhein. Schau mal auf deren Seite. Oder der Schlondes in Ransbach-Baumbach, ein Kollege.

Deine Idee verstehe ich, halte aber eine professionelle Durchführung für sehr kostenintensiv.


Gruß
 

Mathis

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Im Dorf in 'ner Stadt
Hallo EsraCamus,

wenn ich dir einen Rat nach über 25 jahren in dem Metier geben darf: such Dir irgendetwas anders als Beruf zum Geldverdienen und behalte deine noch junge und eher laienhafte Liebe zu alten Möbeln als Hobby für dich.

Du machst dich zu 95% sicher unglücklich, wenn Du dich in dieser Branche jetzt selbstständig machen willst: ich hab das alles hinter mir und bin froh, nichts mehr mit dem Verkauf und der Restaurierung alter Möbel zu tun zu haben: viel Leid, wenig Geld und Mikroaufträge von mäkeligen Kunden sind einfach nicht das, was man braucht im Leben- es sei denn, man hat ausgeprägt masochsistische Züge.

Die Liebe zu antiken Möbeln habe ich mir bewahrt, so ist es viel besser

Meine Kollegen, die noch immer das gleiche machen, tun mir oft nur noch leid, es ist ein Trauerspiel mitanzusehen, wie schlecht es denen geht.

Gerade ist erst einer in seine Werkstatt eingezogen, weil er die Miete für die Wohnung nicht mehr zusammenbekam.
 

dascello

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Wuppertal
Liebe Esra,

ich habe in meiner Studentenzeit mal Cembali gebaut. Drei ziemlich gute, nach historischem Vorbild. Manch einer meiner Musikerkollegen riet mir: "Mach das doch beruflich, Du hast das drauf!"
Dann kam der Punkt, dass ich keinen Job in einem Orchester finden konnte und mich fragte, was werden soll.
Cembali zu bauen war eine der Optionen.

Aber ich tat es nicht.

Grund: Etwas aus Spaß und mit Herzblut zu tun ist das Eine. Man guckt nicht auf Arbeitsstunden, auf Gewinn, Ertrag oder Fertigstellungstermin. Und wenn das Ding dann Risse im Resonanzboden bekommt (was nur ein optisches Problem ist), dann sei's drum.

Baut man das Teil aber für einen Kunden, sieht die Sache ganz anders aus: "Ogottogott, wie ist die Stimmhaltung? Halten die Springer durch? Hab ich die Vergoldung fachgerecht hinbekommen? Reißt auch bestimmt nichts? Hilfe, eine Nase im Lack!" etc. etc.
Hinzu kommt der Druck, fertig zu werden, Aufträge reinzuholen, Reparaturen und Instandhaltung zu organisieren usw., ganz abgesehen von den Fixkosten.

Heute bin ich "Drehstuhlpilot" im Musikmanagement und habe vor einigen Jahren wieder angefangen, Cembali zu bauen. Ganz entspannt, nur für mich selbst und liebe Freunde.

Ich sag' Dir: Das isses!

Schönes WE wünscht vom wechselhaften Rhein


Michael
 
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