Hallo Esra, dein letzter Beitrag könnte schon so klingen, als sei es dir gar nicht so wichtig mit den alten Möbeln. Das ist vielleicht kein schlechter Ansatz. An der Stelle könntest du dir zunächst einmal Bücher besorgen, denen du Grundlagen über Stilepochen entnehmen kannst, damit dir nicht wieder solche Klöpse wie "Jugendstil ist furniert" und (Zitat) "Gründerzeit zeigt sich durch weichholzmöbel, meine Güte, Schränke mit Kränzen und Füllungen in Rahmenbauweise etc."
Bei allem Respekt, aber wer so über Möbel spricht, die er verkaufen will, wird sicherlich nicht ernst genommen werden. Wer so geringe Kenntnis über Stilepochen vorweist, soll sich auch nicht über die vorangegangenen Beiträge wundern.
Ich selbst hantiere seit über 20 Jahren mit alten Möbeln, habe unterschiedliche Wellenbewegungen im Geschäftsverlauf erlebt, habe Leute kommen und gehen sehen, habe im Lauf der Zeit Kontakte zu den unterschiedlichsten Menschen geknüpft - das reicht von einem stolzen Sinti - Jungen, der eigentlich Metall sammelt, aber mit einem auf der Straße gefundenen Gründerzeitvertiko erst zu mir kommt bis hin zu einer hanseatischen "Kauffrau", die ebenfalls ziemlich selbstbewusst durch ein Lager von wohl 300 Möbeln stolziert, wo es zu jedem Möbel einen langen handgeschriebenen Bericht gibt mit Epoche, Herkunft, Restaurierungsplan, voraussichtlichen Kosten usw.
Die Sache geht nicht ab ohne das Hinterlassen von einigem Lehrgeld - investiert zB. auch in Fehlkäufe, die uns dann über Jahre begleiten, nicht ohne den Kauf und das Studium von Büchern, auch Auktionskatalogen, geht nicht ohne die Kenntnis von Oberflächenmaterialien - alte vorgefundene und die, die wir heute verwenden usw.
Wenn du jetzt feststellst, dass es so "wunderbare Sachen wie shabbychic" gibt, kannst du dich doch schon mal bei Ebay schlau machen, was die weiss gestrichenen Sachen so bringen, kannst dich bei einem Schaufensterbummel - zum Beispiel in Düsseldorf - kundig machen, was grade so aktuell ist an shabby - Sachen, könntest Flohmärkte absuchen nach Möbelobjekten, die dir gut gefallen - (die Preise sind gerade mal wieder am Boden!!!!) könntest Kleinanzeigen durchsuchen nach Möbelverkäufen, könntest auch selbst inserieren (so was wie: "junger Mann sucht alten Schrank")
Offensichtlich hast du genügend Zeit und Geduld, dich mit dem Thema zu beschäftigen, allerdings solltest du vorerst nicht von Restaurieren oder Restauration sprechen, am besten auch nicht von "aufarbeiten" - das trifft nach deinem letzten Beitrag alles nicht zu...
Du solltest wohl auch schon mal für genügend Lagerfläche sorgen, denn wenn du erst mal die Info streust, dass du ankaufst, wird auch was passieren.
Und letztlich wirst du auch selbst und höchstpersönlich erfahren müssen, was von deinen Sachen gekauft wird und was nicht - wenn deine ersten 15 - 20 Bearbeitungen im Laden stehen - die Erfahrung kann dir niemand abnehmen...
und du solltest dich mit der Tatsache auseinandersetzen, dass du früher oder später ein Gewerbe anmelden musst. Die Leute beim Ordnungsamt wollen dann ziemlich genau wissen, was du da so treibst. Schlau machen vorher!
Frohes Schaffen und Grüße! Werner