Selbsthergetellte Massivholzdielen - selbst auf finale Feuchtigkeit trocknen möglich?

bigmasterbe

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Hallo zusammen!

Ich plane in ein paar Jahren ein Eigenheim zu bauen. Dafür plane ich auch in einigen Räumen (Essen, Wohnen, Schlafen, Kinder) massiven Dielenboden zu verlegen.
Die Dielen möchte ich selbst aus Schnittholz (Eichenbohlen, 4-5m lang, 35cm dick) lufttrocknen und dann in der eigenen Hobbyschreinderei (FKS kombiniert mit Fräse und Vorschubapparat, Dickenhobelmaschine etc. ) herstellen. Platz ist genügend da, da stillgelegter Bauernhof.
Über die Arbeit bin ich mir bewusst, um eventuelle Bedenken in diese Richtung zu zerstreuen. Auch das Schnittholz bekomme ich relativ günstig aus der Verwandtschaft. Platz zum Lagern ist sowohl im Freien als auch in der Scheune vorhanden.

Im Freien gelagert kommt man ja minimal auf ca. 17% Holzfeuchte im Jahresschnitt (siehe zum Beispiel hier: GD Holz - Zusammenhang zwischen Klima und Holzfeuchte )

und es wird in den Foren und auf diversen Websites angeraten, den restlichen Teil dann mit Kammertrocknung durchzuführen.

Meine Frage ist nun, wie kann ich am besten die Bohlen auf den finale Feuchtigkeitsgrad von ca. 10% mit Lufttrocknung hinbegommen ohne den Aufwand zu betreiben, all meine Bohlen ins nächste Sägewerk mit Trockenkammer zu fahren?
Ein Einfall von mir wäre, die Bohlen vor der Endbearbeitung (Hobeln, Abrichten, Fräsen von Nut und Feldern etc.) einige Zeit in einen geschlossenen Raum (z.B. Werkstatt) zu lagern und diesen Raum dann mit einem Luftentfeuchtungsgerät auf eine entsprechend niedrige Luftfeuchtigkeit halten, so dass sich die 10% Ausgleichsfeuchte im Holz einstellen.

Was haltet ihr davon? Wäre das machbar? Wie hat man das denn früher gemacht, ohne Trockenkammern? Die Bohlen einfach im entsprechenden Raum im Haus gelagert und so dann mit der Raumheizung getrocknet?

Zum Entfeuchten von Neubauten mit frischem Putz oder Estrich werden solche Geräte ja auch über ein paar Wochen hinweg eingesetzt.


Danke schon mal für eure Einschätzungen und Tips! :emoji_slight_smile:

Grüßle
 

Friederich

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Hallo, lt. meiner Information kriegst Du das Holz in der Scheune runtergetrocknet auf 12% +-3%
Holzausgleichsfeuchte

Interessant wäre jetzt noch, was wirklich die mittlere Feuchte am Fußboden wäre-hier ist es nämlich deutlich kühler als in mittlerer Raumhöhe.
Gruß
Friederich
 

wicoba

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Hallo,
kriegst Du das Holz in der Scheune runtergetrocknet auf 12% +-3%
das halte ich eher für ein Gerücht, außer die Scheune wird beheizt :emoji_grin:
sonst darfst du zu den +3% nochmal so viel dazu rechnen...

Grundsätzlich ist dies natürlich möglich. Vor allem, wenn du das Holz selbst hast oder sehr günstig bekommst. Dann noch etwas Enthusiasmus ... :emoji_wink:
Wenn du es wirklich aus eigenem Holz machen willst würde ich dir raten, eine Zimmerei oder Schreinerei zu suchen, die auf sowas eingestellt ist: Das Holz sollte künstlich getrocknet werden und dann in einem Vierseitenautomat gehobelt und Profiliert werden. Dies kann, je nach Brettbreite meist auch in unterschiedlichen Breiten geschehen. So verliert man am wenigsten Holz. Spreche jetzt mal aus eigener Erfahrung...
 

bigmasterbe

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Hallo Friederich und Wilfried!

danke schon mal für die schnellen Antworten.

Wilfried, du schreibst, es sollte künstlich getrocknet werden. Würdest du das auch in meinem Fall so machen? Meine Intension war ja die, dass ich mir die Arbeit und das Geld für die künstliche Trocknung sparen möchte, falls es möglich ist, dass ich in den Werkstattraum so ein Luftentfeuchtungsgerät stelle.
Dass es beim Profi schneller, effektiver und sicherlich auch insgesamt automatisierter läuft, kann ich mir gut vorstellen. Aber würdet ihr es mir auch raten, es auf meine Art zu machen? Ich meine, ist es nach meiner Vorstellung so technisch überhaupt realisierbar oder würde es so gar nicht funktionieren?

Die Frage, was man am Eigenheim selber macht oder machen lässt, wird ja immer unterschiedlich beantwortet. Je nach finanziellen Mitteln, eigenem handwerklichem Geschick, technischer Ausstattung, vorhandener Freizeit, etc... :emoji_slight_smile: :emoji_wink:
 

tirogast_2018

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Es gibt ja Trockenkammern die auf dem Prinzip eines Entfeuchters arbeiten, allerdings
wird dort auch die Luft auf mind. 25-35° erwärmt.
Wenn der Raum in dem das zu trocknende Holz gelagert wird zu groß ist, oder zu wenig Luftdicht ist so dass speziell im Sommer immer wieder ein Zustrom von (feuchter) Außenluft erfolgt, oder zum Beispiel über einen erberührenden Boden immer wieder ein Feuchtigkeitseintrag erfolgt sehe ich den Erfolg nicht sehr groß an dass es funktioniert.


Wenn du dir bspw. mit beschichteten Spanplatten oder OSB-Platten eine behelfsmäßige Trockenkammer bastelst gehts sicher.
Ich verwende selber eine solche, diese ist aber zusätzlich isoliert. Wenn du die Isolierung weglässt geht zwar die Wärme etwas verloren, aber der Aufwand für die Konstruktion ist auch geringer. Und da es ja nur eine einmalige Sache ist....

Die Trocknung geht zwar relativ langsam vonstatten, ist aber aus diesem Grund auch sehr schonend und spannungsarm.


Weitere Informationen findest du unter sicher im Internet, suche mal nach Kondenstrockner für Holz oder ähnliches..
ansonsten: nachfragen:emoji_slight_smile:


Wissenswertes zu Holztrockner und Holztrocknung - Trocknungsanlagen und Trockentechnik

schönen Gruß!
 

Mitglied 59145

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Hallo,

das selber trocknen halte ich auch für nicht wirklich zielführend!
Es gibt da genug Kammern wo man das relativ günstig machen lassen kann, wir handhaben das bei Grossen Mengen auch so....

Befräsen kann man die ausgehobelten Bretter auch selber, dabei ist imho wichtig eine Garnitur zu haben die an der Unterseite einen Spalt lässt! Sonst wird das verlegen ein Drama, also oben muss sich die Füge schliessen und unten offen sein! Also sind die fertigen Profilmesser die man günstig kaufen kann meiner Meinung nach nicht geeignet! Man kann natürlich auch einen extra Fräsgang machen um die Fuge unten zu vergrößern......

Vorteil beim selber fräsen ist die Möglichkeit auch breitere Dielen herzustellen.

Mal anders gefragt wie bist du denn ausgestattet?

Gruss
Ben
 

bigmasterbe

ww-kastanie
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Es gibt ja Trockenkammern die auf dem Prinzip eines Entfeuchters arbeiten, allerdings
wird dort auch die Luft auf mind. 25-35° erwärmt.
Wenn der Raum in dem das zu trocknende Holz gelagert wird zu groß ist, oder zu wenig Luftdicht ist so dass speziell im Sommer immer wieder ein Zustrom von (feuchter) Außenluft erfolgt, oder zum Beispiel über einen erberührenden Boden immer wieder ein Feuchtigkeitseintrag erfolgt sehe ich den Erfolg nicht sehr groß an dass es funktioniert.


Wenn du dir bspw. mit beschichteten Spanplatten oder OSB-Platten eine behelfsmäßige Trockenkammer bastelst gehts sicher.
Ich verwende selber eine solche, diese ist aber zusätzlich isoliert. Wenn du die Isolierung weglässt geht zwar die Wärme etwas verloren, aber der Aufwand für die Konstruktion ist auch geringer. Und da es ja nur eine einmalige Sache ist....

Die Trocknung geht zwar relativ langsam vonstatten, ist aber aus diesem Grund auch sehr schonend und spannungsarm.


Weitere Informationen findest du unter sicher im Internet, suche mal nach Kondenstrockner für Holz oder ähnliches..
ansonsten: nachfragen:emoji_slight_smile:


Wissenswertes zu Holztrockner und Holztrocknung - Trocknungsanlagen und Trockentechnik

schönen Gruß!

Hallo tiroleradler,

ich würde das dann in einem geschlossenen Werkstattraum machen oder eine kleine Kammer mit OSB bauen, wie du schreibst.
Die Seite mit dem Trocknungskammern von deinem Link habe ich mir gerade ein wenig durchgelesen. Echt interessant. Ich müsste mir dann evtl. ein Lösung für den privaten Gebrauch suchen...

Ich würde so eine kleine Trocknungskammer dann halt im privaten Hobbyrahmen auch für meine diversen Möbelarbeiten etc. verwenden. Denn an Holz frisch geschlagen aus dem Wald komme ich ja wie gesagt sehr günstig :emoji_slight_smile::emoji_grin:
Welchen Zeitraum würdest du denn schätzen, wie lange es dauert bis ich die letzen 10% Holzfeuchte mit einer kleinen Trocknungskammer aus dem Holz bekomme?
 

tirogast_2018

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Nachtrag:
Wenn du die Möglichkeit hast das Holz im Winter, also in der Zeit mit kalter Aussenluft in einem ordendlich beheizten Raum zu trocknen funktioniert das auch:
heizen- lüften um die feuchte warme Luft raus- und die trockene kalte Luft reinzulassen- heizen...
Wenn aber die Trocknung zu schnell vonstatten geht kann es passieren dass das Holz verschalt (Kurzerklärung: oberflächlich zu schnell ausgetrocknet, dadurch Zellkollaps> damit wird der Wassertransport aus den tieferen Holzschichten blockiert )

Literatur bezüglich Holztrocknung:

http://www.google.at/url?sa=t&rct=j...nWQyqmdSkdovcZRRTTL6oEQ&bvm=bv.85761416,d.d2s

Insgesamt ist die Holztrocknung eine gar nicht so einfache Geschichte bei der auch einiges schief gehen kann.

Ja, es besteht die Möglichkeit dein Holz selbst zu trocknen, wenn du die Regeln beachtest ( Stichwörter: Trocknungsgefälle, Holzausgleichsfeuchte...).

Und JA, das Holz lohnzutrocknen ist nicht die schlechtere Alternative, aber Vorsicht!
Ich würde niemals mein Hartholz in ein Sägewerk geben welches in seinen Trockenkammern Nadelholz trocknet und womöglich deine Ware einfach mit diesem mittrocknet.
Laubholz hat ganz andere Ansprüche an das Trockenklima!

Wenn dann bei einem Laubholzsägewerk oder einem Holzhändler, Tischler etc. der weiß was er tut.

Schönen Gruß,
Hannes
 

Friederich

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Aber würdet ihr es mir auch raten, es auf meine Art zu machen? Ich meine, ist es nach meiner Vorstellung so technisch überhaupt realisierbar oder würde es so gar nicht funktionieren?
In einer richtigen Trockenkammer werden Luftfeuchte und Temperatur punktgenau reguliert und abgestimmt auf den Holzfeuchteverlauf. Dasist ein ganz diffizilerProzeß. Ich glaub zweitweilig wird sogardie Luftfeuchte künstlich erhöht(?)
Also nicht einfach nur schnell runtergetrocknet. Das würde nämlich zum Aufreißen des Holzes führen.
Ich fürchte, genau das könnte dir passieren. Und das Ganze könnte durch Anschaffungs- und Stromkosten so teuer werden, daß es sich nicht rechnet. Ganz abgesehen vom Aufwand.

Grundsätzlich kannst Du natürlich selber das Holz ganz konventionell runtertrocknen. Ein paar Jahre im Schuppen und dann in der geheizten Werkstatt. Alles nur eine Zeitfrage.
Gruß
Friedeich
 

tirogast_2018

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Welchen Zeitraum würdest du denn schätzen, wie lange es dauert bis ich die letzen 10% Holzfeuchte mit einer kleinen Trocknungskammer aus dem Holz bekomme?

Ich gehe jetzt von einer Holzstärke von 30 mm und einer Holzfeuchte von 18-20 % aus, also luftgetrocknet:
Wenn du die Kammer auf mind. 25-28° Lufttemperatur erwärmen kannst und auch die nötige Luftumwälzung schaffst dann wäre eine Trocknung in 2 Wochen durchaus möglich.

Was du unbedingt brauchst: Holzfeuchtemessgerät und ein Hygrometer. Eine Tabelle für die Holzausgleichsfeuchte findest du im Link vom letzten Beitrag.
Das Trocknungsklima musst du im Auge behalten und ggf. korrigieren, es sei denn du bist Elektroniker und baust dir eine automatische Steuerung:emoji_grin:
 

bigmasterbe

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Hallo,

das selber trocknen halte ich auch für nicht wirklich zielführend!
Es gibt da genug Kammern wo man das relativ günstig machen lassen kann, wir handhaben das bei Grossen Mengen auch so....

Befräsen kann man die ausgehobelten Bretter auch selber, dabei ist imho wichtig eine Garnitur zu haben die an der Unterseite einen Spalt lässt! Sonst wird das verlegen ein Drama, also oben muss sich die Füge schliessen und unten offen sein! Also sind die fertigen Profilmesser die man günstig kaufen kann meiner Meinung nach nicht geeignet! Man kann natürlich auch einen extra Fräsgang machen um die Fuge unten zu vergrößern......

Vorteil beim selber fräsen ist die Möglichkeit auch breitere Dielen herzustellen.

Mal anders gefragt wie bist du denn ausgestattet?

Gruss
Ben

Hallo Ben,

bei dem Selber-Fräsen habe ich mir schon Gedanken gemacht. Ich werde die Federn mit zwei Falzfräsern mit unterschiedlichem Durchmesser machen. Dazwischen einen Anlaufring in Federbreite.
Was ich beim Selber-Fräsen noch austüfteln muss, ist das Problem, dass ich über die gesamte Länge von ca. 5m die Bohle möglichst gerade besäumen kann.
Das führt zu deiner Frage. Ich habe eine Felder KF700SPro mit Vorschubapparat und auch eine Felder Dickenhobelmaschine AD741 digital.
Zum Abbrichten der Diele würde ich an die Dickenhobelmaschine eine Tischverlängerung montieren um zu gewährleisten, dass die Bohle auf der gesamten Länge gerade wird.

Da ich möglichst viel Dielen aus dem Schnittholz bringen möchte, werde ich sie deshalb in der jeweils maximal möglichen Breite verwenden. Da ich plane, die Dielen über die gesamte Raumbreite zu verlegen, kann ich so auch jede Diele unterschiedlich breit machen. Was m.E. auch einen gewissen optischen Reiz hat... :emoji_slight_smile:
 

tirogast_2018

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In einer richtigen Trockenkammer werden Luftfeuchte und Temperatur punktgenau reguliert und abgestimmt auf den Holzfeuchteverlauf. Dasist ein ganz diffizilerProzeß. Ich glaub zweitweilig wird sogardie Luftfeuchte künstlich erhöht(?)
Das ist richtig, die kurzzeitige Anfeuchtung hat bei Anlagen mit höheren Trocknungstemperaturen den Zweck die äußeren Holzschichten zwischendurch wieder etwas anzufeuchten damit das Trocknungsgefälle nicht zu groß wird.
Diese Gefahr ist bei der so genannten Kondenstrocknung aufgrund der viel niedrigeren Trocknungstemperatur wesentlich geringer.
 

bigmasterbe

ww-kastanie
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Ich gehe jetzt von einer Holzstärke von 30 mm und einer Holzfeuchte von 18-20 % aus, also luftgetrocknet:
Wenn du die Kammer auf mind. 25-28° Lufttemperatur erwärmen kannst und auch die nötige Luftumwälzung schaffst dann wäre eine Trocknung in 2 Wochen durchaus möglich.

Was du unbedingt brauchst: Holzfeuchtemessgerät und ein Hygrometer. Eine Tabelle für die Holzausgleichsfeuchte findest du im Link vom letzten Beitrag.
Das Trocknungsklima musst du im Auge behalten und ggf. korrigieren, es sei denn du bist Elektroniker und baust dir eine automatische Steuerung:emoji_grin:


Aha, ich hätte es mir jetzt einfach gemacht und ein Trocknungsgerät in die Kammer gestellt, das automatisch auf eine bestimmte rel. Luftfeuchtigkeit regelt. Bei einer konstanten Temperatur von ca. 20 Grad in der Kammer sollte das doch funktionieren, oder? Dauert halt länger... Dann muss ich nur noch gewährleisten, das sich die Temperatur nachts nicht zu sehr abkühlt.

Oder anders herum: Je nach Jahreszeit kann ich mir ja die momentanen Aussentemperaturen anschauen und dann nach der Tabelle mit der Ausgleichsfeucht die rel. Luftfeuchtigkeit für das geregelte Trocknungsgerät entsprechend einstellen, oder? Ist halt dann zwar nicht perfekt optimal, sondern nur sagen wir mal täglich "angepasst". Das sollte doch für meine privaten Zwecke reichen...? Eine Woche hin oder her wäre jetzt auch nicht das Problem....
 

tirogast_2018

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Aha, ich hätte es mir jetzt einfach gemacht und ein Trocknungsgerät in die Kammer gestellt, das automatisch auf eine bestimmte rel. Luftfeuchtigkeit regelt.

Das funktioniert. Achja, zu den 2 Wochen die ich oben geschrieben habe: hängt natürlich von der zu trocknenden Menge ab, von der Leistung des Trockners. Kann durchaus auch die doppelte Zeit sein wenn das Verhältnis Trockner/ Menge ungünstig ist.

Aber wie gesagt, die Trocknung ist sehr schonend, und die Gefahr dass du ein zu scharfes Trocknungsklima hast ( viel zu trockene Luft im Verhältnis zur Holzfeuchtigkeit) ist aufgrund der niedrigen Trocknungstemperatur ( das Wasseraufnahmevermögen der Luft ist bei niedriger Temperatur viel geringer) auch nicht so groß wie bei hohen Trocknungstemperaturen.
 

Mitglied 59145

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...wir haben das früher mal in einem "Bürocontainer" mit elektrischen Ölradiatoren und Ventilator gemacht! Schwierig ist halt ein gleichmäßiges Ergebnisse zu erreichen! Haben dann mehrfach umgestapelt und dann ging es! Rechnen darf man das aber nicht, dann sucht man ganz schnell jmd mit Trocknungskammer!

Holztrocknung wird schwierig wenn man frisches Holz trocknet! Wenn man nur noch von 18% auf 9 runter will kann nicht mehr soviel passieren! Nicht über 45 Grad heizen, so hatten wir noch nie Probleme! Zum Schluss fahren wir für 2 Tage auf 55 Grad, damit sicher alle Bierchen tot sind.

Wie gesagt ich würde es nicht mit einer Grossen Menge gleich am Anfang ausprobieren!!

Edit: ich lasse das Bierchen mal da stehen, sollte eigentlich Tierchen heissen! Ist diese Texterkennung eigentlich lernfähig?:emoji_wink:

Gruss
Ben
 

kuerbisz

ww-nussbaum
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Moin,
Ich habe längere Zeit in der Holztrocknung als wissenschaftlicher Assistent gearbeitet - das nur vorab.
Ich glaube, dass es sich nicht lohnt, das Holz selber runterzutrocknen. Zum einen musst Du eine Menge Energie aufwenden, um das gebundene Wasser zu verdampfen, zum anderen läßt sich das ohne entsprechende Technik nicht wirklich zielgerichtet bewerkstelligen. Das gebundene Wasser bekommst Du ohne Megaaufwand (Vakuum oder überhitzten Dampf) nur konvektiv weg. Und F/A-trocknung ist bei Werthölzer eher zweite Wahl. Wenn Du Dir die Technik für so eine DIY-Trockenkammer wie oben kaufst und die Energiekosten und Material für die Kammer als solche rechnest, kommt ein ganz schöner Batzen zusammen. Und dann hast Du immer noch keine Trocknungsparameter oder das Know-how, dass Dein schönes Holz keinen Schaden nimmt.
Lass das lieber einen Lohntrockner für Werthölzer machen. Die Wissen, wie sie am besten das Wasser aus den Zellen kriegen.
Grüße,
Hauke
 

dieweltistrund

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Hallo bigmasterbe,

die Idee mit den selbstgemachten Bodendielen aus eigenem Eichenholz ist einfach, gut und nachvollziehbar. Das wird Dir bestimmt auch mit Deinen Bordmitteln gut gelingen. Das Holz ordentlich luftzutrocknen bestimmt auch und dann bist Du so bei vielleicht rund 15%.

Allerdings die Überlegungen, das Schnittholz selber ohne richtige Trockenkammer auf die notwendige Holzfeuchte von 8-9% zutrocken gelingen eher nicht wirklich.

Daher würde ich entweder am Geld sparen und mir jemand suchen, dem ich ca. 1/4-1/3 pro Kammerfüllung von dem Holz fürs Trocken abgebe (ich mache das manchmal mit meiner Trockenkammer so) oder Du sparst am Holz, besäumst alles ordentlich, längst Alles auf ca. 4-5m ab (die meisten Schreiner-TK sind nicht länger) und jagst Alles durch die Dickte runter auf + 3-4mm Nennstärke. Dann in die TK und wenn es dann von 15% auf 8% runter gehen soll dann ist das auch überschaubar von den Kosten.

Gruß
Jörg
 

Sägenbremser

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Versteh ja immer wieder nicht warum wir uns
hier mit solch merkwürdigen Namen abgeben:emoji_grin:

Hallo mastdarm
was dir Jörg da schreibt würde ich in deiner Überlegung
mal nicht ganz so weit aussen vor lassen, der weiss genau
was er dir gerade geschrieben hat. Es ist ein für jeden recht
praktikabler Weg und mit wenig Risiko behaftet. Die Menge
an Energie die du mit einem einfachen Entfeuchter vorhalten
müßtest, wird kaum in einem sinnvollen Verhältnis stehen.

Wir reden hier nicht über frei in der Luft enthaltenes Wasser,
es ist werkstoffgebunden und verlässt seinen Wirt nur unter
recht komplexen Einflussgrössen ohne grossen Widerwillen.

Gruss Harald
 

Mitglied 59145

Gäste
Hallo,

zum trocknen hast du ja jetzt einiges gehört....

Nochmal zum Bäumen, ich mache das bei längen über 350cm entweder im Paket an der Blockbandsäge oder einzeln mit Schiene und Handkreissäge!

Das Befräsen mit Anlaufring setzt ja eine perfekte?Kante vorraus, das heisst du müsstest die Kante fügen. Das würde man ja bei den Maßen an der Fräsen machen.
Und dann das Profil?
Die Problematik fällt halt weg wenn man fügen und profilieren mit einem Fräsen macht....

Willst du Nut an Nut oder Nut und Feder machen?

Gruss
Ben
 

tirogast_2018

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... jagst Alles durch die Dickte runter auf + 3-4mm Nennstärke. Dann in die TK und wenn es dann von 15% auf 8% runter gehen soll dann ist das auch überschaubar von den Kosten.

Gruß
Jörg
Nicht bös sein Jörg, aber der Rat ist nicht für gut. Beim Trocknen verziehen sich die Bretter unweigerlich, und mit 3- 4mm Übermaß in der Stärke wirst du dir mit dem Hobeln hinterher schwer tun
 

dieweltistrund

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Hallo tiroleradler,

richtig beim Trocken verziehen sich Bretter normalerweise noch etwas, aber ich habe Ihn so verstanden, das er ja selber die Trocknung bis auf Lufttrocken machen will. Dabei wird über die Jahre das meiste an Spannung und Werfen im Holz passiert sein, anschließend habe ich Im geraten alles ordentlich zu besäumen - sprich bei Eiche geht der ganze Splint weg und somit auch die äußeren, langliegenden Jahresringe bzw. wenn er was aus der Mitte nimmt auch alles ums Herz. Ich denke auch, das er beim Zuschnitt ja merkt was noch an Spannung drin ist und er kann ja darauf reagieren und 5-6mm Übermaß lassen, sollte nur so ein Erfahrungswert sein. Aber Du hast Recht, es gilt wie immer "Holzauge sei wachsam" :emoji_wink:

Gruß
Jörg
 

bigmasterbe

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Guten Morgen zusammen!
Danke schön für die vielen Ratschläge :emoji_slight_smile:

Hm... ich überlege, ob ich die Menge Holz für meinen Dielenboden vielleicht doch zum Lohntrockner gebe... Die nächsten 3 bis 4 Jahre möchte ich das Holz von roh auf lufttrocken trocknen, an der Luft. Danach dann wie gesagt technisch auf die 6 bis 10 Prozent.

Hab mal irgendwo gelesen, dass das Holz, das schon mal auf 6 Prozent getrocknet war, auch wenn es wieder draußen in der Scheune liegt, nur langsam bis fast gar nicht wieder mehr Feuchtigkeit aufnimmt. Will sagen, ein trockenes Möbelholz darf auch mal ein paar Wochen, Monate wieder in etwas feuchtere Umgebung ohne dass es wieder zu feucht wird fürs Schreiner. Stimmt das?
Ich meine, das Holz steht doch immer noch in Wechselwirkung mit seiner Umgebung; die Poren werden doch beim Trocknen nicht verschlossen...?
 

tirogast_2018

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Hab mal irgendwo gelesen, dass das Holz, das schon mal auf 6 Prozent getrocknet war, auch wenn es wieder draussen in der Scheune liegt, nur langsam bis fast gar nicht wieder mehr Feuchtigkeit aufnimmt. Will sagen, ein trockenes Möbelholz darf auch mal ein paar Wochen, Monate wieder in etwas feuchtere Umgebung ohne dass es wieder zu feucht wird fürs Schreiner. Stimmt das?
Holz ist und bleibt hygroskopisch. Das ist ja auch oft das Problem beim Holz vom Holzhändler: es mag wohl kammergetrocknet gewesen sein, aber wenn es dann einige Monate in der unkonditionierten Lagerhalle verweilt bekommt man "kammergetrocknetes" Holz mit 12-14%:rolleyes:
 

magmog

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Guude,

mal wieder ein Laie als Themenstarter bei den Profis, ich meine dass der Profi fragt Profi Teil nicht von jedem mit Laienfragen zugemüllt werden sollte.

Endlich hat der Themenstarter verstanden, dass Holztrocknung keine Angelegenheit für ein bisschen Trockengerätanwendung ist. An dem Thema haben sich schon Fachleute die Finger verbrannt.
Dabei ist Eiche eins der schwierigsten zu trocknenden Hölzer.

Von der erfrischenden Ahnungslosigkeit des Themenstarters zeugt auch die Frage:
"dass das Holz, das schon mal auf 6 Prozent getrocknet war, auch wenn es wieder draussen in der Scheune liegt, nur langsam bis fast gar nicht wieder mehr Feuchtigkeit aufnimmt. Stimmt das?"

Stimmt nicht, Holz ist und bleibt hygroskopisch.
 
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