Crazyrobin

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Hallo Zusammen

Ich bin neu im Forum und stelle mich gleich mal vor. Ich bin 20 Jahre alt, arbeite in einem technischen Beruf, komme aus der Schweiz und liebe es mit Holz und anderen Materialien zu werken.

Mein neustes Projekt ist ein selbstgebauter Tisch (siehe unten), den ich nachfolgend genauer erläutern werde.

fpq33t9.jpg


Die Tischplatte aus Buche liegt auf zwei Konsolen und zwei Stützen. Die Tischplatte ist aus Buche und hat die Masse von 1800/800/37 mm. Folglich noch eine Frage:

- Wie kann ich das Arbeiten der Tischplatte so vermindern, dass es nicht mehr stört. Holz einschneiden etc.


Die zwei Hochlast-Konsolen werden im Normal-Backstein-Mauerwerk mit je 3-Parallelspreizdübel verankert. Die Tischplatte wird entweder von unten oder von oben an die Konsolen geschraubt. Vorteil unten: Schrauben sind nicht sichtbar, es besteht aber die Gefahr, dass die Tischplatte noch oben gedrückt werden. Dem würde ich mit vorbohren entgegen wirken. Beim runterbohren ist einzig die Optik das Problem. Folgende Frage habe ich :

- Wie würdet Ihr die Tischplatte mit den Konsolen verbinden?


Die beiden Stützen die vorne als Auflager dienen, habe ich noch nicht genau definiert. Ich sehe aber vor, dass ich 200 bis 300 mm breite und circa 750 bis 850 mm hohe Baumstämme anbringe. Mit oder ohne Rinde weiss ich noch nicht, aber mit Rinde sieht das Ganze um einiges Rustikaler aus. Was mir natürlich um einiges besser gefallen würde als ein glatt polierter Stamm. Hier stellen sich mir die folgenden Fragen:

- Ob die Rinde speziell behandelt werden muss (damit länger haltbar)?
- Wie abblättern der Rinde soweit wie möglich verhindern?
- Befestigungsart zwischen Tischplatte und Baumstamm?
- Wo kauft Ihr solche Baumstämme (NW 200 bis 300 mm), Sägewerk?
- Wie teuer sind solche Baumstämme?
- Was für eine Holzsorte ist zu empfehlen? (z.B. bei diesem Sägewerk: Diverse Hölzer Rundholz - Hüsler Sägewerk, Ruswil | produkte


Könnt Ihr mir noch abschliessend noch weitere Tipps für mein Projekt geben. Ich werde mich sicher wieder melden und Fotos des fertigen Tisches hinzufügen. Natürlich erst nach Bauvollendung ^^. Ich warte gespannt auf eure konstruktiven und ausführlichen Antworten. Vielen Dank im Voraus.




Freundliche Grüsse
Robin
 

WinfriedM

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Dein System ist überbestimmt: Entweder Schwerlastwinkel tragen die Platte oder die Beine. Wenn die Beine tragen sollen, machen die Winkel keinen Sinn und verhindern eine sinnvolle Lastverteilung. Dann besser nur eine Leiste an die Wand schrauben, wo die Tischplatte aufliegt.

Warum willst du die Platte nicht arbeiten lassen? Die sollte arbeiten können und mit einer Leiste an der Wand und mit Füßen vorne ist das Arbeiten wunderbar in der Breite der Platte möglich. Darauf kommt es ja an.
 

Crazyrobin

ww-pappel
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Die Stützen habe ich lediglich als Sicherheitsfaktor da ich mir nicht sicher bin ob die Konsolen halten, bzw. ob die Wand nicht gleich rausseisst. Die Hochlaskonsolen können je 75kg tragen! Bei den Konsolen handelt es sich um diese: http://www.hebgo.ch/pdf/Register_J_de.pdf siehe Typ FL 480!

Die Verankerung geschieht via je drei Parallelspreizdübel die je 60 kg tragen. http://www.tox.de/downloads/PSD-SL_Folder_A4.pdf siehe Typ 10/90.

Was meint Ihr, haltet das Ganze?
 

carsten

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Hallo

Mit dem "Das System ist überbestimmt" hat Winfried schon genau das gemeint es hält deutlich mehr als von dir angenommen.
Die konstruktiv, arbeitstechnisch und von den Kosten ebenso Tragfähige Variante hat er auch beschrieben. Durchgehende Leiste / Winkel an die Wand schrauben. Platte dort auflegen und vorn mit 2 Füßen abstützen hält auch Lasten im gerade dreistelligen Bereich. Auf einer solchen Platte hab ich gerade gestern bei der Montage gestanden.
 

Dusi

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Hallo Robin,

wie die Vorredner schon sagten, zwei Füße vorne und eine Leiste an der Wand, die mit 4 Schrauben und Dübeln an der Wand befestigt ist. Da kannst du insgesamt einen Elefanten drauf stellen.

Du solltest dir eher Gedanken machen, wie du verhinderst, dass sich die Bucheplatte verwirft. Schau mal nach dem Stichwort Gratleisten. Z.B. findest du ein Video bei Heiko Rech (Holzwerkerblog.de), der sich mit geschraubten Gratleisten beschäftigt.
 

MysteriumHolz

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Weitere Gratnutvideos:
[ame=http://www.youtube.com/watch?v=SgHxHeKeG7E]Gratnut, Teil 1, Einführung - YouTube[/ame]
Bis gestern hieß er auf YouTube "tracheide2" o.ä., glaube ich.

Im Oberfräsenbuch von Guido Henn wird auch auf Gratnuten eingegangen; evtl . Auch auf der beiliegenden Dvd.
 

Crazyrobin

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Vielen Dank für eure Antworten.

Da ich selber in einem Ingenieurbüro arbeite habe ich als Sicherheit die Stütze belassen! Wenn Jemand anlehnt, kanns abreissen, denn die 75kg gelten beim Auflieger, beim Ausleger sinds circa 30 bis 40 kg. Sicher ist sicher.

Als Quel- und Schwindsicherung werde ich zwei geschraubte Grutnute einbauen. Vom Rand 20 bis 30 cm entfernt. Ausmasse sind 60 cm lang, 6 cm hoch und 4 cm breit. Sie werden natürlich der Höhe nach montiert :emoji_wink:. Als Material nehme ich Buche, wie die Tischplatte selbst.

- Muss ich die Gratnut ölen oder sonst behandeln?
- Genügen 2 Gratnuten à 6 cm Höhe?
- Habe ich den Abstand von circa 1.40 m zu gross gewählt (Habe ja mit 6 cm eine hohe Gratnut)?
- In welchem Abstand Schrauben an Tischplatte (alle 20 cm eine Schraube)?

Freundliche Grüsse
Robin
 

WinfriedM

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Wenn du doch 2 Stützen/Beine hast, welchen Sinn machen dann denn deine Konsolen? Hier hast du 2 Systeme kombiniert, die für den gleichen Zweck da sind. Zumindest was die Kräfte vorne auf die Tischplatte angeht. Sind deine Beine etwas zu kurz, tragen die gar nicht, sind sie zu lang, tragen deine Konsolen nicht. Zumindest nicht die Kräfte, die an der Vorderkante des Tisches nach unten wirken. Theoretisch zumindest, wenn du ein absolut steifes System hättest. Weil aber deine Konsolen nachgeben werden, werden sich die Kräfte irgendwie - nur schwer definierbar - verteilen.

Das ist ungefähr genauso unsinnig, wie 2 Tischbeine kurz nebeneinander. Es trägt immer nur eins, nämlich das, was etwas länger ist oder wo der Untergrund etwas höher ist.

Jedes konstruktive Element sollte eine klare Aufgabe übernehmen und nicht 2 Elemente die gleiche Aufgabe. Wenn du eine Leiste an der Wand hast, übernimmt die die Kräfte von oben an der Hinterkante der Platte. Die Stützen vorne übernehmen die Kräfte an der Vorderseite der Platte.

Hier ist das noch etwas erklärt mit der Überbestimmtheit:
Gleichgewicht - Statische Bestimmtheit
 

Crazyrobin

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Wenn Konsole und Stütze auf gleicher Höhe sind ist das kein Problem - ist ja Voraussetzung für eine gute Gebrauchstauglichkeit. Konsolen +Leiste verteilen die Last (z.B. wie eine Wand) und die Stütze verteilt die Last punktuell.

Hast du schonmal ein Haus mit einem System gesehen?! Ich möchte jetzt nicht die drei Grundprinzipien der Statik erklären aber das sind verschiedene Systeme die ineinander greifen. Am Schluss müssen die vertikalen und horizontale Kräfte und dessen Momente gleich null sein (=Gleichgewicht). Statik ganz kanpp erklärt.

Aber danke für den gut gemeinten Ratschlag. - Statik behersche ich :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
 

WinfriedM

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Wenn du dich mit Statik gut auskennst, dann verstehe ich deine Intention nicht, warum du 2 Systeme hast, die die Platte vorne abstützen. Die Stützen/Beine übernehmen diese Aufgabe doch vollständig, was macht dann eine teure und unschön wirkende Schwerlastkonsole für einen Sinn, die zusätzlich die Kräfte der Vorderkante der Platte aufnimmt? Das erschließt sich mir nicht.
 

Crazyrobin

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1. es sind leicht-hochlast-Konsolen die je 75kg tragen. Also keine die 250kg oder mehr tragen. = günstig.

2. Wenn ich keine Konsole an der Wand hätte, bräuchte ich vier Stützen. Konsolen ersetzen Stützen!

3. Du meinst also, dass zwei Konsolen langen? Berechne doch mal Fmax am Ausleger. l(x,Tischplatte) = 0.80m, F(Tischplatte) = 400N, l(x,Konsole) = 0.48m, l(y,Konsole) = 0.13m, F(max.Konsole) = 750N. Dann wirst Du merken, dass beim Ausleger 30-40 kg möglich sind. Danach reissts. Man baut lieber eine Sicherheit ein. Klar es ginge. Aber was geschiet wohl, wenn die Freundin mal draufsitzt ?

lg
 

Rainer71

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Hi!

Sorry, aber ob der TE an der Wand Konsolen verwendet oder eine Auflageleiste ist doch grundsätzlich egal; Dass die Konsolen, idR für Kragarmkonstruktionen gedacht, hier zu Auflagerpunkten umgewandelt werden, tut der Konstruktion keinen Abbruch;

Um das sich Ausdehnen der Tischplatte zu ermöglichen, sollten meines Erachtens, die Verschraubungen zu den Konsolen als Gleitlager ausgeführt werden (z.B. 10mm Bohrung im Metallteil, Schraubendurchmesser nur 6mm; benötigt entsprechend grosse Schraubenköpfe oder Beilagscheiben.
Zur Stabilisierung darf 1 Punkt fix sein (an nur 1 Konsole, Wandnahe)
 

WinfriedM

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Ich glaub, wir reden völlig aneinander vorbei. Es geht nicht um vier Beine, die du sonst verbauen müsstest. Stell dir vor, du schraubst an die Wand an der Stelle, wo du jetzt eine Konsole hast, einen simplen Stahlwinkel aus 2mm Stahl mit vielleicht 40mm Schenkellänge. Der trägt die Last wandseitig ganz genauso gut, wie deine Konsolen. Und vorne hast du doch deine Stützen/Beine.

Statt Stahlwinkel kannst du genausogut eine waagerecht an die Wand angebrachte Holzleiste verwenden (z.B. 40x60 Querschnitt).
 

Gast aus Belgien

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Dein System ist überbestimmt: Entweder Schwerlastwinkel tragen die Platte oder die Beine. Wenn die Beine tragen sollen, machen die Winkel keinen Sinn und verhindern eine sinnvolle Lastverteilung.
Dann besser nur eine Leiste an die Wand schrauben, wo die Tischplatte aufliegt.

Warum willst du die Platte nicht arbeiten lassen? Die sollte arbeiten können und mit einer Leiste an der Wand und mit Füßen vorne ist das Arbeiten wunderbar in der Breite der Platte möglich. Darauf kommt es ja an
.



Hallo

Mit dem "Das System ist überbestimmt" hat Winfried schon genau das gemeint es hält deutlich mehr als von dir angenommen.
Die konstruktiv, arbeitstechnisch und von den Kosten ebenso Tragfähige Variante hat er auch beschrieben. Durchgehende Leiste / Winkel an die Wand schrauben. Platte dort auflegen und vorn mit 2 Füßen abstützen hält auch Lasten im gerade dreistelligen Bereich. Auf einer solchen Platte hab ich gerade gestern bei der Montage gestanden.

Diese beiden Antworten haben doch die perfekte Lösung angeboten, selbst mit den nötigen Erklärungen warum.
Ich begreife darum nicht warum der TE so beharrlich an seiner Idee, die wirklich überbestimmt ist, festhalten will.
Dass Theoretiker hier oft nur eine Frage stellen um eine Bestätigung zu bekommen und einfach keine bessere und/oder einfachere Lösung wollen, ist ein zunehmendes Phänomen, leider.
 
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