Schwalbenschwanzgezinkte Massivholzschubladen

Urkraft

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umfrage:
verwendet/fertigt ihr (noch) schwalbenschwanzgezinkte massivholzschubladen?
also ich meine KEINE fingerzinken.
(fingergezinkte schubladen sind bei mir standard)

ich habe da zwar eine zinkenfräse für diese art der zinkung, doch der zeitaufwand für einstellungen und selber fertigen ist doch recht hoch, im vergleich zu fertigschubladen fingergezinkt von bekannten zulieferern.

diese traditionelle art der zinkung verkörpert für mich einen sehr hohen handwerklichen stellenwert, ich kann nur nicht einschätzen, ob das die anspruchsvolle kundschaft honoriert.
wie sind eure erfahrungen?

gruß
philipp
 

meisterweiss

ww-kiefer
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Was den handwerklichen Stellenwert betrifft, kann ich dir beipflichten.
Ich mache nur immer häufiger die Erfahrung, dass die Zahl die unter dem Angebot steht sehr sehr entscheidend ist. Sprich die Frage stelle ich mir auch häufig.
Oli
 

R.M.S

ww-fichte
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Wenn du die richtige Kunschaft hast dann wird das sehr gut honoriert.
Es kommt natürlich auf den Geschmack des einzelnen Kunden an. Ich habe öfters Kunden die um Schwalbenzinkungen bitten. Ob offen oder halbverdeckt ich hab schon alles für Kunden hergestellt. Einige wollen eben diese typische karakteristische Schreinerarbeit. Und erstaunlich ist das die meisten auf Freihandzinkungen abfahren. Eben nicht die Standart saubere Schwalbenschwanzzinkung mit der Maschine. Sondern schön frei Hand mit dem Gefühl für diese Art von Verbindung. Dies sollte jeder der sich Tischler, Schreiner oder Holzwurm nennt beherschen. Eine anständige Schwalbenzinkung.
Das sind meine Erfahrungen.
 

Holz-Christian

ww-robinie
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Wenn du die richtige Kunschaft hast dann wird das sehr gut honoriert.
Es kommt natürlich auf den Geschmack des einzelnen Kunden an. Ich habe öfters Kunden die um Schwalbenzinkungen bitten. Ob offen oder halbverdeckt ich hab schon alles für Kunden hergestellt. Einige wollen eben diese typische karakteristische Schreinerarbeit. Und erstaunlich ist das die meisten auf Freihandzinkungen abfahren. Eben nicht die Standart saubere Schwalbenschwanzzinkung mit der Maschine. Sondern schön frei Hand mit dem Gefühl für diese Art von Verbindung. Dies sollte jeder der sich Tischler, Schreiner oder Holzwurm nennt beherschen. Eine anständige Schwalbenzinkung.
Das sind meine Erfahrungen.

Hallo zusammen!
Genau der Meinung bin ich auch!
Unser schöner Beruf verkommt immer mehr zu Sklaven der Holzwerkstoffindustrie.
Spanplatten Zuschneiden und Bekanten....:emoji_open_mouth:
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, das manche Leute für saubere klassische Holzverbindungen eine Menge Geld auszugeben bereit sind.
Man muß es den Leuten halt anbieten, denn viele Leute wissen gar nicht, das es das heute noch gibt....:emoji_wink:

Gruß vom Waldler!:emoji_slight_smile:
 

Unregistriert

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...und die verkaufst du dann für 21 Euro netto +Material, weil Du so eine Schublade genau so schnell herstellst wie Du Stufen schleift.
Ich rechne mal vor: Für einen gezinkten Schubkasten braucht man bei einem Prüfungsstück rund 6-8 Stunden. Lass es für die Hälfte machen, 3 Stunden handgezinkt mit schleifen, verleimen u.s.w.
Plus Oberfläche und Zuschnitt und aushobeln.
Macht roundabout 180 Euro, oder? Ohne Auszüge. Seeehr vorsichtig gerechnet. Kosten.
Ich verkaufe Zukaukkästen fingergezinkt für 90-130 Euro fertig eingebaut. Mein vorletzter Kunde hatte 36 Kästen in seinem Kleiderschrank. Bis 36cm Höhe.
Das kannst Du niemals durchsetzten. Bei ganz einzelnen Kunden. Aber sonst nicht.
 

Urkraft

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Wenn du die richtige Kunschaft hast dann wird das sehr gut honoriert.
Es kommt natürlich auf den Geschmack des einzelnen Kunden an. Ich habe öfters Kunden die um Schwalbenzinkungen bitten. Ob offen oder halbverdeckt ich hab schon alles für Kunden hergestellt. Einige wollen eben diese typische karakteristische Schreinerarbeit. Und erstaunlich ist das die meisten auf Freihandzinkungen abfahren. Eben nicht die Standart saubere Schwalbenschwanzzinkung mit der Maschine. Sondern schön frei Hand mit dem Gefühl für diese Art von Verbindung. Dies sollte jeder der sich Tischler, Schreiner oder Holzwurm nennt beherschen. Eine anständige Schwalbenzinkung.
Das sind meine Erfahrungen.




interessant!

ne freihandzinkung würde ich athoc nicht mehr hin bringen.
respekt wer das (noch) kann.

gruß Philipp
 

Sebas

ww-birnbaum
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Denke auch gerade über das Thema nach und bin dann u.a. auf das gestoßen: 7 Table Saw Dovetail Jigs, Plans, Methods and Videos | . 7 Wege offene Zinken mit beliebiger (allerdings symmetrischer) Teilung auf der Kreissäge zu schneiden. Insbesondere das Vorgehen des älteren Herren im letzten Video finde ich interessant, Ausräumen dann nach Methode Nr.2 auf der Bandsäge. Das dauert dann alles natürlich immer noch seine Zeit und kann mit gekauften Schubladen preislich wohl nicht konkurrieren, aber es könnte evtl. in bestimmten Fällen eine interessante Alternative sein. Ich werde das demnächst mal probieren.
 

schorsch

ww-robinie
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Hallo,
ich bin auch der Auffassung, dass es für handgezinkte Schubkästen keinen Markt gibt. Leute die auf sowas stehen gibt es sicherlich aber so gut wie keine die den Mehraufwand bezahlen wollten. Dafür ist auch die Argumentationslage zu dünn. Was soll eine handgezinkter Schubhkasten außer einer anderen Optik auch bringen, stabiler ist er bestimmt nicht. Es ist ja heute schon gar nicht mehr möglich, fingergezinkte Schubkästen zu fertigen. Wenn ein einbaufertiger Schub mittlerer Größe für 30.- zu haben ist, braucht man gar nicht mehr mit dem selbst machen anfagen. Da hilft auch keine CNC.
Gruß Georg
 

Dielerschlepper

ww-kastanie
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den Zug den ein Freihand gezinkte Zinkung aufbringen kann hat eine Maschienenzinkung nicht (zinken laufen exakt gerade runter) Freihand kann man das ganz leicht konisch machen braucht dann keine zwinge zum verleimen.
Ansonsten ist es richtig das auser der Optik kein unterschied besteht
 

Unregistriert

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In meiner letzten Firma haben wir fuer ganze Kueche Schubkaesten handgezinkt. Wenn man das ordentlich rationalisiert schafft man das in 1 Stunde 30-40 Minuten pro Schubkasten.
Meine Erfahrung zeigt auch sehr wohl das Kunden dafuer bereit sind mehr zu. Wie bei Autos zum
Beispiel geht auch hier der Trend zur Individualisierung. Eine Maschine zu bedienen kann jeder
Depp lernen, manuell eine saubere Verbindung zu erstellen die auch noch wirtschaftlich erfolgreich ist, erfordert: Gefuehl fuers Material, jede Menge Uebung und Exaktheit.
Es ist moeglich!!!
 

mikamar

ww-birnbaum
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Hallo,

gratuliere jedem der Kundschaft für solche feinen Details hat und diese auch so verkaufen kann, ohne daß dabei brotlose Kunst ausgeübt wird.

Bewege mich mit meinen Küchen sicher auch im gehobenen Preisbereich, aber wenn ich mir vorstelle bei einer Küche mit 30 Laden, was gar nicht selten vorkommt, einen Mehrpreis von 2200€ zu verlangen, hätte ich für das Geld meiner Kunden auch bessere sprich nützlichere Ideen anzubieten.
Sehe das wie Georg, daß der Kunde im Gebrauch daraus keinen Vorteil ziehen kann.

Gruß an alle, Martin
 

mikamar

ww-birnbaum
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Friedrichsdorf
Hallo Georg,

da hast Du vollkommen recht, wenn der Kunde diese Verbindung schätzt und zahlt, nur zu!

Für mich bin ich ganz sicher, daß ich noch keinen Auftrag verloren habe, weil ich nicht mit gezinkten Laden geworben habe.
Und falls vom Budget noch etwas übrig geblieben sein sollte, hatte ich immer auch noch eine Idee, zum Beispiel rund gefräste Besteckeinsätze, die sieht und fühlt man jeden Tag!

Gruß, Martin
besteck.jpg
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Sehr saubere Sache, diese Besteckschublade. Vielleicht sogar so übertrieben, wie solche Zinken.
Ich mache solche Arbeiten nicht gewerblich, aber es macht mir einfach Spaß.
Und es geht wesentlich schneller, als voll von Hand.
Auf meiner Bandsäge habe ich ein geschränktes, schmales Metallsägeband. Damit schneide ich sehr schnell mit Schrägführung und Anschlag die Zinken.
Das Material kann dann bis auf einen kleinen Rest für das Stecheisen mit der Laubsäge oder einem Forstnerbohrer herausgeholt werden.
Nur so als Anregung für die Hobbystunden.

Fritz
 

FelixD

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Ich habe neulich für einen Knden eine offen gezinkte Korpusecke an einem schönen Möbel machen dürfen. Das hat mir natürlich sehr viel Freude bereitet. Die Zinkung dürfen wir heute sicher auch mehr und mehr als gestalterisches Element sehen. Dafür lohnt sich dann auch der Aufwand. Dass dabei vieleicht nicht jede Minute bezahlt wird nehme ich gerne in kauf. Ich habe die Zinkung übrigens an einer Unterzugsäge hergestellt das geht recht gut wenn man nacher den Grund sauber verputzt. Viel Freude bei solch schönen Arbeiten wünscht:
Felix
 

miwalter

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Für mich bin ich ganz sicher, daß ich noch keinen Auftrag verloren habe, weil ich nicht mit gezinkten Laden geworben habe.
Und falls vom Budget noch etwas übrig geblieben sein sollte, hatte ich immer auch noch eine Idee, zum Beispiel rund gefräste Besteckeinsätze, die sieht und fühlt man jeden Tag!
Die gezeigte Schublade ist nen Knaller. Sehr gut Arbeit.
 
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