Schubkästen

Dusi

ww-robinie
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Liebes Forum,

ich möchte für ein kleines Schränkchen Schubkästen bauen. Ca. 40x60x10.

Nun bin ich hier ja schon ein wenig länger aktiv und mit dem größerem Wissen, kennt man ja auch mehr Varianten. Nun kann ich mich nicht so recht entscheiden, wie ich diese Schubkästen bauen soll. Was sind denn die vor- und Nachteile der verschiedenen Varianten:

Option 1: Ich baue den Schubkasten aus MDF. Dann wird er weiss lackiert (der restliche Schrank wird auch weiß lackiert mit Fronten aus einem dunklen Leimholz (evtl. Nussbaum).

Option 2: Ich baue den Schubkasten aus dem gleichen Leimholz, wie die Fronten. (Nur blöd, dass ich mich noch nicht für die HOlzart entschieden habe.

Option 3: Ich bauch das auus Multiplex. Mir gefällt die Optik von Multiplex sehr gut.

Gut und dann natürlich die Frage, wie wird der Kasten gebaut? Auf Gehrung? Mit Fingerzinken oder doch nur stumpf verleimt bzw. mit Flachdübeln / Dominos?

Und der Boden, in einer Nut oder doch nur geschraubt?

Irgendwie viele Optionen....

Vielen Dank für eure Meinungen
Dusi
 

TheWoodTinkerer

ww-eiche
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Gut und dann natürlich die Frage, wie wird der Kasten gebaut? Auf Gehrung? Mit Fingerzinken oder doch nur stumpf verleimt bzw. mit Flachdübeln / Dominos? Und der Boden, in einer Nut oder doch nur geschraubt?
Es gibt sogar noch viel mehr Optionen. Die Entscheidung wie du es machst kann niemand dir abnehmen :emoji_wink:.

Wenn mechanische Auszüge dran kommen sollen, dann gibt es nur eventuell Vorgaben zur Konstruktion des Schubkastens.
 

Stick69

ww-esche
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Hi,

wenn man keinen Zeitdruck hat und das holzwerken aus Spass betreibt, wäre eine klassische Eckverbindung an einem Schubkasten aus Vollholz vielleicht die Wahl. Ich weiß ja nicht wie weit Du in diesem Bereich bist, aber Gehrungszinken oder Halbverdechte Schwalbenschwänze wären eine Herausforderung. ansonsten die o.g. Fingerzinken, gerne auch halbverdeckt. Kommt natürlich auch noch auf deine persönlichen Neigungen an. Aber Entscheiden musst Du schon selber:emoji_slight_smile:.

so long

Stick
 

Dr.db

ww-birnbaum
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Ich persönlich würde Schubkästen keinesfalls aus MDF bauen, das ist für mich nicht ansatzweise dauerhaft...
Entweder Leimholz oder Multiplex.

Eine stumpfe Verleimung oder eine auf Gehrung ist eigentlich auch nicht sinngemäß.
Dort wird die ganze Zugbelastung auf die Leimfuge wirken!
Ideal sind natürlich Schwalbenschanz-Zinken bei Vollholz. Wahlweise verdeckt etc...
Aber dadran muss man Spaß haben und ohne Maschine auch recht zeitintensiv.

Als gute Allroundlösung empfehle ich dir Multiplex mit Fingerzinken. Das kannst du zügig maschinell herstellen und es ist stabil.
Alternativ könntest du auch noch die vordere Schubkastenseite in die Seitenteile einnuten, sodass dort die Zuglast aufgefangen wird. Ist nicht optimal, aber noch um Welten besser als eine stumpfe Verleimung.
 

hengo

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Multiplex stumpf auf Gehrung.
So ziemlich die schnellste Variante.

Kanten und Flächen vor dem Gehungsschnitt schleifen.
 

jellohu

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Die Entscheidung kann Dir tatsächlich wohl keiner abnehmen.

Ich denke aber auch: MDF geht auf gar keinen Fall, da dieses Material sich bei dauerhafter Benutzung der Schubkästen sehr schnell selbst zerlegen wird. Traditionell werden Schubkästen nicht ganz zu Unrecht aus Hartholz gebaut. Multiplex kann aber durchaus eine gute Wahl sein.

Stumpfe Verleimungen, ob auf Gehrung oder nicht, solltest Du auch unterlassen. Klar ist das erstmal eine fixe Methode und erstmal wird das auch halten, jedoch wird auch hier dauerhafte Benutzung zu Problemen führen.

Letztlich und vor Allem müßte man aber wohl mehr über Deinen Schrank und die geplanten Schubkästen wissen. Sind sie auf- oder einschlagend? Werden die Fronten aufgedoppelt? Klassische oder mechanische Führungen? Fragen über Fragen.

Aber wie auch immer: Eckverbindungen sollten mindestens geschraubt sein. Besser, da optisch gefälliger, gedübelt werden. Persönlich rate ich aber dem Hobbyisten zur klassischen Schwalbeschwanzzinkung in Vollholz. Warum? Weil es schneidig aussieht, eine Herausforderung ist, mindestens Dein Leben überdauern wird und es einfach Laune macht.

Aber wie gesagt, man müßte halt genauer wissen, was Du da vorhast.

Grüazi,

Christian
 

Dusi

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vielen Dank für die vielen Hinweise. Ich glaube ich werde es mit Multiplex und Fingerzinken probieren.

Ich muss nur rausfinden, wie ich es verhindern kann, dass das Multiplex beim Fräsen der Fingerzinken ausreisst. Dazu hatte ich schon mal hier nachgefragt, aber keine wirklich gute Antwort bekommen... Aber Versuch macht klug.

Danke nochmal
Dusi
 

jellohu

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Moin moin.

Wie fräst Du die Zinken denn?

Ich gehe jetzt mal von einer Oberfräse aus, richtig? Hast Du eine Schablone oder sowas?

Ausrisse vermeidet man, indem man das zu fräsende Werkstück mit Abfallholz verstärkt. Das soll heißen, an der Seite wo es ausreißt, spannst Du ein Stück Holz an. Der Effekt ist dann, das die Ausrisse hier entstehen, nicht aber am Werktück.

Und davon, dass Dein Fräser RICHTIG scharf ist gehe ich jetzt einfach mal aus.

Christian
 

Dusi

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Ja, ich habe ein FD 300 Zinkenfräsgerät von Trend. Wer nachschauen will, gibt es auch bei Sauter.

Problem ist, dass man beim Fräsen von Fingerzinken ja zwei Bretter vorne einspannen muss. Oben auf das Gerät kommt dann ja auf jeden Fall ein Abfallholz. Soweit so gut...
die Ausrisse bekomme ich aber immer an der Vorderseite, wo ich in das Holz eintauche. Um dort ein Abfallstück zu plazieren, müsste ich ein drittes Brett einspannen, wofür die Schrauben bei dem Fräsgerät nicht ausreichen.

Was ich mal probieren werde, ist es die Zinken nicht auf einmal, sonder mehrfach in der Tiefe zu fräsen. Der Fräser sollte scharf sein, er ist ganz neu, auch vom Sautershop.

Ich habe jetzt heute mal die andere Schablone probiert. Verdeckte Schwalbenschwänze. Das hat ganz ordentlich geklappt. Aber auch hier hatte ich wieder Ausrisse. Aber ich meine mich zu erinnern, dass man zuerst einmal Quer fräsen soll, damit der "Boden" ordentlich gefräst ist, das habe ich nicht gemacht.

Auch war die von mir verwendete Universalplatte nicht besonders gut. Die hat so viele Löcher, dass die einfach nicht so gut über die Schablone gleitet, ich habe mir mal eine (hoffentlich) passende Kopierhülse gekauft, die ich direkt auf meine neue OF 1400 spannen kann. Hmmh... alles nicht so einfach... Aber die Passung war fantastisch, das hat belohnt.

Nun doch noch eine Frage zu den Schubkästen. Wie würdet ihr den Boden machen, die meisten Kommentare bezogen sich doch auf die Verbindung der Seitenteile.

Danke
Dusi
 

Dr.db

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Hallo Dusi,


wenn Multiplex zuviele Probleme bereitet, versuch es doch mal mit Buche Vollholz.
Das ist sogar noch billiger und mehr als ausreichend stabil. Mindestens so wie Birke-Multiplex.


Ein Schubkastenboden nutet man eigentlich immer ein.
Von schrauben, nageln etc.. halte ich absolut nichts. Eine Nut ist schnell gefräst....
 

Dusi

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Das werde ich auf jeden Fall probieren... ich habe halt gerne Multiplex genommen, weil mit die Optik gefällt.

Wie stark sollte denn ein Schubladenboden sein? der Schubkasten ist ca. 40x60cm.
 

Dr.db

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Also normal reicht da ca. 6mm.....
Es kommt aber natürlich drauf an was du reinpacken willst.

Ich habe z.B. die Schubkästenböden bei meiner Kommode ca. 12mm dick genommen. Die Stärke lag bei uns noch rum und vom Arbeitsaufwand war es das Gleiche...
Nur 12mm ist natürlich wesentlich stabiler.... und wirklich Platz geht dadurch natürlich auch nicht verloren.
Ob man so einen dicken Boden jetzt allerdings braucht ist fraglich...
Meine Schubkästen waren ca. 90cm*45cm...


Nimm einfach mal eine 5mm Sperrholzplatte in dem 40*60cm-Format und bieg sie hin und her, da wirst du ja merken ob sie für deine Belastungen ausreichend ist...
 

Dusi

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sorry, dass ich so dumm frage... Die Nut fräse ich in etwa wie weit weg von unten?
 

Dr.db

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So dass es stabil ist.
Also keine 2-3mm, ich lasse meistens so >10mm stehen.
Wenn du jetzt aber z.B. eine sehr flache Schublade bei einem Schreibtisch hast, in den eh kein Gewicht zusammen kommt, reichen natürlich auch so 5mm aus....

Wenn du jetzt allerdings mechanische Auszüge benutzt musst du dich genau an die Anweisungen des Herstellers halten. Auf 1mm genau.
Bei mir waren es zuletzt glaube ich 13mm oder so....


Und ich gebe dir nun auch gleich noch die Antworten auf die noch nicht gestellten Fragen :emoji_grin:

Wandstärke bzw. Dicke von Schubkastenbrettchen bei Kommoden etc. ca. >12mm ausreichend.
Nut für Schubkastenböden etwa 5mm tief in die Seitenteile fräsen.
Schubkastenböden nicht einleimen.
 

jellohu

ww-kastanie
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Genau, den Schubkasten boden solltest Du vorne und an den Seiten einnuten. Das Hinterstück hingegen würde ich so gestallten, dass es schmaler ist und unten quasi mit der oberen Nutwange bündig abschließt, im Prinzip also auf dem Boden aufliegt. Dann kannst Du den Boden hier von unten anschrauben. Falls die Front aufgedoppelt wird, kannst Du das vorne genauso machen. So mache ich das zumidest meistens und es ist auch eine der Standardlösungen.

Ansonsten müsste man halt mehr über Deine Schübe wissen. Wenn Du sie mechanisch führen willst, mußt Du Dir VOR dem Bau der Kästen die Beschläge besorgen, da Du diverse Maße wie Nuthöhe und ggf. auch Schubkastenbreite und -tiefe von den Herstellervorgabe übernehmen musst.
 
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