Schruppstein oder Schleifpapier?

Komihaxu

ww-robinie
Registriert
18. Februar 2014
Beiträge
3.524
Ort
Oberfranken
Hallo!

Ich habe ein sehr schartiges Hobeleisen und mehrere Stechbeiteil mit Schneiden außer Winkel.
Diese muss ich demnächst mal fit machen.

Bisher verwende ich nur einen 800/6000 Kombistein und zum Abrichten Schleifpapier auf einer Glasplatte.

Das Schruppen von Scharten auf einem 80er oder 120er Schleifpapier (auf der Glasplatte, mit viel Wasser) begeistert mich nicht.
Das Papier wird schnell stumpf. Ausserdem muss man recht aufpassen, dass es immer sehr sauber aufliegt sonst hat man es ganz schnell aufgerissen.

Nun gibt es ja grobe Schruppsteine (120er oder 240er Körnung). Wie ist eure Erfahrung damit? Sollte ich mir da einen zulegen?
-------------------------------------------------------------
Nebenbei:
Eine Tormek Schleifmaschine mit 200er Stein ist zwar in der Verwandtschaft vorhanden, aber das funktioniert nicht zufriedenstellend. Habe ein Hobelmesser auf einer frisch abgerichteten Scheibe stark heruntergeschruppt, aber durch das Spiel des Halters war das Eisen am Ende zu den Kanten hin verrundet. Für einen Schrupphobel ganz nett, aber fast ein Millimeter Rundung ist für den normalen Hobel viel zu viel. Ich werde beim Abziehen per Hand bleiben, auch weil ich mir die Maschine nicht ständig ausleihen kann.
Edit: Ich sehe gerade bei Dieter, dass es "Kunststofflager für die Vorrichtung für gerade Schneiden" gibt. Diese scheinen bei meiner alten Vorrichtung zu fehlen. Das würde das relativ große Spiel erklären!
 

UweWessels

ww-kastanie
Registriert
28. Februar 2013
Beiträge
41
Hi

Ich hatte gleiches Problem und nutze seit kurzem einen 240er Shapton stein.... der ist schon super, und es geht deutlich schneller als auf dem 1000er stein...

Wenns noch gröber sein soll, habe ich 120er Schleifpapier auf einer Marmorplatte verklebt... da reißt zumindest nix auf.

Grundsätzlich muß man aber wohl sagen... auch die Arbeit macht sich nicht von alleine.
 

michaelhild

ww-robinie
Registriert
29. Juli 2010
Beiträge
9.368
Alter
45
Ort
im sonnigen LDK
Bei dem 240er Shapton muss man aber ein wenig aufpassen.
Der ist recht "zickig" und verträgt sich nicht mit allen Stählen. Bei manchen schruppt er wirklich was runter, bei anderen greift er gar nicht richtig und poliert sogar eher.

Ich bin mittlerweile beim Schrupptstein auf einen weichen King umgestiegen, der geht bei allen Stählen gleichermaßen gut.
 

Komihaxu

ww-robinie
Registriert
18. Februar 2014
Beiträge
3.524
Ort
Oberfranken
Ich habe einen uralten KombiStein aus der "Erbmasse". :emoji_wink:
Der fühlt sich zwar auf der einen Seite rauh an (ich schätze was um die 300er Körnung), macht aber keinerlei Abtrag. Man hat das Gefühl, man könnte genauso gut über einen Klinkerstein schaben. Er greift kein bisschen.

Dann vielleicht doch lieber den King, bevor mir sowas mit einem Shapton wieder passiert und ich 50 Euro für einen unbenutzbaren Stein ausgebe.

Mit dem 1000/6000er Kombistein von King bin ich bisher ganz zufrieden. Von Friedrich habe ich ja mittlerweile gelernt, dass das Abziehen essentiell ist und die Glasplatte daher sowieso am Schärfplatz zu liegen hat. Also darf es dann wohl auch ein weicherer Stein sein, der eben öfter abgezogen werden muss.
 

UweWessels

ww-kastanie
Registriert
28. Februar 2013
Beiträge
41
Mhh das ist grundsätzlich gut zu wissen mit dem Shapton... allerdings alle bei mir vorhandenen Hobel / Eisen ( Ulmia holzhobel / Juuma Eisen / MHG Stecheisen ) funktionieren wunderbar.

Auch wurde mir der stein von verschiedenen Seiten bei einem Holzwerkerkurs empfohlen.

Von daher glaube ich nicht, daß man miesen Stein überhaupt nicht benutzen kann.

Gruß

Uwe Wessels
 

Komihaxu

ww-robinie
Registriert
18. Februar 2014
Beiträge
3.524
Ort
Oberfranken
Sun Tiger 240 (türkis). Ein guter, angenehm schleifender Stein, greift auch bei großen Flächen (Spiegelseiten) gut. Sein großer Nachteil ist, dass er sich sehr schnell abnutzt, er produziert viel Schlamm und man muss ihn oft abrichten. Aufbewahrung in Wasser ist möglich (er ist sehr porös).

Shapton Professional Serie 120 (weiss). Ein extrem harter und formbeständiger Schruppstein. Nur eingeschränkt zu empfehlen, man muss durch starkes Andrücken einen hohen Druck erzeugen damit der Selbstschärfungseffekt eintritt. Eigentlich nur für kleinflächiges Arbeiten anzuwenden (z.B. für Fasen), dann aber sehr gut. Ich benutze ihn nur noch selten.
Quelle: Stecheisen, Hobeleisen und Ziehklingen schärfen — von Hand

Das sagt doch einiges aus!
Danke an Friedrich Kollenrott!
 

Komihaxu

ww-robinie
Registriert
18. Februar 2014
Beiträge
3.524
Ort
Oberfranken
Rückmeldung:

Ich habe den Sun Tiger 240 nun mehrfach benutzt.
So ganz warm werde ich damit nicht. Er ist wirklich seeehr weich und erzeugt (wie Friedrich schon anmerkte) sehr viel Schlamm.
Das ist so viel, dass sich bereits nach wenigen Zügen eine Schlammschicht auf dem ganzen Stein aufgebaut hat. Diese bindet auch sämtliches Wasser in sich. Nach allenfalls 10 Zügen wird das Schleifen dann plötzlich sehr laut und rauh. Ähnlich, als ob man einen Stein fälschlicherweise trocken verwendet.
Um auf dem Stein eine richtige Wasserschicht zu halten, muss man fast unter offenem Wasserhahn arbeiten.

Mache ich was falsch?
 

Rani

ww-esche
Registriert
14. Februar 2011
Beiträge
420
Ort
Sachsen
Wenn die Schneide so aus dem Winkel ist, dann versuchs doch am Schleifbock. Wenn man den letzten Millimeter stehen lässt und das Eisen immermal wieder ins Wasser taucht passiert nichts. Mit den Schruppsteinen habe ich leider auch die gleichen schlechten Erfahrungen machen müssen.
 

Komihaxu

ww-robinie
Registriert
18. Februar 2014
Beiträge
3.524
Ort
Oberfranken
Ich habe eine Tormek, benutze sie dafür aber ungern. So lange warte ich aber nicht, dass ich die gewaltige Abnahme brauchen würde. Und danach muss ich ja sowieso auf den Wasserstein, zumindest für die breiten Hobeleisen.
 

Lochgräber

ww-kastanie
Registriert
19. Januar 2012
Beiträge
28
Hallo,

die weich gebundenen Steine sollte man nur mit wenig Druck beim Schleifen verwenden, sonst nutzen sie sich noch schneller ab als sie es eh schon tun. Ich persönlich war mit meinem weich gebundenen japanischen Stein (ich meine sogar es war der gleiche) aus dem gleichen Grund nicht zufrieden- Auch wenn die Abnutzung durch zu hohen Druck nochmals um ein Vielfaches beschleunigt wird und ich behutsam vorging, hat sich der Stein beim Ausschleifen von Scharten und Änderungen des Fasenwinkels für meinen Geschmack einfach viel zu schnell abgenutzt.
Gegriffen hat er dabei allerdings sehr gut und das Schleifen ging sehr schnell vonstatten, auch war nur ein ganz leichter Druck nötig.

Inzwischen habe ich einen hart gebundenen Ölstein (Norton India, ca Korn 220). Mit dem Öl konnte ich mich nicht anfreunden, aber das Schleifen mit dem Stein sagt mir eher zu, außerdem war er mit 9,99€ sagenhaft günstig. Allerdings spiele ich die ganze Zeit mit dem Gedanken, auf einen ähnlichen Stein, aber nicht ölgetränkt sodass ich ihn mit Wasser benutzen kann, von Zische (Silifix Schruppstein, dann wahrscheinlich auch noch gröber mit Korn 120) umzusteigen. Der kostet auch nur knapp 10€ und ich würde mir die Sauerei mit dem Öl sparen.

Der Nachteil dieser günstigen Steine liegt darin, dass sie nur 50mm breit sind, breite Hobeleisen würde ich damit nicht schleifen wollen. Außerdem braucht es bei diesen hart gebunden Steinen deutlich mehr Druck beim Schleifen, damit der Stein greift.

Zu all dem möchte ich noch hinzufügen, dass das normale Nachschärfen von z.B. lange in der Küche abgestumpften Messern mit beiden Steinen sehr schnell und problemlos von statten ging. Deutliche Unterschiede merke ich erst, wenn ich Scharten herausschleifen oder den Schneidenwinkel verändern möchte, desweiteren halten die hart gebundenen Steine natürlich deutlich länger. Meine Versuche mit Nasschleifpapier von Starcke (matador) endeten übrigens sehr schnell und unzufriedenstellend mit stumpfem Papier.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.

Grüße,

Hans

EDIT: Wenn ich Platz für einen Schleifbock hätte, wäre der auch mein Favorit. Man muss halt behutsam genug schleifen können um das Eisen nicht auszuglühen, aber für die Profis bei denen es schnell gehen muss funktioniert das ja schon lange mit Erfolg.
 

Mike Woodworker

ww-nussbaum
Registriert
27. März 2013
Beiträge
85
Ort
Albstadt
Also wenn es um Scharten geht, benutze ich viel lieber Naßpapier. Da kann ich bis zum 40er runter, wenn es sein muß und arbeite mich dann bis zum 180er hoch. Wobei ich immer mal einen Schritt zurück gehe. Ich verklebe sie aber mit Sprühkleber von 3M auf meine Mamor "Grabstein." Leider bekommt man ja hier nicht den Selbstklebenden.
 
Oben Unten