Schreinerei mit Trockenbau verschmelzen

larsvaider

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Hallo Leute!

ich bin grade dabei zu überlegen ob es nicht sinnvoll wäre unsere Schreinerei mit Trockenbau zu verschmelzen.
Ich habe gestern mit einem guten Freund (Schreinermeister, aber als Trockenbaubauleiter angestellt) mein Bad mit GK verkleidet, und als ich mal gesehen habe was der Trockenbau an gestalterischen Möglichkeiten bietet, und auch Branchen gesehen, wie rasant dieser Markt gestiegen ist, bin ich am grübeln so etwas mit ins Boot zu nehmen.
An sich unterscheidet sich die Verarbeitung nur bedingt vom Schreinern, aber das nutzungsfeld ist um vielfaches größer.
Was haltet ihr so von dieser Kombi?

Grüße

Lars
 

Holzwerker90

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Es ist eine sehr gängige Praxis bei uns in der Region.

In den zwei Tischlereien, wo ich gearbeitet hab, haben wir oft Aufträge für Trockenbausanierungen angenommen. Der Maschineneinsatz ist relativ gering, denn die meisten Maschinen sind in einer Tischlerei vorhanden. Wir hatten z. B. keine Schnellbauschrauber, sondern normale Akkuschrauber benutzt. Es dauert zwar um einiges länger.... .

Um produktiver zu arbeiten, wäre die Anschaffung von Gasbetonnagler und Schnellbauschrauber mit Magazin erwähnenswert.
 

WoodenCarpenter

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...Es dauert zwar um einiges länger.... .

Um produktiver zu arbeiten, wäre die Anschaffung von Gasbetonnagler und Schnellbauschrauber mit Magazin erwähnenswert.

Gasbetonnagler ist m. E. nicht unbedingt erforderlich, aber was man hat, das hat man...

Wichtig wäre auch noch eine Schleifgiraffe mit Staubsauger (ich hab hier die WS 702 von Flex sowie einen Spit-Sauger 1600 AC am Start) um die Schleifarbeiten rationell erledigen zu können. Weiter hab ich noch zwei Senco Akku-Magazinschrauber, mit denen kannst Du auf Metallunterkonstruktion wahre Geschwindigkeitsrekorde aufstellen, auf Holzunterkonstruktion ist die Reibung der Schrauben höher, da machen die Akkus relativ schnell schlapp. Wenn eine Holzunterkonstruktion gefragt ist, greife ich auf einen Holz-Her Magazinschrauber zurück, der ist Netzbetrieben und zieht super durch. Für den gibt es auch gelb verzinkte Spanplattenschrauben, für Dachböden o. ä. nicht zu verachten, die Platte mit 2 Schrauben fixiert, an den Balken ein Richtscheit entlanggelegt und ab geht die Post.

Was Du unbedingt im Auge behalten mußt, sind die Arbeitszeiten für die jeweiligen Arbeitsschritte, die immer wieder kontrollieren und mit den kalkulierten Zeiten vergleichen. Material ist im Trockenbau eher günstig, dafür sind die Arbeitszeiten ein nicht zu unterschätzender Faktor.

EDIT: Ach ja, Du hast ja noch nach der Meinung zu der Kombi gefragt: Nicht ganz schlecht, aber auch der Trockenbau hat seine Tücken... Ich hab das im Triple von Zimmerer-, Dachdecker- und Trockenbauarbeiten gemacht und bin ganz gut damit gefahren.
 

HansOhr

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Nabend Lars,

deine Idee ist einleuchtend, verbindet die Stärken von zwei Gewerken und ist ja auch nicht neu.
Ich persönlich sehe allerdings zwei Probleme auf Dich zu kommen:

1. In einer Schreinerei mit Maschinenpark musst du ganz andere Stundensätze kalkulieren als im Trockenbau, einer Montagetätigkeit.
Da reichen ein paar Giraffen, Gerüste und Transporter.
Deine teuren Bank- und Maschinentischler morgens auf den Bock zu setzen wird sich also nicht rechnen, du müsstest speziell neue Leute zu anderen Kursen einstellen und die auch intern wie eine Firma in der Firma führen, die Kurse sind ganz andere!

2. Ich hoffe, ich setze mich jetzt nicht in die Nesseln, unter Trockenbauern gibt es auch echte Künstler aber nach meiner Erfahrung senkt häufiger Einsatz im Messebau, schlimmer noch im Gk das Niveau einer Ladenbaumannschaft doch gehörig herab.

Trockenbau kann viel kaschieren, dein Geld verdienst du über die Zeiten.

Gehobener Innen- und Ladenbau bringt seine Marge natürlich auch über Tempo aber ( da bin ich echt überzeugt von ) hauptsächlich durch herausragende Qualität.


Ich denke also, dass so eine Erweiterung eine komplexe Umstrukturierung deines Unternehmens unumgänglich machen würde.:rolleyes:

Hau rein:emoji_grin:
 

larsvaider

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Nabend Lars,

deine Idee ist einleuchtend, verbindet die Stärken von zwei Gewerken und ist ja auch nicht neu.
Ich persönlich sehe allerdings zwei Probleme auf Dich zu kommen:

1. In einer Schreinerei mit Maschinenpark musst du ganz andere Stundensätze kalkulieren als im Trockenbau, einer Montagetätigkeit.
Da reichen ein paar Giraffen, Gerüste und Transporter.
Deine teuren Bank- und Maschinentischler morgens auf den Bock zu setzen wird sich also nicht rechnen, du müsstest speziell neue Leute zu anderen Kursen einstellen und die auch intern wie eine Firma in der Firma führen, die Kurse sind ganz andere!

2. Ich hoffe, ich setze mich jetzt nicht in die Nesseln, unter Trockenbauern gibt es auch echte Künstler aber nach meiner Erfahrung senkt häufiger Einsatz im Messebau, schlimmer noch im Gk das Niveau einer Ladenbaumannschaft doch gehörig herab.

Trockenbau kann viel kaschieren, dein Geld verdienst du über die Zeiten.

Gehobener Innen- und Ladenbau bringt seine Marge natürlich auch über Tempo aber ( da bin ich echt überzeugt von ) hauptsächlich durch herausragende Qualität.


Ich denke also, dass so eine Erweiterung eine komplexe Umstrukturierung deines Unternehmens unumgänglich machen würde.:rolleyes:

Hau rein:emoji_grin:

Hi!

Das ist wohl richtig.
Ich beabsichtige eher mit dem Trockenbau viel enger zusammen zu arbeiten.
Der Trockenbau bringt den fuß in die Tür, und der Schreiner macht sie zu :emoji_grin:
 

HansOhr

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Sorry Lars,

da hatte ich dich wohl falsch verstanden.

Aber wenn es bloß um Synergie geht hol dir auch noch den ansässigen Dachdecker, Klempner, Maler und Elektriker mit an Bord.

Für "Alles aus einer Hand" zahlen die Leute auch gerne etwas mehr.

Hat aber dann nix mehr mit "Verschmelzung" zu tun:rolleyes:
 

larsvaider

ww-nussbaum
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Sorry Lars,

da hatte ich dich wohl falsch verstanden.

Aber wenn es bloß um Synergie geht hol dir auch noch den ansässigen Dachdecker, Klempner, Maler und Elektriker mit an Bord.

Für "Alles aus einer Hand" zahlen die Leute auch gerne etwas mehr.

Hat aber dann nix mehr mit "Verschmelzung" zu tun:rolleyes:

Hallo!
Nein, die Verbindung soll schon inniger werden:emoji_slight_smile:
unser Patenonkel, mit dem ich meinen Schreienrmeister gemacht habe will sich im Trockenbau selbstständig machen. Hat selber 6 Jahre als Bauleiter gearbeitet und sieh als schreiner die Vor und Nachteile.
Meine idee ist es zwar die Firmen zu splitten aber unter einem dach beide firmen als "Schmelzprodukt" an zu bieten. ich glaube nicht dass es Sinn hätte meine Gesellen im trockenbau zu schulen :rolleyes:
Nein, der Trockenbau wirkt meist eher auf Sub geschäften der bei den gezahlten m² preisen nicht wirklich mit den stundenlöhnen einer Maschinenen orientierten Schreinerei vergleichen kann.
Allerdings ähnelt der hochwertige Trockenbau noch am meisten einer Schreinerarbeit.
Dachdecker, Klempner, Maler und Elektriker sind doch ganz was anderes oder :emoji_slight_smile:
 

Sägenbremser

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Hallo Lars

du hast doch eine Tischlerei am Start, da gibt es bestimmt noch ganz
viele Möglichkeiten auf Verschmelzungen mit anderen Gewerken.

Trockenbau im Schreinerhandwerk war vor 15-20 Jahren noch gehbar,
aber heute machst du deine Angebote gegen Firmen die bestenfalls eine
Garage als Betriebsstätte haben, ihr Personal können die morgens in der
Cafeteria vom Ikea rekrutieren und das sogar völlig legal wenn sie eine
ordentliche/flexible Lohnbuchhaltung haben.

Bei komplexen Lösungen stehen dir die Stuckateurmeisterbetrieb mit
Recht im Weg rum, das ist auch mit viel Erfahrung/Können verbunden.
Würde ich mir heute aber wirklich sehr scharf anschauen da ein gültiges
Angebot abgeben zu wollen. Eine Horde von unterbeschäftigten Juristen
hat das schon lange als Spielwiese entdeckt und verdienen auf deinem
Buckel ihr Geld damit.

Liebe Grüsse, Harald
 

Holzwerker90

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Allerdings ähnelt der hochwertige Trockenbau noch am meisten einer Schreinerarbeit.:emoji_slight_smile:

Sehe ich auch so.

In der einen Tischlerei, wo ich tätig war, hab ich fast 4 Monate nur im Bereich Trockenbau gearbeitet.

Auf zwei Baustellen war es sogar so das *wir Arbeiten von "Handwerkern" die sich Trockenbauer nannten übernommen haben, da der Kunde es leid war.

- unfreundliches Auftreten
- falsche Ausführung der Arbeiten
- Mangelnde Sauberkeit der Arbeiten
usw.

Nach mehreren Versuchen der Nachbesserung wurden die vor die Tür gesetzt.

Wenn deine Schreinerei einen guten Ruf genießt und die Arbeiten sauber ausgeführt werden, kann man sich gegen Billigheimer durchsetzen.

Und wenn die Auftragsstellung schwieriger wird, halten sich die Billigheimer auch sehr zurück. Beispielen wären da abgehängte Zwischendeckenkonstruktionen für indirekte Beleuchtung, verarbeitung von Akustikgibskartonplatten usw.
 

predatorklein

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Moin


Wenn deine Schreinerei einen guten Ruf genießt und die Arbeiten sauber ausgeführt werden, kann man sich gegen Billigheimer durchsetzen.

Hört sich auf dem Papier recht gut an,imo sieht die Realität aber bißchen anders aus.

Ich mache hie und da auch Trockenbau,so wie wahrscheinlich (fast ) jede Schreinerei.
Sei es um den eigenen Betrieb auszulasten oder um dem Kunden eine Mehrleistung zu bieten.

Geht es aber drum " größere " Projekte abzuwickeln sieht man schnell,wie dort gearbeitet wird.

Da gibt es reine Trockenbaufirmen die einen guten Ruf haben und die gerne von Architekten geordert werden die für eine Klientel arbeiten die für guten Service auch ordentlich bezahlt.
Diese Jungs sind aber wirkliche Profis,die machen das tagtäglich,und da kommen wir imo einfach nicht mit.
So wie die es " schreinerisch " ( meist ) nicht mit uns aufnehmen können .

Und dann gibt es noch die " Billigheimer ",und da hast du vom Preis her keine Chance.

Als " Zubrot " sind Trockenbauarbeiten für den Schreiner hie und da mal ok,richtig einsteigen würde ich da nicht.

Vor allem wenn man eine eigene Schreinerei hat mit dem dazugehörigen Equipment,da sollte man lieber kucken,wie man seinen Betrieb besser auslastet .
Dürfte im Moment auch das Hauptproblem der meisten Schreinereien sein den richtigen Weg zu finden wie man in der Zukunft sein Geld verdient :emoji_wink:

Einfach wird das mit Sicherheit nicht werden :rolleyes:

Gruß
 

Mitglied 42582

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Und dann gibt es noch die " Billigheimer ",und da hast du vom Preis her keine Chance.

Leider haben wir in Europa ja mittlerweile offene Grenzen für Handwerker, wodurch auch Firmen, die hier eigentlich, wegen fehlender Qualifikation, gar nicht tätig sein dürften Angebote abgeben. Der Kunde merkt in der Regel erst, wenn die Arbeiten schon lange abgeschlossen sind was da für ein Murks gemacht wurde. Aber dann sind diejenigen bereits lange weg und/oder nicht mehr auffindbar.:mad:
 

beppob

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bis man die ganzen kniff's und trik's des trockenbau beherscht, zahlt man bestimmt auch sein Lehrgeld :mad:
als gut ausgebildeter möbelschreiner sehe ich mich überqualifiziert für den trockenbau und das staubtrockene material verarbeiten, gegenüber dem Werkstoff holz, nervt einen doch schon vor dem aufstellen der kalten metallständer. grrr.
mal eine arbeit mitmachen, wo es verlangt wird, --o.k., aber auf dauer - ne, dann hätte ich trockenbauer gelernt und nicht schreiner.

was sagt deine Belegschaft dazu :confused:
 
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