Schreinerausbildung Bildungszentrum

Benjamin90

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Hallo alle zusammen,

ich bin neu hier im Forum und hätte eine Frage zum Schreinerhandwerk. Ich habe ein abgeschlossenes Hochschulstudium (Medizin) und bin am überlegen jetzt noch eine Schreinerausbildung draufzusetzen. Ich möchte den Beruf nicht zwingend ausüben wollen, jedoch möchte ich eine fundierte Ausbildung haben, die es mir erlaubt nach dem hektischen Krankenhaus Alltag ein bisschen Ausgleich zu finden. Wir würdet Ihr dabei vorgehen? Ich habe ein bisschen recherchiert und bin auf eine Umschulung zum Tischler in einem Bildungszentrum gestoßen. Wisst ihr wie sich die Qualität der Ausbildung in solchen Zentren von der einer dualen Ausbildung unterscheidet? Mir ist bewusst das solche Umschulungen eher für Leute konzipiert wurden, die vom Arbeitsamt gefördert werden, dennoch finde ich den Ansatz einer rein schulischen Ausbildung sehr interessant, da man nicht zwingend auf eine Baustelle muss und der berufliche Aspekt nicht unbedingt im Vordergrund stehen muss. Es stellt sich eigentlich nur die Frage der Qualität. Können die Leute, die aus solchen privaten Zentren können gut handwerkeln? Die Finanzierung soll erstmal keine Rolle spielen. Ansonsten wäre ich einer dualen Ausbildung ebenfalls nicht abgeneigt. Aber ich bin auch schon fast 30 Jahre und mit einem abgeschlossenen Studium wird es wohl schwer einen Meister von mir zu überzeugen. Ebenfalls müsste ich wohl meine Absichten verschweigen, das ich irgendwann doch wieder in die Medizin zurück möchte. Mich interessieren primär die Optionen dich ich habe, abseits vom „selber beibringen.“ Vielen Dank euch allen !

Benjamin
 

faroer

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...aber jetzt mal andersrum gefragt: Du willst 2 Jahre aus der Medizin raus, um zu tischlern. Und in 2 Jahren willst Du dann wo wieder einsteigen? Du bist ja offenbar noch kein Facharzt, oder? Was strebst Du denn an? Mit 30 die Facharztausbildung zu starten ist recht spät. Wo siehst Du Dich in 10 Jahren? Wenn in der Werkstatt, dann machst Du alles richtig mit Deinem Plan. Wenn nicht in der Werkstatt, dann solltest Du Dich auf die Facharztausbildung konzentrieren. Und damit ist das Finanzielle sicherlich nur der oberflächlichste Aspekt...

Was hindert Dich, das Tischlern als engagiertes Hobby zu machen? Wie die anderen 1000 hier in dem Forum.

Und mal noch anders gefragt (was jetzt folgt ist ein wenig provokant, ich weiß): Was willst Du denn lernen? Schöne Schwalbenschwanzverbindungen? Das schaffst Du als Hobbyist mindestens genau so gut. Als Lehrling in einer x-beliebigen Tischlerei wirst Du dagegen viele Zuarbeiten machen, Plattenmaterial formatieren, Kanten anleimen. Du müsstest schon viel Glück haben, wenn Du in einer Tischlerei landest, in der voller Hingabe aus Massivholz Stilmöbel handgemacht werden. Ob die Dich dann auch nehmen würden? Ich vermute, diese seltenen Edel-Spezial-Tischlereien werden keinen Lehrlingsnotstand haben.

Für mich klingt das wie eine Schnapsidee. Mit 30 schon Midlife-Crisis?

Meint Jürgen
 

Johannes

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Hallo Benjamin,
deine Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Sowohl bei Umschulungen als auch im Betrieb ist die Qualität sehr stark von dem Ausbilder abhängig. Ich habe Anfang der Achziger Jahre eine Umschulung zum Schreiner gemacht. Die war für mein Empfinden sehr gut, da die ersten 3 Monate der Schleifbock zum Werkzeugschärfen die einzige Maschine war die benutzt werden durfte und ich nach 18 Monaten meine Gesellenprüfung bestanden habe.
Allerdings halte ich es, für dich, für sinnvoller einen (eventuell pensionierten) Schreinermeister zu suchen der dir, einen Tag/Woche im Tausch, Hilfe gegen Anleitung ermöglicht.

Es grüßt Johannes
 

Sven1988

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Hallo Benjamin,

erstmal möchte ich dir meine Anerkennung für deine offenen Worte zollen, sowas sieht man leider nicht mehr so häufig.

Deine Intuition kann ich, falls ich richtig zwischen den Zeilen gelesen haben sollte, ein Stück weit nachvollziehen.

Um ganz ehrlich zu sein, ging es auch mir vor ca. 2 Jahren so, dass ich einen inneren Antrieb verspürt habe, welcher nach einem Ausgleich zu meiner oftmals einseitigen Softwareentwicklungstätigkeit verlangt hat.

Mit Holz zu arbeiten, schien mir sehr naheliegend, da man einen tollen Einklang mit Konzentration, Kreativität und handwerklichem Geschick vereinigen kann.

Allerdings bin ich mir unklar darüber, in wie fern man diese vorgenannten Gesichtspunkte, welche oftmals eher in der Arbeit mit Handwerkzeug erfüllt werden, innerhalb einer Schreinerlehre heutzutage noch erlernt.

Bitte verstehe mich nicht falsch, ich möchte dir eine Schreinerausbildung nicht in Abrede stellen, aber vielleicht würde es in deiner gegenwärtigen Situation helfen, wenn du versuchen könntest deine Erwartungen bzw. deine Vorstellungen hinsichtlich der Holzbearbeitung etwas zu präzisieren.

Falls du dich bspw. für die Bearbeitung von Massivholz mit Handwerkzeugen interessierst, wärest du evtl. mit der Holzbearbeitung im Rahmen eines intensivierten Hobbies u.U. besser beraten als wie mit einer maschinenlastigen Bearbeitung von Holz, wie Sie heute häufig zum Einsatz kommt.

Wenn du magst können wir uns ja auch mal austauschen.
 

Benjamin90

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Hallo,

erstmal danke für euere Rückmeldungen.

@ Jürgen

Da ich (28 Jahre alt) jetzt gerade mit meinem Studium durch und noch voller Tatendrang bin, dachte ich mir es sei ein guter Zeitpunkt diesen Elan nochmals zu nutzen, um etwas Praktisches zu machen. Finanziell bin ich durch meine Frau abgesichert die ebenfalls Ärztin ist. Ich habe keine Karriereambitionen in der Medizin und sehe den Beruf primär als Brotgewinn. Ich würde gerne auch langfristig (nach dem Facharzt oder nach ein paar Jahren) meine Stundenzahl im Krankenhaus reduzieren wollen, um mich mehr meiner Selbst oder meiner Frau zu widmen. Die Medizin an sich ist sehr interessant, aber bedingt durch den konstanten Patientenkontakt und die überbordende Bürokratie sehr anstrengend. Es bleibt leide wenig Zeit für andere Dinge im Leben, auch für das Schreinern als Hobby (zumal die Räumlichkeiten ebenfalls fehlen würden. Wir haben leider keinen Hobbykeller). Deswegen dachte ich mir, dass eine konzentriert zu Ende gebrachte Ausbildung in einem Bildungszentrum in meinem Alter eine gute Idee sei. Selbst wenn ich dann meinen Facharzt nach der Ausbildung machen sollte, wäre noch genug Zeit am Wochenende / oder bei 75 % Stelle, seinem Hobby, welches man über 3 Jahre gelernt hat nachzugehen (Vielleicht ist bis dahin auch der Hobbykeller vorhanden). Ich finde es sehr schwierig nochmal am Abend bei Vollzeitarbeit im Krankenhaus ein neues Hobby zu lernen. Wenn dann bereits eine Vorbildung besteht, geht das sicher leichter von der Hand. Klingt alles sehr nach Generation Freizeit, ich weiß :emoji_grin:


@ Johannes

Hallo Johannes, das ist eine gute Idee. Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Mir fehlen aber auch die Räumlichkeiten, um dem Hobby nachzugehen. Deswegen dachte ich mir das eine Vollzeitausbildung da Abhilfe schaffen kann.
 

uli2003

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Ich habe ein bisschen recherchiert und bin auf eine Umschulung zum Tischler in einem Bildungszentrum gestoßen.
Das hängt stark davon ab, wo du die Umschulung machst, wie der Träger es umsetzt, und wo du Praktika machen kannst/darfst/musst.

Ich habe einen Gesellen, der hat über 2 Jahre umgeschult. War diese 2 Jahre aber komplett bei mir im Betrieb. Schule im regulären Berufsschulunterricht, 1 Lj. komplett, dann im zweiten Jahr schulisch kurz ins 2. Berufschuljahr (den ersten Block), dann ab ins dritte - geht ja zeitig mit der Prüfung los.

Ein aktueller Praktikant macht ebenfalls die Umschulung über 2 Jahre, ist aber augenblicklich in der Lehrwerkstatt unserer Innung einquartiert. Er macht die Schule wie beschrieben, ÜLUs wie beschrieben, den Rest seiner Zeit ist er als Praktikant in verschiedenen Firmen, um nicht nur zinken zu müssen. Diese Art der Umschulung muss einem sicher gefallen und erfordert schon ein recht hohes Maß an Flexibilität.
Natürlich könnte ich ihn auch fest übernehmen, dann bleibt er bis zum Ende der Umschulzeit bei mir.

Du siehst - nix mit nur Schule, regulärer Arbeitsbetrieb bis zum Ende der Umschulung.
 

Benjamin90

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Hallo,

dann nochmal anders gefragt: Hat denn jemand aktuelle Erfahrung mit einer Umschulung in einem Bildungszentrum und kann berichten wie sowas abläuft (Inhalte etc.). Ich kann mir vorstellen, dass die Betreiber unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Mich würde einfach interessieren was man in solchen Zentren lernen kann und was eher nicht. Vielleicht gibt es jemanden der Erfahrung hat. Die Umschulungen sind unterschiedlich strukturiert. Viele setzen nur ein 3-monatiges Praktikum voraus, um zur Gesellenprüfung zugelassen zu werden. Ich werde mich mal an einige Betreiber wenden und mich bezüglich der Inhalte erkundigen.

@ Sven

Ich hätte in der Tat Lust eher mit meinen Händen zu arbeiten als mit großen Maschinen. Das geht, wie du schon sagtest sehr an der Realität der Ausbildungsinhalte vorbei. Das ist mir schon bewusst. Allerdings muss man auch erstmal den Umgang mit Werkzeug etc. lernen. Vermutlich werde ich nicht zum zweiten Meister Eder durch eine Ausbildung, aber vielleicht kann man sich die Grundlagen aneignen, auf die man aufbauen kann. Ob man dafür eine ganze Ausbildung benötigt, ist natürlich fraglich. Ich mag es nur sehr gerne im Lernprozess angeleitet zu werden (vor allem nach einem theorielastigen Studium). Wenn mir noch ein paar Fragen einfallen, würde ich gerne auf dein Angebot zurückkommen und dir schreiben. Danke für das Angebot.
 

yoghurt

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Hallo,
was Du anstrebst hatte ich als erstes Lehrjahr in Form des BGJ (Berufsgrundjahr) Holz in BaWü. Keine Ahnung, ob es das im Saarland auch gibt? Danach war ich mit Handwerkzeug recht fit und hatte erste Ausblicke auf die Arbeit an Maschinen.
 

Benjamin90

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Hallo yoghurt,
daran hatte ich auch schon gedacht. Leider gibt es das BGJ nur noch in Bayern und Hessen (?). In allen andern Ländern gibt es glaube ich mittlerweile eine 3 Jährige duale Ausbildung.
 

Holzrad09

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Allerdings bin ich mir unklar darüber, in wie fern man diese vorgenannten Gesichtspunkte, welche oftmals eher in der Arbeit mit Handwerkzeug erfüllt werden, innerhalb einer Schreinerlehre heutzutage noch erlernt.
Die Ausbildung mit Handwerkszeugen ist natürlich Bestandteil der Tischler / Schreinerausbildung und erfolgt im ersten Lehrjahr, in regelmäßigen Abständen werden darüber auch Zwischenprüfungen abgelegt und bewertet.
LG
 

uli2003

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dann nochmal anders gefragt: Hat denn jemand aktuelle Erfahrung mit einer Umschulung in einem Bildungszentrum
Was hast du an meinem Post nicht verstanden?
Ausbildung zum Tischler -> Ausbildungsrahmenplan -> Inhalte der Ausbildung.
Willst du nur klassische Handwerkzeuge und Verbindungen lernen? Dann empfehle ich dir den ÜLU-Grundlehrgang.
Das ist so ziemlich die einzige Zeit, in der ein Tischler (neben den Prüfungen) noch klassische Verbindungen händisch fertigt.
Wir haben sogar schon überlegt, ob das im Berufsbild noch zeitgemäß ist.
Meister Eder gibt’s nimmer.
 

Lorenzo

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In BaWü heisst es nicht BGJ sondern BFZ, bzw 1BFZ und 2BFZ. Das wären dann die einjährige bzw. zweijährige Berufsfachschule Holz. Das ist die Alternative zum ersten oder den ersten beiden Lehrjahren im Betrieb.

Vielleicht gibts im Saarland ja was ähnliches. Eventuell weiss @heiko-rech da was?

Ich hab das 1BFZ gemacht, über 6 Monate nur Handwerkzeuge, danach mit dem TSM1 in die Maschinenarbeit eingestiegen. Aber dann von der FKS über einfache Fräsarbeiten bis zur CNC, aber auch klassische große Maschinen wie Langbandschleifmaschine und Furnierpresse. Außerdem alle möglichen elektrischen Handwerkzeuge. Man bekommt eigentlich ne perfekte Grundausbildung mit sehr vielen Dingen die den Schreinerberuf ausmachen. Ganz spezialisierte Bereiche wie Türen, Fenster, Treppen mal ausgenommen.

Wie schon geschrieben wurde hängt die Qualität sehr vom Lehrer ab. Ich hab nach zum Halbjahr von Titisee-Neustadt nach Freiburg gewechselt. Da wollt ich ursprünglich eh hin, die hatten aber keinen Platz mehr. Drum hab ichs zum Halbjahr nochmal probiert und dann einen Platz bekommen. Das war ein Unterschied wie Tag und Nacht! In Freiburg waren alle Lehrer einfach nur extrem gut. Von Tipps und Tricks bei der Arbeit mit den Handwerkzeugen bis zur CNC hatten die alles drauf! In Neustadt... ach ne, lassen wir das.

Als Grundlage ist das 1BFZ schon sehr gut geeignet. Ich hab danach meine eigene Werkstatt aufgebaut und werde im Winter die Gesellenprüfung ablegen.

Midlife Crisis?
Ich denk wer sich drüber lustig macht, oder das kritisiert hat wohl selbst was aufgezwungen bekommen. Wer sich aus eigener Kraft die Möglichkeit schafft umzusatteln braucht sich dafür nicht rechtfertigen, entschuldigen oder kritisieren lassen. Lieber so als in nem Job zu bleiben der einen frustet. So n Scheiss macht krank wenn du mich fragst... Außerdem haben sich die Zeiten einfach geändert. Heute kann man auch mit Studium nochmal was anderes starten.
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Was hast du an meinem Post nicht verstanden?
Ausbildung zum Tischler -> Ausbildungsrahmenplan -> Inhalte der Ausbildung.
Willst du nur klassische Handwerkzeuge und Verbindungen lernen? Dann empfehle ich dir den ÜLU-Grundlehrgang.
Das ist so ziemlich die einzige Zeit, in der ein Tischler (neben den Prüfungen) noch klassische Verbindungen händisch fertigt.
Wir haben sogar schon überlegt, ob das im Berufsbild noch zeitgemäß ist.
Meister Eder gibt’s nimmer.
Uli, es gibt sehr unterschiedliche Formen. Eine Freundin erzählte, dass man in Berlin Zimmermann lernen kann ohne je einen Betrieb zu sehen, da ist man durchgehend in der Schule. Evtl muss man für ein paar Praktika raus, das weiß ich nicht.
Ich denke so was sucht Benjamin.

aber davon mal ab Benjamin, ich habe diese Umschulungen immer als Chance für Leute empfunden, die entweder in ihrem Beruf gescheitert sind oder ihn aus anderen Gründen nicht mehr ausüben können und nicht als Zeitvertreib für hochqualifiziertes Fachpersonal, das Lust hat sich so n bisschen vhs mäßig weiterzubilden.
Die Maßnahmen sind erstens sehr teuer und zweitens nimmst du irgendeinem armen Tropf den Platz weg.
Da solltest du vielleicht auch mal drüber nachdenken.
Gruß
 

faroer

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... oder ihn aus anderen Gründen nicht mehr ausüben können und nicht als Zeitvertreib für hochqualifiziertes Fachpersonal, das Lust hat sich so n bisschen vhs mäßig weiterzubilden.
Die Maßnahmen sind erstens sehr teuer und zweitens nimmst du irgendeinem armen Tropf den Platz weg.
Da solltest du vielleicht auch mal drüber nachdenken.
Gruß


Das kommt auch meiner Einschätzung recht nahe...
 

Lorenzo

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@JannikOS : Hattest du nicht ein fast fertiges Studium und dann umgesattelt? So ein Studium kostet auch n Haufen Geld.
Das mit dem Platz wegnehmen seh ich aber auch als wichtigen Punkt. Da kann man sich aber vorher informieren wie es aussieht, und wenn klar ist dass die Einrichtung die Klassen voll bekommt dann wärs fair das nicht zu tun.
Andernfalls seh ich kein Problem, denn wenn Benjamin Arzt bleibt dann wird er wohl im Lauf der Zeit genug Steuern bezahlen, wenn er das Schreinern doch irgendwie zum Beruf macht, dann hats zum Abschluß geführt den er dafür braucht.
 

Gelöscht Mitglied 91199

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@JannikOS : Hattest du nicht ein fast fertiges Studium und dann umgesattelt? So ein Studium kostet auch n Haufen Geld.
Das mit dem Platz wegnehmen seh ich aber auch als wichtigen Punkt. Da kann man sich aber vorher informieren wie es aussieht, und wenn klar ist dass die Einrichtung die Klassen voll bekommt dann wärs fair das nicht zu tun.
Andernfalls seh ich kein Problem, denn wenn Benjamin Arzt bleibt dann wird er wohl im Lauf der Zeit genug Steuern bezahlen, wenn er das Schreinern doch irgendwie zum Beruf macht, dann hats zum Abschluß geführt den er dafür braucht.
Ja, aber das ist ja auch was ganz anderes. Ich arbeite seit Jahren auch als Zimmermann und hab das ganze auch genau aus diesem Grund getan.
Ich sehe da einen riesen Unterschied zu einer möglichst bequemen und rein schulischen Umschulung, nur um dann gut ausgebildet mein Hobby betreiben zu können.
es ging mir hier auch um die Umschulung aus Zeitvertreib. Gegen eine normale Lehre spricht meines Erachtens nach nichts. Lehrstellen sind ja massig vorhanden.
aber wenn ich daran denke, wie lange der Bäcker hier aus dem Ort gebraucht hat, um eine bewilligt zu bekommen, dann denke ich nicht, dass es fair ist wenn jemand sich aus Langeweile und Lust und Laune einen Platz krallt.
der Bäcker hat nämlich dummerweise eine Mehl Allergie entwickelt...
 

Lorenzo

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Da hast du wohl recht, ja! Is ne andere Grundvoraussetzung.
Bei mir war auch von Anfang an die Intention da den Möbelbau beruflich zu machen..
 

Alceste

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Die Maßnahmen sind erstens sehr teuer und zweitens nimmst du irgendeinem armen Tropf den Platz weg.

Naja so wie sich das liest ist der Benjamin ja vielleicht selbst ein "armer Tropf" in dem Sinne, dass ihn das Doktorn eben nicht erfüllt. Ich würde mir vielleicht mal gedanken machen, ob der Medizinerjob das richtige für dich ist, das klingt nämlich gerade nicht so. IMO ist Mediziner auch einer der Jobs für den man brennen sollte, und den man nicht einfach Tag für Tag hinter sich bringen sollte - der leidtragende ist dann nämlich der \ die Patient \ in.
Ich frage jetzt mal so provokant: Warum nicht einfach gleich eine richtige Ausbildung zum Tischler machen, sein Brot so verdienen und sich jeden Tag freuen einen beruf auszuüben, den man liebt? Wenn deine Frau schon die Karriereleiter entsprechend erklommen hat sollte es an gut betuchter Kundschaft schonmal nicht mangeln :emoji_wink:
 

predatorklein

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Warum nicht einfach gleich eine richtige Ausbildung zum Tischler machen, sein Brot so verdienen und sich jeden Tag freuen einen beruf auszuüben, den man liebt?

Weil es einen kleinen Unterschied macht , ob man beruflich schreinert , um davon zu leben , oder privat für den Hausgebrauch oder auch für Freunde :emoji_wink:

Beruf kommt zwar von " berufen " , Frage dürfte aber sein , wie viele Menschen sich wirklich " ihren " Beruf ausgesucht haben ( wenn sie das überhaupt konnten ) , weil es ihre Berufung war ?

@ benjamin 90

Frag doch hier mal rum , ob nicht in deiner Nähe jemand wohnt , der " hobbyschreinert " .

Jemand wie IngoS , elmgi oder FrankRK , um mal einige zu nennen .
Und bei denen schnupperst du bißchen in die Materie rein .
Nach dem Motto " ich helf dir , du hilfst mir " .

Und du lernst garantiert so viel wie bei einer betrieblichen Ausbildung .
Im Bereich Möbelbau / Massivholz mit Garantie sogar deutlich mehr :emoji_slight_smile:

Gruß
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Naja so wie sich das liest ist der Benjamin ja vielleicht selbst ein "armer Tropf" in dem Sinne, dass ihn das Doktorn eben nicht erfüllt. Ich würde mir vielleicht mal gedanken machen, ob der Medizinerjob das richtige für dich ist, das klingt nämlich gerade nicht so.
Nee, das liest sich ganz anders, jedenfalls für mich. Ich möchte aber nicht urteilen aufgrund eines Beitrags. Es liest sich für mich jedenfalls ein bisschen weltfremd.
Und wie gesagt Umschulung, weil man in seinem Job unglücklich ist und einen anderen machen will, finde ich super. Man verbringt einfach viel zu viel Zeit auf der Arbeit, da darf einem die auch Spaß bringen.
wenn man es sich leisten kann, dann kann man auch gerne zehn Ausbildungen machen. Ich finde es grundsätzlich gut, wenn man wissbegierig ist und sich fundiertes Wissen in vielen Bereichen aneignen will. Alles gar kein Problem.

ich wollte nur darauf hinweisen, dass - jedenfalls aus meiner Wahrnehmung heraus -
Umschulungen für Leute gedacht sind, die sich umorientieren wollen oder müssen und nicht, als intensiverer Volkshochschulkurs.
Gruß
 

PurplePony

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Ich finde die Idee grundsätzlich völlig in Ordnung.
Und ob jetzt ein Arzt Tischler oder ein Tischler Arzt werden will ist doch völlig wumpe.
Ein paar besorgte Beiträge sind meiner persönlichen Wahrnehmung nach eher fantasielos als hilfsbereit.

Ich empfehle dem TE sich in seiner Nähe eine größere Tischlerei zu suchen die gehobenen Innenausbau macht und dort mal vorstellig zu werden.
Vielleicht machst du dann 2-3 Monate ein Praktikum und schaust dann wie es dir gefällt. Beim Kennenlernen der Materie und des Betriebes ergeben sich im Dialog dann neue Wege.

Seltsam wäre nur ein Tischler der Arzt als Hobby betreiben wollen würde :emoji_wink:


Ich bin im Übrigen überzeugt davon, dass es keinen besseren Weg gibt die Arbeit mit Holz oder Metall zu lernen als über eine Ausbildung im deutschen dualen System.
 
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Alceste

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Und wie gesagt Umschulung, weil man in seinem Job unglücklich ist und einen anderen machen will, finde ich super. Man verbringt einfach viel zu viel Zeit auf der Arbeit, da darf einem die auch Spaß bringen.

Unterschreibe ich zu hundert prozent! Vore allem weil hier finanziell wohl nicht so viel Druck vorherrscht. Ich halte an meiner Lesart denoch fest, denn wirklich brennen tut Benjamin ja nicht für seine derzeitige Karriere.
 
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