Schreibtischplatte in 200x70 cm und ein paar Sonderwünsche (wie umsetzen?)

Nettwerker

ww-pappel
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Hallo zusammen,

wenn ich mich kurz vorstellen darf... ich bin der Christoph, 19 Jahre alt und komme aus der schönen Hansestadt Wesel.

Ich trage mich schon eine Weile mit dem Gedanken, meine jetzige Schreibtischplatte gegen eine größere auszutauschen. Um mir viel Schreibarbeit zu sparen, habe ich als Anlage ein Bild von meinem Schreibtisch gemacht (was einen nicht alles zum Aufräumen bewegt :emoji_slight_smile: ). Bild 4 zeigt dann eine vereinfachte Skizze, wie es aussehen soll, wenn es fertig ist.

Daten zu den Platten
Jetzige Platte . . . . . . Neue Platte

Länge . 145 cm . . . . . . 200 cm
Tiefe . 60 cm . . . . . . .75 - 80 cm
Stärke. 55 - 60 mm . . . . 40 - 60 mm


Anhand der Daten und des 1. Bildes sieht man, dass sich die neue Platte dann über die gesamte Breite erstreckt, von der Schreibtischlampe rechts bis zu linken Wand (wo die CDs zu sehen sind). Dabei wird deutlich, dass sich an dem kleinen "Computerregal" in der Höhe etwas ändern muss. Aber dazu später mehr.

Zu der Platte
Ich habe mich in mehreren Baumärkten umgeschaut, das Optimale aber noch nicht gefunden (optimal wäre eine Kiefernplatte in 200x75 cm). In verschiedenen Baumärkten fand ich einzig Bretter/Platten (?) in Kiefer in 120x80 cm. In der Abteilung "Zuschnitt" sind Platten in 200x70 cm möglich. Hier müsste es sich um Multiplexplatten (mit mehreren Furnieren) handeln, so wie das "Computerregal" auch (siehe Bild 2), allerdings sind diese nur in Birke oder Buche und auch nur in 21 mm Stärke zu bekommen. Ich möchte nach Möglichkeit aber wieder 40 bis 60 mm Stärke haben. Es geht mir dabei nur um den optischen Eindruck. Um das Gewicht geht es nicht, ist ja nur eine Schreibtischplatte.

- Kann man zwei Platten miteinander verleimen um auf 42 mm Stärke zu kommen?
- Sind solche Multiflexplatten ohne Schwierigkeiten zu bearbeiten (Bohren, Schleifen)?
- Dunkeln solche Platten (Birke, Buche) unter Lichteinfluss auch nach?

Im Internet las ich noch von Tischlerplatten (siehe hier), die es offenbar auch in Kiefer gibt. Davon habe ich in den Baumärkten allerdings bislang nichts gesehen (Tischlerbedarf?). Ist so etwas geeignet, unter Berücksichtigung von Bearbeitungsmöglichkeiten und Gewicht? Preise?

- Hat jemand unabhängig von meinen Ideen und Anmerkungen, einen Vorschlag, was als Platte noch geeignet sein könnte?
Dann bitte nach Möglichkeit mit Infos zu Gewicht und Bearbeitungsmöglichkeiten. Ideal wäre es, wenn es wieder Kiefer wäre, da die anderen Möbel ebenfalls aus Kiefer sind.

Die vordere Kante der Schreibtischplatte ist ebenso wie die Seiten grozügig abgerundet. Gibt es da Möglichkeiten, dies auch bei der neuen Platte so durchzuführen, dass es gleichmäßig aussieht? Ich denke, mit einfachem Schleifpapier ist da nicht viel zu machen, oder? Wichtig sind vor allem die Ecken der Platte (auf Bild 4 rot gekennzeichnet), die auf jeden Fall ordentlich abgerundet werden müssen, da sie nicht mehr mit der Wand abschließen, sondern aufgrund der Dachschräge auf beiden Seiten im Raum liegen.

Die jetzige Tischplatte liegt auf 4 senkrechten Platten auf, die an insgesamt 8 Stellen mit dem Unterbau befestigt ist. Das müsste bei der neuen auch so eingerichtet werden. Dazu kommt dann noch die Befestigung am PC-Regal.
- Wie kann ich sicher gewährleisten, dass die 8 Löcher, die in die neue Tischplatte für die Befestigung gebohrt werden müssen, passgenau sitzen, damit Platte und Unterbau hinterher auch aufeinanderpassen? Gibt es da besondere Hilfsmittel?

Zu dem Computerregal (siehe auch Bild 1 & 3)
Einerseits sieht man auf dem Bild, dass das Regal in der Höhe gekürzt werden muss, andererseits, dass der Drucker ein Stück nach unten verlegt werden muss. Auf dem Bild habe ich ein rückseitiges Holzbrett markiert, dass dem Regal ein ganzes Stück Stabilität verleiht. Dass das durch die Kürzung wegfällt ist m.E. nicht ganz so schlimm, da der Röhrenbildschirm dann durch einen fliegenleichten TFT-Bildschirm ersetzt wird und dieser dann ja auch nicht mehr auf dem Regal selbst lasten würde, sondern auf der darüberliegenden neuen Tischplatte.

Um aber doch wieder etwas Stabilität in die Sache zu bringen, war mein erster Einfall, das gekürzte Regal nach Auflegen der neuen Platte mit Winkeln an dieser zu befestigen. Die Idee finde ich nach etwas Überlegung nicht mehr so gut, da die Stärke der einzelnen Platten vom PC-Regal nur 1,1 cm beträgt.

- Gibt es hier alternative Befestigungsarten?

Weitere Fragen werden sich bestimmt noch ergeben, aber erst einmal hoffe ich darauf, dass sich das hier überhaupt jemand durchliest (offenbar ja :emoji_wink: ).

EDIT: Aus irgendeinem Grund sind ein paar Bilder nicht richtig hochgeladen worden. Jetzt stehen alle vier Bilder zur Verfügung.

Nette Grüße,
Nettwerker
 

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Grenen

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Hallo Christoph,

Eine 28mm dicke (kiefer/fichte) arbeitsplatte reicht völlig aus bei deine Konstruktion,es gibt sie aber auch in 38mm dicke.

Die Leimholzplatten 28 und 38 mm gibt es in verschiedene grössen.
Schau einfach mal unter ''leimholzplatten'' bei Google vielleicht gibt es ein Händler/Lieferant (Tischler ? )bei dir in der Nähe

Abrunden der Platte geht mit eine Oberfräse.

Gruß,
albert
 

Oldie

ww-buche
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Die Rundungen der Tischplatte müssten mit der Stichsäge geschnitten und dann mit dem Abrundfräser angepasst werden; damit kommt man so hin, wie auf dem ersten Bild. Als Platte würde sich noch Multiplex anbieten, das verwende ich oft. Aber ich kann aus dem Stegreif jezt nicht sagen, ob es das auch in Kiefer gibt. Um "Stärke" zu zeigen, muss ja auch nicht die ganze Platte so dick sein, es genügt, sie im vorderen Bereich aufzudoppeln.
Wenn du mit den Löchern in der Platte Dübellöcher meinst, da gibt es für jede Dübelgröße passende Dorne, die in die zuvor gebohrten Dübellöcher der Gegenseite gesetzt werden. Dannnach Platte vorsichtig aufsetzen, ausrichten und dann mit ein paar Schlägen mit dem Hammer - Holzstück unterlegen - in der Platte markieren.
Reicht das erst mal?
 

garfilius

ww-robinie
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wenn es nur um die Optik geht, könntest Du doch auch nur am Rand einen Streifen anleimen. Wenn Du mit "abgerundet" nur in der Ansicht von oben meinst, dann reicht eine Stichsäge, Feile + Schleifpapier. Wenn es aber eine "runde" Kante der Platte ist (so wie bei der jetzigen), hilft - wie die Kollegen schon schrieben - nur eine Oberfräse oder gaaanz viel Zeit.

Computerregal
wie wäre es, wenn Du das Teil kürzt und ihm dann eine - zumindest teilweise - Rückwand spendierst. Dann steht es allein stabil.
 

Nettwerker

ww-pappel
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Hallo,

zunächst einmal vielen Dank für eure hilfreichen Antworten.

Ich vergaß zu erwähnen, dass die ausschweifende Rundung im rechten Teil der Platte nicht gewünscht ist, weil ich nun gerne einen glatten Abschluss mit der Wand hätte (mal abgesehen von der zusätzlichen Arbeit). Dann haben die Blumen auch keine Chance mehr, dahinter zu fallen. :emoji_slight_smile: Es soll nur noch eine mäßige Eckenrundung sein, damit man sich im Fall der Fälle nur eine Beule und nicht gleich eine Platzwunde holt.

Ich schrieb ja, dass ich die vordere Kante und die vorderen beiden Ecken abrunden möchte. Bekommt man den Übergang von abgerundeter Kante (vorne) und nicht abgerundeter Kante (seitlich) an den beiden vorderen Ecken ohne größere Problem hin? Ich denke da an Schleifpapier... (mit Maschinen geht das bei fähigen Händen sicher viel schneller, aber damit kann man etwas manchmal schneller versauen, als man Sch.... sagen kann. :emoji_grin: ) Die Kanten an der Seite und Rückseite sollen bei der neuen Platte nicht gerundet werden.

@ Oldie & garfilius
Die Aufdoppelung der Platte ist eine gute Idee, wenn ich auch auf die Höhe achten muss, da die Platte dann "nach unten wächst" und da noch der Tastatur-Auszug ist.

@ Oldie
Danke für den Tipp mit den Dornen. Habe sie mir gestern im Baumarkt schon mal angeschaut.

Wenn es aber eine "runde" Kante der Platte ist (so wie bei der jetzigen), hilft - wie die Kollegen schon schrieben - nur eine Oberfräse oder gaaanz viel Zeit.
Mit viel Zeit meinst du wohl die echte Handarbeit mit Schleifpapier und Feile, was? :emoji_wink:


Computerregal
wie wäre es, wenn Du das Teil kürzt und ihm dann eine - zumindest teilweise - Rückwand spendierst. Dann steht es allein stabil.
In Hinsicht darauf, dass wenn das Regal mit der Platte verbunden ist und etwas ausgedruckt wird, u.U. der ganze Schreibtisch zittert, wäre das eine Alternative. Andererseits wäre der Anbau einer Teilrückwand in jedem Falle nur mit Funktionseinbußen möglich. Am PC möchte ich wegen der vielen Kabel und der warmen Abluft des PCs keine Rückwand installieren. Einzig am Drucker wäre das möglich. Aber ich denke, das werde ich entscheiden, wenn das Regal gekürzt ist.

Auf meiner Skizze sind hinter dem Bildschirm rechteckige Belüftungslöcher zu sehen. Die hätte ich gerne, weiß aber bislang nicht, wie ich solche quaderförmigen Blöcke aus dem Holz schneiden kann. Weiß da jemand Rat?

Nochmals vielen Dank.


Gruß,
Nettwerker
 

Barraduk

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Obwohl das Forum hier ja "Neuling fragt Profi" heisst und ich mit Sicherheit kein Profi bin melde ich mich trotzdem mal zu Wort.
Ich denke das abrunden einer 200cm langen Kante von Hand mit Schleifpapier ist eine Arbeit für Leute, die Vater und Mutter erschlagen haben. Trotz der Tatsache, dass Nadelholz ja eher weich ist. Du kannst ja mal an einem Stück Abfallholz testen. Wenn du wirklich soviel Holz von Hand wegbekommen willst würde ich da zuerst mit einer richtig groben Holzraspel, danach mit einer Feile und erst ganz zum Schluss mit Sandpapier drübergehen. Ich denke aber, dass es sehr schwierig werden dürfte, so eine lange Kante auf der ganzen Länge abzurunden, ohne dass man Ungenauigkeiten sieht. Also ich würde da eher mit der Platte beim Schreiner vorbeigehen oder einfach nur die Kanten mit der Feile sauber brechen, das sieht an sich ja auch ganz gut aus.
 

Oldie

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Die rechteckigen Löcher sind ganz einfach mit der Stichsäge zu machen; möglichst dünne Reststücke zwischenlegen, damit die Kanten nicht ausreißen. Statt einer Rückwand könntest du die Tischplatt mit den Regalen auch durch je ein Dreieck verbinden, dann ist dir Rückseite weitgehendst frei.
 

Nettwerker

ww-pappel
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Hallo,

Ich denke das abrunden einer 200cm langen Kante von Hand mit Schleifpapier ist eine Arbeit für Leute, die Vater und Mutter erschlagen haben. Trotz der Tatsache, dass Nadelholz ja eher weich ist. (...) Ich denke aber, dass es sehr schwierig werden dürfte, so eine lange Kante auf der ganzen Länge abzurunden, ohne dass man Ungenauigkeiten sieht.
Gott bewahre... nein, das sehe ich auch so, dass es jede Menge Arbeit wäre. Mit der Hand will ich das nun wirklich nicht machen. Meine Sorge wäre nämlich auch, dass man die vielen Unterschiede hinterher sieht.

Also ich würde da eher mit der Platte beim Schreiner vorbeigehen oder einfach nur die Kanten mit der Feile sauber brechen, das sieht an sich ja auch ganz gut aus.
Da werde ich sowieso mal Erkundigungen einholen müssen, da mir keine Oberfräse zur Verfügung steht (evtl. leihen, aber dann brauch man noch den passenden Aufsatz).
Mit Feile brechen meinst du, dass man aus einer spitzen Kante zwei kleine macht, oder ? Also aus 90°-Kante zwei 45°-Kanten ?!


Die rechteckigen Löcher sind ganz einfach mit der Stichsäge zu machen; möglichst dünne Reststücke zwischenlegen, damit die Kanten nicht ausreißen.
Da kann ich dir nicht ganz folgen. Kannst du das bitte näher erklären, auch wenn es so einfach ist. Meine Idee war die, ein Loch durch die Platte zu bohren, um dann einen Startpunkt für das Ansetzen der Stichsäge zu haben. Aber das führt m.E. nicht unbedingt zu sauberen Schnitten.

Statt einer Rückwand könntest du die Tischplatt mit den Regalen auch durch je ein Dreieck verbinden, dann ist dir Rückseite weitgehendst frei.
Was für Dreiecke meinst du?

Gruß,
Nettwerker
 

Barraduk

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Da werde ich sowieso mal Erkundigungen einholen müssen, da mir keine Oberfräse zur Verfügung steht (evtl. leihen, aber dann brauch man noch den passenden Aufsatz).
Mit Feile brechen meinst du, dass man aus einer spitzen Kante zwei kleine macht, oder ? Also aus 90°-Kante zwei 45°-Kanten ?!

Genau so meine ich das. Da ich auch keine Oberfräse habe sind meine Kanten eben einfach, aber "sauber" - Die Schnittkante franst manchmal sogar bei Industrieschnitten aus.

Was für Dreiecke meinst du?

Gruß,
Nettwerker

Ich denke, Oldie meint, dass du ein quadratisches Stück Abfallholz von der Tischplatte diagonal durchsägen sollst, damit du 2 Dreiecke erhälst. Von denen jeweils eine Seite an dein Regal und eine an die neue Tischplatte - entweder komplett kleben oder Holzdübel an den Klebekanten verwenden. Danach wäre die ganze Konstruktion stabil, ohne dass dein Regal eine Rückwand braucht. Alternativ zu den Dreiecken sind fertige Metallwinkel zu kaufen, aber das würde ich nur dort machen, wo man die Winkel nicht sieht und unter einem Schreibtisch sieht man sie ja schon.
 

Oldie

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Da kann ich dir nicht ganz folgen. Kannst du das bitte näher erklären, auch wenn es so einfach ist. Meine Idee war die, ein Loch durch die Platte zu bohren, um dann einen Startpunkt für das Ansetzen der Stichsäge zu haben. Aber das führt m.E. nicht unbedingt zu sauberen Schnitten.

Die Vorgehensweise ist schon richtig. Ich meine damit, dass du beim Sägen Stücke von Abfallholz unterlegen sollst, damit die Kanten nicht ausreissen. Hilfreich ist es auch, von der später nicht sichtbaren Seite zu sägen, da das Holz dort leichter reisst.

Was für Dreiecke meinst du?

Barraduk hat das genau richtig erkannt. Es muss ja keine komplette Rückwand sein; wichtig ist, das die Teile verwindungsfrei verbunden sind. Dreiecke sind sehr stabil (Geometrieunterricht rauskramen).
 

Nettwerker

ww-pappel
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Hallo zusammen,

ich wollte mal kurz Rückmeldung geben - und auch ein paar weitere Fragen stellen :emoji_wink: .

Ich habe in der Zwischenzeit ausgiebig recherchiert, wo ich eine Leimholz- bzw. Massivholzplatte herbekommen kann. Während ich im WWW kaum etwas fand (weder in Kiefer, noch in Fichte alternativ), konnten mir eine Holzhandlung, ein Baustoffhandel sowie ein Holzfachgeschäft weiterhelfen.

Nachdem ich mich nun endgültig dazu durchgerungen habe, wieder eine Kiefer-Platte (Fichte wäre die Alternative gewesen) zu nehmen, bin ich mir der Preise nun auch vollends im Klaren. Kiefer scheint nicht sehr gefragt zu sein, anders sind die Preisunterschiede einer Fichtenplatte in 200 x 80 x 2,8 cm (50 EUR) gegenüber einer Kiefernplatte in der selben Größe (103 EUR) kaum zu erklären - vielleicht in der Holzqualität?

Ich habe von der Stärke meiner jetzigen Platte aus mir unerklärlichen Gründen eine Höhe von 60 mm angenommen, beim zufälligen Ausmessen des Überhangs der Platte fiel mir jedoch auf, dass es nur 25 mm sind. Somit ist das Thema Aufdoppelung vom Tisch.

Ich hatte mich probehalber bei mehreren Schreinern erkundigt gehabt, was denn die Rundungen kosten würden, da es mir im Nachhinein ein zu großes Risiko ist, ohne Ahnung und Erfahrung an der Platte herumzudoktern (schließlich sitze ich da noch einige Jahre tagtäglich vor) und siehe da, zwischen 20 (Rundungen) und 80 EUR (mit Löchern) werden verlangt + Kosten für die Belüftungslöcher. Selbst verschiedene Schreiner sagten mir, dass man die Belüftungslöcher mit Lüftungsgittern abdecken sollte, gerade dann, wenn sie zu schmal für die Kreissäge sind, sodass man es mit der Stichsäge machen muss.

Die Platte soll nach den Bearbeitungen noch geschützt werden. Ich bin aber auch nach der Suche hier im Forum und über Google eigentlich nicht viel schlauer. Imprägnierung werde ich wohl nicht brauchen (nur für außen).
Was brauche ich? Lasur? Wachs? Grundierung?
Die Platte soll auch mit Schutz nachdunkeln (UV-Schutz ist nicht gewünscht). Gegen Wasser(tropfen) sollte das Mittel die Platte resistent machen. Ist etwas Besonderes zu berücksichtigen hinsichtlich der starken jahreszeitlichen Temperaturschwankungen, zwischen 13°C (im Winter) und 35°C (im Hochsommer) Raumtemperatur (ist nicht sonderlich gut gedämmt)? Gibt es hierbei auch die Möglichkeit, die Platte kratzunempflindlicher zu machen?

- Hat jemand Bezugsquellen oder kennt jemand Internetseiten, wo man sich verschiedene Modelle mal anschauen könnte?
- Ich habe bei meinen Recherchen nicht auf die Holzqualität geachtet. A/B gilt wohl als sehr gut. Was ist schreibtischtauglich? Welche Werte sind nicht ok?
- Wie trocken sind diese Leimholzplatten? Gibt es da Unterschiede?
Ich frage, weil ich davon las, dass manche Mittel einen bestimmten Trocknungswert voraussetzen, um ihren Schutz zu entfalten.

Auch wenn ich mich jetzt doch dazu entschieden habe, es einem Fachmann zu überlassen - und manch einem der Gedanke kommt, "warum fragt der überhaupt" :emoji_open_mouth: , so möchte ich mich für die zahl- und hilfreichen Antworten bedanken und freue mich so wenigstens darüber, in der Theorie etwas gelernt zu haben. :emoji_slight_smile:

Wenn alles fertig ist, und es nicht vergesse, berichte ich nochmal kurz über meinen neuen Arbeitsplatz. :emoji_wink:

Gruß,
Nettwerker
 

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Oldie

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Hmm, Kiefer Leimholz 200x80 für 103 Euro? Hab grade bei meinem Händler geguckt: 75,20 Euro. Die Stirnseiten bei Massivhols rund fräsen erfordert schon etwas Können, damit nix ausreisst, da ist Multiplex einfacher.
Für die Oberfläche würde ich bei dem Material eher zu Parkettlack greifen, das macht die Fläche härter und unempfindlicher. Zumindest für die Schreibtischplatte wäre das nicht verkehrt; ich verwende das für den Schreibtisch meiner Tochter Nummer 2 (Planung grade fertig, Ausführung im Urlaub im Oktober), obwohl ich da Multiplex-Birke als Material einsetze. Bei Tochter Nummer 1 habe ich Buchensperrholz durch und durch verwendet, da erfolgte die Oberflächenbehandlung mit Öl, da Buche von sich aus schon härter ist. Allerdings liegt da im Schreibbereich noch eine Acrylglasplatte auf. Foto hängt dran, mittlerweile sieht man ihn allerdings nicht mehr so gut :emoji_wink:
Der geplante Schreibtisch wird fast so groß wie deiner, 200 mal 60 cm.
 

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Nettwerker

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N'Abend,

die Platte ist mittlerweile vom Schreiner zurück und sieht, nachdem die Platte an fast allen Ecken und Enden geschliffen wurde, prima aus.

Das Lackieren werde ich in den nächsten Tagen beginnen, nachdem meine Testläufe mit dem Lack auf kleinen Holzresten abgeschlossen sind. Eigentlich dachte ich mir, Platte aufbocken, richtigen Pinsel mit der Spitze in den Lack geben und in langen Bahnen zügig verstreichen. Da wollte ich mich kurz im WWW etwas weiter dazu einlesen und - oh nein, aus dieser Arbeit wird ein echter Staatsakt gemacht. Zehn, pardon, 100 verschiedene Techniken und Ansätze und ebenso viele Ergebnisse. :emoji_frowning2:

Soll man die Platte vorher feucht abwischen (damit sich einzelne Fasern vorher und nicht erst beim Lackieren aufstellen)?
(Danach nochmal abschleifen, nicht?)
Dünner oder dicker Farbauftrag (das war die eigentliche Frage, auf die ich im WWW eine Antwort zu hoffen wagte) ?
Erst längs streichen und dann nochmal quer oder nur längs?
Für die Platte (immerhin 1,6 m²) eine (Schaumstoff)Rolle /-walze nehmen oder Pinsel oder beides?

Wäre es besser, für diese Fragen ein neues Thema aufzumachen?

@Oldie
Ich bin wegen der Lacke im Fachhandel gewesen und habe mich kundig gemacht. Die lösemittelhaltigen Lacke sind zwar kratzfester als ihre wasserlöslichen Pendants, wegen der Gesundheit bin ich aber nun doch zu wasserlöslichen gegangen. Insbesondere deswegen, weil auch das Lackieren nur in regelmäßig benutzten Räumen stattfinden kann und diese Art von Lacken gerade während der Trockungsphase Ausdünstungen haben, die bestimmt nicht gesundheitsfördernd sind. Zudem gehen viele Beschädigungen (z.B. wenn ein Aktenordner mit einer Ecke auf die Platte fällt) bei Kiefer direkt ins Holz, die erst durch Wegschleifen wieder verschwinden können (je nachdem wie tief).
Der Schreibtisch sieht übrigens gelungen aus. Sehe ich das richtig, dass er vorne auf Stelzen steht?


Gruß,
Nettwerker
 

Oldie

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Hallo Nettwerker,

mein Parkettlack ist auch wasserlöslich und lösungsmittelfrei. Trotzdem wird laut Anleitung empfohlen, während der Verarbeitung gut zu lüften und Sprühnebel nicht einzuatmen.
Der Schreibtisch in dem Bild hat vorne zwei Beine aus 35mm-Buche-Rundholz. Da das Zimmer ziemlich klein ist (heutige Kinderzimmer eben) wollte ich das Möbel so leicht wie möglich gestalten. Der hintere Regalteil hat 20cm Tiefe, die Schreibtischplatte ist wie schon erwähnt aus Sperrholz Buche durch und durch (so nennt sich das bei meinem Holzhändler, es sind also alle Schichten aus Buche) mit einem Rahmen aus Buche massiv, in den die Sperrholzplatte bündig eingelassen ist. Hat bisher ganz gut gehalten - meine Große ist 20.
 

Nettwerker

ww-pappel
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Fertig!

Hallo,

die wesentlichen Arbeiten sind nun seit etwa 2 Wochen abgeschlossen.

Die neue Platte wurde vom Schreiner bearbeitet, von mir lackiert und anschließend befestigt.

Belüftungsschlitz und Kabeldurchbruch (Foto 2)
Beim Schreiner hat sich herausgestellt, dass man das braune Lüftungsgitter nicht in der Platte versenken kann (zumindest nicht ohne erhebliches Ansteigen der Kosten), dann hätte ich es nämlich zurechtgesägt, weil es mir zu lang erschien. So aber hätte man dann die Sägeränder gesehen, da das Gitter an den Seiten abgeschrägt ist und dann auch das silbrige Alu zum Vorschein gekommen wäre. Offen gesagt, bin ich aber mit der jetzigen Lösung auch sehr zufrieden.

Lackieren der Platte
Ich habe mich nach dem zweiten Lackierdurchgang entschlossen, noch einen dritten dranzuhängen. Die Struktur des Holzes spürt man trotzdem immer noch ganz gut. Vor dem ersten Durchgang nochmal gut feucht abgewischt (der Unterschied zu vorher ist deutlich zu spüren, besonders an der linken und rechten Seite), anschließend mit 220er Papier abgeschliffen, dann lackiert. Der erste Vorgang zog ordentlich Lack, sodass ich zwischenzeitlich ein zweites Lacktöpfchen besorgen musste (eins sollte für für 5 m² reichen, dabei hat die Platte nur 1,6 bzw. mal 3 = 4,8). Da habe ich den Lack auch relativ dick aufgetragen, um den Lack nicht nur in der Platte, sondern vor allem auf der Platte zu haben. Nach jedem Lackierdurchgang wieder, diesmal ganz sachte (!), mit 220er Papier abgeschliffen und Holzstaub mit Staubsauger entfernt. Weniger ist hier mehr, denn sonst hat man den ersten Durchgang fast umsonst gemacht, weil man alles wieder runtergeschliffen hat.

Die Arbeit finde ich ganz gelungen. Zwar sind an wenigen Stellen ganz kleine Härchen (Staub) unter dem Lack, aber die sieht man nur, wenn man ganz genau hinschaut. Vier Tipps, um es noch ein bisschen besser zu machen:
1. Den Pinsel gründlich (!) enthaaren, z.B. einige Male über grobes Schleifpapier ziehen
2. Überschüssige Farbe am Pinsel niemals (!) am Rand des Farbtöpfchens abstreifen. Damit gelangt die Haut, die sich an der oberen Kante der Öffnung unweigerlich bildet (gerade dann, wenn das Töpfchen nach dem ersten Öffnen länger als 2 Tage stand) und durch wiederholtes Abstreifen der Farbe am Rand wieder zähflüssig wird, in/auf den Pinsel und wenig später auf das zu streichende Objekt. Besser einen Streifen Krepp-Band mittig über die Öffnung kleben und Farbe daran abstreifen.
3. Der Bildung von Haut kann man etwas entgegenwirken, indem man das Töpfchen nach Beendigung der Arbeiten kopfüber stellt. So kann keine Luft eindringen.
4. Fremdkörper im feuchten Lack lassen sich prima mit einem Streifen Tesafilm entfernen. Ist meist einfacher als mit der Pinzette oder dem Fingernagel zu arbeiten.

Auf die Idee mit dem Kreppband kam ich erst, nachdem es (wie das so ist) leider schon passiert war. Ich wunderte mich über kleine weiße Stückchen im noch feuchten Lack. Die habe ich dann noch so gut wie möglich entfernt und das kleine Stück wieder überlackiert. Nach dem Trocknen habe ich dann gemerkt, dass der Trocknungsvorgang schon zu weit fortgeschritten war, weil kleine Dellen vom Überlackieren zu sehen waren und sind. Das ist aber an Stellen passiert, die man wahrscheinlich niemals sehen wird, wenn man nicht weiß, wo sie sind.
Ein Pinselhaar im Lack (trotz Enthaarung, aber nicht gründlich genug) ist mir erst nach dem Trocknen aufgefallen, zum Glück ist das in der letzten Schicht passiert, sodass ich es mit etwas Rubbeln und Reiben herausbekam. Den Abdruck vom Haar sieht man aber noch :emoji_frowning2: .

Anbringen der Platte
Die alte Platte habe ich abgenommen, an drei Seiten gekürzt, gerundet und wieder befestigt, dann 8 Bohrlöcher (ausnahmsweise mal nach Augenmaß) für die Dübel gesetzt, besagte Dorne reingesetzt, neue Platte eingepasst und über die Abdrücke der Dorne die Gegen-Bohrlöcher in die neue Platte gesetzt.
Ich war froh, als nach dem Bohren die Verbindung zwischen alter und neuer Platte bei allen 8 Löchern einwandfrei passte.
Zu Anfang hatte ich geplant, die alte Platte gänzlich zu entfernen. Nachdem ich aber sah, dass Platte und Unterbau über eine spezielle Verbindung verbunden sind, habe ich mich für die einfachere Variante entschieden. Das hat sogar den Vorteil, dass ich einige Kabel, die bisher für jeden zu sehen an der Fußleiste hinterm Schreibtisch entlangliefen, nun - da die neue 26 cm über die alte überhängt - im Überhang an der neuen Platte fein säuberlich mit Kabelclipsen verstecken kann.

Das PC-Regal habe ich etwas kürzer gesägt (sagen wir besser, etwas zu kurz, aber da hat mich meine Stichsäge im Stich gelassen (das ist eine andere Geschichte), deswegen die Zwischenstücke), damit dazwischen noch Filz-Stücke passen. Das hat den Vorteil, dass sich das Regal bei Bedarf leicht rausziehen lässt, zweitens das Furnierholz vom Regal nicht das weiche Kiefernholz beschädigt und drittens, dass sich die Platte nur minimal bewegt, wenn der Drucker läuft. Ich muss übrigens nicht befürchten, dass es zusammenbricht. Durch das Gewicht, das von oben auf das Regal drückt und ein Querstück auf der Rückseite ist hinreichend Stabilität gegeben.

Einzig die Blumentöpfe müssten optisch noch etwas aufgewertet werden, aber dann, denke ich, ist das Projekt "Neue Schreibtischplatte" endgültig für beendet erklärt. :emoji_slight_smile:

Ist es nötig, Astlöcher zu verschließen (spachteln?) ? Einige von denen haben den Klarlack so stark aufgesogen, dass sie trotz dreier Durchgänge nicht eben sind, also noch Vertiefungen zu sehen sind.

Das letzte Bild zeigt die ganze Unordnung vor dem dritten Lackierdurchgang (ausgerechnet die Pinsel sind nicht zu sehen, vielleicht hätt' man's auch mit der Rolle streichen können...)


Gruß,
Nettwerker
 

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