Schneidebretter - Tipps & Erfahrungen: Schnitthaltigkeit Längsholz

leptokurtosis

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Hallo Holzarbeiter,

in Sachen Holzbearbeitung bin ich noch recht grün hinter den Ohren, weswegen ich um Euren Rat bitte.

Zu meinem Projekt: ich möchte Schneidebretter aus Massivholz herstellen und verkaufen. Dazu habe ich mir ein paar Platten (Massivholzplatten in Sichtqualität für den Möbelbau) besorgt, und zwei Prototypen aus Buche und aus Nußbaum gefertigt.
Die Muster habe ich zweimal mit Leinölfirnis behandelt.

Nach den Tests stehe ich vor zwei Fragen/Problemen:
1. Wie schätzt Ihr die Gefahr der ungenügenden Schnitthaltigkeit (Oberfläche aus Längsholz) ein? Meint Ihr, ich muß mit hohen Retouren rechnen? Ich gedenke, Buche, Eiche und Nußbaum (!) anzubieten.
2. Oberfläche: ich habe das Nußbaumbrett nun ein paar Härtetests in der Küche unterzogen. Dabei ist mir aufgefallen, daß es recht schnell fleckig wird und stumpf aussieht. Wisst Ihr einen Rat, wie der Glanz der Oberfläche länger hält?

Vielen Dank für Eure Tipps, und entschuldigt meine laienhaften Fragen.

Gruß, Fritz
 

uli2003

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Wozu sind die Bretter denn gedacht? Frühstücksbrettchen, oder Schneidbretter zum Kochen oder anrichten?

Baumarktware ist oft stabverleimt, und das D2. Das heißt, dass nach nicht allzu langer Zeit mehrere kleine Klötzchen in der Küche liegen, sofern Wasser im Spiel ist.
Meine Frühstücksbretter sind aus massivem Teakholz, nicht verleimt, und wandern fast täglich in den Spüler - ohne Probleme.
Sieht dann irgendwann recht grau aus, aber das ist mir egal. Behandelt wird die Oberfläche nicht, das macht m.E. bei 'Schneid'-brettern keinen Sinn.


Grüße
Uli
 

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sebastian69

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Generell sollte man Holz Bretter nicht in die Geschirrspülmaschimne stecken, heiß abspülen reicht. Auf Holz haben Keime kaum Nährboden, wenn es trocken ist.
Willst Du die Bretter auf dem Flomarkt verkaufen?
Ob der Aufwand im Verhältnis zum Erlös steht?
Die Ikea Preise sind fast niedriger als der Holzpreis, Raubbau und hochautomatisierte Produktion, t.w. in Billigstlohnländern
 

uli2003

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Generell sollte man Holz Bretter nicht in die Geschirrspülmaschimne stecken, heiß abspülen reicht.

Das ist mir schon klar, ich wüsste jedoch nicht warum ich es nicht tun sollte, wenn die Maschine eh läuft. Zusätzlich heißes Wasser verschwenden? Die Bretter sind jetzt über 5 Jahre alt.
Diese verleimten Dinger mit Ständer für 5 Euro aus dem Discounter dürfen nicht mal Wasser sehen..

Grüße
Uli
 

leptokurtosis

ww-pappel
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Meine Schneidebretter sind als solche zu gebrauchen (Griffmulde, Saftrille), können aber auch als Anrichtebretter (Rückseite ohne Gummistopper und Saftrille) verwendet werden. Ich lege großen Wert auf eine ansprechende Maserung des Holzes.
Die Platten bestehen aus D3 verleimten Massivholzplatten mit durchgehender Lamelle (fix).
Da ich nicht vor habe, diese zu "verschleudern", hat der Kunde einen Anspruch auf ein qualitativ gutes Brett.
Meint Ihr, daß das Längsholz für gute Bretter auch taugt? Insbesondere der Nußbaum (mittelhartes Holz) macht mir da ein paar Sorgen.
Selbstverständlich werde ich die Kunden darauf hinweisen, daß das Brett nicht spülmaschinengeeignet ist.
Darf ich Euch auf meine eigentlichen Fragen hinweisen?

Vielen Dank! Fritz
 

gleiter

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Servus!

Genau so ist es:
Dabei ist mir aufgefallen, daß es recht schnell fleckig wird und stumpf aussieht. Wisst Ihr einen Rat, wie der Glanz der Oberfläche länger hält?
Entweder hast Du ein Objekt zum Hinstellen und Anschauen oder ein Brettchen welches auch als Solches verwendet werden kann.

Beides gleichzeitig geht nicht, und ist auch logisch wenn man bedenkt was so ein Brettchen auszuhalten hat.

Unsere Brettchen sind seit immer schon in der Familie, mit hoher Wahrscheinlichkeit Eiche, übrigens aus dem Vollen gearbeitet und nicht stabverleimt. Vielleicht war da auch mal eine Oberflächen"veredelung" drauf, falls ja ist sie inzwischen spurlos verschwunden. Ich tippe aber eher auf nein, keine Behandlung, wozu auch?

Das wird nach Gebrauch unter fließendem Wasser mit einem Schwamm gesäubert und gut is. Im Geschirrspüler haben Holzbrettchen nichts zu suchen, es sei denn man leckt aus Gewohnheit gerne Geschirrspülmittel - gehört nicht zu meinen Gewohnheiten.

Im Übrigen waren "früher" die Küchenarbeitstische und Nudelbretter aus Ahorn, und ebenfalls völlig unbehandelt. Nach Gebrauch - und so ein Teig kann ganz schön kleben - wurden die Teile "weiß gescheuert" und auch das hat bestens funktioniert.

Mitunter muß man das Rad nicht neu erfinden, es gibt Bewährtes. Just my 2 cents.

Gruß, André.
 

uli2003

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Darf ich Euch auf meine eigentlichen Fragen hinweisen?

Die waren doch - wenn auch indirekt - sogar mit Bild beantwortet.

Wenn du auf dem Schneidbrett schneidest, schneidest du es kaputt. Die Oberfläche, das Holz. Es sei denn du verwendest Kinder-Plastikmesser. Ich verwende scharfe Messer, die den Begriff auch verdienen.

Nur zur Deko funktioniert das, sicherlich muss die Oberfläche zwischendurch aufgefrischt werden. Das ist nun mal wie schon gesagt Fett, Wasser, Öl, Saft usw. im Spiel, Flüssigkeiten, die dem Holz samt Beschichtung schon zusetzen.
Feucht abwischen, zum Trocknen aufrecht stellen und ablüften lassen - fertig.

es sei denn man leckt aus Gewohnheit gerne Geschirrspülmittel
Das ist Quatsch. Ein vernünftiger Spüler hinterlässt kein Spülmittel auf der Fläche.

BTW: Ich habe mir seinerzeit aus Holzresten (ca. 50-60 mm breite Lamellen) Anrichtebretter D3 verleimt. Mittlerweile ist kaum noch eine Fuge zusammen. Und die passen nicht in den Spüler..

Grüße
Uli
 

gleiter

ww-robinie
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Das ist Quatsch. Ein vernünftiger Spüler hinterlässt kein Spülmittel auf der Fläche.

Gut, mag sein. Zu einem Experiment bin ich nicht bereit, also lassen wir's so stehen. :emoji_grin:

Wenn ich Küchenarbeitsplatten einzubauen habe (meistens Ahorn, manchmal Buche), und es braucht einen Ausschnitt für Herd oder Spüle wird aus dem "Abfall" ein Arbeitsbrett hergestellt - einseitig mit Saftrinne, andere Seite glatt. Unbehandelt. Bekommt die Kundschaft dazu, kurze Einweisung zum Gebrauch. Wird gerne angenommen und dort, wo ich wieder zu einer längst gebauten Küche hinkomme, stehen die Bretter nach wie vor in Gebrauch.

Passen natürlich auch nicht in den Spüler, schauen aber immer noch ganz gut aus. Zerfallen ist Keines.

Gruß, André.
 

glooblooz

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Hallo zusammen,

ich habe zwei größere Arbeitsbretter aus Buche, Leimholz, durchgehende Lamellen. Behandelt habe ich sie mit Olivenöl. Das bietet einen minimalen Schutz und wenn man das Brett nach Gebrauch gleich wieder säubert, bleibt es lange ansehnlich. Gebrauchsspuren durch Schnitte meiner - ebenfalls scharfen - Messer lassen sich natürlich nicht vermeiden. Einmal habe ich aber schon ein paar Zehntel weggeschliffen und neu geölt - damit sehen die Bretter wieder deutlich appetitlicher aus, das Auge kocht schließlich mit :emoji_slight_smile:

Grüße
Achim
 

ChrisOL

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Ich verwende ein Schneidebrett aus Olivenholz. Wenn das mal wieder sehr zerkratzt ist, setzte ich den Hobel an und nehme etwas Material ab. Wenn es gerade passt kommt mal etwas Walnuss oder Leinöl drauf, das war's dann auch.

Zur Eingangsfrage, wenn ich mir gutes / schönes Schneidebrett gönnen würde, dann müsste es schon besonders sein. Wie im 3. Beitrag schon erwähnt, es gibt zum Teil sehr günstige Schneidebretter, die für den Zweck nicht mal schlecht sind. Neben Holz sind auch sehr viele Plastikbrettchen im Einsatz die für ein paar Euro zu haben sind.

Da fällt mir ein, dass ich auf Weihnachstmärkten oder Jahrmärkten mal Stände gesehen habe, die auf einem Brettchen etwas eingravieren oder Namen einbrennen. Das fällt auf und hebt sich aus der Masse ab, ob das dann täglich benutzt wird lassen wir mal offen.

Interessant wären Hirnholzbretter, die deutlich stabiler sind, aber auch mehr Aufwand in der Herstellung bedeuten. Oder Bretter mit Verzierungen wie in dem Beitrag hier
Projektvorstellung "Schneidebrett" *MIT BILD*

Um ernsthaft damit ein Geschäft aufzuziehen sollte man erstmal die Frage beantworten wie groß der potenzielle Absatzmarkt ist, welche Kunden man ansprechen will und vorallem wo man die findet. Bei der 5 € Fraktion wird man preislich wohl nicht mithalten können und Personen die 50€ für ein Brett ausgeben wird es schon deutlich weniger geben.

Grüße
Christoph
 

uli2003

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Gut, mag sein. Zu einem Experiment bin ich nicht bereit, also lassen wir's so stehen.

Es soll sogar Menschen geben, die sich im Kopfstand die Haare waschen - nicht dass das Shampoo übers Gesicht läuft.. :emoji_slight_smile:


Bretter der '50 Euro +' Klasse wären mir zu teuer, um sie zu zerschneiden. Dazu nehme ich Kunststoffbretter mit Wechselauflage. Die liegen preislich ähnlich.

Also wenn es Bretter zur Deko und zum Anrichten sein sollen, dann gerne. Nur wird so im 20-30 Euro Bereich Schluss sein.

Grüße
Uli
 

beppob

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wir haben in der wirtschaft brotzeitbretter, die ca. 250mm im durchmesser haben und nicht mal verleimt sind. kann leider nicht sagen, was das für holz ist. es hat z.t. einen Splint, könnte also schon eine nußart sein. auf denen wird geschnitten und die werden auch täglich durch die gewerbespülmaschine gejagt. die sind schon uralt und ausser den Schnittwunden fehlt denen gar nix. natürlich wird ein gebrauchsbrett, das viel benützt wird und auf dem geschnitten wird nicht eingelassen. das hält erstens nicht lang und bis es ab ist, hast du das zeug ja im essen :mad: ein Brett zum eine brotzeitplatte anrichten, das kann gern lackiert oder geölt sein. sonstige schneidebretter, verleimt und unverleimt, habe ich aus buche und Ahorn gemacht.
ein Brotzeitbrett immer wieder abhobeln würde ich nicht, irgendwann ist es zu schwach und verzieht sich, ausserdem ist es ein Gebrauchsgegenstand und das darf/soll man auch sehen. und wenn sie zum verkaufen sind, kann man ja nicht erwarten, daß der Käufer das auch abhobeln kann.
 
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