Schmale, lange Zinken in sehr kleines Hartholzstück bringen?

Angel

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Hallo zusammen,

ich bin brandneu hier im Forum (extra angemeldet, um die Frage loszuwerden) und neu bei der Arbeit mit Holz. Was ich hier bisher lesen konnten macht mir Hoffnung, dass ihr mir weiterhelfen könnt.

Wie im Titel geschrieben suche ich eine Möglichkeit, schmale, lange Zinken in Hartholz zu bringen.

Ich glaube, ich muss ein bisschen ausholen, damit ihr wisst, was ich wirklich will. Achtung, wird lang mit Bilderflut (ich hoffe, ihr habt ein wenig Geduld mit mir...):

Endprodukt soll eine Haarforke sein, wie der Name sagt, Haarschmuck.

Hier in die Anwendung:

angel-albums-erste-gehversuche-picture60-haarforke-einsatz.jpg


Und so sehen die Teile gekauft aus:

angel-albums-erste-gehversuche-picture58-gekaufte-haarforken.jpg

angel-albums-erste-gehversuche-picture59-gekaufte-haarforke.jpg


Da die Teilchen sehr teuer sind und ich schon lange mit Holz arbeiten wollte, wurde das jetzt zum neuen Hobby erklärt. Macht auch Spaß und die ersten Gehversuche haben auch geklappt, aber bei der vierten Forke hatte ich jetzt Probleme.

Basis für die Haarforken sind Messergriffschalen aus Hartholz (120mm x 35 - 40 mm x 10 mm), gearbeitet habe ich bisher mit weißem Ebenholz und Ebenholz. Hier ein relativ gelungenes Exemplar (die Rundung ist leider nicht richtig gut geworden, muss ich noch mal danach schauen...)

angel-albums-erste-gehversuche-picture56-haarforke-weissem-ebenholz.jpg


Bisher habe ich die Zinken angezeichnet (5 mm breit), dann wurden sie mit der Dekupiersäge gesägt, damit oben die Rundung ensteht und die Zinken "herausfallen" mit der Bohrmaschine ausgebohrt (unser Werkstattfundus ist noch begrenzt).

Die Forke ist in sich ergonomisch gebogen, damit sie sich der Kopfform anpassen kann. Also wird die Griffschale mit dem Bandschleifer in Form gebracht.

Mit Feilen, Dremel und Schleifpapier werden die Zinken dann schmal zulaufend gestaltet, die Rundung korrigiert.

Zum Schluss fleißig schleifen, schleifen, schleifen und mit Clou Antikwachs behandeln.

Das Problem ist, dass die Dekupiersäge mit dem Hartholz überfordert ist, bei dem schwarzen Ebenholz ist das Sägeblatt total verlaufen, das Holz hatte wohl teilweise härtere Stellen. Jetzt sind die Zinken schief und krumm - ich mache noch einen zweiten Post, da zeige ich noch Bilder.

Wie kriege ich jetzt zuverlässig schöne gerade Zinken in Hartholz? Mit einer Säge?

Die Proxxon Mini-Kreissäge hab ich mir angeschaut - aber 300 Euro für ein Gerät, das nur total eingeschränkt nutzbar ist, tut mir weh. Mindestens 25 mm Hartholz sollte es schon packen (aber je mehr, je besser), aber die Proxxon muckt anscheinend schon ab 18 mm.

Von Metabo habe ich mir eine Kapp- und Gehrungssäge (KS216) angeschaut, die man im Prinzip wie eine Tischkreissäge verwenden kann. Aber haut es mir da nicht mein winziges Holzstückchen um die Ohren? Da ist zwar etwas zum Fixieren dran, aber reicht das für so ein kleines Holz?

Bei Dick gibt es so schicke Mini-Japansägen im Set. Aber taugt sowas überhaupt? Ich bin schon bereit Muskelkraft einzusetzen, aber ich bin eine zarte Bürobiene, zu viel Kraft habe ich wahrscheinlich nicht zur Verfügung.

Versucht haben wir zu Fräsen - mit dem Dremel und so einem tollen Plastik-Fräs-Tisch. Ja, man zahlt halt auch Lehrgeld, den Plastikhalter für den Dremel drückt es sonstwo hin, nur gerade ausfräsen klappt nicht.

Ja, ihr seht, ich bin mit meinem Latein am Ende.

Tipps? Hilfe? Oder will ich Unmögliches?
 

Angel

ww-pappel
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Hier die arme, leider total versaute Forke (ja, wenn sie im Haar steckt sieht man's nicht so, trotzdem....):
angel-albums-erste-gehversuche-picture53-forke-ebenholz-verhunzt-zustand-1.jpg


Zwischenstand:
angel-albums-erste-gehversuche-picture54-forke-ebenholz-verhunzt-zustand-2.jpg


Endzustand:
angel-albums-erste-gehversuche-picture55-forke-ebenholz-verhunzt-zustand-3.jpg
 

toby250375

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Die Wahl des Werkzeuges scheint mir schon gut, nur leider nicht die Wahl der Marke...Ich habe auch eine Proxon Säge zum dekupieren, aber die Dinger taugen einfach nicht zu echten Arbeiten, sind meiner Ansicht nach eher für die ersten Maschinenversuche von Kindern gemacht.
Es wurde schon oft gesagt und es stimmt (leider!!)- Was auch immer "Billighersteller"
bei ihren Dekupiersägen versprechen, halten tut es NUR HEGNER...
Ich kenne das leiden mit den verlaufenden Sägeblättern und habe das Feinschneiden gänzlich aufgegeben, schnitze stattdessen wenn feine und kleine Sachen gefordert sind und mache Gröbere Zuschnitte auf meiner Bandsäge mit Kurvenband, weil mir eine Hegner Maschine einfach zu teuer ist, auch wenn sie das Geld wert ist, das sie kostet...
Gruss, der Toby
 

Angel

ww-pappel
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Hallo Toby, vielen Dank für die schnelle Antwort.

Ich hab mir jetzt mal Hegner angeschaut - ähm, ja, finde ich schon sehr interessant, vor allem auch das Zubehör, aber beim Preis habe ich schon erst mal geschluckt.

Deshalb komme ich jetzt zum Schnitzen: Wenn ein Beitel mit 5 mm Breite angegeben ist, ist das dann die Breite vom Eisen oder vom Endresultat im Holz? Ist vermutlich eine dämliche Anfängerfrage, aber ich bin halt Anfänger....
 

ketti

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moin kinners


wenn du einen 5 mm beitel hast, sind sowohl der beitel selbst als auch das endresultat im holz 5 mm breit, vorrausgesetzt der beitel ist scharf und du hast ein bisschen übung mit dem werkzeug.




grüsse des ketti sind als hinterlassen anzusehen
 

toby250375

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So isses...Messer dürften in deinem Falle aber angebrachter sein als Beitel. Evtl Kerbschnitzmesser? So was verwende ich, von Kirschen.(wobei ich kein Schnitzer bin und darin äusserst ungeübt)
Gruss, der Toby
 

WinfriedM

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Auch eine Stichsäge, die du in einen Tisch einspannst, könnte sinnvoll sein. Das Sägeblatt bietet bei geraden Schnitten viel bessere Führung. Ich denke, mit einer grünen Bosch-Stichsäge ab 70-100 Euro kann man schon vernünftig arbeiten. Tisch kann man sich selber bauen, wenn es nichts kosten darf.

Japansägen: Sind auch was feines, braucht aber einiges an Übung. Sägen von Dick ab 20-25 Euro sind sehr gut.

Proxxon Dekupiersäge: Hab ich hier auch noch rumstehen und die wenigen male, wo ich die genutzt habe, hab ich mich nur damit rumgeärgert. Gerade was den Geradeauslauf/die Führung des Blattes angeht. Völlig unbrauchbar. Da greife ich jetzt nur noch zur Hand-Laubsäge. Das wäre übrigens auch noch eine Möglichkeit für dich. Damit kann man mit etwas Übung sehr präzise Schnitte machen. Hier hängt natürlich auch viel von guten Sägeblättern ab.
 

dascello

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Liebe Angel,

ich arbeite auch mit einer Billig-Dekupiersäge und habe herausgefunden, dass man den Geradeauslauf sehr stark verbessert, wenn man, klar, das Blatt so stark spannt wie geht (klingender Ton c'' oder höher :emoji_wink: ) und dann immer nur ein bis zwei Millimeter sägt, wieder zurückholt, wieder sägt usw. Damit sucht sich die Säge immer wieder einen Neuen Ansatz und läuft nicht so aus dem Ruder. Aber Ebenholz ist ne harte Nuss für eine Dekupiersäge, Holladiewaldfee.

Gruß vom heute freundlichen Rhein


Michael
 

elgarlopin

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Hallo Angel, ergänzend zu den vielen guten Tips zu Sägen noch einer von mir zum Arbeitsablauf:

Teste doch mal, ob die Rundungen am Ende der Schlitze nicht einfacher (und genauer) werden, wenn du zuerst bohrst und dann sägst.

Versuch macht kluch!:emoji_slight_smile:
Franz
 

Saittam01

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Dekupiersäge...

Hallo Angel,

zum Thema Dekupiersäge: Ich hatte zunächst auch eine Dekupiersäge aus dem mittleren Preissegment. Nach einem Jahr war die Spannvorrichtung derart kaputt, dass eine Reparatur sich nicht mehr gelohnt hat.

Dann habe ich eine Hegner gekauft - ein Riesenunterschied (Spannvorrichtung, Geradeauslauf, Blattwechsel, Laufruhe, usw.).
Wenn man nur hin und wieder etwas sägt, dann lohnt sich die (erhebliche) Investition wahrscheinlich nicht. Aber: Der Hunger kommt mit dem Essen! Inzwischen hat meine Partnerin, eine meiner Töchter und eine befreundete Nachbarin die Hegner für sich entdeckt: Von dreidimensionalen Objekten, über zusammensteckbare Weihnachtssterne, Kreuze jeglicher Art bis hin zu Dekoobjekten für den Garten... - all das in Weichholz und in Hartholz.

Falls doch eine solche Investition anstehen sollte: Das dreibeinige Untergestell ist extrem sinnvoll (Stabilität und Laufruhe), wir haben inzwischen auch einen Fußschalter.

Weiterhin viel Spass und viel Erfolg,


Matthias
 

fra

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Hallo Angel,

Erstmal Gratulation zum bisherigen Ergebnis Deines Projektes - ich finde das Resultat gar nicht "versaut", eher "erkennbares Handwerk"! Du willst doch keine Werkstücke herstellen, die wie aus industrieller Fertigung aussehen. Beim nächsten Museumsbesuch schau Dir mal die handgefertigten Geräte unserer Vorfahren (Holzbesteck, Schmuck etc) an, die leichten Unregelmässigkeiten geben den Stücken erst Charme! Was mich bei solchen Gelegenheiten allerdings wirklich stört, sind Spuren von Maschinenbearbeitung, wie Riefen, überschnittene Ecken und so.

Trotzdem, Du willst natürlich optimal (<> perfekt) arbeiten. Welche Sägeblätter verwendest Du denn? Wenn Du die Rundung nicht aussägst, sondern bohrst, kannst Du ja bei der Blattstärke grosszügig sein. Je stärker das Blatt, desto gerader der Schnitt. Ausserdem könntest Du, da Du ja kein Eintrittsloch für das Blatt brauchst, auch mit Stiftsägeblättern arbeiten, die sind noch einmal stabiler und lassen sich gut spannen.

Zuletzt, warum sägst Du zuerst und bohrst dann? Wäre das tangentiale Heransägen an ein Bohrloch nicht einfacher als das haargenaue Zentrierbohren?

Fritz
 

elgarlopin

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Hallo,

@fritz Arbeitsablauf umdrehen, genau das meinte ich: 1. bohren 2. sägen.

Ansonsten stimme ich mit dir vollkommen überein!

Franz:emoji_wink:
 

Angel

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Oh, schon so viele Rückmeldungen - vielen Dank!

@ Arbeitsablauf: Ja, klingt irgendwie logisch, dass erst bohren und dann sägen einfacher sein müsste. Hm, warum fällt mir sowas immer nicht ein, wenn ich davor stehe? Das wird auf jeden Fall probiert.

@ Proxxon Dekupiersäge: Ich sehe schon, diese Investition kann ich mir sparen - auch bei weiteren Recherchen im Netz habe ich nicht viel Positives dazu gefunden. Generell scheint Proxxon nicht zu überzeugen... Schade eigentlich, die würde ich sogar in unserem kleinen Kaff im Baumarkt bekommen.

@Stiftsägeblätter: Ja, die haben wir schon - mit der Stärke bin ich mir gerade gar nicht sicher, aber da habe ich bisher auch noch nicht die große Auswahl gefunden. Das Ganze noch ein bisschen stärker zu Spannen, das wird auch noch versucht.

@Stichsäge: Hm, das wäre vielleicht auch einen Versuch wert.... Einen Tisch zum Einspannen habe wir derzeit nicht, aber eventuell können wir da noch was "zaubern".

@Hegner: Ja, das scheint ja schon was Nettes zu sein. Aber für Hobby-Anfänger kostet das schon mehr als eine Überlegung, wäre für uns schon eine größere Anschaffung. Die Multicut 1 ohne elektronische Regelung ist andererseits ja schon deutlich günstiger. Wie sinnvoll ist die Regelung denn für den Hobbyisten? Der wie ich unbedingt die härtesten Hölzer bearbeiten will (weil ich sie halt bisher am Schönsten fand).

Die nächsten Projekte sind Stechpalme, karelische Maserbirke, Chakte Kok (Redheart), Grenadill und Amaranth, also auch nicht gerade die weichsten Hölzer, denke ich. Bin mal gespannt, ob Grenadill mir gleich um die Ohren fliegt, ist das nicht sogar noch härter als Ebenholz?

Also wird erst mal das Sägeblatt nachgespannt, wir haben überlegt eine Anschlagsschiene zu basteln, damit vielleicht das gerade halten des Werkstücks ein bisschen einfacher wird, erst gebohrt und dann gesägt und zusätzlich vermutlich noch ein bisschen von der Hegner geträumt...

Und danke noch für das Lob. Handgemacht darf (und soll) man natürlich schon sehen, aber so ein kleiner "Perfektionist" (passt eigentlich genau, aber ein besserer Begriff fällt mir gerade nicht ein) bin ich andererseits halt auch. Für mich macht's einfach die Mischung aus "nicht von der Stange" und "handwerklich sauber gearbeitet".

Grüßle
Angel
 

Saittam01

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Multicut 1

Hallo Angel,

zum Thema Hegner: Ganz manchmal ist die elektronische Regelung schon angenehm, bei Metall sogar Zwang. Bei uns läuft die Hegner bei Holzarbeiten fast immer mit der gleichen Drehzahl, die af Holz optimiert ist.

Weiterhin viel Erfolg,


Matthias
 

pedder

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Hallo Angel,

nach meiner Meinung sind Dekupiersägen etwas für Schnitte mit Kurven. Zum Geradeaussägen gibt es Besseres. Mit einer feinbezahnten Handsäge (japanisch oder westlich) wirst Du hier sehr schnell zurecht kommen. Du solltest nur darauf achten, dass sie für Längsschnitte bezahnt ist.

Sieh Dir mal die Kämme an, die Dirk auf dem Nachbarforum vorgestellt hat

Maschinen brauchst Du für so etwas erst ab großen Serien. :emoji_slight_smile:

Liebe Grüße
Pedder
 

fra

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Hallo Angel,

Natürlich ist eine teure Maschine "besser" als eine billigere. Und die ganz billigen sind nicht einmal den niedrigen Kaufpreis wert. ABER - wenn mir Roger Federer seinen Turnierschläger liehe, glaube ich nicht, dass mein Tennis schlagartig besser würde. Andereseits hätte er mit meinem Schläger wahrscheinlich nicht in Wimbledon gewonnen. Was will ich damit sagen: Für den Hobbyisten ist gute Qualität gut genug, das mittlere Preissegment bietet da einiges.

Variable Drehzahlen (Getriebe oder elektronische Regelung) sind ganz was feines, da verschiedene Hölzer/Holzstärken/Sägeblatter und Komplexitätsstufen der Vorlage verschiedene Geschwindigkeiten brauchen. Hitzeentwicklung, Geradeauslauf, Überschneiden feinster Details sind da schon Themen.

Blattstärken - ich verwende bei Detailarbeit wie Kleinintarsien aus Furnier das dünnstmögliche Blatt (Juwelierklinge bzw. 2/0) und bei Geradeausschnitten in dickem/hartem Holz das gröbstmögliche (7). Je gröber das Blatt, desto breiter die Klinge, desto besser die Führung und desto schlechter die Kurvenfreudigkeit.

Anschlagschiene - scheint mir keine gute Idee zu sein, da kein Sägeblatt genau in die Richtung schneidet, in die es zeigt. Aus fertigungstechnischen Gründen schneiden alle ein bisschen schräg, bei Abnützung ändert sich der "Vorhaltewinkel" und Du nimmst Dir einen Freiheitsgrad der Nachführung mittels Augen- und Handkoordination.

Fritz
 

koala

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Hallo Angel,
denke ein Versuch mit guter Japansäge könnte helfen. Ich selbst habe die von dir genannten Hölzer noch nicht verarbeitet, aber für alle möglichen Hölzer habe ich bisher mit Japansägen nur beste Erfahrungen gemacht. Allerdings gilt auch hier: Üben muss man da schon ein bißchen, aber die Mühe lohnt sich. Schnittqualität ist bei gutem feinen Blatt sehr gut!
Gruß manfred
 

Philipp

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Hallo Angel,

meine Erfahrungen mit tieferen Längsschnitten in exotischen Harthölzern mit Japansägen sind eher negativ, v.a. dann, wenn die Holzstärke etwas dicker wird. Diese Sägen hinterlassen zwar glatte Schnittflächen, verlaufen aber sehr schnell.
Nimm lieber eine richtig gute, für Längsschnitte gefeilte Rückensäge nach westlichem Muster. Gute Schränkung vorausgesetzt verlaufen die nicht oder nur kaum. Mit Pedder hast Du bei dem Thema einen kompetenten Ansprechpartner.

Ein Stichsägetisch kann auch von großer Hilfe sein. Ich benutze so ein Dingens für längere Längsschnitte quasi als Bandsägenersatz und bin recht zufrieden mit dem Ergebnis. Gib mal bei Ibäh "Stichsägetisch", "Stichsägentisch" oder "Neutechnik" ein, dann wirst Du fündig und mit etwas Glück kriegst Du so ein Ding recht billig.

Gruß, Ph.
 

Angel

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Euch auch noch vielen Dank!

Ich habe mich jetzt mal an eine Japan-Säge gewagt - mit Universalverzahnung, fand ich für unsere Zwecke am Vielseitigsten.

Getestet habe ich bis jetzt an Red Palmira und Karelischer Maserbirke, also noch nicht an den ganz harten, exotischen Sachen. Bis jetzt bin ich zufrieden, konnte gut die vorgezeichnete "Spur halten". Vielleicht brauchen wir für die noch härteren Hölzer dann doch noch eine westliche Rückensäge / Feinsäge, wir werden sehen.

Der Link zu den selbst gemachten Kämmen war sehr interessant, die dort genannte Säge liegt aber für nur so zum Testen ganz eindeutig außerhalb meines Budgets. Gebookmarkt habe ich natürlich trotzdem schon.

Ist das normal, dass diese ganze Werkzeugsucher und - kauferei zur Sucht wird? Oder ist das mal wieder ein typisch weibliches Symptom?
 

elgarlopin

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Hallo Angel,

na fein, dass du eine gute Erfahrung gemacht hast.
Probier doch auch mal die anderen genannten Hölzer mit der "Japanerin" aus!
Immer dran denken, beim Schneiden nur ziehen, dann lebt sie länger!:emoji_slight_smile:
Übrigens zur Such- und Sammelleidenschaft bei Werkzeug:

Ich hab es bisher eher für ein männliches Symptom gehalten; na dann.
Ich denke nach deiner Bemerkung, dass es eher geschlechtsneutral ist.
Wenn eine/n die Begeisterung und Faszination erst einmal packt, dann haben sie einen und lassen nicht mehr los. Ist doch schön, oder?

:emoji_slight_smile:

Franz
 

pedder

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Vielleicht brauchen wir für die noch härteren Hölzer dann doch noch eine westliche Rückensäge / Feinsäge, wir werden sehen.

Der Link zu den selbst gemachten Kämmen war sehr interessant, die dort genannte Säge liegt aber für nur so zum Testen ganz eindeutig außerhalb meines Budgets. Gebookmarkt habe ich natürlich trotzdem schon.

Ist das normal, dass diese ganze Werkzeugsucher und - kauferei zur Sucht wird? Oder ist das mal wieder ein typisch weibliches Symptom?

Hallo Angel,

wenn Du mit einem Universalzahn zufrieden bist, gut. Trotzdem würde ich Dir den Rat geben wollen, mal einen Längszahn auszuprobieren. Mich hat das erste mal verblüfft. Ich habe nicht wirklich Erfahrung mit fernöstlichen Sägen, im allgemeinen werden sie aber gerade für Weichhölzer und für geringe Stärken in Hartholz empfohlen.

Zu den Preisen von guten westlichen Rückensägen: ja, bevor man 150 Eur hinlegt, will man probieren. Aber das kann man ja auch. Frag doch auf woodworking.de ruhig, bei wem Du mal so eine Säge testen kannst. Wenn es gar nicht klappt, schick mir eine Nachricht.

Und im Vergleich zu einer Hegner ist so eine Säge fast geschenkt. :emoji_slight_smile:

Sucht? Wann fängt Sucht an? Ich habe etwa 20 Rückensägen, Tendenz steigend. Ist das Sucht? ;o)

Liebe Grüße
Pedder
 

Angel

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pedder, dein Blog ist ja sehr interessant - dass Sägen so ästhetisch sein können....


Hier die fast fertigen Ergebnisse (die Ebenhölzer sind noch anderes gesägt):

HPIM2621.JPG


Test%20Test%20Test8.jpg


Ja, probesägen wäre auch mal eine gute Idee... mal schaun.
 

Angel

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Danke dir.

Ah, ich hätte dazu schreiben sollen, dass die oberen Forken gerade noch in Öl baden - die sind nicht so hochglänzend. Ich probiere gerade Tung Öl-mit Kamelienöl-Mischung.

Zuerst Schleifpapier in aufsteigender Körnung - 80 - 120 - 240 - 320 - 400 - 600, dann Schleifvlies fein und zuletzt Stahlwolle (Rakso 00).

Die Oberfläche ist jetzt nach dem Trocknen und abreiben noch leicht glänzend.

Tung Öl nehme ich, weil die Teilchen schon mal ins feuchte Haar müssen bzw. auch durch einen Regenguss getragen werden. Leider riecht die Mischung gerade nach Pommesbude...
 
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