Schleifpapier Körnung?

Erbsensuppe

ww-ahorn
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Guten Morgen,

ich bin mir nicht sicher was die richtige Abstufung der Körnung beim Schleifen ist.

Werkzeug: Excenterschleifer 125 mm
Holz: Gehobeltes Vollholz (Bsp. Dougladie) und Leimholz (Eiche)

Kann ich beides mit der gleichen Abstufung schleifen?
Was wäre denn die richtige Abstufung?

100-150-180?
Feiner anfangen? Feiner aufhören?

Im Voraus schon mal Danke für die Ratschläge.
 

holz-wurmmm

ww-esche
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Grundsätzlich beginnt man immer mit der groben Körnung und wird immer feiner. Je mehr Abstufungen du verwendest um so weniger musst du schleifen.

Bis 100er Korn trägt man richtig Material ab. Das verwende ich um Farbe oder Hobelriefen wegzuschleifen. Bei Flächen muss man aufpassen, dass man keine Dellen schleift.

Ab 150er geht es eher ums Polieren einer bereits glatten Oberfläche. Wie fein du schleifen willst hängt vom Projekt und deinen Ansprüchen ab. Ich schleife fast nie feiner als 240. Wenn du aber eine spiegelnd lackierte Oberfläche willst, wirst du wesentlich feiner (zwischen-) schleifen.

Viele Grüsse
Holzwurm
 

Erbsensuppe

ww-ahorn
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welche Abstufung wäre denn für die oben genannten Hölzer sinnvoll?
Ich bin mir nicht sicher, ob 100-120-150-180-220 sein muss.
Ist vielleicht 100-150-180 die bessere Wahl oder 150-180-220 oder sonst was...
 

Besserwisser

ww-robinie
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Ich als Profi schleiufe nicht feiner als 150, alles feinere nur als Zwischenschliff.
Eiche höre ich normal bei 120 auf.
 

Fiamingu

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Hallo. Ich stufe bei mir für die genannten
Hölzer 120 - 180 - 240 ab. Bei Lack und
mehr Abtrag 60 / 80. Wenn notwendig
schleife ich mit 320 per Hand in Faser-
richtung noch mal nach.
 

holz-würmchen

ww-kastanie
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Ich schleife gehobelte Hölzer mit dem Exzenter eigentlich immer mit Abranet 120, 180, 240.

Nach dem Ölen bzw. als Zwischenschliff nehme ich je nach Verwendung des Teils, z.B. als Möbelfront oder Tischplatte auch noch 320er per Hand.

Bei Flächen, die nicht schon sauber geputzt oder als Leimholz etwas vorgeschliffen sind oder noch Hobelabsätze von den Handhobeln auf der Oberfläche sind, schleife ich erst mit 80er vor, um die Fläche zu egalisieren.

Mehr Stufen wird es nicht brauchen um eine gute Oberfläche zu bekommen. Viel wichtiger ist es, dass man zum einen die Oberfläche zwischen den Schleifgängen reinigt und sauber arbeitet und zum anderen die Schleifriefen der vorigen Körnung jeweils gründlich ausschleift, d.h. nicht zu schnell zwischen den Körnungen wechselt.
 

Wrchto

ww-robinie
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Mein Wald-und-Wiesen-Standard ist ebenfalls 120-180-240.
Drunter fürs Grobe auch mal 60-80 oder sogar 40.

Derzeit schleife ich gerade an einer lackierten Oberfläche, da gehe ich bis 1500 :emoji_grin:
Das wird dann glatt wie ein Kinderpopo, ist aber bei einer offenen Holzoberfläche nicht zielführend.:emoji_stuck_out_tongue:
 

bikerben

ww-robinie
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Hallo,
falls die Fläche geölt werden soll:
Livos gibt im Techn. Merkblatt für Naturöl-Siegel Nr. 244 (liegt gerade vor mir, da ich das Öl vorhin gekauft habe) an:
Möbel bis 240er Korn, Eiche nur bis 180,
Fußböden bis 120
Beim Zwischenschliff mind. 280er Körnung.

Gruß
bernd
 

DZaech

ww-robinie
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Hallo miteinander


Ich als Profi schleiufe nicht feiner als 150, alles feinere nur als Zwischenschliff.
Eiche höre ich normal bei 120 auf.


Diese Meinung vertrete ich ebenfalls, ich denke in den meisten Schreinereien ist bei 150 fertig, bei Furnier evtl. 180, was dann aber schon sehr fein ist. Das hat aber vorallem auch mit der Schleiftechnik zu tun, da wir im professionellen Bereich hauptsächlich mit oszillierenden Bandschleifmaschinen arbeiten. Ein Korn 150 Schliff auf der Breitband mit dem Gliederdruckbalken/Luftschuh geschliffen, kann von der Oberflächengüte/Feinheit gut mit 240 auf einem Exzenter mithalten. Exzenterschleifer sind in meinen Augen wahre "Oberflächenzerstörer" ich setze die nur für Lackzwischenschliff, Baustellenarbeiten und zum Abtragen von Farbe usw. gerne ein. Niemals würde ich damit ein neues, unbehandeltes Möbel verkratzen und "verkringeln". Der einzige perfekte Schliff erfolgt in Faserlängsrichtung und das geht numal nur mit Bandschleifmaschinen oder VON HAND. Dieser ganze "Körnungs-Wettbewerb" unter den Heimwerkern finde ich ziemlich übertrieben, jeder meint er müsse noch feineres Papier verwenden... Meiner Meinung nach, hat Schleifpapier über 180 nur im Oberflächenbereich (Lack- und Ölzwischenschliff) was zu suchen. Bei den allermeisten Breitbandmaschinen (ohne Lackschliffeinrichtung) endet auch die Körnungsanzeige bei 150 oder 180. Ich wüsste auch garnicht woher ich feinere Bänder als 180 bekomme, unser Händler führt Korund-Bänder nur bis 180, alles darüber ist Siliziumkarbid für den Lackschliff. Auch der Körnungsausgleich unserer ziemlich neuen 2-Band Bütfering endet bei Korn 150, wenn man über die Skala hinausgeht kann man 180 auch noch einstellen und benutzen, feiner geht nicht ( also es geht schon, lässt sich aber nicht ausgleichen). Und unsere Maschine ist auf Furnier- und Massivholzschliff ausgelegt (Gummiwalze und Luftschuhaggregat). Es ist also offiziell gar nicht vorgesehen rohes Holz feiner als 150 (180 mit schummeln) zu schleifen. Auch die Handschleifpapier-Rollen für den Massivholzschliff sind bei unseren Lieferanten nur bis 180 erhältlich, ab 220 ists dann wieder Siliziumkarbid für den Lackschliff.

An der Kantenschleifmaschine haben wir immer 120 drin, und damit sind bei jeder Holzart super Ergebnisse drin, das ist absolut feingeschliffen, ich wüsste nicht wieso ich da feineres Papier nehmen sollte...
Auch beim Flächenschliff vertrete ich klar die Meinung dass feiner als 180 kaum nötig ist, auch wenn das gerne propagiert wird. In der Regel schleife ich nur bis 150er, bei Hartholz reicht jenachdem sogar 120. Aber wie gesagt, das gilt für den Linearschliff (Band oder Hand). Bei dem rumkratzen in alle Himmelsrichtungen ist sicher 180-240 nötig um eine gute Fläche zu erreichen.

Wenn dann um Zwischenschliffe bei Lack oder Öl geht, sind keine Grenzen gesetzt nach oben, ich habe hier sogar 3000er Papier für den Exzenter, das ist für Hochglanzlacke durchaus nötig. Beim Lackzwischenschliff für unseren normalen tiefmatten PU-Lack setze ich je nach dem, meist 220 oder 320 mit einem Exzenter mit 3mm Hub ein.


Selbstverständlich muss jeder selbst wissen wie fein er Schleifen möchte, aber die Tendenz ZU FEIN zu schleifen ist jedenfalls recht weit verbreitet. Wichtig ist dass man nicht mehr als eine Körnung überspringt, wenn du also bis 220 gehen willst wäre 100, 150, 220 eine mögliche Abstufung, 180 und 120 darfst du so weglassen.


Gruss David
 

WinfriedM

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Sehe ich auch so: Mit Exzenter hat man bei K120 in der Regel noch deutlich Schleifkringel drauf. Die bekommt man meist erst bei K240 ordentlich weg. Oder aber, man schleift zum Schluss von Hand, um die Schleifkringel wegzubekommen. Dann reicht oft auch K120-K150 als Endschliff aus. Bei fein geölten Oberflächen hoher Güte darf es auch K240-K320 sein. Wobei da auch gilt: Je feiner der Schliff, um so mehr Seidenglanz, um so mehr sieht man jeden kleinsten Kratzer.
 

Besserwisser

ww-robinie
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Also Körnungen überspringen kann man machen, macht aber extrem viel mehr Arbeit. Schlau ist das nicht. Laegler hatte mal ne Fußbodenschleiffibel, da wurde das gut erklärt.
Ich schleife auch mit dem Excenter nicht feiner als 150. Macht einfach mal Versuche. Nebeneinander gehalten machts nen Unterschied, aber für sich kann man nicht unterscheiden, was wie fein geschliffen wurde.
Selbst wenn man von ganz nahem noch Schleifkringel erkennen kann- meine Produkte sind Gebrauchsgegenstände, auf ne Tischplatte legt man sich nicht mit der Nase, um dann sagen zu können "da hinten, da kann man aber , wenn man sucht, noch Schleifkringel erkennen."
Übrigens stehen die Schleifkringel meist noch deshalb da, weil man einen Schliff übersprungen hat. immer dran denken, ein Korn 150 ist fast zweieinhalbmal feiner als ein 100er. Und der Abtrag ist noch viel weniger.
Und um mal ein ganz dolles Mißverständnis auszuräumen: Zum lackieren bracht man lange nicht so gut und fein schleifen wie zum Ölen. Und eine geölte Oberfläche darf man erst beurteilen, wenn das Öl WIRKLICH durchgetrocknet ist.
Aber letztlich: Wem spass macht, weil er ganz kontemplativ schleift, der soll gern rohes Holz bis 1500 schleifen. Auch wenn man da dann selbst unter dem Mikroskop keine Verbesserung mehr sieht. Wenn denn dem Wohlbefinden dient ...
 

WinfriedM

ww-robinie
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Das ist wirklich ein Trugschluss: Weil man schnell fertig werden will, überspringt man Körnungen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Es gibt ein Optimum, wo die nächst feinere Körnung die Kratzer der vorherigen Körnung rausschleift, selber aber wieder feinere Kratzer hinterlässt, die dann mit der nächsten Stufe rausgeschliffen werden.

Wo genau das Optimum liegt, dazu findet man nur schwer mal fundierte Aussagen oder Untersuchungen. Insofern variieren die Empfehlungen auch. So grob wird aber die typische Emfpfehlung 60-80-120-(150...180)-(220...240) stimmen.

Festool empfiehlt:
* Grobschliff 80-120
* Feinschliff 150-180
* Letzter Schliff von Hand in Maserrichtung (ohne Angabe der Körnung)

Quelle: https://www.festool.de/Aktionen/Meh...ks/Documents/schleifen/Schleifen_allg_HI7.pdf

Je größer die Fläche, um so mehr profitiert man von einer optimalen Körnungsabstufung durch weniger Zeitbedarf.
 

Erbsensuppe

ww-ahorn
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Da ich vom "richtigen" schleifen keine Ahnung habe, habe ich ja hier gefragt.
Ich werde wohl für die ersten Gehversuche keine Körnungen überspringen...
 
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