Schleifen, nur eine einzige Körnung?

Docoylinder

ww-ahorn
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Hi Leute,

angenommen, ich möchte ein Standard Fichtenbrett aus dem Baumarkt mit Körnung 220 abschleifen. Welchen Unterschied macht es nun, ob ich das Brett, wie es oft empfohlen wird, in mehreren Schritten mit unterschiedlichen Körnungen abschleife (z. B. 120, 180, 220) oder gleich nur mit Körnung 220? Anders gefragt: Was spricht dagegen, nur einen einzigen Schleifvorgang mit der gewünschten Endkörnung zu machen?

Vielen Dank für Eure Hilfe!

Lieben Gruß Oliver
 

michaelhild

ww-robinie
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Den Unterschied wirst Du merken, wenn Du anfängst zu schleifen. Mit feinem Papier bekommst Du keine grobe Oberfläche mit vernünftigen Zeit- und Schleifpapieraufwand geschliffen.
 

Komihaxu

ww-robinie
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Oberes Ende:
Ein glatt gehobeltes Brett muss oft gar nicht mehr viel nachgeschliffen werden. Oft reicht da kurz mit 80 und dann nochmal 120.

Wenn ich "normale" Sachen baue, gehe ich praktisch nie höher als 180.

220-300 vielleicht mal für Fronten auf Hartholz. Darüber brauchst du nur dann, wenn du Lacke aufträgst und eine spiegelnde Oberfläche erreichen willst. Da kanns dann auch mal 2-X Zwischenschliffe geben, kann man eine echte Wissenschaft draus machen.

Unteres Ende:
Bei welcher Körnung man anfängt, hängt vom Rohmaterial ab.
Dicke alte Lackschichten, extrem grobes Vollholz: 40
Sägerauhes Brett oder gröbere Unebenheiten: 60
Bisschen uneben, normale Plattenware: 80
 

Helmchen

ww-ahorn
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Hallo Oliver,

Der Unterschied liegt darin was du erreichen möchtest.
Hast du z.b. schlechteres Ausgangsmaterial mit Riefen und Kratzern, erreichst du mit gröberen Körnungen mehr Abtrag und kannst Kratzer etc besser beseitigen. Wenn du dann die Reihenfolge einhältst z.b 60, 80, 120, 180 usw... Erreichst du damit, dass das 120er Papier weniger Arbeit hat die Riefen des 80er zu glätten, als es mit dem 240er der Fall wäre. Die Vorteile, Du schaffst damit jedes Mal eine bessere Vorarbeiten für das nachfolgende Papier. du hast das Schleifpapier nicht so lang im Einsatz und es bleibt länger scharf und erreichst bessere Flächen mit weniger Arbeit.

Startest du mit zu feinem Papier, muss das Papier unnötig arbeiten. Eine feine Körnung hat nur einen geringeren Abtrag. Dadurch schleifst du dich ggfs zu Tode... Und das Papier wird schneller stumpf.
Da du aber Fichte bearbeiten willst, könnte es klappen wenn das Material nicht zu rau ist. Es kommt aber auch drauf an ob du nur ein Brett kurz überschleifen möchtest oder evtl 20...

Gruß
Thomas
 

WinfriedM

ww-robinie
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Wenn das Ausgangsmaterial z.b. Korn 80 geschliffen ist und du gehst da gleich mit Korn 220 dran, anstatt Zwischenstufen, wirst du vielleicht 5 mal so lange schleifen müssen für das gleiche Ergebnis. Außerdem setzt sich Korn 220 gerne schnell zu bei Nadelhölzern.

Die schnellste und effizienteste Art zu schleifen ist immer der gestufte Schleifaufbau von grob nach fein.
 
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