Schimmel auf frisch geliefertem Terrassenholz Lärche

Jakl

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Hallo,

ich habe vor drei Tagen das Holz für meine Terrasse direkt vom Sägewerk geliefert bekommen. Das Holz wurde vor gut 3 Wochen geschnitten, dann nochmal zwei Wochen getrocknet/gelagert und dann in die von mir gewünschte Form gehobelt (Glatt, gefast). Vor der Lieferung wurde das Holz in einer warmen Halle getrocknet/gelager und auch bei mir steht es jetzt in der trockenen Garage.

Jetzt ist mir aufgefallen, dass das Holz an ein paar Brettern einen leichten Schimmelbefall hat. Was für mich komisch ist, an manchen Brettern nur an hellen stellen.

Ich hatte vor, das Holz vor dem verlegen zwei Mal mit Öl zu streichen. Ob pigemntiert oder nicht, bin ich mir noch nicht ganz sicher.

Was mach ich jetzt am Besten? Das Holz noch weiter trocknen lassen? Warten mit dem Öl? Den Pilz sprießen lassen? Eine Behandlung mit Pestizieden kommt für mich nicht in Frage.

Als Anhang findet ihr Bilder.

Viele Grüße,
Jakl
 

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glenwood25

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Hallo Jakl,
also wenn dein Holz vor 3 Wochen geschnitten wurde, würde ich es als "nass" bezeichnen.
Zwei Wochen Lagerung bringen keine signifikante Trocknung.
Der entscheidende Punkt ist, dass das Holz beim Sägewerk in der Halle bzw. bei dir in der Garage gelagert wurde/wird.
Es genügt nicht, dass das Holz im warmen steht. Es muss Luft zirkulieren können. Luft ist quasi der "Arbeiter" bei der ganzen Aktion.
Ich würde den ganzen Stapel draussen an einem geschützten Ort nochmal ein paar Wochen lagern. Dann kann der Wind seine Arbeit verrichten. Provisorisches Dach drauf. Wenn du es jetzt in dem Zustand verarbeitest, wirst du gewaltige Fugen zwischen den Dielen bekommen.
Schimmel braucht Feuchtigkeit. Je trockener das Holz wird, desto mehr wird sich der Schimmel verabschieden.

Gruß
Gerhard

........der nächste Woche seine eigene Lärche Terrasse verlegt.
 

Jakl

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Vielen Dank für die Antwort.

Ich komme sowieso frühestens in zwei Wochen zum verlegen. Erstmal muss das Fundament gemacht werden etc.

Einen anderen Lagerplatz hab ich nicht und bekomme ich auch nicht. Ich hatte die letzten Tage die Garage (Doppelgarage) schon immer offen, somit kann Luft zirkulieren. Ich werde mir auch mal ein Holzfeuchtemessgerät besorgen, damit ich weiß, wie es da aussieht.

Hat sonst noch jemand eine Antwort/Vorschlag für mich??
 

frankundfrei

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Nasses Lärchenholz verbauen

Hallo Jakl,

was die Feuchtigkeit angeht hat Gerhard schon geschrieben, dass das Holz noch zu feucht ist.

Wenn das Holz feucht ist, kann auch Öl nicht richtig in die Holzfaser einziehen. Einfach ausgedrückt: Wenn Wasser drin ist, kann nicht noch Öl rein gehen. Es wäre also schon gut, wenn da noch eine Zeit der Trocknung möglich ist. Wenn in dieser Zeit allerdings die Umgebungsfeuchte zu hoch wird, dann wird auch der Schimmel arbeiten.

Hinzu kommt, dass im Moment der Schimmel hauptsächlich im Splintbereich entsteht. Splint von der Lärche würde ich für die freie Bewitterung nicht verarbeiten. Das Splintholz ist einfach nicht widerstandsfähig genug.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

Jakl

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Hallo Frank,

vielen Dank auch für deine Antwort.

Ich muss das Holz verarbeiten, was ich jetzt bei mir stehen habe. Natürlich habe ich einige Bretter als Verschnitt eingerechnet, aber ob ich alle Bretter aus dem Splintbereich rauslassen kann, bezweifle ich.

Wie merke ich denn, wann das Holz trocken genug ist? Wie erwähnt, momentan steht es wie abgebildet in einer Doppelgarage, bei der tagsüber immer das Tor offen ist zum durchlüften. Frühestens kann ich zeitlich in zwei Wochen mit der Montage beginnen.
Soll ich mir ein Feuchtemessgerät besorgen und ab einer bestimmten Restfeuchte anfangen? Oder bringt es das auch nicht?

Viele Grüße,
Jakob
 

narrhallamarsch

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ein grundsatz lautet, pro zentimeter dicke, ein jahr trocknen.

holz für den außenbereich kannst du so mit um die 15 - 20 % feuchte verarbeiten, wenns ein wenig feuchter ist, wirds auch kein problem, aber 40-50 % sind zuviel.

also geh mal messen, vielleicht leiht dir ja ein schreiner sein feuchtemessgerät.
 

Micha321

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Würde auch erst einmal die Feuchtigkeit messen, die Geräte kosten nicht die Welt. Sollte der Wert unter 20% sein, kannst Du die Fugenbreite entsprechend berechnen und mit weniger Abstand verlegen. Ansonsten würde ich lieber warten!
 

Sebas

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Hallo,

mit diesem Rechner: Schwund Holz, Holzis Handbuch für Schreiner.

Als durchschnittliche Holzfeuchte im bewitterten Aussenbereich kannst du meines Wissens 15% annehmen, wenns überdacht ist etwas weniger. (korrigiert mich falls ich falsch liege)

Viele Grüße,

Sebastian
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Das sieht mir aber bedrohlich nach Bläuepilz aus.
Wenn dem tatsächlich so ist, wird das Holz in diesem Bereich nicht trocken.
Der Pilz, selbst nicht besonders schädlich, bindet Feuchtigkeit und dann kommen andere holzzertstörende Schädlinge.
Ich habe da böse Erfahrungen machen müssen.
Ich würde auf jeden Fall eine Behandlung gegen den Bläuepilz vornehmen.
Hinweise zum Verfahren, zu den Mitteln, kommen sicher noch von anderen Forenmitgliedern.

Gruß Fritz
 

WinfriedM

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Für mich ist das eher völlige Normalität, dass auf Nadelholz-Splint sehr schnell Bläue entsteht. Da braucht es nur mal einen Tag zu regnen und am nächsten Tag hat man dunkle Punkte auf dem Holz. Ist das Holz erstmal vergraut, sieht man es nicht mehr.

Holz so feucht schon einzubauen, birgt bestimmt einige Risiken (Risse, Verzug, abgerissene Schrauben). Ich weiß nicht, wie es bei Terrassenddielen gehandhabt wird, aber normalerweise gilt ja die Faustformel pro cm Dicke 1 Jahr. Deine paar Wochen würden da viel zu wenig sein.
 

Sägenbremser

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Guten Morgen Jakl
alles etwas zu eilig vor dem Hobeln gewesen, schade den es sieht gut ausgehobelt aus und auch
die Lärche ist sehr schön anzuschauen. Könntest du nicht schnell die Unterkonstruktion fertig
aufstellen und die Dielen lose zum Trocknen auflegen, alle paar Tage wenden, evtl. das Kopfholz
mit Fassadenfarbe abdecken um Schwundrissen vorzubeugen,Harald?
 

Jakl

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Guten Morgen,

schön langsam bin ich mehr und mehr am verzweifeln.... :emoji_frowning2:

Also meine Dielen sind 3 cm dick. Ich habe aber jetzt keine drei Jahre Zeit, um meinem Holz beim trocknen zuzusehen.
Hätte ich jetzt mein Holz nicht direkt vom Sägewerk bezogen, sondern vom Holzhandel, wäre es dann etwas anderes gewesen?

Ist mein Projekt jetzt Grundsätzlich zum scheitern verurteilt?

Egal, hilft mir ja jetzt sowieso nichts mehr. Würde es etwas bringen, wenn ich das Holz im unbehandelten Zustand verlegen würde und erst nach einiger Zeit im verlegten Zustand ölen würde?

Ich besorge mir jetzt mal ein Feuchtemessgerät, dann weiß ich ungefähr welche Restfeuchte die Dielen (von der UK ganz zu schweigen) haben. Und ich sorge für genügend Belüftung. Wenn ich die UK fertig habe, dann kann ich ja nochmal überlegen, ob ich die Bretter zum lüften "raus hänge". Nur was mach ich dann, wenn es regnet? :confused:

Vielen Dank für eure Anworten.
Viele Grüße,
Jakl
 

ichnixdu

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Moin,

meiner Meinung nach gibt kein Hersteller in seinen Technischen Informationsblättern Lärche über 22% frei für die Verlegung!
Frag doch einfach mal in deinem Sägewerk nach.

ich selber würde diese Dielen erst verlegen wenn diese bei ca. 20% liegen, Ölen würde ich es auf jeden Fall sofort und nicht noch warten.

Viele Grüße
 

Martin W

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Mal ne (möglicherweise blöde) Zwischenfrage: Kann man das Holz nicht in die Trockenkammer geben?
Gruß
Martin
 

narrhallamarsch

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Ich besorge mir jetzt mal ein Feuchtemessgerät, dann weiß ich ungefähr welche Restfeuchte die Dielen (von der UK ganz zu schweigen) haben. Und ich sorge für genügend Belüftung. Wenn ich die UK fertig habe, dann kann ich ja nochmal überlegen, ob ich die Bretter zum lüften "raus hänge". Nur was mach ich dann, wenn es regnet? :confused:

Vielen Dank für eure Anworten.
Viele Grüße,
Jakl

guter ansatz!!

draußen aufstapeln und oben eine plane drüber hängen. mehr braucht es nicht. immerhin haben wir ja den sommer noch vor uns. aber nass verlegen geht in die hose.

dann hast du eventuell brezeln und keine bretter mehr auf der terrasse liegen!
 

WinfriedM

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Hätte ich jetzt mein Holz nicht direkt vom Sägewerk bezogen, sondern vom Holzhandel, wäre es dann etwas anderes gewesen?

In aller Regel verkauft der Holzhandel nur Holz, was ausreichend getrocknet ist. Vernünftige Terrassendielen werden typisch mit 15-20% Restfeuchte verkauft und können damit sofort verbaut werden.
 

Keilzink

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... das Fachbuch verrät einem folgendes: Im Holz gibt es zwei Arten von "Feuchte" - einmal das sogenannte" freie Wasser". Das ist Flüssigkeit, die im Holz den Raum zwischen den Zellen ausfüllt. Dann ist noch Flüssigkeit in den Holzzellen.

Normalerwiese sieht es so aus: Wenn das Holz auf etwa 20 % Feuchte runtergetrocknet ist, ist das freie Wasser verdunstet, das Zellwasser aber noch voll vorhanden. Denn dieses diffundiert erst aus den Zellen raus, wenn die Zwischeräume frei geworden sind. Deshalb nimmt man das Holz bei 20 % in die Werkstatt, damit es in der trockeneren Umgebung weiter runtertrocknen kann - denn das Feuchtegleichgewicht zwischen Holz und Umgebunsluft in Freien bedingt, dass es kaum wesentlich unter 20 % runtertrocknen kann.

In deinem Fall würde ich zweierlei in Erfahrung bringen: Bei welcher Feuchte kann Lärche zum Terrassenbau verwendet werden? Dazu müsstest du hier von den Fachleuten Tips bekommen.
Und dann: Welchen Feuchtegrad hat dein Holz? Das kann man messen, geht auch mit einem billigen Baumarktgerät, denn es kommt nicht auf die Stellen hinterm Komma an. Allerdings muss man auch mit den Teilen umgehen können, sonst kommt auch nichts gescheites bei der Messung raus.

Sollte dein Holz dann zu feucht sein, musst du es trocknen. Entweder gibst du ihm die Zeit dazu, oder du sorgst für einen Aufenthalt in der Trockenkammer. Natürlich musst du erst mal einen Betrieb finden, der das macht und Kapazitäten frei hat. Als erstes würde ich bei deinem Lieferanten nachfragen.

Andreas
 

Sägenbremser

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Hallo Jakl
ist schon blöd gelaufen, aber stell erst einmal so ungefähr fest wieviel Feuchtigkeit deine Lärchendielen
im Augenblick noch haben. Grob würde ich sagen wiegt ein ganz trockener cbm davon so um die 500-
550 Kg. Nimmst du eine Diele, berechnest die cbm und ab auf die Badezimmerwaage damit, schon hast du so ungefähr denn Feuchteanteil in deinem Holz, das müsste für Freiluftanwendung an Genau-
igkeit reichen, danach sehen wir weiter, Kopf hoch- et iss noch emmer jot jejangen,Harald .
 

Jakl

ww-fichte
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Hallo Sägenbremser,

vielen Dank für deine Antwort!

Gesagt, getan! Ich hab deine Methode mal durchgemacht. Da komme ich bei einem m³ auf 530 Kg. Sagt mir das jetzt, dass mein Holz doch trocken genug ist?

Hier meine Berechnung, von dem von mir gewogenen Brett.

Gewicht 8,2 Kg
Dimension 0,03m x 0,14m x 3,68m = 0,015456m³
1m³ durch die m³ des Brettes = 64,7
64,7 x 8,2 Kg = 530,5 Kg

Viele Grüße,
Jakl
 

civil engineer

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Hallo,

was Du gewogen und errechnet hast sagt leider zur Holzfeuchte gar nichts aus. Wenn Du die Holzfeuchte errechnen willst, mußt Du ein Probestück wiegen, bis zum sog. Darrgewicht heruntertrocknen und wieder wiegen. Dann kannst Du, wie z. B. hier Holzfeuchte beschrieben, die Holzfeuchte errechnen.

Gruß
Jochen

PS: Wenn Du die Berechnungsmethode anwenden willst, mußt Du z. B. im Backofen / der Microwelle trocknen. (Ich gehe mal davon aus, dass Du einen speziellen Ofen dafür nicht zur Hand hast). Unlängst gab's hier einen thread, in dem es über die Holztrocknung im Backofen/Microwelle ging. Verschiedene user haben m. W. ihre Erfahrungswerte bzgl. Temperatur und Verweildauer dort gepostet. Finde ich aber auf die schnelle jetzt nicht
 

Sägenbremser

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Guten Abend Jakl
die lockere kölsche Lösung hilft doch manchmal weiter. Deine Dielen sind wohl im Sägewerk schon
aus gut abgelagerter Ware geschnitten und gehobelt worden. Die meisten Sägewerker wissen schon
was sie machen und kennen ihr Material auch gut genug um uns keinen Mist zu verkaufen.

Deine ursprüngliche Frage war aber der auf dem Bild zu sehende Bläuepilz, Ascomyceten und Fungi
imperfecti, letztere klingt schon fast nach feinster italienischer Esskultur. Aber der plötzliche Pilzbefall
scheint mir eher dem vorherrschenden warmen und feuchten Wetter zuzurechnen sein. Da der Pilz
schon bei moderaten Oberflächentemperaturen von ca. 30 Grad seine Vermehrung einstellt, diesen
Wert hat eine Terassenauflage bestimmt schon bei leichtem Sonnenschein und Bläuepilz die Struktur-
relle Festigkeit von Holz nicht beeinträchtigt, solltest du jetzt deine Lärche schnellstens verarbeiten
um danach schön die sonnigen Tage mit Familie und Freunden geniessen zu können,Harald
 
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