Schichtholz herstellen - welcher Leim?

paddich

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Moin zusammen,

ich bräuchte mal wieder Hilfe von Profis.

Hier liegen ~20m² Nussbaum Furnier (0,5mm) aus denen ~4m² Nussbaum 'Schichtholz' (5 Lagen, ~2,5 mm) werden sollen. Nicht formverleimt, einfache Platten. Die Platten müssen nicht besonders groß werden, 34cm x 80cm oder 34x100 wären super. (34cm ist die Breite der Furnierbahnen).

Ich bin geneigt für erste Versuche kleinere Stücke zu machen und Weißleim zu nehmen... frage mich aber wo das Wasser hin soll, bei 4 Schichten Leim und nur 0,5mm starken Holzschichten.

Wie würdet Ihr vorgehen? Welchen Leim würdet Ihr nehmen? Zum Schreiner ums Eck und unter die Presse legen ist wahrscheinlich das einfachste...

Bevor jemand nach dem Maschinenpark fragt: Nein, bei mir im Keller steht keine Furnierpresse :emoji_slight_smile:

2,5 mm Sägefurnier fertig kaufen scheidet auch aus. Die Platten sollen später lasergeschnitten und zu Buchdeckeln weiterverarbeitet werden... ich fürchte die 2,5 mm Massivholz verziehen sich und/oder brechen weg.


Danke und viele Grüße
paddich
 

WinfriedM

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Ich hoffe, du hast zumindest genügend Zwingen, ordentlich Druck musst du da schon draufbekommen.

Ich würde Epoxidharz nehmen. Da bleibt genügend Zeit zum Verspannen. Würde ein Harz mit vieleicht 40 Minuten offene Zeit verwenden. Nicht zu dünnflüssig.
 

tirogast_2018

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Mit Epoxidharz befürchte ich wirst du Probleme mit dem Leimdurchschlag bekommen.
Ich würde zum Tischler gehen und das in der Heißpresse mit Harnstoffharzleim
aufleimen. Der Leim härtet durch die Hitze aus, und nicht durch Wasserentzug.
Wenn die Teile aus der Presse kommen sofort zwischen zwei geraden Spanplatten lagern und
beschweren um Verzug vorzubeugen. Die Spanplatten saugen dann auch einen Teil der Feuchtigkeit des Leimes aus der Sperrholzplatte auf
Verleimung mit PU Leim hätte zwar den Vorteil dass man keine Feuchtigkeit
bei der Verleimung einbringt, aber auch hier bin ich mir sicher wirst du
Leimdurchschlag bekommen.
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Hallo paddich

denke wie die anderen auch das du beim
Nussbaumfurnier Leimdurchschlag hast.

Das grösste Problem für dich wird aber der
gleichmässige Leimauftrag sein. Die Furniere
wölben sich sofort beim Kontakt mit Wasser.

Etwas erleichtern könntest du die Prozedur,
wenn du erst einmal 3 Lagen zu einer festen
Trägerplatte verleimst. Da ist der Durchschlag
noch egal, aber du hast danach eine feste Un-
terlage für den letzten Leimauftrag.

Wie Winfried würde ich auch Epoxyharz mit
Microballons für deine Anwendung nehmen,
das ergibt beim Lasern schön glatte Kanten.

Gruss Harald
 

paddich

ww-birke
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Hallo zusammen,

danke erstmal, das wird ja spannender als gedacht :emoji_slight_smile:

Ich habe jetzt mal einen kleineren Versuch mit Weißleim zwischen zweisch Stück Küchenplatte gespannt... wir werden sehen.

Die Idee von Harald in zwei Schritten zu leimen, werde ich testen, danke!

Könnt Ihr mir bei "Epoxy mit Microballons" noch ein wenig auf die Sprünge helfen? z.B. mit einem Produktvorschlag?

vg
paddich
 

Sägenbremser

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Würde mich schon sehr wundern wenn das
mit den beiden Arbeitsplattenresten hinhaut.

Du bekommst ja so das Wasser nicht aus der
Furnierschicht. In einer Plastikflasche wird der
Weissleim hoffentlich ja auch nicht aushärten.

Also bleibt der Harnstoffleim mit Pressbeilagen
aus Packpapier und gut 80-90 Grad Hitze um
eine schnelle Anhärtung der Feststoffe sicher
stellen zu können, das Wasser geht so danach
auch ohne Leimdurchschlag seinen Weg. Geht
aber nur beim Tischler mit Furnierpresse und
da mußt du halt abwarten bis er selber etwas
zu furnieren hat und zeitgleich zur Stelle sein.

Zuhause bist du mit dem etwas kostspieligerem
Epoxykleber aber besser aufgestellt. Den kannst
du auch zwischen Plattenresten anwenden und
etwas entspannter ist die Arbeit damit auch. In
Hamburg dürfte es auch keine Probleme mit der
Beschaffung und Beratung geben.

Viel Erfolg und zeig uns mal was du da mit dem
Bucheinband später erstellt hast, Harald
 

WinfriedM

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sebastian69

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da kaufe ich öfter, gute Beratung inkl.
 

paddich

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Hallo zusammen,

Danke schonmal für die ganzen Tips. Kurzer Zwischenstand:

* Der Weißleimversuch war jetzt 4 Tage zwischen den Küchenplatten, gerade ausgespannt... und das Ding ist immer noch ziemlich naß, jetzt liegt es zwischen zwei rohen spanplatten zum weiteren trocknen

* Epoxy & Microballons bestellt & gestern abend einen Versuch verleimt... dafür, dass es mein erster Versuch mit Epoxy ist, hat es ganz gut geklappt.
Auch das habe ich gerade ausgespannt... ich habe wohl ein Küchenplatten-Zwischenpapier-Walnuss-Laminat erstellt :cool:

Leider hat das Epoxy sich genau so verhalten wie es hier vorher geschrieben wurde... Bilder anbei

Schleifen geht, ist aber für 20m² keine Option


* Tischlerei wegen Presse angefragt.


Heute Abend gehts mit den beiden Versuchsplatten zum Laser.
Schönes Wochenede
paddich
 

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sebastian69

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Wie hast du denn aufgetragen, pinsel, Zahn-Spachtel?
Ich würde mit einem feinen Plastik Zahnspachel das angedickte Epoxy auftragen.
Bitte Handschuhe nutzen.
 

paddich

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Hallo zusammen,

aufgetragen habe ich es mit einem flachen Spachtel... wahrscheinlich nicht die beste Idee.

Trotzdem habe ich Ringbuchdeckel vor mir liegen, Bilder anbei. Oben habe ich nach dem Lasern schon mal geschliffen, wahrscheinlich reicht auch weniger Leistung um weniger Brandspuren zu produzieren.

Als nächstes versuche ich mal zweistufig zu verleimen, also die 3 mittleren lagen zuerst, dann die beiden Deckblätter und nehme dafür einen Zahnspachtel. Handschuhe sind sowieso klar.

Danke bis hierhin. Wenn Ihr mehr sehen wollt, müsst Ihr das sagen... ich will hier keinen mit meinem Brennholz zu spammen.

vg
paddich
 

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tirogast_2018

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Hallo,
Mit einer Zahnspachtel würdest du aber noch mehr
Kleber auf die Fläche bringen.
Ich persönlich würde, wenn schon Epoxi, dann den Auftrag
mit einer ganz billigen Schaumstoffrolle machen.
So kann man eine geringe Auftragsmenge sehr gleichmäßig
verteilen. Das Harz würde ich in dem Fall ungefüllt verarbeiten.
Viel Erfolg!
 

WinfriedM

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@Hannes: Das kommt sehr auf die Form/Größe des Zahnspachtels an. Mit diesem kann man genau definierte Mengen Klebstoff aufbringen, was dir mit Pinsel nicht gelingt. Gerade wenn Epoxy angedickt ist und du den kaum noch dünn verstrichen bekommst.

@Paddich: Ich würde die Muster mal endbehandeln (ölen/lackieren), um herauszufinden, ob Leimdurchschläge vielleicht zu Flecken führen.
 

Sägenbremser

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Hallo Paddich

trotz der Ausgangslage schaut das
aber schon vielversprechend aus.

Mit einem feinen Zahnspachtel, wie er auch
für Pattex verwendet wird, geht das schon.

Für die Decklagen solltest du nach dem Aufziehen
des Epoxyklebers einen Bogen Backpapier auf das
Kleberbett legen und mit einer Gummirolle, wie sie
zum Tapetenandrücken verwendet wird, das ganze
noch etwas feiner verteilen und auch abnehmen.

Bevor du mit dem Lasern beginnst, könntest du die
Buchdeckel bei 50-60 Grad in einem alten Backofen
tempern. Die Brandspuren können auch von der
Restfeuchte im Holz verursacht worden sein und
für den Härtevorgang ist Wärme immer günstiger.

Gruss Harald
 

tirogast_2018

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@Hannes: Das kommt sehr auf die Form/Größe des Zahnspachtels an. Mit diesem kann man genau definierte Mengen Klebstoff aufbringen, was dir mit Pinsel nicht gelingt. Gerade wenn Epoxy angedickt ist und du den kaum noch dünn verstrichen bekommst.
Hallo Winfried,
Genau darum würde ich eben NICHT andicken, und genau darum hatte ich auch von einer kleinen SchaumstoffROLLE und nicht von einem Pinsel gesprochen.
Wobei ich sehr stark anzweifle dass das andicken des Harzes etwas am
Kleberdurchschlag verbessern wird. Da müsste das Harz das du verwendest
ziemlich andere Eigenschaften haben als meines, womöglich.
 
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