Schellack Grundierung (sanding sealer) vor dem Ölen ?

SchelianHP

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Hallo,
mir hat jemand erzählt dass er vor dem Ölen eine Schellack Grundierung (Sanding Sealer) als Grundierung auf das Holz aufträgt.

Wenn ich den Sinn von der Schellack Grundierung richtig verstehe, soll diese doch die Poren des Holzes schließen.

Widerspricht das nicht der Voraussetzung zum Ölen ?

Bisher habe ich wenn ich Oberflächen geölt habe keine Grundierung aufgetragen, war das falsch ?

Für jeden Hinweis dankbar

Hans-Peter
 

edelres

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Hi Hans-Peter,


Du bist genau richtig, auf keinen Fall vor dem Oelen ein anderes Produkt auftragen.

Es gibt immer verschiedene Meinungen. in meiner langjaehrigen Praxis hat sich das Oelen auf unbehandeltes Holz bestens bewaehrt. Nach dem Trocknen des zweiten Oelauftrags schleife ich den nassen dritten Oelauftrag mit 280 Schleifpapier. Mit dem erzielten Abrieb fuellen sich die Poren schneller und farbgleich. Oelauftrag immer trocknen lassen. Geduld - Gedult auch wenn ich in Eile bin trocknet das Oel nicht schneller.

Viel Erfolg

Ottmar
 

Frank n

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Ich gehe mal davon aus ,das du eine Fläche mit Schellack behandeln möchtest.

Bei manchen Hölzern kann ein Vorheriges Ölen sinnvoll sein.Betonung auf vorher!!
zb. Kirschbaum wird dadurch sehr schön angefeuert und in verbindung mit Schellack Blond gibt das eine Sehr schöne Farbe.

Also wie gesagt,erst Ölen dann die Schellack Oberfläche aufbauen.
Sanding Sealer? du hast das zeug nicht zufällig von Hummel?

Die Grundierung am besten 2-3mal aufbringen,dann die Politur.
Hoffe ich konnte helfen.
MFG
Frank
 

SchelianHP

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Hallo Frank,
nein ich möchte die Oberfläche Ölen !
Jetzt hat mir aber jemand gesagt, dass er vor dem Ölen den Sanding Sealer (Schellack Grundierung) aufträgt.
Und das hat mich so gewundert, da ja durch die Grundierung die Poren eher geschlossen werden.
Ich habe aber mittlerweile auch schon ein Stück von dem guten Mann gesehen, dass er erst mit der Schellack Grundierung gestrichen und dann geölt hat.
Aussehen tut es auf jeden Fall gut, das Holz wurde scheinbar durch die Grundierung extrem angefeuert.

Allerdings weiß ich nicht, in wie weit dann noch das Öl in das Holz eingezogen ist, oder es fast nur noch an der Oberfläche des Holzes eingedrungen ist.

Beste Grüße

Hans-Peter
 

Frank n

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So,das hat mir jetzt keine Ruhe gelassen.
Ich hab es mal probiert.
2 Reststücke mit anigree Furniert uns 2 Stücke Eiche massiv(hatte nichts mehr anderes)

Jedes Stück (1x Furnier 1x Massiv) mit Sanding sealer und dann mit Clou Holz öl.
Mir hat es nicht gefallen,weil der sealer Füllstoffe enthält und die Oberfäche durch den Sealer geschlossen war,konnte das Öl nicht wie gewöhnlich einziehen.Das war nicht so schlimm,ich verbrauche einfach weniger Öl.Das hat ja auch was für sich.Doch mein Sanding sealer feuert kaum an ,und das war nichts.

Aber:emoji_grin:ie Reststücke hab ich mit einer nochmals verdünnten Politur,welche ich sonst zum Einlassen verwende,behandelt und geölt.
Die Politur enthält kein Bimsmehl oder andere Füllstoffe und war mit der Farbe Blond.
Das Ergebnis:Bei den Furnierten sah es in etwa so aus wie mein Musterstück vom Oberflächenlehrgang,vielleicht ein wenig milder im Anfeuern.Beim Massivstück sah die Oberfläche genauso aus,und das Ist gut,weil das Holz bekanntlich unterschiedlich saugt sah es vorher nicht so dolle aus.Die Schellackpolitur scheint das ein wenig zu regulieren.Das Öl zog gleichmässiger ein.Natürlich brauchte ich wieder weniger Öl.
Eiche ist in so Fällen natürlich ,als Muster ,nicht so geeignet,ich muß das mal mit Kirsch versuchen,wenn ich mal wieder was aus KI baue.


Man muß noch anmerker,daß man den Sealer auch verdünnen kann.Bei mir ist er zähflüssig.Er kommt nach dem Einlassen um die Poren zu schließen.Das anfeurn erledigt ja das Einlassen selbst.Danach die Politur.
 

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habe gerade einen wunderschönen Eintürer von 1860 erstanden... er wurde zuerst mit sanding sealer und anschliessend mit Antikwachs behandelt... sieht klasse aus und fühlt sich gut an :emoji_slight_smile:
 

derdad

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Hi zusammen!
Einige grosse massivholzmöbelhersteller arbeiten ähnlich.
Zuerst wird 2k lack zum versiegeln aufgespritzt, und anschliessend mit öl/wachs gemisch behandelt. Der lack verhindert das verschmutzen des holzes an den abgegriffenen stellen, und das öl gibt den bio touch. Diese firmen liefern dann noch ein auffrischungs set mit stahlwolle und und dem öl/wachs zum selbstständigen auffrischen.
In afrika arbeiteten wir ähnlich, aber aus einem anderen grund. Durch die dortigen verhältnisse (fehlende maschinen, schlechter lack, lackieren im freien, usw) war es uns unmöglich eine akzeptable oberfläche hinzubekommen. Die einheimischen kannten nichts anderes, aber wir waren ja dort um die qualität zu verbessern. So hatte mein kollege folgende idee. Die stücke wurden lackiert wie es unsere leute gewohnt waren, und am schluss haben wir 400er schleifpapier leicht in "boiled linseed oil" (leinölfirnis) getaucht und nochmal nachgeschliffen. Das ergebnis war eine wirklich akzeptable, gleichmässige, seidenglänzende oberfläche (wie im anhang). So akzeptabel, dass diese technik später sogar bei einem teil der einrichtung fürs "sheraton" in kampala angewendet wurde.
Zurück in breiten, in denen erstklassiges material erhältlich ist, verwende ich aber entweder lack oder öl. Keine kombination der beiden- ausser beim politieren zum anfeuern.
gerhard
 

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raftinthomas

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ein freund von mir, grundiert immer vorher mit nc-lack, wenn das ölen schnell gehen soll und die qualität nicht soo doll sein muss.
 

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Schellack Grundierung

Hallo,
die beste Oberfäche erhält man wie folgt:
1. Grundieröl auftragen (z.B. Akhanthus) - feuert die Oberfläche an
2. Schellack Grundierung (sanding sealer) auftragen und nach dem Trocknen mit 240er schleifen
3. NL Hartölwachs z.B. von der Fa. ASUSO auftragen, 400er schleifen und einen 2. Auftrag aufbringen
Ich habe diese Art der Oberflächenbearbeitung viele Jahre bei Tischplatten
aus Teak, Mahagoni und Ulme angewandt und war damit (meine Kunden auch)
sehr zufrieden.
Viele Grüße
W.Brüser
 
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