Scheibennutfräser für Lamellos

[Lebowski123]

Hallo,

ich habe seit Kurzem eine Oberfräse (Würth OF 1100, ist baugleich ELU OF 97) und habe sie dieses Wochenende das erste Mal richtig im Einsatz gehabt (Holzdübellehre gebaut und dann ein kleines Regal für den Keller).

Die Oberfräse habe ich gebraucht gekauft, dabei waren auch einige Fräser (Nutfräser, Bündigfräser und auch ein Scheibennutfräser mit ein paar Scheiben). Dabei ist auch eine 4mm Scheibe, so dass ich auf die Idee kam, damit Lamellos su setzen. Ich brauche die nicht wirklich oft, deswegen werde ich mit keine Flachdübelfräse kaufen.

Nun meine Frage: Kann ich mit den Scheibennutfräser Lamellos setzen, ich weiß nämlich nicht genau wie. Klar ist mir, dass ich Nut z. B. über die volle Länge eines Brettes fräsen kann. Aber Wie kann ich in der Mitte des Brettes "eintauchen"?

Besten Dank

 

[marcushobelt]

Hallo,

mit dem Scheibennuter kannst du die Lamellonut nur an der Kante machen und am Rand auf der Fläche. In der Mitte des Brettes (auf der Fläche) geht das nicht. Da könntest du evtl. eine Handkreissäge nehmen. Hab ich aber noch nicht ausprobiert, ist mir spontan eingefallen.

Gruß

 

[michaelhild]

In der Fläche nutzt man dazu eigentlich einen passenden Nutfräser.

Einsatzfräsen ist weiter kein Problem mit einem Scheibennuter.
Anfang und Ende der Fräsung entsprechend markieren oder irgendwelche Stopper anbringen und dann wie gewohnt von links nach rechts diesen Bereich ausfräsen.
Dabei den Fräser nicht zu schnell ins Material drücken, bis das Anlauflager anliegt und dann nach vorne schieben und den Schlitz fräsen.

 

[Lebowski123]

Ja, das meine ich, wie kann ich an einer Kante oder am Rand der Fläche eintauchen. Ich kann ja den Scheibennutfräser nicht bis an das Kugellager an das Holz schieben und dann einschalten. Ich kann ja auch nicht durch runterdrücken der OF eintauchen.

Setzt man ihn erst soweit von der Stelle weg, an der man fräsen möchte, das sich die Scheibe frei drehen kann, schaltet die OF dann an, und wenn sich der Fräser dreht, schiebt man ihn an das Brett ran?

 

[michaelhild]

Setzt man ihn erst soweit von der Stelle weg, an der man fräsen möchte, das sich die Scheibe frei drehen kann, schaltet die OF dann an, und wenn sich der Fräser dreht, schiebt man ihn an das Brett ran?

Genau.
Wie denn auch sonst? Geht doch gar nicht anders.

 

[Neige]

Also bevor du dir weh tust und nur ab und an mit Lamellos arbeitest, hol dir im Baumarkt ne preiswerte Maschine, kosten um die 60 Euro. Für wenig Lamellos völlig ausreichend.

 

[michaelhild]

Vorsicht mit solch "preiswerten" Maschinen. Die können preiswert sein und anständig funktionieren, das Risiko besteht aber auch, dass die kein genaues Ergebnis liefern, da irgendwas schief ist oder Spiel hat oder sonst was. Da wird der Frust schnell groß, wenn die Verbindung dann trotz Spezialwerkzeug doch nicht passt und da ist es egal ob nur ab und an oder häufiger. Auch die ab und an hergestellte Verbindung sollte passen.

 

[Neige]

Auch wieder wahr.

 

[Sägenbremser]

Um nur einen Blick in die Vergangenheit zu
werfen, in der Zeit in der das Patent noch griff,
haben es einige Oberfräsenhersteller so versucht.

Bei Scheer gab es das mal auf einer Messe zu sehen,
aber ich denke die Vorrichtungen wurden nie geliefert.

Nur Elu hat es mit der DS140 geschafft eine präzise
Maschine neben Lamello am Markt zu positionieren.
Nur die hatte eher eine Technik von der Fugensäge.

Wenn du das wirklich so durchziehen möchtest, ist ein
etwas grosszügiger, stabiler Winkelanschlag gefordert.
Nur so kannst du gefahrlos eintauchen und ein Fehler
im Umschlagwinkel wird eliminiert. Das du mit der gleichen
Ausrüstung nicht in der Fläche arbeiten kannst, ist schon
fast ein Ausschlusskriterium.

Man kann mit einer Oberfräse und einem selber gebauten
Fixieranschlag recht brauchbar dübeln, Mafell hat das mit
dem Duodübler ja durchexerziert, bei uns liegt das Ding
aber meistens im Schrank. Wenn du dir schon einen guten
Anschlag bauen möchtest, würde ich gleich auf das Domino-
system setzen, selber gebaut eine Alternative für Zuhause.

Gruss Harald

 

[raziausdud]

Hallo,

das ist immer recht wacklig, auf der Fläche fahren, geht ja noch, aber auf der Kante ...

Helfen können ein/zwei Hilfsmittel.

a) für die Fräsungen in die Stirnseite:
das ist am Rand der Platte immer ein wenig wacklig. Dem kannst Du begegnen, indem Du an der freien Seite der Bodenplatte der OF ein Stück in gleicher Stärke unterlegst, eventuell mit Doppelklebeband an der Bodenplatte anklebst. Und/oder aus einem Stück Sperrholz, ideal wäre ein Stück Plexiglas eine deutlich vergrößerte Bodenplatte unter die OF schraubst.

b) für die Fräsungen in die Fläche: da könntest Du zuvor einen L-förmiges Stück Holz genau (!) bündig mit der Kante festzwingen, so dass die Auflagefläche vergrößert wird. Zusätzlich wie unter a.

Ansonsten: Frästiefe an der OF einstellen, fixieren und nicht mehr ändern, Aaschalten, einschieben. Bei den Fräsungen in die Stirnfläche darauf achten, dass Du "von der gleichen Seite kommst", wie bei den Fräsungen in die Fläche. Was sonst passiert, ist wohl das was Harald als Umschlagfehler bezeichnet: wenn Du nicht 1000prozentig die Mitte der Plattenstärke eingestellt hast, ist ja die Stirn-Fräsung etwas näher zur einen Seite.

Herzliche Grüße
Rainer

 

[dascello]

Ich benutze den 4 mm Scheibennutfräser seit Jahren für Lamellos, ohne Probleme.
Die OF ist dafür aber in einen improvisierten Frästisch eingebaut.

Weil das so gut geht, habe ich bisher das Geld für eine Lamellofräse für Anderes verwendet.

Gruß

Michael