Scheer HM6 – HKS oder OF – was hab’ ich mir da gekauft?

yoghurt

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Hallo,
in durchaus guter und launiger Stimmung schreibe ich Euch einen Tresen-Beitrag und bitte um Entschuldigung, es wird etwas länger!

Heute kam meine neueste Errungenschaft per Paket: Eine Scheer HM6 Oberfräse. Fotos mache ich auch noch, heute ist es mir dazu zu spät! Die Oberfräse ist in eher mittelprächtigem Zustand und gekauft habe ich sie, weil sich in der Weite der Bucht niemand fand, der mehr als den Startpreis auf den Tisch legen wollte. Mehr hätte ich auch nicht geboten, aber unverhofft kommt oft und so habe ich das Ding vor mir liegen.

Was mich zunächst verblüffte war, dass man so eine Art doppelte Schale vom Motorgehäuse abnehmen kann und wohl tatsächlich ein Kreissägeblatt aufspannen kann um mit der Oberfräse zu sägen. Die „doppelte Schale“ dient dann als Sägeblattabdeckung. Es gibt auch einen Flansch, im Moment habe ich aber den Eindruck, dass der nicht richtig sitzt und mir der Gegenflansch fehlt. Vielleicht kann mir da jemand was zu sagen? (Ja ja, Fotos – ich weiß!)

Dann hat die OF ein 6mm Spanfutter und einen mitgelieferten HSS-Bündigfräser. Das Kugellager ist komplett tot, sieht aber aus wie ein sorgenfreies Normteil. Ansonsten ist dieser Bündigfräser ein Wunder der Ingenieurskunst! Das eigentliche Messer ist ein Zylinder mit zwei Schneiden, der auf eine exzentrische Welle gespannt wird, dadurch schneidet immer nur ein Messer tatsächlich in der Ebene des Kugellagers, da sich aber der Zylinder auf der exzentrischen Welle verdrehen lässt, kann man den Fräser so einstellen, dass auch nach dem x-ten nachschärfen der Messerflugkreis auf der Ebene des Kugellagers liegt.

Der Fräskorb ist an einer Seite offen (und leider auch ein wenig verzogen!). Mein Gedanke war, dass ich einen grundschneidenden HM-Nuter in die Fräse baue und damit eine Fräse hätte, die ich als Spezialistin für das Bündigfräsen von Anleimern verwenden könnte – sozusagen der Adler-Bündighobel für Arme. Mal sehen, ob sich die Fräse soweit in Schuss bringen lässt, dass ich sie so verwenden kann.

Soweit die ersten Eindrücke, ich müsste hier und da noch putzen, schmieren etc.pp. bin aber zuhause und habe hier nur Notfall-Werkzeug und Haushaltsmittel zur Verfügung....

Ich wünsche Euch frohe Ostern (ja, morgen ist erst Karfreitag...)
 

PeterSt

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Ich habe mir vor ein paar Wochen auch eine Scheer HM 6 über eBay Kleinanzeigen gekauft, in ganz anständigem Zustand. Eine freundliche Dame von der Fa ScheerKoch hat mir dann nach einem kurzen Telefonat Prospektmaterial und eine Anleitung als PDF gemailt. Die ET - Liste mit Zeichnung kann man sich auch bei Hans Koch GmbH - Scheer Koch - Bad Laer - Über uns online ansehen, leider gibt es wohl so gut wie keine Ersatzteile mehr.
 

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yoghurt

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Hallo Peter,
bei Koch habe ich schon geguckt und mich offensichtlich zu blöd angestellt. Wärest Du so freundlich mir die PDFs weiterzuleiten?

Was hast Du denn mit der HM6 vor? Das ist ja eher keine universell einsetzbare Oberfräse...
 

PeterSt

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Was mich noch interessieren würde, ist wie man das KS-Blatt aufspannen kann. Ich konnte die beiden Scheiben noch nicht voneinander trennen. Die KS-Blätter kann man noch kaufen, es ist ein Normmaß.

Nachtrag: vor habe ich damit nichts konkretes, ich fand den Preis ok und es war bei mir in der Nähe (VK wollte nur Abholung). Ich habe als Beifang noch eine funktionierende Aurowa- Bohrmaschine für ganz Schmales erstanden.
 

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PeterSt

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Wenn man dem Link in meinem Beitrag oben folgt, ist links auf der Startseite die Zeile "Ersatzteillisten" zu finden. Nach einem Klick kommen dann die Links zu den Listen der einzelnen Maschinen.
 

yoghurt

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Hallo Peter,
aha! Du hast zwei Scheiben! Ich habe bisher nur eine (mit zwei axialen Bohrungen).

Von Aurowa habe ich noch nicht gehört. Trotzdem ein schöner Beifang, wenn man Spaß an altem Werkzeug hat!
 

PeterSt

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Ich mache morgen mal ein Foto. Gem. ET- Bild sollten das Flansch und Spannflansch sein. Zwei Bohrungen hat der eine Flansch auch, in einer ist eine Madenschraube. Mail angekommen? Darf man fragen, was Du bezahlt hast (gerne auch per PN)?

Aurowa wurde in Remscheid hergestellt und verschwand in den 1960gern vom Markt.......laut fachkundiger Aussage im Werkzeug-News Forum.
 

yoghurt

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Hallo Peter,
Vielen Dank! Die Mail habe ich bekommen - und lösche oben meine Adresse!

Nach einer Madenschraube werde ich morgen mal fahnden! Ja, der Flansch Ersatzteilliste Nr. 44 fehlt mir. Das ist aber weiter nicht schlimm, ich finde die Kreissägenfunktion eher interessant als relevant.
 

yoghurt

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Hallo Peter,
vielen Dank noch mal für diese schönen PDFs! Das ist natürlich technisch nicht mehr Stand der modernen Tischlerei, aber ich finde schon sehr beachtlich, was man sich bei Scheer damals hat einfallen lassen! Die gesamte spanende Bearbeitung von Schichtstoffen (HPL bzw. Resopal) lässt sich mit der HM6 bewerkstelligen und das Sägeblatt kann sogar beim Fräsen in der Fräse verbeliben. Schade, dass man diese ganzen Zubehörteile nicht mehr kaufen kann bzw. sich wie ein Spürhund erjagen müsste! Auch sehr schade, dass es die Firma Scheer in ursprünglicher Form nicht mehr gibt!
 

yoghurt

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Nachtrag noch:
Wir haben einen wahren Scheer-Enthusiasten hier im Forum. Er wird sich spätestens morgen zu unseren HM6 äußern!
 

Sägenbremser

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Hallo ihr beiden neuen HM6 Besitzer

Die kleine Fräse war schon ein spezielles Teil.
Was sie am besten konnte war Dichtungen in
die zu der Zeit zumeist noch Holz auf Holz ihre
Funktion erfüllenden Wohnungstüren zu fräsen.
Dazu gab es einen Fräser der Nut/Dichtungstiefe
und Anschlag in einem Arbeitsgang angefräst hat.
Durch die offenen "Hörnchen" war es möglich die
Fräse bis in die Falzkante zu führen.

Das "Kreissägeblatt" war für die Nuten der zu der
Zeit noch üblichen Stegkanten gedacht. Es ist ein
Wanknutsägeblatt. Diese Stegkanten aus PVC, Alu
wurden mit Untermaß verschweisst, in sehr warmes
Wasser gelegt und mit Leimangabe in die Plattennute
eingeschlagen. Ein recht strapazierbarer Kantenschutz.

Die aufwendigen Kantenfräser mit dem Schleifausgleich
waren schon früher sehr kostspielig. Geliefert wurden sie
in einer schönen Kunstoffbox mit einem Einspannloch in
dem die Nachsetzarbeit auch ausgeführt werden konnte.

Wenn ich in der Bucht ein solches Teil im Neuzustand
finde, kaufe ich das immer sofort. Werden heute so um
die 20 Euro verhökert, habe die in 2-15-45 Grad und
auch ein paar in gerader Ausführung. Eine HM 6 habe
ich nicht, das erledigen bei mir drei grössere HM7, bin
etwas bequem und brauche so nur unter die Bank zu
greifen um Bündig/Fase/Rundung anzuarbeiten. Das
ist der Vorzug der frühen Geburt, die Dinger durfte ich
auch schon mal umsonst mitnehmen.

Yoghurt - du hast ja eine Hm16. Mach da einen schweren
Umleimeruntersatz drunter, spann einen Umleimerfräser
von Scheer ein und du hast die Umleimerfräse für Könner.
Das geht wirklich leichter und vor allem viel sicherer im Er-
gebnis als mit dem Adlerhobel. Die ideale Fräse dafür ist
zwar die HM 14, die hat schon die passende Bauform, aber
das funktioniert bei mir auch mit der 16er mangels HM14.

Gruss Harald

Lieber yoghurt, habe es auch noch im Zeitlimit geschafft:emoji_grin:
Dein getauschter Parallelanschlag leistet mir heute sehr gute
Dienste als Führung auf der Schiene beim stirnseitigem Ein-
fräsen von Schallex&Co., danke noch einmal.
 

uli2003

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Macht doch mal so eine kleine Nostalgieecke auf hier. Ich würde auch noch ein paar kiloschwere Knochenbrecher beisteuern, das meiste ist allerdings schon im Schrott gelandet.
Aber da findet sich noch etwas :emoji_slight_smile:
 

PeterSt

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Hier noch ein Foto. In der Bohrung des Flansches ist unten eine Madenschraube, die man auch rausdrehen kann. Auf der gegenüberliegenden Seite ist auch eine Bohrung, aber da ist keine Madenschraube zu sehen. Bislang konnte ich den Flansch mit dem Sechskant noch nicht lösen.
 

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yoghurt

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Hallo,
ich komme gerade nicht zu weiteren Forschungen. Gestern habe ich einfach einen 4er-Inbus in die Bohrung gesteckt, damit ließ sich der Flansch problemlos lösen. Ich war überrascht, beim Zustand meiner HM6 hatte ich mit dem Gegenteil gerechnet.

@Sägenbremser:
Das hast Du aber gerade so noch geschafft! Ich hatte gerade begonnen mir Sorgen um Dich zu machen, eine Scheer-Thema ohne Deine Beteiligung...

@Uli:
Willkommen in unserer freundlichen Nostalgie-Ecke! Die Grenzen zwischen Beruf, Hobby und Wahnsinn sind ja oftmals fließend. Was mich betrifft, fasziniert mich einfach die Tradition unseres Handwerks und die besteht eben nicht nur in Handhobeln und Zinken, sondern auch in älteren elektrischen Maschinen. Wobei ich wirklich kein Sammler bin, dazu fehlen mir Fachkenntnis, Platz und finanzielle Mittel. Aber alle Jubeljahre mal eine Maschine zu kaufen und zu sehen, für was sie jetzt zu gebrauchen sein könnte, das macht einfach Spaß!
Welche Trümmer hast Du denn noch auf Halde?
 

yoghurt

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Nachtrag:
Zur Beruhigung der Zweifler: als Pragmatiker benutze ich zumeist die Festool OF1010 und neuerdings die Weeke BHX055. Ich verzettel mich beim Arbeiten nur ungern....:cool:
 

khkb

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Moin Yoghurt,


ächz, ich habe mir mal den Werbespot von Weeke auf Youtube angetan. Da stecken sicher ein paar Teuronen drin. Ist natürlich fein, wenn man (wahrscheinlich) eben nur die Maße, Anzahl, Position, Abmessungen und Art der Löcher/Falze/Nute eingeben muss und dann die Bretter füttern. Und selbst das geht wahrscheinlich auch automatisiert.

Allerdings: ich kann mir vorstellen, dass, wenn da jemand die falschen Daten :eek: eingibt, man ratz-fatz einen Riesenhaufen teuren Abfalls rumliegen hat...
 

Hamburger Jung

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Die Scheer hatten wir auch mal. Damit haben wir immer Kanten abgerundet R3 sonst wurde damit nicht weiter gemacht. Ansich eine schöne Fräse aber sie wurde dann ersetzt durch eine Kantenfräse als diese von Festo auf den Markt kam. Der Grund war der infernalische Krach den die Scheer verursacht hat. Das klang als wenn eine ganze Armada von Düsenjets abhob. Dann lag sie noch jahrelang unbenutzt im Schrank und wurde schließlich an einen Lieferanten verschenkt.

P.S. Habe heute noch mal nach der Bedienungsanleitung geschaut, die scheint aber schon dem Altpapier zugeführt.
 

yoghurt

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Hallo,
@Klaus: Wer bei der Bedienung einer Maschine schläft hat in einer Tischlerei nichts zu suchen - unabhängig davon, ob BHX oder Formatkreissäge.

Aber natürlich: Insbesondere die Anfänge sind schwer und wer behauptete, er hätte kein Material zerschossen ist entweder ein perfektionistisches pedantisches Genie oder ein Lügner. Aber man kann ja bei Unsicherheiten Probestücke aus Restmaterial durchlaufen lassen. Problematischer ist es schon wenn man es schafft Werkzeuge zu zerschroten. Aber auch da werfe ich nicht den ersten Stein....
 

Hamburger Jung

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Wenn Du die Plausibilitätskontrolle angeschaltet hast bist Du ja schon mal auf der einigermaßen sicheren Seite um keine Werkzeuge zu Schrotten.
Ist leider eine eigene Erfahrung :mad::rolleyes:
 

yoghurt

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So wie ich es verstanden habe, prüft die Plausibilitätskontrolle aber nur die Werkstücklänge. Das bewahrt natürlich die Bohrer der X-Achse vor einem dummen Crash.... Aber sonst?
 

Hamburger Jung

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Wenn Ihr die Plausibilitätskontrolle habt wird auch die Breite geprüft.
Wir haben nur das Längenmessystem und da wird wie von Dir beschrieben nur die X Achse geprüft ( und das auch nur wenn Du eine Messfahrt programiert hast).
Bei uns war es so, wie alle Kollegen mit CNC es schon berichtet hatten, ehr so das am Anfang nichts geschrottet wurde.
Der Ausschuss kam erst als sich so ein bisschen die Routine einschlich.
Ich habe zum Beispiel ein paar Seiten gebohrt und bin bei der Bearbeitung Weg gegangen. Danach die Böden eingelegt Bodenprogramm aufgerufen Platte rein, Startkopf gedrückt und wider zur Kreissäge gegangen und komische Geräusche gehört. Dann festgestellt das ich vergessen habe auf Übernehmen zu klicken und der Bohrer für die Kopflöcher war im A...
Seit dem habe ich die Horizontalbohrung so programmiert das diese nur noch Maßabhängig funktionieren. Wenn ich vergesse eine Messfahrt zu programmieren bekomme ich schon eine Fehlermeldung bei der Generierung der Datei.
 

ELUMOF

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Flansch lösen

hallo,

wie hast du den inneren Flansch (der mit den 2 Bohrungen und der Madenschraube) gelöst bekommen ? Hat der ein Innengewinde oder ist der innen glatt und nur aufgesteckt / aufgepresst ?

Danke für einen Tipp
 

kberg10

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Hallo, vielleicht kann mir jemand Auskunft zum originalen Schaftdurchmesser geben. Habe immer wieder Angebote in EK gesehen. Aber wenns dann um den Schaftdurchmesser geht ziehen die meisten den Schwanz ein.
 

PrimaNoctis

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Hallo, vielleicht kann mir jemand Auskunft zum originalen Schaftdurchmesser geben. Habe immer wieder Angebote in EK gesehen. Aber wenns dann um den Schaftdurchmesser geht ziehen die meisten den Schwanz ein.
Meinst du den der Schaftfräser bzw der Spannzange? Bei meiner sind das 6mm und anders gab es die glaube ich auch nicht.
 
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