Schattenfugen bei Holzdecke?

checkalot

ww-robinie
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Hallo woodworker,

hatte jüngst eine Holzdecke (MDF-Paneele Nut und Feder) montiert und bin dabei an der Schattenfuge verzweifelt - hatte auf einer Seite mit einem Abstandsbrett montiert und wollte dann auf der anderen Seite eine Schattenfuge sägen.

Mangels spezialisiertem Werkzeug bin ich mit der Tauchsäge ran, bin mit dem Ergebnis aber nicht zufrieden - das Ding (Makita SP6000) war auf Dauer einfach sauschwer, das Kabel der Absaugung war im Weg und zu kurz so dass ich am Ende ohne Absaugung sägte, alles einstaubte und das Schlimmste: vermutlich durch Verkanten der schweren Säge habe ich teilweise ein ziemlich unschönes Ergebnis produziert. Da wäre Ablängen vor dem Montieren fast genauso ansehlich geworden, hatte das aber verworfen, weil ich mir von der Schattenfugensägerei höhere Präzision, bessere Toleranzen beim nicht ganz perfekten Verlauf der Mauer und Zeitersparnis erhoffte...

Mal eine Frage an die Praktiker: wie macht ihr das? Gibt es einen Trick, Schattenfugen auch ohne spezielle Schattenfugensäge zu sägen? Oder gibt es hierzu geeignetes Werkzeug, das etwas günstiger ist als 500 EUR Schattenfugensägen? Oder eine ganz andere Methode wählen?

Viele Grüße
Georg
 

markusonlein

ww-buche
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Hallo Georg,
die einzige mir bekannte Alternative zur Schattenfugensäge ist die Schattenfugensäge - oder eben die Eckleiste.
Der einfachste "Trick" wäre somit mal nachzuhören, ob du die Schattenfugensäge irgendwo gegen ein wohldosiertes Trinkgeld leihen kannst; beim Handwerker oder im Werkzeugladen "nebenan".
Ich bin kein Profi! Und wenn ein Profi hier einen anderen Vorschlag hat, lasse auch ich mich gerne eines Besseren belehren :emoji_slight_smile:

PS: Beim Schreiben fällt mir grade die "Mini-Handkreissäge - bekannt aus dem TV-Laden und mittlerweile auch im Baumarkt gesichtet" ein. Mit einem solchen Spielzeug habe ich mich allerdings noch nie befaßt. Nur so als Idee zum Diskutieren, Weiterdenken, oder gar Ausprobieren :emoji_wink:
 

elgarlopin

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Falls du eine Flachdübelfräse (Lamellosäge) besitzt oder ausleihen kannst: Die läßt sich zum Schattenfugensägen prima zweckentfremden.
:emoji_slight_smile: Franz
 

checkalot

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Hallo Franz,
ja ich habe eine Flachdübelfräse, aber (leider?) die Dewalt DW682 und da ist mir offen gestanden nicht ganz klar, wie man damit Schattenfugen fräsen kann... :confused:
Viele Grüße
Georg
 

St3ff3N

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Na einfach an der Wand "entlangfahren" Vorher noch die Maschine schräg stellen damit man besser druck ausüben kann und schon ist der Fräser dein neues Sägeblatt...
 

checkalot

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Hmm - irgendwie stehe ich auf dem Schlauch...
2 Probleme kommen mir da in den Sinn:
1) ist es bei Schattenfugen nicht sehr wichtig, dass man die Tiefe genau justiert, damit möglichst eben nur die Paneele und nicht das Schattenfugenbrett abgeschnitten werden?
2) die Flachdübelfräse muss man ja immer viel Druck gegen die Feder reindrücken

:confused:
 

elgarlopin

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Na, wie schon st3ff3n beschieben hat.
Die Tiefe kannst du doch bei der Lamello genau einstellen. Was nennst du "Schattenfugenbrett"? Schrägstellen erleichtert das Drücken gegen die Feder; und dann: immer an der Wand lang!
:emoji_slight_smile: Franz
 

checkalot

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Hallo Franz,
ich glaube ich habe echt einen Knoten im Hirn...
ich meinte so was mit "Schattenfugenbrett": Schattenfuge, d.h. das gehobelte Brett der Unterkonstruktion. Wenn ich die Paneele mit der Lamello absäge, dann habe ich Angst, dass ich ganz tief in das Brett reinschneide und dass man die "Rille" nachher sieht? Und mit meiner Fräse kann ich die Tiefe nur in vier Schritten (0, 10, 20, M) einstellen.
 

alROD

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Ich vermesse den Raum vorher genau und säge entweder die Schalung gleichlang und habe so eine gerade und präzise Decke oder ich streiche den Abschnitt vorher an und säge die Schattenfuge Brett für Brett vorher.
Das zweite ist natürlich mehr Arbeit, allerdings verbaue ich nicht so viele Decken und spare mir so die Säge.
 

civil engineer

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Hallo,

ich arbeite auch wie es alROD beschrieben hat. An Deiner Stelle würde ich lieber in eine Kappsäge (falls noch nicht vorhanden) mit oder ohne Zugfunktion, abhängig davon welche Paneelenbreiten Du in Zukunft verarbeiten willst, investieren als in eine Schattennutsäge. Die Kappsäge hat einfach einen breiteren Einsatzbereich. Und wenn Du nicht gewerblich arbeitest, dürfte der Zeitfaktor nicht relevant sein.

Gruß
Jochen
 

schreiberknecht

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Problem das zum Thema passt

Hallo Zusammen

Ich habe ein Problem (oder hoffentlich nur eine Frage) die zu dem Thema hier passt. Ich hoffe das zählt als entschuldigung den alten Thread wieder aufzumachen.

Ich habe ein Dachzimmer ausgebaut und die Schrägen und die Decke mit Paneelen verkleidet; Fichte massiv, 150 mm breit.
Eigentlich wollte ich eine Eckleiste über die Kanten machen. Aber als sie dran war habe ich festgestellt das sich die Paneelen beim Trocknen derart verzogen haben das teilweise 7 mm Abstand zwischen Paneelen (am "Bauch") und der Eckleiste waren.

Jetzt würde ich gerne eine Schattenfuge nachschneiden.
Tauchsäge (Makita SP6000) ist vorhanden, Flachdübelfräse ebenfalls.

So weit so gut.

Nur Frage ich mich jetzt wie ich in die "Ecken" komme. Also in den Bereich im Übergang zwischen Decke und Schräge und zwischen Schräge und Trempel an dem die Grundplatte der Säge nicht mehr eben aufliegen kann.

Meine bisherigen Überlegungen waren: Minikreissäge, Fein Supercut (oder was baugleiches/ähnliches) oder Stechbeitel.

Es wäre echt klasse wenn hier jemand einen Tipp für mich hätte.
 

Sägenbremser

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Hallo Schreiberknecht

nimm deine Flachdübelfräse zum Schattenfugenschneiden, bei der doch recht
grossen Makitasäge fallen dir die Arme bald ab:emoji_grin:

Kauf dir aber ein Sägeblatt, das für die alte Elu DS140(jetzt DeWalt) wird auch
auf deine Fräse passen. Der 4mm Fräser ist nicht zum Schneiden ausgelegt.

Wenn du keine Fein Multicut besitzt, würde ich die ersten Bretter einfach abnehmen
und auf Länge sägen, das ist die kostengünstigste Art und auch wirklich exakt.

Herzlich willkommen im Forum, Harald
 

hamlet-ltb

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Sorry, dass ich diesen alten threat noch mal wiederbelebe, aber ich muss in Kürze etwa 40m Schattenfuge schneiden und wollte mich mal informieren, ob das so einfach ist, wie ich mir das denke.

Die Holzdecke sind weiße Panelen und die Wand hat einen Feinputz.
Ich würde meine TS55 ein wenig mit weißem Gewebeklebeband abkleben (Seite und 'Boden') und dann 'einfach entlangschneiden' (mit Sauger).

Ists wirklich so einfach?
Was mach ich in den Ecken? (Multimaster?)

Wenn da wer Erfahrung hat, würd ich mich über Hilfe freuen.

Danke

Christoph
 

Neige

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Würde eher zur Schattenfugenfräse tendieren, oder falls vorhanden ne Flachdübelfräse (beides im Baumarkt zum Ausleihen). Mit der Tauchsäge fallen dir die Arme ab, geht aber auch, wobei bei dieser Methode ein durchgehendes Gerüst zur Arbeit von Vorteil ist.
Bei der Tiefeneinstellung darauf achten an den Paneelen 1-2 mm stehen lassen, damit du nicht in die Leiste schneidest. Den Rest mit scharfer Feinsäge abnehmen.

Aber warum schneidet man einfach die Paneelen nicht schon vorher präzise zu, dann spart man sich diesen ganzen Aufwand, versteh ich nicht......
 

hamlet-ltb

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Aber warum schneidet man einfach die Paneelen nicht schon vorher präzise zu, dann spart man sich diesen ganzen Aufwand, versteh ich nicht......

ach... das ist Freundschaftsdienst. Bei mir würde es keine Paneele an die Decke schaffen...

Ich werd also mal meine Armmuskulatur testen und vielleicht ein paar Bretter auf Böcke stellen um 'gehen' zu können.

Danke
 

Sägenbremser

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Hallo Christoff

bin so wie du kein grosser Freund von Paneeldecken:emoji_grin:

Wenn es aber sein muß - schaffe für die Säge eine gerade
Anschlagkante. Das kann deine Führungsschiene sein, oder
ein langes Stück Winkelprofil flach an der Wand. So gerade
ist keine Wand das es nicht zu hakeln anfängt wenn du das
überhaupt nicht brauchen kannst.

Bei weiss lasierten Deckenpaneelen wirst du ein Sägeblatt mit
negativem Schnittwinkel brauchen, das sollte deinem Freund
die geleistete Arbeit schon wert sein. Die Ausrisse würden sonst
eure Freundschaft einmal auf Dauer beeinträchtigen können.

Gruss Harald
 

Dietrich

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Hallo,

das mit der Schattenfuge ist doch das Verkaufsargument für Tauchsägen, warum sollte das nicht gehen?

Mit der Kappsäge geht es auch, aber eben nicht mehr hinterher.

Gruß Dietrich
 

moto4631

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Schattenfugen mit der TS geht wunderbar solange man eine perfekte Wand vorfindet.
Wenn ich mir da meine Wände daheim so ansehe... :rolleyes: Haus aus den 60ern.
Der einzige rechte Winkel im EG ist ihnen damals sicher passiert, Absicht war der nicht.

Die Wände sind zwar optisch gerade, aber wenn man da mal die Latte dranhält weiß man gleich Bescheid.
Und das Sägeblatt einer TS ist störrisch, wenn das mal in eine Richtung will dann gehts da auch hin, Kurvenschnitte sind etwas speziell in der Ausführung. :emoji_grin:

Für mich ist eine Schattenfuge (zumindest an der Decke wo man um einiges schlechter Anpressen kann als am Boden) nicht unbedingt das Verkaufsargument für eine TS.
 

predatorklein

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Moin

Bei einer Schattenfuge schneidet man die ersten Bretter und die letzten Bretter auf das Endmaß.

So muß man mit der Schattenfugenfräse/Säge nicht bis in die Ecken schneiden :emoji_wink:

Und bei krummen Wänden fährt man nicht an der Wand lang sondern schneidet an einer Aluleiste lang welche man an der Decke fixiert hat.
Gerade bei krummen Wänden wie im Altbau sieht eine " krumme " Deckenkante sehr be.....eiden aus.

Optimale Maschine ist die " billige " Bosch :

Bosch Schattenfugenfräse PSF 22A | eBay

Damit arbeitet man schnell und sehr präzise.
Und kann sehr gefühlvoll eintauchen.

Hab das Teil seit 25 Jahren und benutze es nur für Schattenfugen.
Kriegt man gebraucht hie und da für 40 bis 50 € :emoji_slight_smile:

Gruß
 
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