"Schäumigkeit" von PU-Leim

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ww-kirsche
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Liebe Foren-Gemeinde,

im Frühsommer habe ich zum ersten Mal mit PU-Leim gerabeitet (an einem Kinderhaus für meine Tochter im Garten).
Ich habe bzw. hatte zwei Flaschen Titebond PU Liquid Glue. Die erste habe ich bei einem Hamburger Werkzeughändler gekauft, offenbar stammte sie aus dem Dictum-Sortiment. Die zweite wurde direkt bei Dictum bestellt.
Es gibt nun eklatante Unterschiede im Schäumverhalten der beiden Leime.

Der Leim der ersten Flasche schäumte sein feinporig und gleichmäßig. Zudem quoll er sehr gut aus allen Ritzen. Die Überstände ließen sich nach dem Trocknen wie bei PU-Bauschaum abbrechen.
Der Leim der zweiten Flasche hingegen schäumt sehr großporig und unregelmäßig. Außerdem füllt er Lücken praktisch nicht und lässt sich auch nicht brechen.
Der erste Leim war honigfarben und ich meine auch minimal zähflüssiger. Die Farbe des zweiten Leims ist eher blau-lila-farben.

Das Klima beim Verarbeiten war praktisch gleich, weil innerhalb eines Tages von der ersten auf die zweite Flasche gewechselt wurde.

Dictum sagte mir auf Nachfrage, dass PU-Leim eher großporig schäumt. Ich kann das nicht glauben, da vor allem die Fülleigenschaften dann nicht vorhanden wären.

Könnt ihr mir mit Erfahrungen weiterhelfen?
Die Fotos zeigen Verklebungen aus beiden Flaschen.

Vielen Dank schon jetzt für alle konstruktiven Antworten.
Viele Grüße
Christoph
 

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Fiamingu

ww-robinie
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Das sind definitiv unterschiedliche Produkte. Ersteren kenne ich für den Aussenbereich, zweiteren eher fïr den Möbelbau/Messebau/Innenausbau. Ganz unabhängig von der Marke sind das unterschiedliche Produkte.
 

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ww-kirsche
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Hallo Mark,

das Etikett der beiden Flaschen war komplett identisch (bis hin zum EAN-Code).
Der Inhalt hatte unterschiedliche Farben. Das würde aber bedeuten, dass es von Titebond unterschiedliche PU-Leime geben würde. Ich habe dazu im Internet nichts gefunden. Auf der Seite von Titebond wird unter Anderem mit "excellent sandability" geworben. Das trifft auf den grobporigen Leim definitiv nicht zu.

Der erstere (feinporig und gleichmäßig) ist mir deutlich sympatischer.

Viele Grüße
Christoph
 

sebastian69

ww-esche
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Ich habe den Würth Leim ausprobiert, zum Füllen weniger geeignet. Tendenz eher wie Nr 2.
Nächstesmal nehme ich lieber Sikaflex.
 

WinfriedM

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Hersteller stellen auch immer wieder mal ihre Zusammensetzung um, teilweise, um die Qualität zu verbessern, teilweise aus rechtlichen Gründen, weil z.B. irgendein Inhaltsstoff nicht mehr verkauft werden darf. Gerade bei PU hat sich in den letzten Jahren viel getan, um giftige Inhaltsstoffe zu reduzieren. Ich vermute sowas in die Richtung.

Mit PU füllend im Außenbereich verleimen zu wollen, funktioniert übrigens oft genug nicht oder nicht lange: Geschäumte Leimflächen haben eine sehr viel geringere Klebkraft/Festigkeit. Der Schaum zwischen Fugen ist zudem recht hart und Holz arbeitet. Der Verbund zum Holz löst sich ganz schnell. Dann hast du schmale Ritzen, in die erst recht Wasser reinzieht und lange stehenbleibt.
 

Holz-Fritze

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Dictum sagte mir auf Nachfrage, dass PU-Leim eher großporig schäumt. Ich kann das nicht glauben, da vor allem die Fülleigenschaften dann nicht vorhanden wären.

Ich setze beruflich sehr viel PU Kleber ein, dabei verschiedenste Arten. Ich kann zu dieser Aussage nur sagen, dass sie pauschal falsch ist.
Es gibt verschiedene Arten von PU Klebern, es gibt welche die schäumen fast gar nicht, andere extrem. Das ist nur eine Mischungssache des Herstellers.
 

Krummer Nagel

ww-eiche
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...

Mit PU füllend im Außenbereich verleimen zu wollen, funktioniert übrigens oft genug nicht oder nicht lange: Geschäumte Leimflächen haben eine sehr viel geringere Klebkraft/Festigkeit. Der Schaum zwischen Fugen ist zudem recht hart und Holz arbeitet. Der Verbund zum Holz löst sich ganz schnell. Dann hast du schmale Ritzen, in die erst recht Wasser reinzieht und lange stehenbleibt.

Hallo Christoph,

Gerade mechanischer Belastung hält dies Art von Leim nicht Stand. Was noch ganz gut bei der verklebten Verblattung funktioniert (aber auch nur wenn sie unter großen Druck verklebt wird) ist bei Zapfenlöcher oder Stirnholzanschlüssen nicht ausreichend fest verbunden, da hier auch kein oder nicht genügend Druck aufgebaut werden kann.

Mich würde noch der Hintergedanke bei dieser Verleimaktion interessieren: Was war da die Absicht? Die Fugen wetterfest machen? Oder, um es mit Fredl Fesl zu sagen "und blos deswegn das sichs reimt war se net gnagelt sondern gleimt."?

Wenn die Stirnseitigen Anschlüße Zapfenverbindungen sind tut es doch auch ein Nagel (Metallstift oder aus Holz) oder eine Schraube quer zum Zapfen. Das hält wesentlich besser, zuverlässiger und länger.

Schöne Grüße
 

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Hallo zusammen!

Vielen Dank für die Antworten. Ich vermute also das Titebond die Rezeptur des Leimes zwischen den zwei Produktionsdaten der Flaschen geändert hat.

Der Leim hat bei dieser Konstruktion keine mechanische Bedeutung. Der Bau ist recht rustikal, daher gibt es Ritzen. Mir ging es eher darum, die Kellerasseln daran zu hindern, jede Ritze sofort zu besiedeln. Die Leimfugen sind alle konstruktiv gegen Regen und Wetter geschützt. Die Verbindungen sind "holzgenagelt". :emoji_wink:

Viele Grüße
Christoph
 

magmog

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guude,

pu leim ändert sich bei der lagerung erheblich.
es kann sich also durchaus um die gleiche zusammensetzung
handeln, jedoch um zeitlich sehr unterschiedliche chargen.
 

narrhallamarsch

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moin,

süffisant ist da dann anzumerken, dass franklin, der hersteller von titebond, in den us magazinen sehr aggressiv werbung schaltet, dass sein eigener pvac kleber titebond III jedem pu-leim überlegen sei.

was dictum angeht, muss ich leider sagen, dass sie früher kompetenter beraten haben.

lass doch die armen asseln, die wollen auch nur leben:emoji_grin:

ich bin jedenfalls weg von dem zeug und vermeide es, wo nur immer möglich.

gruß

frank
 

Fiamingu

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Ich finde das doch ein wenig seltsam da der PU-Leim den ich kenne (farblos von würth), auch beim Aufschäumen farblos bleibt. Dieser ist für den Möbelbereich bestimmt. Anderer PU-Leim für den Aussenbereich ausgeschrieben (Schon mehrmals verwendet um Pergolas zu bauen, ca. 60 auf einer Ferienanlage) schäumt genauso und in der gleichen Farbe auf wie in deinen ersten Bildern. Da ist irgendwas schief gelaufen. Wenn ich den Titebond der ersten Bilder zur Verleimung von Möbeln verwendet hätte und dieses Resultat bekommen hätte währe ich warscheinlich amok gelaufen. Zweiter ist für mich normaler PU-Leim für den Innenbereich.
 
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