Schärfen mit Wassersteinen - Probleme

Tizzle

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Hallo,

ich habe diverse Handwerkzeuge die ein bisschen aufgearbeitet werden müssten, wieder winklig schleifen, Schneide wieder exakt gerade usw.
Zum Schärfen habe ich dann diverse Anleitungen im Internet gefunden und mir drei Wassersteine (240, 1000, 6000) der Marke King bestellt, dazu die Veritas MK2 Schleifhilfe.
Nun hab ich das Problem bei einem 20mm Ulmia Beitel das die Schneide oben etwas gerundet und nicht exakt gerade ist und ich hab das Eisen bestimmt schon 'ne Stunde oder länger über den 240er Stein gezogen und es ist auch ein leichter Schritt in die richtige Richtung zu sehen, aber eben nur ein kleiner Schritt. Dauert das tatsächlich so lange? Mach ich was falsch? Doch lieber maschinell schärfen?

Danke vorweg und Gruß,

Tim
 

Snekker

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Wenn du größere Unebenheiten oder Macken aus einem Stecheisen oder Hobeleisen heraus schleifen willst, dann benutze besser 80er Sandpapier, das du auf einen Maschinentisch oder eine andere ebene fläche klebst. Ich mache das mit einer Plangeschliffenen Granitplatte als Unterlage, eine Marmor Fensterbank geht auch, du must es nur prüfen,ob die auch plan ist. Wassersteine sind für so etwas oft zu fein. Ich gehe dann vom Sandpapier gleich auf den 1000der Abziehstein.
 

michaelhild

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Dauert das tatsächlich so lange?

Ich sag mal nein.

Der 240er King nimmt schon ordentlich was weg und wenn das Eisen nicht aus extrem harten Stahl besteht, sollte das meiner Meinung nach nicht so lange dauern.

Aber ich denke, ich weiß was möglicherweise das Problem ist.
Die King Steine sind sehr weich und dadurch werden sie sehr schnell hohl.
Mach mal ein Test, nimm einen Edding und markier mal über die gesamte Breite die Schneide. Ich möchte wetten, der Stein nimmt über die gesamte Breite was von der Schneide ab, weil er sich an die Rundung des Eisens angepasst hat.
Du schreibst ja, dass Du schon min. ne Stunde auf dem Stein rumgeschliffen hast, der muss mittlerweile deutlich hohl sein.

Wassersteine müssen immer mal frisch abgerichtet werden, damit sie plan bleiben und so auch eine Schneide gerade schleifen können.
Das geht mit Nassschleifpapier (Körnung 80-120) und einer wirklich ebenen Unterlage (ich verwende ne dicke Glascheibe) gut. Papier von hinten anfeuchten und es "klebt" dann auf der Scheibe. Zwischendurch immer mal den Schleifschlamm abspülen.
Um zu wissen wann der Stein plan ist, vorher ein Gitter mit einem Bleistift aufzeichnen, dann siehst Du wo was abgetragen wird und wo noch Täler sind.
 

Rani

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Für verhunzte Eisen nehme ich mittlerweile den Schleifbock und schleife trocken. Wichtig ist grobe Scheibe benutzen, nicht bis zur Spitze schleifen und immer wieder kühlen. Danach gehts auf den Wassersteinen wesentlich schneller.
 

Friederich

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Hallo Tim, mach es so wie Micha sagt.
Trockenschleifen würd ich nicht. Manche Stähle vetragen das überhaupt nicht. Auch wenn man keine Blauverfärbug sieht.
 

Tizzle

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Hallo,

also abgerichtet hab ich den Stein regelmäßig zwischendurch, mit 120er Nass-Schleifpapier auf einer Granitfliese. Ich hab' jetzt mal auf einem neuen 120er angefangen das Eisen weiter zu bearbeiten (nass), das hat schon mal deutlich schneller Ergebnisse erzielt, ich denke ich besorg mir mal ein 80er Nass-Schleifpapier, um damit die Eisen wieder in Winkel und Form zu bringen und werde anschließend mit den Steinen weitermachen.

Gruß,

Tim
 

fahe

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...ich weiss, Friedrich sträuben sich gleich die Nackenhaare...:emoji_wink:

Ganz übel zugerichtete Eisen vom Flohmarkt sehen bei mir auch schon mal den Bandschleifer aus der Nähe. Wenig Druck mit 120er Korn und laufend ins kühlende Nass.

Alle, die ich so grob abgerichtet habe, haben das gut überlebt und ich kann keinen Unterschied zu Eisen feststellen, die immer nur Wassersteine gesehen haben.
 

Snekker

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Hallo Falk!
Was du machst,macht jeder Messerbauer auch. also warum sollten sich dem Friedrich die Nackenhaare sträuben? Ich bin am Überlegen ob ich mir nicht auch so einen 72"Bandschleifer zulegewie ihnn die Messerbauer verwenden. Ich habe den von einem Bekanten benutzen dürfen um ein Profilhobeleisen zu schleifen. Das lief super leicht. Innerhalb von drei Minuten hatte ich mein Profil in dem Eisen. So leicht geht das sonst nicht bei mir. Da benutze ich die Feile. Die kann man übrigens auch benutzen um verhunzte Stecheisen vom Flohmarkt wieder zu richten. Der Flohmarkt ist übrigens eine gute Quelle für Werkzeug. Man sollte nur etwas bescheid wissen über alte Marken, dann kann man manches Schnäppchen machen
 

Friederich

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Was du machst,macht jeder Messerbauer auch. also warum sollten sich dem Friedrich die Nackenhaare sträuben?
Hallo Jens, das stimmt schon, daß ich meine Stähle keinesfalls trocken schleifen würde. Es sei denn, sie wären derart legiert, daß Wärme nichts schadet. Extremfall HSS.
Messermacher werden wohl trocken schleifen, bevor sie härten. Da spricht natürlich nichts gegen.
 

pedder

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Da benutze ich die Feile. Die kann man übrigens auch benutzen um verhunzte Stecheisen vom Flohmarkt wieder zu richten.

Aber nur wenn entweder die Feile besonders hart oder der Stahl weichgeglüht ist. Ansonsten ist der Härteunterschied so klein, dass man mit großer Sicherheit die Feile beschädigt.
 

Sägenbremser

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Keine Bange - ich lasse die Liebhaber der sanften
Schleifsteine schon schnell wieder in Ruhe:emoji_slight_smile:

Friederich, sag mir einmal ein paar Anwendungsfälle
in denen eine sinnig angewendete Trockenschleifkiste,
mit sachgerechten Schleifscheiben zu Ausschuss führt?

Bitte keine Stemmeisen aus Ankerkettenstahl die über
500 Jahre auf dem Hafengrund von Kobe geruht haben.
Wer benützt hier in Europa diese Handschmeichler für
seinen Lebensunterhalt? Wir machen das aber zum Teil
schon seit deutlich über 40 Jahren mit Schleifmaschinen
und vom Ergebnis unseres Schaffens waren auch viele
Familienangehörige durchaus abhängig. Nicht alles was
so aus unseren Maschinen hinten "herausgefallen ist",
hätte nicht der sorgfältigen Bearbeitung von Hand und
Werkzeug bedurft um auch unsere Kunden und unseren
eigenen Ansprüchen genüge zu tun. An der Schärfe des
verwendeten Handwerkszeuges hat es da meistens nicht
gelegen, eher schon an der ungeübten Hand des Machers.

Ob man nun Messerblankets mit der Feile bearbeiten kann,
keine Ahnung nie versucht, aber mit einer zum Profil eher
angepassten Schleifscheibe ist das nun wirklich kein Kunst-
stück gewesen, eher schnöder Alltag, bis uns die Dienste der
Werkzeugschärfereien diese Arbeit auch abgenommen haben.

Gruss Harald
 

Snekker

ww-robinie
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Hallo Pedder!
Auch wieder auf dem Kriegspfad? Ich weiß nicht wie hart die Stecheisen sind, die ich mit der Feile bearbeite. Es geht ganz gut, damit. Ich benutze dafür allerdings keine normalen Feilen. Ich habe letztens in der Bucht ein Konvolut Werkzeug geschossen. Da waren auch ein paar große Diamantfeilen unbekannter Herkunft dabei. Allerdings auch einiges was wirklich gute Qualität hat. Mit Diamantfeilen geht das recht gut. Du benutzt ja auch normale Feilen für deine Sägen. Der Federstahl den du benutzt hat eine Härte von ca.58 HRC. Sehr viel härter sind die meisten Stecheisen auch nicht. Veritas gibt seine O1 Stecheisen mit 58-60 HRC an MHG prahlt mit 61 HRC was ich bezweifele, den meine Hobeleisen aus 1.1274er und auch die aus 1.2235er Stahl lassen sich nur sehr schwer mit der Feile bearbeiten, wenn überhaupt. Die haben 62HRC. Das MHG Eisen was ich zu Testzwecken gekauft habe, lässt sich recht gut mit einer normalen Feile bearbeiten genau wie die Eisen von Veritas die ich habe. Kann sein das, das ein Ausrutscher ist, glaube ich aber nicht. Das MHG Stemmeisen ist recht gut für Tischlerarbeiten zu gebrauchen. Natürlich sind die Eisen von Veritas um einiges besser. Der O1 Stahl ist einfach besser als der von MHG verwendete. Der V11er ist mir zu hart. Ohne Maschine ist dem nicht beizukommen wenn man mal eine Macke im eisen hat. Grundsätzlich bearbeite ich Stecheisen mit Schleifpapier wenn grobe Macken herausgeschliffen werden sollen. Nur für Profileisen verwende ich manchmal eine Feile. In Zukunft werde ich das aber auch mit einem Bandschleifer machen.

Hallo Friedrich!
Natürlich bearbeiten die Messermacher ihre Rohlinge bevor sie diese härten. Wäre ja dumm wen sie es nicht tun würden. Aber auch die Nachbearbeitung nach dem härten und Anlassen findet zum größten Teil auf dem Bandschleifer statt. Den letzten schliff bekommen die Messer dann auf den Abziehstein. Ohne Bandschleifer wäre Messermachen ein sehr anstrengender Job.
 

pedder

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Auch wieder auf dem Kriegspfad? Ich weiß nicht wie hart die Stecheisen sind, die ich mit der Feile bearbeite. Es geht ganz gut, damit. Ich benutze dafür allerdings keine normalen Feilen.

Nein, ich bin nicht auf dem Kriegspfad. (Lustige Einstellung zum Forum hast Du.) Ich wollte nur klarstellen, dass das nicht mit einer normalen Feile und einem normalen Stecheisen geht. Mehr steht da auch nicht in meinem Beitrag.

Wenn Du solche Klarstellungen vermeiden willst, schreib es halt gleich vollständig hin.

Diamant"feilen" nutze ich auch. Vor allem für Hohlbeitel.

Der Federstahl den du benutzt hat eine Härte von ca.58 HRC.

Da bist Du nicht richtig informiert. Sägenstahl hat gehärtet so um die 48-50° HRC.
 

Snekker

ww-robinie
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Ich habe mich nur bei H&S Folien in der Liste informiert. Leider haben die da nur Vickers Werte angegeben. Umgerechnet ergabenn die Höchsten Werte ca. 58 HRC Wichtig ist das nicht. Aber du kannst mit der Feile Stahl bis ca. 59 HRC noch bearbeiten. Mache ich aber höchst ungern. Heufig habe ich dann wieder eine Feile mehr die ich zu einer Klinge umformen kann. Ich mache das Meiste an den Profileisen bevor ich sie härte. Nach der Erfahrung bei dem Messerbauer habe ich für mich beschlossen das ich mir auch einen solchen 72" Bandschleifer baue. Die sind wirklich nützlich.

Diamant"feilen" nutze ich auch. Vor allem für Hohlbeitel.
Dafür benutze ich meistens Schleifleinen. und Abziehsteine. Idealerweise müste man sich eine Hohlkehle machen die man mit Schleifleinen tapeziert.
 
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