Runden Tisch mit Holzleisten einfassen

Holzwurmanfänger

ww-kastanie
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Hallo Forum,
ich möchte einen kleinen Beistelltisch bauen. Die runde Tischplatte soll mit Desktoplinoleum bezogen werden und mit Leisten "eingefasst". Das habe ich schon häufiger z. B. bei Bistrotischen so gesehen.
Bei der Planung stosse ich jetzt auf das Problem, wie die Einfassung genau funktionieren soll. Es gibt Biegeleisten in vorbehandelter Buche, die aber ein Heidengeld kosten, alle anderen Leisten sind aber nicht "kaltverformbar".
Kann mir jemand auf die Sprünge helfen, wie ich das Projekt realisieren kann?
Danke!
Viele Grüße,
Uwe

P.P.S.: Ich habe mal ein Bild zur Illustration angehängt. Die Tischplatte ist hier Marmor, das Prinzip ist aber ja das gleiche...

P.P.S.: Meine Recherche im Forumsarchiv hat keine Ergebnisse zu meinem Problem gebracht. Sollte ich aufgrund z. B. falscher Suchworte doch Threads übersehen haben, danke ich für Hinweise...
 

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Dietrich

ww-robinie
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Hallo,

eine runde Randleiste die auch die Linoleumkante verbirgt ist für den Einsteiger recht schwierig, wie ich finde. Vor vielen Jahren wollte ein sehr guter Freund so etwas in der Art, als Halbkreis.
Hab 6 oder 7 St. 2mm Leisten etwas großzügig in der Höhe, mit Leim und Spanngurten aufgeleimt...naja :emoji_slight_smile:
Heute würde ich das aus Teilstücken und Schablonen fräsen, erst innen dann außen grob vorschneiden und aufleimen danach erneut mit Schablone außen entlang fräsen.
In jedem Fall einigermaßen Arbeit.

Gruß Dietrich
 

dascello

ww-robinie
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Ich würde zwei Halbkreise biegen.
Holzleiste in ein graues PU-Abflussrohr hängen, dieses auf einen Wasserkessel stecken und 1 Std Wasser kochen.
Das dampfheiße Holz um einen runden Kern, etwas kleiner als der geplante Tisch drumbiegen und fixieren. Dazu eine runde Holzplatte auf eine Trägerplatte schrauben. Die Holzleiste muss ca 3/4 um den Kreis reichen.
Das Ganze zwei mal.

Warum? Es ist fast unmöglich, irgend etwas bis zum Ende zu biegen. Die Enden sind fast immer gerade.
Nach dem Trocknen (10 Tage) springt das etwas auf, sollte aber passen, du hast ja enger gebogen..

Nun an den richtigen Stellen ablängen und um Deinen Tischrohling leimen.

Ok, das ist jetzt keine Kaltmethode, aber eine, die funktioniert.

Geeignete Hölzer: Buche, Birnbaum, Kirsch, Esche, Birke, Ulme, viele Tropenhölzer, alles immer absolut astfrei.
Einigermaßen geeignet: Eiche.
Gar nicht: Nadelhölzer.


Gruß

Michael
 

eurostar

ww-robinie
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Ich würde zwei Halbkreise biegen.
Holzleiste in ein graues PU-Abflussrohr hängen, dieses auf einen Wasserkessel stecken und 1 Std Wasser kochen.
Das dampfheiße Holz um einen runden Kern, etwas kleiner als der geplante Tisch drumbiegen und fixieren. Dazu eine runde Holzplatte auf eine Trägerplatte schrauben. Die Holzleiste muss ca 3/4 um den Kreis reichen.
Das Ganze zwei mal.

Warum? Es ist fast unmöglich, irgend etwas bis zum Ende zu biegen. Die Enden sind fast immer gerade.
Nach dem Trocknen (10 Tage) springt das etwas auf, sollte aber passen, du hast ja enger gebogen..

Nun an den richtigen Stellen ablängen und um Deinen Tischrohling leimen.

Ok, das ist jetzt keine Kaltmethode, aber eine, die funktioniert.

Geeignete Hölzer: Buche, Birnbaum, Kirsch, Esche, Birke, Ulme, viele Tropenhölzer, alles immer absolut astfrei.
Einigermaßen geeignet: Eiche.
Gar nicht: Nadelhölzer.


Gruß

Michael

Hallo Michael,

Der Tipp ist gut; System Thonnet!?
Insbesondere die Begründung der Überlängen ist schlüssig.

Man muß nur noch einen Wasserkessel (Teekessel) besitzen. Ist, glaube ich, nur noch in wenigen Haushalten zu finden.
 

Holzwurmanfänger

ww-kastanie
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Hallo Forum,
danke für die schnellen und zahlreichen Antworten!
Es sieht so aus, als ob das mal wieder ein herausforderndes Projekt wird...

@Michael:
Bis zu welcher Leistenstärke ist so ein Vorgehen realistisch?
Danke jedenfalls für die ausführliche Anleitung - die macht direkt Lust, das auszuprobieren (Wasserkessel ist vorhanden).

Ausfräsen möchte ich den Linoleumbereich nicht, u.a. weil ich ja gerade die Kante einer MDF- oder Multiplex-Platte verstecken will... Ansonsten wäre das aber eine Lösung.

Grüße, Uwe
 

teluke

ww-robinie
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Warum nicht einfach ein Vieleck zusammenleimen, innen und außen Rundfräsen (Schablone) an die Platte anleimen und oben (und unten) bündigfräsen?
Dann spielt die Dicke keine Rolle, auch die Holzart nicht.
 

dascello

ww-robinie
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Auch das geht, ist aber viel mehr Arbeit, und es ist sehr schwierig die Fugen dicht zu bekommen.
Vom Aufbau des Pressdrucks will ich gar nicht reden.

Aber klar: Geht!

Gruß

Michael
 
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