Rostiger Fingerabdruck auf Eisenhobel

glooblooz

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Hallo zusammen,

gestern habe ich schockiert auf meinen No.5 geblickt: ein Fingerabdruck ist übrig geblieben und oxidiert. Kann man solche Rostanflüge irgendwie schonend entfernen?

Und vor allem: wie kann man das verhindern? Muss ich den Hobel nach jeder Benutzung einölen?

Herzliche Grüße
Achim
 

michaelhild

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Wenn meine Gusshobel Rostansatz haben, gehe ich mit einem sehr feinen Schleifvlies drüber. Möglichst in Schliffrichtung des Hobelkörpers, dann sieht man hinterher nichts mehr.

Um einölen wirst Du nicht drum rum kommen, das gehört (leider) dazu.
Ich nehme dazu eine kleine Sprühflasche mit Kamelienöl. 1-2 Spritzer auf einen Lappen und damit dünn die Metallteile einölen.
 

narrhallamarsch

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moin,

entfernen kannst du das mit sogenannten rostradierern.

vermeiden geht nur bedingt, weil man nicht immer daran denkt. ich öle meine hobel immer mit ballistol ein, aber im lauf der zeit wird sich immer eine gewisse patina bilden.

was du aber machen kannst, um es zu minimieren, ist ein kontrolliertes kleinklima zu schaffen, wenn die luftfeuchtigkeit dir sorgen machen sollte. meine hobel stehen alle in einem schrank, der nach dem ende der arbeit immer geschlossen wird.

aber die luftfeuchtigkeit ist derzeit auch extrem.

gruß

frank
 

Keilzink

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... Kamelienöl soll nicht verharzen, deshalb bleibt die Patinabildung damit sehr gering.
Was ich mache: Kamelienöl auf die Seiten und das Messer, Silbergleit auf die Sohle. Das ganze 2-3 Mal im Jahr. Ich bin mit meinen Hobeln (alle um die 80 Jahre alt) aber auch nicht penibel, was Patina angeht. Und Rost kann damit zuverlässig vermieden werden.

Andreas

Ps: was mir gerade noch einfällt: Meine derzeitige Werkstatt ist aus Holz. In der früheren, in einem Keller in einem Steinhaus, hatte ich viel mehr Probleme mit Oxidation an den Werkzeugen und Maschinen.
 

ChrisOL

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Hallo Achim,

erste leichte Rostansätze entferne ich mit einem Lappen und etwas Balistol.
Die Messer und Spanbrecher bekommen auch Balistol oder Kamelienöl. Für die Hobelsohle nehme ich Wachspolitur (Dictum), da Öl auf der Sohle Flecken auf dem Holz geben kann.

Grüße
Christoph
 

glooblooz

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Hallo zusammen,

ok, vielen Dank für die Tipps. Dann werde ich mal versuchen die bestehenden Flecken zu entfernen. Ballistol habe ich, damit öle ich meine Werkzeuge auch schon immer ein. Ich hätte nur nicht gedacht, dass das im Sommer auch so nötig sein würde.

BTW: über den Winter haben meine Forstnerbohrer am Schaft leicht Rost angesetzt. Nix schlimmes, aber ein bisschen überraschend war das schon. Seitdem öle ich die auch ein, genauso wie die Fräser.

Viele Grüße
Achim
 

WinfriedM

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Ich hab mal gehört, dass bei renomierten Uhrenherstellern bei Neueinstellung von Mitarbeitern der Handschweiß geprüft wird. Es gibt Menschen, die haben sehr aggressiven Schweiß, da oxidiert alles ganz schnell. Es sind vor allem die Salze und da gibt es ja auch hygroskopische, die Wasser anziehen.
 

magmog

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guude,

himmel ist das furchtbar, wenn man es einem hobel ansieht,
dass mit ihm gearbeitet wurde!
am besten im werkzeugschrank stehen lassen und anbeten,
das anzünden der votivkerze nicht vergessen!
 

michaelhild

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Nee Uli, bei Dir wundert mich überhaupt nichts mehr. :emoji_grin:
Ich könnt Dir zwar jetzt schreiben, dass ich nur WD40 dafür benutzte und vor dem einsetzen den Fräser abwische, aber das wird Dir ja den Spaß verderben und daher nicht interessieren.

Ich verstehe jetzt auch nicht, was Rost verhindern mit anbeten zu tun hat. Ab und an mal das Werkzeug pflegen, das wird auch dem Profischreiner nicht schaden.
Aber Hauptsache wieder was gefunden, wo man drüber herziehen kann.

PS: vom rumstehen rosten die Gusshobel auch.
 

uli2003

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Ich würde nie auf den Trichter kommen Spannflächen einzuölen, fetten, oder mit sonstigen Trennmitteln zu behandeln.
Das mit dem Futter viel mir grad eben spontan ein.. :emoji_wink:

Bei mir rosten Werkzeuge nicht. Keine Ahnung ob die Luft hier anders ist, ich keinen aggressiven Schweiß habe, oder einfach nicht laufend irgendwelche Flüssigkeiten und Öle draufpinsel..
Selbst die Fräser und Werkzeuge, die schon 20 Jahre unangetastet im Regal liegen. Gebrauchsspuren ja, keine Frage.

Grüße
Uli
 

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glooblooz

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@magmog: ich hab Deinen Disclaimer gelesen und ignorier den Bullshit jetzt einfach mal :emoji_slight_smile:

Ich habe den Fingerabdruck einigermaßen mit Stahlwolle wegbekommen. Ich finde die Pflege gerade bei diesen Hobeln schon wichtig, wenn sich da solche Abdrücke in Massen ansammeln ist das auch nicht gerade prickelnd für die Laufflächen. Muss wohl mit Ballistol ein bisschen großzügiger werden :emoji_slight_smile:
 

narrhallamarsch

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moin,

ruuuuuuuhiiiiiisch leute:emoji_grin:

der profi hat natürlich eine andere sichtweise, was sein werkzeug angeht, als der amateur.

letzterer erfreut sich eben auch am schönen und makellosen anblick, für ersteren ist es wichtig, dass das ding funktioniert. narben gehören zum leben dazu ist meine meinung, aber man muss es ja nicht übertreiben:emoji_wink:

zumal es auch beim wiederverkauf wertsteigernd ist für uns amateure:emoji_grin:

gruß

frank
 

magmog

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guude,

von der optik abgesehen ist bei rostansätzen
an spann- und bearbeitentenden oberflächen
von lagerung in nicht geeigneten räumen
auszugehen.
in unbeheizten räumen gelagertes metall
bleibt bei aufheizungen länger kalt.
dadurch schlägt sich die luftfeuchtigkeit
auf den kalten metallflächen nieder und
führt zu oxidationen.
entweder an anderer stelle lagern oder
luftentfeuchter aufstellen.

flächen, die nicht gespannt werden oder
keinen kontakt mit werkstücken haben,
lassen sich gut mit zapponlack schützen,
auch vor schweiß.
arbeitsflächen sind mit silbergleit, wachsilit
und anderen gleitmitteln gut zu schützen.

bei passungen wie fräserschäften halte
ich eine entsprechend klimatisierten lagerort für
das sinnvollste, das kann schon eine kiste mit silicagel
beutelchen o.ä. sein.
einölen ist auch möglich, nur muß das öl vor dem einspannen
penibelst entfernt werden.
 

ChrisOL

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Das mag ich an Justus, deutliche zum Teil scharfe Worte, aber auch immer passende Aussagen und Tipps zum Thema.

Die Lagerung ist schon ein Problem, mir bleibt aber leider nur ein Keller mit aktuell 80% Luftfeuchtigkeit.:mad: Zum Glück ist es dabei nicht ganz so kalt. Wenn ich das ganze Werkzeug in die Wohnung schleppe will meine Frau gleich immer los und mehr Schuhe kaufen, also bleibt es unten.

Was man auch verwenden kann ist das VCI Papier das teilweise beim Versand von Werkzeugen verwendet wird. Stellt man dort die Hobel drauf ab, am besten in einem gut geschlossenem Schrank wirkt das auch eine lange Zeit gegen Rost.

Leider habe ich noch keine Quelle für kleiner Mengen VCI Papier gefunden.

Grüße
Christoph
 

glooblooz

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@Magmog: vielen Dank für die Tipps. Liest sich so, als müsste ich mir dieses Silbergleit mal zulegen. Im übrigen kann ich nicht sicher sagen, ob die Lagerung an einem typischerweise ungeeigneten Ort erfolgte: ich habe den Hobel erst vor ein paar Wochen gekauft und im Schrank in der Garage gelagert. Und da es Sommer war/ist ging ich davon aus, dass Schwitzwasser kein Thema sein dürfte. Dennoch ist der Fingerabdruck relativ stark korrodiert. Das hat mich etwas überrascht. Im Winter lagere ich meine empfindlichen Werkzeuge im Keller im Heizraum, wo es immer gleich warm und trocken ist.
 

Holz-Fritze

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Keine Panik mit WD40 an Schäften von Bohrern und Fräsern. WD 40 ist nach ca. einer Woche sowieso auf diesen Oberflächen nicht mehr nachweisbar. Googelt mal in Fahrradforen zu Schmierwirkung und Dauerhaftigkeit von WD40.
 

michaelhild

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Ich halte von WD40 überhaupt nichts.....als Schmiermittel. Daher sehe ich da auch kein Problem.
Ich verwende es nur zur Reinigung und wie schon geschrieben als Korrosionsschutz.

WD40 ist auch nicht als Schmiermittel entwickelt worden, sondern hauptsächlich als Mittel zum Korrosionsschutz und zur Feuchtigkeitsverdrängung. Dazu funktioniert es ganz gut und stinkt nicht so wie Ballistol.


ich eine entsprechend klimatisierten lagerort für
das sinnvollste, das kann schon eine kiste mit silicagel
beutelchen o.ä. sein.
einölen ist auch möglich, nur muß das öl vor dem einspannen
penibelst entfernt werden.

Ich lagere meine Fräser in einem Systainer mit der Fräsereinlage. Darin ist auch seit Anfang an ein Beutel mit Silicagel. Trotzdem waren die Schäfte innerhalb von einer Woche im Bereich des Schaumstoffes deutlich angerostet.
Seit ich jedesmal einen Spitzer WD40 auf den Schaft gebe, rostet da nichts mehr.

Bei der aktuellen Witterung oxidieren selbst meine Bits munter vor sich hin. :emoji_frowning2:
 

glooblooz

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Hallo Leute,

WD40 ist definitiv kein Schmiermittel. Als ich noch Modellbau gemacht habe, haben wir mit WD40 die Freilauflager der Starteinrichtungen (Seilzugstarter oder Elektro) am Durchrutschen gehindert.

BTW: Ich finde Ballistol riecht besser als WD40 - aber jeder hat so seinen Geschmack :emoji_slight_smile:

Grüße
Achim
 

Holz-Fritze

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Hallo Leute,

WD40 ist definitiv kein Schmiermittel. Als ich noch Modellbau gemacht habe, haben wir mit WD40 die Freilauflager der Starteinrichtungen (Seilzugstarter oder Elektro) am Durchrutschen gehindert.

BTW: Ich finde Ballistol riecht besser als WD40 - aber jeder hat so seinen Geschmack :emoji_slight_smile:

Grüße
Achim

Ballistol ist mit Sicherheit gesünder für die Haut. Tierärzte nehmen das für die Versorgung von wunden Stellen oder zur Ohrsäuberung. Habe das auch schon an einem Excemen ausprobiert und muss sagen es hat geholfen.
 

glooblooz

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Ballistol ist ja fast lebensmittelecht. Zitat Wikipedia: "Der wesentliche Bestandteil von Ballistol ist Weißöl in medizinischer Qualität." - dazu gesellen sich ein paar Alkohole und Ölsäure.

Wenn bei der Arbeit mit Ballistol was an den Händen bleibt, mach ich mir keine Sorgen. Einfach verreiben und gut ist. Mit WD40 mach ich das nicht :emoji_slight_smile:
 

Holz-Ralle

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Ballistol ist ja fast lebensmittelecht. Zitat Wikipedia: "Der wesentliche Bestandteil von Ballistol ist Weißöl in medizinischer Qualität." - dazu gesellen sich ein paar Alkohole und Ölsäure.

Wenn bei der Arbeit mit Ballistol was an den Händen bleibt, mach ich mir keine Sorgen. Einfach verreiben und gut ist. Mit WD40 mach ich das nicht :emoji_slight_smile:

Ich nehme Ballistol auch wenn ich Harz an den Fingern habe oder Teerähnliche Substanzen, diese löst Ballistol sehr gut an. Nach kräftigen Reiben einfach mit Seife abwaschen, hilft auch bei Bremsstaub.
 

Snekker

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Nimm dir ein Stück Holz und Hobel 1 cm herunter dann sollte der Finherabdruck verschwunden sein. Wenn nicht dann Hobel noch ein Stück oder nimm das Eisen heraus und Putze den Fleck vorsichtig in hobelrichtung mit etwas Stahlwolle weg. Anschließend den Hobel mit Silbergleit einreiben und in den Schrank stellen.
 
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