Regal mit Schwalbenschwanzverbindung

ndheimann

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Hallo Fachleute,

habe hier noch ein paar Kirsche-Leimholzplatten. Möchte daraus ein Regal bauen. Die Verbindung zwischen den Regalböden und den senkrechten Brettern möchte ich nicht über eine einfache Nutverbindung machen. Mir schwebt vor, eine (Art?) Schwalbenschwanzverbindung zu machen. Oberfräse (auch kleiner Frästisch) und diverse Fräser vorhanden.

Nun ist es ja einfach eine Nut in ein Brett zu fräsen, nur, was ist bei so einer Schwalbenschwanzverbindung zu beachten? Wie schaffe ich es, dass die Fräsungen an den Querbrettern dann auch passgenau in die senkrechten Bretter passen?

Viele Grüße
Norbert
 

sif220

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Hallo Norbert,

schönes Projekt hast Du dir da vorgenommen.

1. Parallelität der beiden Seitenteile (damit die Bretter später waagerecht sind).
Ein einfacher & simpler Trick hilft Dir dabei. Wenn Du die beiden Seitenteile fertig abgerichtet hast, klebst Du sie mit einem Klebeband zusammen. Danach schiebst Du sie - zusammen - über den Frästisch. Alternativ geht das natürlich auch mit einer Oberfräse & Führungsschiene. Im dritten Schritt schneidest Du die beiden Seitenteile zu. Fertig.

2. Feineinstellung der Gratfedern
Da mußt Du dich - langsam - am Frästisch rantasten. Stück für Stück abnehmen und probieren, ob es reinpaßt. Einmal zuviel - und Du fängst von vorne an.

Ich habe das letztens an einem kleinen Projekt (CD - Regal) gemacht und einige Bilder ins Netz gestellt.
 

Frown

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Die Nuten in den Seitenteilen sollten kurz vor der Vorderkante aufhören - es sieht besser aus. Ich würde diese nicht mit dem Frästisch sondern mit OF und einer Führung machen. Das exakte Führen der Seitenteile auf einem kleinen Frästisch kann schwierig werden. Als erstes mit einem geraden Fräser den Grossteil herausfräsen und anschliessend mit dem Schwalbenschwanzfräser den Rest. Ich würde mich beim Fräsen der Böden (diesmal mit Frästisch) langsam an die Nut in den Seitenteilen herantasten und nicht umgekehrt.

Suche im auf youtube nach "sliding dove tail", falls du englisch verstehst - es hat haufenweise Videos dazu.
 

v8yunkie

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Grat

Das Problem solcher Verbindungen bei Herstellung mit der Oberfräse ist nach meiner Erfahrung, daß das Material meistens nicht 100% gerade ist und damit nicht konstant auf dem Frästisch aufliegt - dadurch kommt es dann zu Unregelmäßigkeiten beim Fräsen, die später dafür sorgen, daß das beim Zusammenschieben klemmt - obwohl die Maße beispielsweise am Anfang der Nut oder des Grates zu stimmen scheinen.

Ich mache es mittlerweile so:
- Nut fräsen mit der kleinen Handoberfräse (wie vom Vorredner beschrieben - erst mit geradem Nutfräser, dann mit dem Zinkenfräser. Dabei spanne ich bei Bedarf eine dicke gerade Holzleiste (40x40mm) auf, um krumme Bretter beim Fräsen zu begradigen.
- Den Grat bringe ich mit einem Ulmia Grathobel ans Holz. Da kann man schön feinfühlig anpassen. Und auch hier ggf. Holz durch Beiklemmen von Leisten beim Hobeln begradigen.

Gruß,
Thomas
 

Holz-Christian

ww-robinie
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Hallo Norbert.

Das wichtigste wurde schon erwähnt:
Gratnuten mit Oberfräse und Gratfräser mit Anschlagschablone und Kopeirring erstellen.
Gratfeder mit Grathobel oder Oberfräse im Frästisch erstellen.

Zu erwähnen wäre noch, dass man die Verbindung leicht konisch herstellen sollte.
Das heisst, das man den Boden die ersten drei Viertel locker einschieben kann, und die Verbindung erst dann zu ziehen beginnt.
Eine parallele Gratverbindung stramm passend ist praktisch unmöglich.

Ausserdem musst Du bedenken, das du beim untersten und obersten Boden an den Seiten genug Vorholz lassen musst.
Wenn du nur 2-3 cm lässt, bricht das beim zusammenbauen weg.

Viell Spass, Christian.
 

ndheimann

ww-birnbaum
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Hallo allerseits,

da habe ich mir ja was vorgenommen....danke allen ganz herzlich für die Tipps.

Gruß
Norbert
 
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