Raspelfräser

GertG

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Ich möchte aus einer Eschen-Bohle eine Kontur für einen Liegestuhl fräsen.
Mittels doppelter (beidseitiger) Schablone (damit man das Werkstück auch wenden kann und nicht gegen die Faser fräsen muß) und Kopiervorrichtung an der Oberfräse im Frästisch.

Nur ist das Ergebnis mit einem 22mm Zweischneider (12er Schaft) und seinen geraden Flächen nicht berauschend.
Es sind hohe Schubkräfte nötig und trotz scharfem Fräser reißt es doch ordentlich aus.

Frage:
Gibt es keine Fräser mit unterbrochenen und versetzten Schneiden?
So wie die Schruppfräser im Metallbereich, die ja auch im vollen Material für die Vorarbeit eingesetzt werden?

So wird das irgendwie nix....
 

Frankenholzwurm

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Hohe Schubkräfe wundern mich nicht!

Als erstes würde ich mir einen kleineren Fräser besorgen!

22mm sind schon seeehr heftig!

Größer als 12mm würde ich persönlich nicht nehmen.

Wenn es kein normaler Nutfräser sein soll, mal Spiralnutfräser probieren aber die sind schon etwas teuerer als normale.

Ich hab mit Spiralnutfäsern bisher eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht.
 

yoghurt

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Hallo Gert,
vielleicht machst Du das schon und hast es bloß nicht erwähnt: Vor dem Fräsen die Formen mit der Stichsäge ausschneiden... So musst Du viel weniger Material zerspanen...

Gruß

Heiko
 

Frankenholzwurm

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Schnittgeschwindigkeit ja!

Aber die Schubkraft bei einem 22mm Fräser, der aus dem vollen fräst?

Würde ich persönlich nicht machen wollen.
 

GertG

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Hallo Gert,
vielleicht machst Du das schon und hast es bloß nicht erwähnt: Vor dem Fräsen die Formen mit der Stichsäge ausschneiden... So musst Du viel weniger Material zerspanen...

Gruß

Heiko

Stimmt, wo es geht, mach ich das mit der Bandsäge so weit es geht und lasse nur einen 5...10mm breiten Rand zum Fräsen stehen.

Die 22mm benutze ich, weil das Fräsbild durch den größeren Radius sauberer wird, weil er eine Schnittlänge von 50mm stabil überbrückt (Eschenbohle 30mm) und.....weil ich ihn habe.


Ich wunderte mich nur, weil bei "der Sendung mit der Maus" (bei der Herstellung von Stühlen oder Rodelschlitten) immer mit "Kawumm" und riesigen Fräsern mitten ins Material getaucht wird ohne daß was splittert oder eine unsaubere Oberfläche zurückbleibt. :emoji_slight_smile:
 

Frankenholzwurm

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OK, bei nur noch sauber nachfräsen ist der Durchmesser in ordnung.

Habe nur gemeint, weil du anfangs etwas von "aus dem vollen fräsen" geschrieben hast.

Noch eine Frage:

Schneiden aus HSS oder HW?

Ansonsten wie gesagt Spiralnutfräser wären noch eine möglichkeit.
 

yoghurt

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Ansonsten kannst Du ruhig auf 2-3mm Überstand heruntergehen....

Gruß

Heiko

PS: Die Sendung mit der Maus zeigt halt auch gerne "Vollprofis", die hochspezialisiert sind hinsichtlich der Tätigkeiten und Werkzeuge...
PPS: Ja, aus dem CNC-Bereich kenne ich Schruppfräser, aber für eine handgeführte OF habe ich das noch nicht gesehen... was aber nix heißen muss...
PPPS: Wenn Du den Kopierring variierst könntest Du vielleicht mit 1mm Überstand vorfräsen und anschließend bündigfräsen??
 

GertG

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Habe nur gemeint, weil du anfangs etwas von "aus dem vollen fräsen" geschrieben hast.

So war es eigentlich auch gemeint.
Das Vorsägen mache ich nur, weil es anders kaum geht.
Schöner wäre natürlich ein Arbeitsgang.

Die Schneiden sind aus HW (Guhdo).



PPPS: Wenn Du den Kopierring variierst könntest Du vielleicht mit 1mm Überstand vorfräsen und anschließend bündigfräsen??

Ich habe leider nicht so viele Kopierringe, wie ich bräuchte.
Da helfe ich mir mit Malertape, das ich um den 1:1er ein paarmal herumwickel.
Der letzte Fräsgang, dann ohne Tape, wird dann normalerweise (Buche, Fichte) ausreichend glatt.
Nur die Esche ist da etwas störrischer.
 

yoghurt

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Hast Du schon versucht den letzten Millimeter im Gleichlauf zu fräsen?
 

GertG

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@Yoghurt
Ich trau mich nicht so recht.
Die Werkstücke sind relativ leicht und schmal und bei ähnlicher Gelegenheit ist mir mal ein Stück Handlauf durch die Werkstatt gesegelt.
Ich probiers aber doch mal.
Vielleicht mit einem Zehntel? :emoji_wink:


Ich sehe übrigens gerade, daß hier so was schonmal gebaut worden ist:
https://www.woodworker.de/forum/bauplan-fuer-holzliegestuhl-t30346.html

2lvmd7ye.jpg


Diese, schon angesprochenen Baumarktteile haben mich überhaupt nicht überzeugt.
Die wackelten schon im Neuzustand diagonal, ohne daß jemand drin gesessen hätte.

Ich habe deshalb die Abmessungen von 19x30 auf 30x40mm und das Material (angeblich Buche) auf Esche geändert.
Außerdem habe ich, und deshalb muß überhaupt gefräst werden, an den Stellen, an denen Befestigungs/Scharnierpunkte sitzen, das Holz von der Kontur her knochenförmig verdickt.
Sieht optisch besser aus als die originale Dachlattenkonstruktion und vermeidet Brüche durch die Materialschwächung an den Verbindungsstellen.

Und statt der 5mm Hohlniete wird die Geschichte mit 8mm Edelstahl- Flachkopfschrauben mit Hülsenmuttern als Konterparts zusammengesetzt.

Da sollte dann so schnell nichts ausnudeln.

@Frankenholzwurm

Mach mehrere Durchgänge und fräse jeweils nur ca. 5-8mm tief, wenn du aus dem vollen fräsen willst.

Ich hätte sogar die Möglichkeit, im Groben von zwei Seiten zu fräsen, da ich ja auch mit einer doppelten Frässchablone arbeite.
Wäre spantechnisch vielleicht sowieso intelligenter.
 

yoghurt

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Hmm,
ich darf das natürlich hier eigentlich nicht sagen und nicht empfehlen... Aber wenn Du 0,5 - 1mm Material im Gleichlauf fräst, dann sollte die Rückschlaggefahr schon beherrschbar sein...

Gruß

Heiko
 

vollholz

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Hi,
in solchen fällen nehme ich eine als Frässchablone nutzbare Vorlage, zeichne an, säge mit kleinem Übermaß an der Bandsäge und fräse dann mit einem WP-Fräser mit schaftseitigem Lager nach. Auch bis zu 50mm Stärke, das ist bei mir die Schneidenlänge. (herkömmliche Standard-WPs 12x50)
Die Oberflächen sind sehr sauber.
Ein solcher Fräser kostet mittlerweile nur noch 40€, die Platten 1,50€, das ist wirklich günstiger geworden.
Viel Erfolg.
Jens
 

GertG

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Hallo Jens,
kannte ich noch nicht mit Wendeplatten.
Tolle Sache.
Hab auch gerade in der Bucht was gefunden.


Aber mal was Anderes:
Ich liebäugele sowieso mit der Anschaffung einer "richtigen" kleinen Tischfräse, weil die Herstellung von Verleimfräsungen mit der Oberfräse auch im Tisch nie zufriedenstellend verläuft.
Hab mich aber noch nicht richtig damit beschäftigt.

Meine zu fräsenden Radien sind ja eher groß und könnten auch mit einem Fräskopf über 100mm Durchmesser erreicht werden.

Gibts dafür auch Fräser mit Anlaufring zu bezahlbaren Preisen?
 
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