Proxxon FET Blatt flattert bei langen Schnitten

HeikoH

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Hallo zusammen,

ich habe seit gestern eine Proxxon FET als Modellbau Kleinsäge. Wenn es mal so funktioniert wie ich will, bin ich echt zufrieden mit dem Gerät.
Womit ich Probleme habe und eure Tipps erbitte ist, dass vor allem bei längeren Schnitten (Leisten sägen) das Blatt alle paar Zentimeter anfängt leicht zu flattern. Flattern ist vielleicht übertrieben, man sieht aber beim Schnitt deutlich, dass es zwei drei Zehntel nach links und rechts "auskeilt". Das sieht man natürlich an der Schnittkante. Wenn es flattert, dann kreischt das Blatt auch - ich weiß es nicht besser zu beschreiben.

Bisher habe ich folgendes probiert: Als allererstes habe ich das Original 24Z Blatt gegen ein neues Original 36Z Blatt ausgetauscht. Blattbefestigung nochmal überprüft. Mit und ohne Spaltkeil. Längsschnitt und Querschnitt. Langsamer Vorschub und schneller Vorschub.
Das einzige was hilft, ist die Materialstärke zu verringern. Bei 10mm Brettchen und kleiner fällt mir das flattern nicht auf. Meist möchte ich aber aus Brettchen mit 17-18mm Stärke Leisten sägen. Ob mit Parallelanschlag oder Queranschlag gesägt wird, also das Werkstück frei läuft oder nicht, spielt auch keine Rolle.

Was könnte es denn noch sein, mir gehen langsam die Ideen aus?

Viele Grüße
Heiko
 

WinfriedM

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Kreischen hört sich nach irgendwelchen Resonanzerscheinungen an. Hast du mal getestet, ob die Motorwelle Spiel hat?

Und natürlich sollte man auch mal den Parallelanschlag checken, ob der richtig steht. Der muss ein ganz klein wenig nach hinten öffnen, da gehts aber nur um 1-2 zehntel.
 

HeikoH

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Hallo Winfried,

ich habe gerade mal am Sägeblatt "rumgewackelt". Ich kann weder radial noch axial Spiel feststellen. Natürlich kann ich das Blatt mit Gewalt aus der Spur drücken, aber Spiel an sich ist keines vorhanden.

Der Parallelanschlag geht nach hinten hin auf, etwa 0,5mm, ich denke das sollte so passen. Es passiert aber auch ohne diesen, von daher schiebe ich darauf nichts.

Grüße
Heiko
 

lunateide

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Hallo Heiko,
ich besitze selbst eine FET und habe leider keine gute Nachricht für Dich.

Für Längsschnitte in 18 mm starkem Material ist diese Säge nicht geschaffen; sie beißt sich zwar irgendwie durch, ist aber Murkserei pur.

Sie ist wirklich nur für das ganz Feine, das allerdings macht sie dann auch sehr fein.

Gruß
Roland
 

HeikoH

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Hallo Roland,

danke für deine Antwort! Was ich nicht verstehe ist, warum es einmal klappt und das nächste Mal wieder nicht. Auch habe ich das Gefühl, dass es bei Hartholz, also Buche Leimholz besser geht als bei Fichte oder Kiefer. Leistungsmäßig habe ich nicht das Gefühl, dass zu wenig da wäre. Sie würgt nicht und ich könnte wesentlich schneller durchschieben. Bringt nur nichts wegen der Probleme.
Zeigt denn deine Säge ein ähnliches Verhalten?

Grüße
Heiko
 

WinfriedM

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Kann durchaus sein, dass die für 18mm nicht wirklich geeignet ist und das Blatt dann irgendwie zu schwingen anfängt.

Ist das ein Hartmetall-Blatt?
 

lunateide

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Hallo,

ich habe jetzt gegen meine Überzeugung Ahorn, 18 mm stark und 25 cm lang, gesägt.

Das Sägeblatt hat nicht gekreischt, der Motor hat stark an Drehzahl verloren, was das Sägegeräusch ebenfalls verändert.
Die Schnittfläche war glatt, aber der Abschnitt war ungenau in der Breite.
Das Sägeblatt ist also irgendwie vom vorgegebenen Kurs abgewichen.

Nun sind auch sowohl 24, als auch 36 Zähne für Längsschnitte zuviel.
Ich konnte aber noch nichts anderes finden.

O.T. mein Schärfdienst schärft die Proxxon-Sägeblätter; also nicht wegwerfen, wenn sie stumpf sind.

Gruß
Roland
 

HeikoH

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Hallo Roland,

vielen Dank für den Test. Ich habe auch noch ein wenig probiert. Ich habe stark die Vermutung, dass es zum einen vom Werkstück abhängt (nicht 100% gerade) und zum anderen davon, dass der Tisch, vor allem bei der Plastikblende in der Mitte nicht ganz eben ist. Wenn sich der Druck aufs Werkstück beim schieben verändert, kann es so passieren, dass es leicht kippt und das Blatt bekommt dann natürlich seitlichen Druck, der es dann zum Schwingen bringt.
Ich habe es jetzt soweit abmildern können, indem ich unter die Plastikblende Klebestreifen geklebt habe, damit es möglichst eben wird. Jetzt kommt es deutlich weniger vor. Ich glaube ich muss das alles noch ein wenig verfeinern und dann kann ich auch zufrieden mit den Schnittergebnissen sein.

Grüße
Heiko
 

WinfriedM

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Holz zieht ja durch seine gewachsenen Fasern das Sägeblatt gerne mal in die eine oder andere Richtung. Um solche Effekte mal auszuschließen, könntest du mal z.B. MDF oder Spanplatte sägen.

Aber ich denke, ein unebener Tisch und Kippelei kann definitiv zu solchen Problemen führen. Da würde ich auf jeden Fall erstmal nachbessern. Denn alles, was nicht 100% fest aufeinanderliegt, neigt zu Vibrationen und Resonanzen. Ebenso weiche Konstruktionen, die nachgeben.

Da scheinen auch andere nachzubessern, wie diese Bilder hier im Forum zeigen. Bau dir doch auch einfach eine neue stabile Einlage aus Alu.

PROXXON FET daire testere - Gemi Modelcili?i ve RC model teknikleri
 

HeikoH

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Echt gute Idee, danke für den Link. Mal sehen ob und wie ich das hinbekomme, aber es gefällt mir wirklich gut.

Grüße
Heiko
 

lunateide

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Hallo Heiko,

die Sägeschlitzabdeckung ist ein Verschleißteil und ich würde den Aufwand nicht betreiben, Ersatz aus Alu zu basteln.

Allerdings benutze ich auch nicht die Originale von Proxxon, sondern habe einen größeren Posten aus Hartholz gemacht.

Eine Tischeinlage, die mit senkrecht stehendem Sägeblatt durch Hochfahren geschlitzt wurde, ist zwar optimal eng am Sägeblatt, kann aber auch nur für diese Sägeblattstellung benutzt werden.

Für Gehrungsschnitte schneide ich jeweils eine jungfräuliche Einlage im passenden Winkel zu (Hochfahren des schrägstehenden Sägeblattes durch die ungeschlitzte Einlage, fertig)

Gruß
Roland
 

HeikoH

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Hallo Roland,

kannst du mir, ehe ich lange rumteste, bitte die Dicke der Einlegeplatte geben, die du verwendest? Würde mir helfen. Wie hast du die Platte gemacht - einfach so lange geschliffen bis es passte?

Grüße
Heiko
 

lunateide

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Hallo Heiko,
die Proxxon Tischeinlage ist genau 2 mm stark.

Vorgehensweise

Sägeblatt völlig absenken,
Leisten ungefähr in dieser Dicke von Restholzleisen gesägt,
Länge umd Breite, wenn erforderlich, beigeschliffen, bis sie in den Tisch passte.
Dann auf Dicke gehobelt (ich habe einenProxxon Dickenhobel benutzt)
Ecken leicht gerundet,
eingelegt - passt.

Dann die Säge OHNE SPALTKEIL!!!!! mit laufendem Motor hocgefahren und dabei die Tischeinlage geschlitzt (Tischeinlage dabei gut fixieren.

Auf die 3 Schrauben habe ich verzichtet. Hatte noch nie Probleme.

Gruß
Roland
 

WinfriedM

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Tischeinlage ohne Schrauben? Nur reinlegen? Oh Gott, sowas würde ich keinesfalls empfehlen. Wenn einem das um die Ohren fliegt, weil es vom Blatt ergriffen wird...

Und warum ist das ein Verschleißteil? Bei ganz schmalem Schlitz vielleicht noch vorstellbar, aber sonst?
 

lunateide

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Hallo Winfried,

es geht hier um sehr enge Schlitze, die beim Hochfahren des Sägeblattes entstehen.
Besonders, wenn sie mit einem geneigten Sägeblatt geschnitten wurden, ist dieser Winkel nicht mehr mit absoluter Präzision reproduzierbar und dann klemmt es.

Deshalb verwende ich schräg geschlitzte Tischeinlagen nur für die aktuelle Sitzung.

Eine Tischeinlage aus Alu zu fertigen, wäre für mich (ohne Erfahrung in der Bearbeitung dieses Materials) ein großer Aufwand.
Die aus Holz mache ich, wenn geeignetes Restholz verfügbar ist, im Dutzend.

Gruß
Roland
 
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