Projektvorstellung Bücherregal

hinnakk

ww-birnbaum
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Moin Moin, ich habe gestern und heute mal genutzt und endlich ein Bücherregal fürs Esszimmer gebaut. Material ist Eiche keilgezinkt 18mm und Kiefer Leimholz 27mm. Die Eiche wurde für den Deckel im Randbereich aufgedoppelt. Breit ist das Regal 180cm, hoch 145cm und 31cm tief, wobei die Seitenteile 2cm zurückspringen und die Böden weitere 7mm zurückspringen.

Als Oberflächenbehandlung habe ich für die Eiche Kreidezeit Fußbodenhardöl und für die Seitenteile Clou Lack Lasur in Weiß verwendet. Die Eiche wurde bis Korn 320 geschliffen und die Kiefer bis Korn 150.

Als Bodenträger verwende ich 8mm Buchendübel in einer 32mm Lochreihe. Diese habe ich mit einer selbstgebauten Schablone und der OF erstellt. Für die Fräsungen auf der unteren Bodenseite habe ich mir eine Schablone gemacht.

Das Regal wird durch ein Querbrett unterhalb des Deckels stabilisiert, das 20cm hoch ist und 18mm dick. Das Brett ist in die Seitenteile versenkt und von hinten geschraubt. Zusätzlich sind die untersten Bretter mit Excenterverbindern an den Seitenteilen befestigt. Damit das Regal nicht umkippen kann ist es oben mit zwei Schrauben an der Wand befestigt.

Werkzeugliste:
Tauchsäge mit Führungsschiene zum Formatieren der Bretter

Kappsäge für die Querschnitte geht aber auch mit der Tauchsäge oder HKS

Oberfräse mit Kopierhülse, Fasefräser 45grad Nutfräser 8mm, sowie 12mm

Excenterschleifer mit Schleifscheiben der Körnungen 80, 120, 150, 240, 320

Werkstattsauger

Dübelspitzen zum Übertragen von Dübellöchern für den Deckel, dieser liegt nur mit Dübeln gesichert auf.
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Schöne Grüße hinnakk
 

WinfriedM

ww-robinie
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Wie war denn die Verarbeitung mit der Clou Lack Lasur in weiß? Hat das alles gut geklappt? Mit Pinsel oder Rolle? Was für ein Pinsel?

Die Kombination gefällt mir ganz gut, passt auch gut zum Rest der Einrichtung. Alles aus Eiche wirkt mitunter doch sehr erdrückend.
 

hinnakk

ww-birnbaum
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Habe die Lasur schon öfter verarbeitet. Sie ist eher Gelartig da tropfgehemmt. Nach dem Schleifen habe ich das Holz gut entstaubt. Dann mit einem 70 mm breiten Chinaborsten Pinsel guter Qualität eingepinselt. Wenn die Fläche überall Farbe hat wird der nasse Anstrich mit dem Pinsel ohne Druck in Faserrichtung nochmal über die Farbe gezogen um eine gleichmäßige Struktur zu erzeugen. Nach dem Trocknen schleife ich dann von Hand mit 320 er Papier nochmal leicht drüber um hochstehende Fasern und erhabene Stellen zu Glätten. Damit der Staub später nicht hängen bleibt. An den Kanten muss man etwas aufpassen das keine größeren Mengen stehen bleiben. Zur Not mit nem Lappen wegnehmen und mit ausgestrichenem Pinsel nachstreichen.

Die Verarbeitung ist gut zu handeln und Pinsel und Hände sind gut mit Spüli zu reinigen.

Man sollte die Farbe allerdings nicht bei zu hohen Temperaturen verarbeiten, ich sag mal über 25Grad, da sie sonst sehr schnell trocknet und es zu Klümpchen im Pinsel kommt. Diese kann man aber zur Not gut abschleifen ohne hellere Stellen zu bekommen. Das Strukturieren mit dem Pinsel wird dann auch schwerer da man dann recht zügig arbeiten muss.

Habe die Farbe gut 3 Jahre im angebrochenen Gebinde gehabt und es gab keinerlei Probleme bei der Verarbeitung. Auch mit neu gekaufter Farbe nicht. Die Reichweite ist auch sehr gut. Bei zweimaligem Anstrich ist sie fast deckend, dann ist der Zwischenschliff aber unbedingt notwendig, damit es nicht zu rau wird. Beim Haus zum Bauen gibt es 0,75l Gebinde bei anderen Baumärkten meist nur 0,35l.

Die Farbgebung habe ich gerade aus dem Grund gewählt, alles in Eiche wäre wirklich etwas dunkel. Die Eiche sollte aber schon Bestandteil sein. Weiße Böden bekommen schnell unansehliche Flecken und Kratzer.

Gruß hinnakk
 

WinfriedM

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Danke für die detailierten Einblicke. Ich hab die Clou Lack-Lasur in braun und grün mal verarbeitet und hab ähnliche Erfahrungen gemacht. Weiß ist sicherlich etwas kritischer, weil man da Ungleichmäßigkeiten schneller sieht, scheint aber zu funktionieren. Das Verschlichten nach kurzer Ablüftung hab ich auch gemacht.
 

hinnakk

ww-birnbaum
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Hier noch ein paar Bilder vom Bau. So sieht die Eiche vor und nach dem Ölen aus.
 

hinnakk

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Fräsen der Nuten für die Bodenträger/Dübel mit Hilfe einer Schablone.
 

hinnakk

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Fräsen der Rundung an den Seitenteilen mit Hilfe einer Schablone
 

hinnakk

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Der Herr Schwund ist auch dabei gewesen. Hier die Vorbereitung für Intarsienarbeiten an der Werkbank. :emoji_slight_smile:
 

koala

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Guten Morgen,
erstmal Kompliment für die Ausführung und die Detailfotos! Auch die Intarsienarbeit an der Werkbank fand ich sehr überzeugend!:emoji_grin:
Aber mal eine grundsätzliche Frage: Warum muss immer und überall diese "blöde" Lochreihe sein? :eek: Wenn ich mir als Privatmann was für meine Bedürfnisse selber baue, dann brauch ich keine häßliche sichtbare Lochreihe! Meine Meinung!
Bei den wenigen Teilen in unserem Haus, in denen eine Lochreihe ist, habe ich noch NIE einen Einlegeboden versetzt, wann braucht man das denn wirklich?
Aber das jetzt nur so nebenbei, wollte damit nicht deine Leistung zerreden!
Daumen hoch, weiter so!
 

hinnakk

ww-birnbaum
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Die Lochreihen sind hier auf jeden Fall nötig, da das Regal jetzt noch ein Mischregal ist für Bücher, Spielzeug der kleinen und allem möglichen anderen. Wenn es ein reines Bücherregal wäre, würde ich dir zustimmen. Wenn nicht nötig, lasse ich die Lochreihen auch gern weg, da optisch wirklich schöner.

Bei anderer Bauweise kann man die Lochreihen ja auch verstecken. Wenn man z.B. Mit Riegeln/ Pfosten arbeitet kann man die Lochreihe verdeck an der Rückseite machen, dann sieht man sie nicht.

Das Regal bekommt grad noch zwei Geschwister in 88cm Breite bei gleicher Höhe für die andere Seite des Zimmers. Wenn fertig kommen davon auch noch Bilder.

Gruß hinnakk
 

Mitglied 59145

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Hallo,

alternativ gibts auch 3mm Lochreihe, das wirkt nochmal ganz anders.
Für ein Bücherregal aber dann wohl doch zu dünn....

Gruss
Ben
 

hinnakk

ww-birnbaum
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Die 3mm würden bei Seitenteilen aus Eiche bestimmt gehen. Man könnte ja auch drei Reihen machen. :emoji_slight_smile: Würde aber wie schweizer Käse aussehen.

Bei einem reinen Bücherregal würden die Bücher ja auch einen Großteil der sonst sichtbaren Löcher verdecken. Man könnte die vorderste Reihe ja auch etwas nach hinten versetzen also nicht 32mm von der Vorderkannte, sondern 50mm dann wird die Chance des Verdeckens erhöht.

Was gäbe es denn für Alternativen zur Lochreihe? Eine Art Tablarträger die in einer Rückwand befestigt sind?

Gruß hinnakk
 

hinnakk

ww-birnbaum
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Habe mal schnell ne Idee aus Reststücken gebaut. Damit könnte man auf die vordere Reihe verzichten, hätte aber Winkel unter den Brettern. ImageUploadedByTapatalk1402945528.435918.jpg

Die Dübel könnte man ja unsichtbar einbauen.
 

Mitglied 59145

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Hallo!

Ist ne Idee, finde ich dann aber noch schlimmer als eine Lochreihe...
Eigentlich hast du schon alles aufgezählt.

Als handwerklich gechickter Mensch kann man die Löcher natürlich auch beim einräumen bohren.:emoji_wink: Dann sieht es fast aus wie ohne Lochreihe....

Wenn man dann allerdings umräumt und vereinzelt Löcher in den Regalseiten hat siehts auch wieder doof aus!

In alten Schänken hat man öfter diese "gezahnten Leisten" in die man dann eine andere Leiste klemmt, ist aber auch ncht schöner.

Fazit : Lochreihe ist garnicht so hässlich:cool:

Gruss
Ben
 

hinnakk

ww-birnbaum
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Die Zahnleisten kenne ich eigentlich nur aus alten Schränken. Da wäre die Lochreihe aber ja auch nicht zu sehen.

Hatte mal den Gockel bemüht aber bis auf sehr teure Ladensysteme nichts gefunden.

Ich denke auch das die Lochreihe für dieses Projekt das richtige ist.

Gruß hinnakk
 
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