Profilmesser: Oben und unten

knw01332

ww-pappel
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Hallo zusammen,

kann mir bitte jemand mit dieser "dummen" Frage helfen:

Beispiel: Ein Profilmesser für eine Tischfräse habe in der unteren Hälfte drei Radien für Viertelstab und in der oberen Hälfte die zugehörigen drei Hohlkehlradien.
(btw: wie "übersetzt" man R3, R5, etc. in Millimeter?)
Bisher kenne ich es nur so, dass das Werkstück über Tisch und senkrechten Anschlag am Werkzeug vorbei geführt wird. Untechnisch: In der Kante zwischen Tisch und Werkzeug wirkt der Fräser mit seinem oberen Teil.

Was ich mir auch noch zusammen reimen kann ist, dass man über unterschiedliche Einstellungen von Tisch und Anschlag den jeweils benötigten Radius des Profilmessers anwendet.

Muss/Kann man diese kombinierten Profilmesser wenden, wenn man mit dem unteren Teil arbeiten will?
Bisher hätte ich noch auf keinem Bild erkennen können, dass die Schneiden verschränkt sind.
Die Alternative wäre dann aber, dass man das Werkstück von oben mit dem Fräskopf bearbeitet, das kann ich mir aber überhaupt nicht vorstellen: Ungenau und völlig gefährlich.
 

M_B

ww-kirsche
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kann mir bitte jemand mit dieser "dummen" Frage helfen:

Dumme Fragen gibts ja nicht...
"von oben fräsen" per Hand ist gefährlich, das stimmt. Aber mit einem Vorschub eigentlich kein Problem und auch genau. Oder halt den Fräser umdrehen, und "von links fräsen", das setzt aber voraus, dass man bei der Fräse die Drehrichtung ändern kann.
 

Unregistriert

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Salut
Messer wenden, und Drehrichtung der Spindel wechseln?
daraus folgt dann, dass das Werkstueck von der anderen Seite her vorgeschoben werden muss!

R3 ergibt bei sauberer Einstellung eine Rundung, respektive Hohlkehle von 6mm!

max gutt,
robert
 

knw01332

ww-pappel
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Hallo,

danke für die Tips. Die Drehrichtung zu ändern hört sich interessant an.
Die Maschine könnte ich "umpolen", hat allerdings den Nachteil, dass der Nehmertisch, der dann als Auflage dienen müsste, deutlich kürzer ist als der normale Tisch. Andererseits: Wenn ich mir sonstige Tischfräsen anschaue, dann ist das eher ein Luxusproblem...
 

Sauerländer

ww-kastanie
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Ein Arbeiten an der Fräse ohne Vorschub von oben ist erst einmal sehr gefährlich und auch nicht ratsam. Wenn du den Fräser von oben einsetzt kann es auch schnell zu Fehlern kommen die man nicht mehr korrigieren kann. Wenn du zB ein hohles Teil hast wird die Kante unreglmäßig und an der Bergstelle wird zu viel Material abgetragen. Wenn du den Fräser unten einsetzt - sozusagen in der Ecke zwischen Tisch und Anschlag - kann dein Werkstück zwar leichter nach oben ausweichen - aber es wir in keinem Fall zu viel Material abgetragen. Bei fehlerhafter Fräsung ziehst du das Teil einfach noch einmal rüber.
Die Frage ist etwas unklar - weißt du nicht was R3 heißt ? R3 ist einfach der Radius in mm. Stell dir einen Winkel von 90° vor. Im Winkelpunkt stichst du einen Zirkel ein mit dem Radius 3mm und schlägst einen Viertelbogen. R3 = Kreisdurchmesser 6 mm. Beim Werkzeug ist der R3 gleich mit der Ablaufkante in der Maschine = kleinster Flugkreis beim zB Viertelstab.
Beim bearbeiten kannst du doch eigentlich alle Fräsen auf Links - und Rechtslauf umstellen. Du mußt nur beim Werkzeug die Drehrichtung beachten und natürlich von der richtigen Seite anfahren - sorry aber ich habe da schon einiges erlebt.
 

Norbert

ww-robinie
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Hallo zusammen,

von oben fräsen ist nicht so ungewöhnlich.

Alle Abplattfräser, die ich kenne, sind so gebaut, daß der Fräser bei der Standard-Drehrichtung (von oben gesehen links herum, also Werkstückzufuhr von rechts) oberhalb des Werkstücks sein muß. Oft alleine schon deswegen, weil ein solcher Fräser wegen seines Durchmessers (z.B. 220 mm) gar nicht in die Tischöffnung paßt.

Allerdings ist bei einem Fräser-Überstand von 50 - 75 mm die Verwendung eines Vorschubapparates und einer Anschlagbrücke dringend angeraten (der eindringliche Ton des rotierenden Fräsers erinnert deutlich daran). Wenn das Werkstück sauber abgerichtet und geführt wird, gibt es auch keine Probleme mit falscher Materialabnahme.

Auf diese Art habe ich alle Vollholz-Türfüllungen beidseitig abgeplattet.

Auch bei Konterprofilfräsungen mit Fräsersätzen ragt der obere Fräser über das Werkstück. Obwohl hier keine Anschlagbrücke benutzt werden kann, erzielt man mit sauber abgerichteten Kanteln und sorgfältig eingestelltem Anschlag untadelige Ergebnisse.

Gruß

Norbert
 
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