Probleme mit Küchenarbeitsplatte - ölen?

rollstein

ww-pappel
Registriert
10. Juli 2011
Beiträge
4
Ort
Dresden
Wir haben 2007 in unserer Küche eine 30 mm starke Echtholz-Arbeitsplatte verbaut.

Diese Platte wurde vor dem Einbau zweimal geölt (Arbeitsplattenöl aus dem Baumarkt) und abgeschliffen. Die Oberfläche ist sehr empfindlich, dort wo es häufiger nass wird sind kleine schwarze Punkte entstanden. An den Stellen wo in der Platte einzelne Holzstäbe zusammenkommen ist es auch leicht uneben.

Leider lässt sich Feuchtigkeit in der Küche nicht immer vermeiden, und diese unmittelbar aufzuwischen gelingt uns nicht immer.

Ist ölen das richtige Verfahren für uns? Wie oft muss den Zwischendurch geölt werden? Meine Frau hat zwischendurch auch mal die Platte mit Rapsöl eingeschmiert, ist das ok?

Was haltet ihr davon, die Platte mit Hartwachsöl zu behandeln, mit dem Ziel eine widerstandsfähigere Oberfläche herzustellen?

Dank im Vorraus für euern Rat
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.318
Ort
Dortmund
Zum Thema Arbeitsplatten ölen weiß dieses Forum schon sehr viel. Schau mal mit der Suchfunktion. Schon das Wort "Arbeitsplattenöl" sollte häufig gefunden werden.
 

rollstein

ww-pappel
Registriert
10. Juli 2011
Beiträge
4
Ort
Dresden
Ich habe hier schon ein bißchen dazu gelesen, habe aber dennoch generelle Zweifel, ob Ölen für uns die richtige Mehtode ist. Oder ob nicht vielleicht etwas versiegelndes wie Hartwachsöl besser geeignet ist?
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.318
Ort
Dortmund
Viele Hartwachsöle sind für feuchtebelastete Bereiche völlig ungeeignet, weil sie ganz schnell bei Wasser durchweichen. Es gibt aber auch einige, die da recht gut funktionieren, weil sie eine ziemlich dichte und beanspruchbare Oberfläche bilden. Das wäre z.B. bei Osmo Hartwachsöl oder Osmo Topoil der Fall. Hier braucht es eine gewisse Schichtdicke, also z.B. 3 mal dünn auftragen. Dünn ist wichtig, damit es gut durchtrocknen kann. Damit würde das gehen.

Vorteil ist, dass auch länger stehendes Wasser kaum ins Holz eindringt. Nachteil ist die Schicht auf dem Holz, die schneller beschädigt werden kann. Auch ist diese nicht so temperaturstabil, also keine heißen Töpfe draufstellen.
 

missi

ww-nussbaum
Registriert
27. Mai 2011
Beiträge
84
WinfriedM gab dir das richtige Stichwort. Was du suchst, ist Arbeitsplattenöl. Rapsöl ist nicht so der Bringer, das härtet nicht aus. Wenn ihr das öfter macht, dann riechts irgendwann wie in Oma- Küchen.
Wachs bringt nichts auf ordentlich genutzten Flächen wie Tische/Arbeitsplatten/etc/pp, das ist schneller runtergewischt, da nur hauchdünne Schicht. Versiegeln könnt ihr das nur mit Lack, aber dann hätte es wohl auch eine Laminatplatte getan.
 

rollstein

ww-pappel
Registriert
10. Juli 2011
Beiträge
4
Ort
Dresden
Hallo WinfriedM, hallo missi,

ich habe mir eben die Beschreibung von dem Osmo Topoil angesehen. Ein Öl-Wachs-Anstrich und das klingt ganz gut.

-Farblos, matt, für innen
-TopOil erhält die Holzoberfläche natürlich matt und macht sie widerstandsfähig gegen Haushaltschemikalien und Flecken.
-Das Produkt ist Wasser abweisend und abriebfest; es reißt nicht, blättert nicht und schuppt nicht ab.

Wasserabweisend ist wirklich wichtig, da die Fläche zwischen Spül- und Abtropfbecken immer gammelt.
 

Osmo_Color

ww-pappel
Registriert
2. August 2011
Beiträge
8
Hallo Rollstein!

Die im Osmo TopOil als Bindemittel eingesetzten Öle sollen tief in den Untergrund eindringen und den Anstrich von innen verketten. Das TopOil findet Halt, das Holz wird gesättigt und die Feuchtigkeitsaufnahme reduziert.

Durch die anderen Öle ist das Holz schon gut gesättigt- du solltest es daher vorher ordentlich mithilfe eines handelsüblichen Anlaugers abreiben. Das Holz wird entfettet und aufliegende Trennfilme entfernt. Das TopOil findet dann, nachdem das Holz wieder durchgetrocknet ist, besseren Halt.

Das TopOil 3x zu verarbeiten ist ein bisschen viel. Letztendlich kommt es aber auf die Aufbringmenge an- es müsste also dann jeweils auf einen besonders dünnen Anstrich geachtet werden, was mithilfe eines fusselfreien Lappens machbar wäre. Alternativ kann auch 2x mit einem Pinsel (harte Borsten) oder einer Microfaserrolle gearbeitet werden.

Falls noch Fragen aufkommen sollten, kannst du gerne fragen.

Gruß
 

rollstein

ww-pappel
Registriert
10. Juli 2011
Beiträge
4
Ort
Dresden
Ich habe jetzt mit dem Muster einen kleinen Abschnitt gestrichen. Habe vorher den Anlauger benutzt und dann im Abstand von 18h 2mal mit dem Pinsel aufgetragen. Ich habe das Top-Oil reichlich aufgetragen, dass es leicht stand und nach ca. 1h gut eingezogen ist.

Nun habe ich leichte Verfärbungen (ins bräunliche des Top-Oils) an den Rändern, wo mehr vom Top-Oil aufgetragen wurde. Waren die beiden Anstriche zu dick, oder sollte ich noch einen dünnen dritten Anstrich bringen, damit die Oberfläche einheitlich wird?
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.318
Ort
Dortmund
Topoil sehr dünn verarbeiten, dicke Schichten verschlechtern die Oberfläche, weil dicke Schichten weich sind und unschön aussehen. Weniger ist mehr! Selbst wenn du beim Erstauftrag etwas satter arbeitest, solltest du nach 15 Minuten die Oberfläche mit einem Pinsel dünnst ausstreichen. Überschüssiges Öl immer wieder vom Pinsel abstreichen.

Ich kann empfehlen, immer auch die technischen Merkblätter zu lesen:

http://osmo.softkat.de/dokumente/so...0f4f1007f5a99.pdf?filename=Produktinformation
 
Oben Unten