Probleme mit Gehrung

spitfire MK1

ww-birnbaum
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Hallo zusammen,
vor längerer Zeit habe ich mir einen Beistelltisch aus Kirsche Vollholz gebaut.
Ich wollte mal was mit Gehrungen herstellen. Die Platte besteht aus vier gleich großen Teilen , die durch Gehrungen zusammengefügt sind. Zur Verdeutlichung hänge ich Bilder dran.
Mein Problem besteht darin, daß in der Sommerzeit ein Gehrungschnitt sich immer öffnet. Im Winter schliest er sich wieder.
Rahmenbedingungen: Fußbodenheizung, Oberflächentemperatur ca. 24°, relative Luftfeuchtigkeit im Durchschnitt 55%, Raumtemperatur ca. 21°
Macht es Sinn , alle Gehrungen komplett aufzuschneiden und alles neu zu verleimen oder hat jemand eine bessere Idee?
Gruß Günter
 

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yoghurt

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Hallo Günter,
was tun? Ich weiß es nicht. Trotzdem möchte ich die Ursache des Phänomens erläutern - vielleicht findest Du dann die Antwort. Ursache ist, dass das Holz in der Länge deutlich weniger (0,1 -0,3%) arbeitet als in der Breite (5-10%) Diese Werte gelten zwar für den Bereich von darrtrocken bis total nass und werden daher in der Wohnung bei weitem nicht erreicht, trotzdem steckt zwischen den Werten ca. der Faktor 50. Auf die Gehrung angewendet bedeutet das, dass der Winkel sich je nach Holzfeuchte verändert. Ergo: Gerungen nicht bei breiten Bauteilen aus Vollholz verwenden. Aus dem Bauch bedeutet "breit", mehr als 80mm

gruß

Heiko

PS: Ich war gerade am WE wieder bei einem Freund, den ich für den besten Tischler halte, den ich kenne (ich kenne einige!) Der hat in seinem eigenheim sehr viel aus Buche-Leimholzplatten gebaut. Dabei hat er gnadenlos Quer- und Längsholz mit einander verleimt und auch viel auf Gehrung gebaut.... bei dem geht das irgendwie! (Er sagt, für Kunden würde er sowas nie machen....!)
 

welaloba

ww-robinie
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Hallo Günter, das Phänomen kenne ich von (alten) Bilderrahmen; diese sind bspw. grade mal 6 oder 7 cm in der Leistenbreite, und über die Jahre gehen ("innen") die Gehrungen auf und nur noch die äußeren Ecken halten durch eingeschlagene Nägel. Es ist genau der Umstand, dass das Holz in der Breite schrumpft. Und wahrscheinlich gehen die Rahmen, die ich dann minimal kleiner schneide und neu verleime, irgendwann auch wieder "auf". Dein Tisch? Ebenfalls keine Ahnung. Ein Vorschlag "Schattenfuge" wär ja wohl eher für die Tonne ...
Gruß Werner
 

spitfire MK1

ww-birnbaum
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Guten Morgen Heiko,
so etwas ähnliches hatte ich mir schon gedacht. Die Problematik des unterschiedlichen Schwundes war mir bewußt. Da dieser Tisch als Ergänzung zu einem Couchtisch gedacht war, sollte er im gleichen Stil gebaut sein. Ich häng mal ein Bild davon an. Ich wollte aber keine Glasplatte bei dem Kleinen haben.
Was haltet Ihr davon:
Neu auftrennen, Neu verleimen und an der Unterseite mit Arbeitsplattenverbindern gewaltsam am Arbeiten hindern.
Ich weiß, nicht die feine englische Art. So was wiederstrebt mir immens. Aber uns gefällt der Tisch und er ist für mich sehr bequem um meine Zeitschriften und Bücher in Reichweite abzulegen. Zur Zeit lege ich sie immer über den Spalt, damit er nicht sofort sichtbar ist.
Vielen Dank für Eure Überlegungen.
Gruß Günter
 

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welaloba

ww-robinie
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Den Versuch wert???

Hallo, vielleicht wären die Arbeitsplattenverbinder den Versuch wert...
Geschickt und präzise verarbeitet - und wohl 2 Stck pro Gehrung - könnte man ins Grübeln kommen, ob das auch ohne Leim ginge...
Gruß Werner
 

Rei123

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Hallo,

wenn er schon komplett aufgetrennt wird:
Ich würde versuchen, die einzelnen Lamellen mit Nut und Feder zu verbinden
Dann kann die Platte in sich arbeiten.
Also nicht in der Gehrung, sondern die Platte von innen nach außen.
Die Tischplatte also ringförmig von innen nach außen aufbauen und jeden Ring vergkleben, aber die Ringe untereinander nur mit Nut und Feder.

Dürfte auch für Entlastung sorgen.

Grüße

Reiner
 

Snikers

ww-fichte
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Nimm Arbeitplattenverbinder. Das ist nicht widerstrebend sondern Funktionell. Leime die Gehrung neu zusammen und als Vorschlag noch eines oder zwei Sachen.
1. Schattenfuge : NEIN
2. Fase an die Leimfuge macht optisch was her muss aber nicht
Gruss Snikers
 

esel1976

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moin an alle,
die Gehrung wird nie dicht, soviel ist sicher. Ich wuerde auch die Arbeitplattenverbinder probieren, eine lose Feder auf ganzer Breite ( oder Lamello ) einsetzen , aber auf gar keinen Fall Leim angeben. Auch nicht ideal aber ich denke die Konstruktion an sich sollte ueberdacht werden...schon wieder son Klugscheisser....:emoji_slight_smile:
 
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