Probleme mit (Durchbruch) Fräsung in Eichenbrettern

Joli rouge

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Hallo Leute,

wie der Threadtitel schon sagt versuche ich aktuell mehrere Eichenbretter mit unterschiedlichen Ausfräsungen zu versehen. Der Plan dabei ist ein Gehäuse aus drei aufeinander geleimten Brettern aufzubauen. Das unterste Brett soll als "Wanne" mit 1cm breitem Rand und ca. 0,4cm breitem Boden ausgefräst werden, vom mittleren Brett soll nur ein etwa 1cm breiter Rahmen stehen bleiben und der Deckel wird etwa bis zur Hälfte mit einem eingefrästen Durchbruch versehen.

Alle Bretter sind 25cm lang, 16cm breit und 2cm hoch. Am Ende (also nach dem Verleimen) soll ein 6cm hohes Gehäuse entstehen. Die Durchbrüche habe ich schon mit einer Stichsäge grob vorgesägt.

Das Problem an dem Vorhaben ist, dass ich trotz allen möglichen vorhandenen Anschlägen, Führungsschiene und Anlauffräsern nicht damit zurecht komme das Brett sinnvoll zu spannen und dann auf +-2mm genau zu fräsen (+-4mm wären auch noch ok). Alle aktuellen Versuche führten dazu, dass entweder die Oberfräse kippelt, die Führungsschiene und / oder das Werkstück verrutscht oder ich mir selbst mit den Schraubzwingen im Weg bin.

Könnt ihr mir für die drei geplanten Teile Tipps geben wie ich das ganze am besten Spannen und anschließend sicher Fräsen kann?

Danke im Voraus!
Nils
 

Joli rouge

ww-kastanie
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Ja klar, ist immer einfach es sich vorzustellen wenn man selbst das Endprodukt schon bildlich im Kopf hat. Hier ist eine höchst professionelle Zeichnung. :emoji_wink:



Mittelteil und Boden werden wie eingangs schon erwähnt als Durchbruch gefräst (daher in der Zeichnung auch keine Dickenangabe).
 

JaHo

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Als Laie:
Vorausgesetzt, die Bretter sind ordentlich gesägt, könnte man sie nebeneinander legen, um die Auflägefläche der Oberfräse zu vergrößern. Diese Stützbretter dann seitlich mit dünnen Holzlatten fixieren, die man ein- oder festspannt.

Was das Ausfräsen von Deckel und Boden angeht: mit der obigen Methode einmal am Rand der zukünftigen Aushöhlung entlangfräsen, so dass dort eine Nut entsteht. Dann aus einem zweiten eine einfache Frässchablone erstellen (irgendein Reststück Holz nehmen, das länger oder breiter als das zu bearbeitende Werkstück ist und dort mit der Stichsäge eine rechteckige Form ausschneiden). Breite des Holzes etwas größer als die des Gleitschuhs der Oberfräse. Den Ausschnitt von der Breite her so wählen, dass die Oberfräse später immer beidseitig aufliegt. Die Schablone kann man dann über das Werkstück legen und mit der Kopierhülse zum Ausradieren der Form nutzen. Dabei die Frässchablone immer ein Stück versetzen, festspannen und weiterradieren. Aufgrund der vorher ausgefrästen Nut merkt man beim Radieren, wann man weit genug gefräst hat - im Randbereich Vorsicht walten lassen. Oder den Ausschnitt in der Frässchablone so klein machen, dass man nicht über die Nut hinausfräsen kann.

Edit meint nachdem sie das Bild gesehen hat: Säg dir aus dünnem Holz 2 Frässchablonen, Maße genau so groß wie die zu bearbeitenden Werkstücke. Damit dürfte es am einfachsten gehen.
 

Joli rouge

ww-kastanie
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Hallo JaHo,

vielen Dank für deine Ausführlichen Ratschläge. Mein Problem war offensichtlich, dass ich zu lange versucht habe irgendwie drum herum zu kommen mir Schablonen bauen zu müssen. Aber das Werkeln mit der viel zu langen Führungsschiene und den immer auf irgend eine Weise unpassenden Anschlägen war einfach nur Murks.

Dann werde ich morgen doch mal den Baumarkt aufsuchen und mir irgend ein billiges Holz kaufen um mir zwei Schablonen zu bauen.
 

JaHo

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Vlt. findest du was in der Restekiste vom Baumarkt - sonst nehme ich gerne 4mm HDF-Platte, die fast nichts kostet und auch einige Fräsungen aushält. Besser wäre dünne Siebdruchplatte. Beides kann man notfalls mit ner Laubsäge oder mit der Dekupiersäge bearbeiten und nachher ein wenig nachschleifen oder feilen.

Für komplexere Formen kann man dann auch Zeichnungen mit dem PC erstellen, ausdrucken und auf die Schablone aufkleben, bevor man sie ausschneidet.
 

Joli rouge

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Nach langer Zeit möchte ich an dieser Stelle wenigstens noch eine kleine Rückmeldung geben und zeigen wie eure zahlreichen Tipps umgesetzt wurden.

Der YouTube Kanal von Heiko Rech ist bei mir übrigens seit vielen Monaten abonniert, daher kannte ich das Video zum Schablonenbau bereits. Jedoch habe ich die einzelnen Stücke nicht verklebt, sondern nur verschraubt. So konnte ich die Schablone innerhalb kürzester Zeit umbauen um andere Formen auszufräsen.

Auf diesem Foto erkennt man ganz gut was ich meine:



Auf diese Weise ist (unter anderem) die folgende "Stufe" entstanden:



Hier der Aufbau wie er schon der "professionellen" Zeichnung aus meinem zweiten Post entnommen werden konnte.



Und hier das Gesamtresultat fertig lackiert, mit eingebauter Elektronik:



Also es hat sich (wie bisher immer) sehr gelohnt vor Beginn der Arbeiten hier nochmal ein paar Infos zu sammeln. Wahrscheinlich hätte ich mich noch drei Wochen mit verschiedensten Anschlag- und Führungsschienenkonstruktionen abgequält bevor ich wirklich auf die Idee mit den Schablonen gekommen wäre. Daher nochmal ein dickes DANKE an alle Beteiligten!
 
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