ich bin eigentlich gelernter orgelbauer und habe aber vor 17 jahren die branche gewechselt und in einer geschützten werkstatt gerabeitet. bei mir haben leute mit schweren kognitiven oder psychischen einschränkungen an einer altendorf wa80 gearbeitet. seit einem jahr bin ich als quereinsteiger (die schweiz hat massiven lehrermangel) im fach das bei uns "technisches gestalten" genannt wird (
@reo: Raum Solothurn).
rechtlich ist das kein problem solange ICH die verantwortung habe für die sicherheit. aber es wird natürlich nicht jeder arbeitsschritt möglich sein und oft braucht es auch schablonen. und ja: je nach arbeitsschritt stehe ich immer daneben.
das bedeutet mit teenies, die mir natürlich (je nach aktuellem hormonspiegel

) nichts glauben, dass ich glasklare grenzen vorgebe und beim überschreiten gibts ne angepasste rückmeldung. das ist mir mit 70 schülern genau einmal passiert (an einer decoupersäge)
die werkstatt wo ich arbeite war "zum glück" vernachlässig was dazu geführt hat, dass wir grosszügig gerät einkaufen konnte. kantenschleife, kapex, bandsäge. ja. motorisches soll und muss geübt werden wie das "wirdelpfumpft" (den namen kann ich nicht mal in gedanken artikulieren

) ausgeführt hat. gleichzeitig sollen die kids auch sehen was es bedeutet, wenn sie mal in die lehre gehen.
als ich die schüler gefragt habe ob sie ne bohrmaschine bedienen können haben alle "ja" gesagt. aber sie können nicht einen bohrer messen oder ein bohrfutter bedienen. geschweige denn ein bit am akkuschrauber einspannen. hat alles die lehrkraft für sie gemacht als sie irgend einen bausatz zusammengeflickt haben. dabei ist die forderung im lehrplan eindeutig eine andere: autonome, selbständigkeit, probleme lösen, auf die zukunft vorbereiten. die schule ist ländlich. da wählen viele ein handwerk.
klar. auf die kapex und die tks lasse ich sie nie alleine. aber bedienen können sie das ding teilweise recht gut. halt mit üben und klaren vorgaben. lernvideos etc. und dann wird den kids plötzlich klar, was ein sauberer schnitt ist und wesswegen es Milimeter gibt.
der prozess steht im vordergrund. ein verständniss bekommen was saubere arbeit ist. sich selber gedanken machen.
wenn das erreicht ist, behaupte ich mal, ist der weg in die lehrer schon deutlich optimaler....
die decoupiersäge ist stoff für die unterstufe. aber der siebten klasse gehts richtung berufsleben.