Pfosten aufdoppeln bzw. Breite vergrößern

DigiHurry

ww-fichte
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Hallo Forum,

ich möchte bald etwas carportähnliches bauen, allerdings nur für PKW-Anhänger, Gartengeräte und Holzlager, Maße ca. 5 x 3 x 2,50m.

Ich habe unbehandelte Kieferpfosten in der Stärke 8 x 8 cm geschenkt bekommen und im Keller habe ich noch H-Pfostenträger, allerdings in 12 cm Stärke.

Meine Frage: Kann ich die Pfosten im Sockelbereich mit Brettern audoppeln, indem ich einfach 2cm starke Bretter an die Pfosten nagel, oder wird das zu instabil? Falls möglich, welches Holz kann ich verwenden (Terassendiele aus Hartholz).

Die ganze Konstruktion würde aus 8er Balken und Querstreben bestehen, die mittels Winkelverbindern verbunden werden sollen. Dach soll aus OSB-Platten und Dachpappe bestehen.

Würde mich über gut gemeinte Tips und Hinweise sehr freuen.

Noch eine Frage: Wie sollte das bisher unbehandelte Holz gegen Nässe/Fäulnis und Insekten (Holzwurm, Schlupfwespen, etc.) geschützt werden?

Grüße vom Digi
 

Christofer

ww-birnbaum
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Meine Frage: Kann ich die Pfosten im Sockelbereich mit Brettern audoppeln, indem ich einfach 2cm starke Bretter an die Pfosten nagel, oder wird das zu instabil? Falls möglich, welches Holz kann ich verwenden (Terassendiele aus Hartholz).

Natürlich geht das, aber für meine Begriffe ist das keine gute Lösung. Du schaffst damit ein neues Problem nämlich den fehlenden konstruktiven Holzschutz. Bei Schlagregen dringt Wasser zwischen Brettern und Balken und da fängt es an munter zu faulen. Zudem sieht das bescheiden aus. Zwei Dinge solltest Du bei Deiner Lösung beachten:

1. Verleime die Bretter mit einem wasserfesten D4 Leim mit dem Balken, dann kann kein Wasser eindringen.
2. Schräge die Bretter oben an, so das kein Wasser drauf stehen bleiben kann.

Dennoch würde ich Dir raten die 12er Anker zu verkaufen und Dir passende wieder zu besorgen.
Achte auch bei den OSB-Platten darauf das die wasserfest verleimt sind. Bedecke Sie erst mit besandeter Dachpappe und erst anschließend mit z.B. Bitumenschindeln. Der Sand verhindert ein Festbacken der Teerpappe an den OSB-Platten und damit entstehen keine Spannungsrisse in der Pappe, da beide Materialien bei Kälte und Sonne unterschiedlich stark arbeiten.
Die Kanten habe ich bei meinem Schuppen zudem mit Aluminium-Winkelprofilen geschützt, die ich oben mit Bitumen auf die Dachpappe verklebt habe und seitlich mit Edelstahlsenkkopfschrauben in die OSB-Platten verschraubt. Das Dach sollte mindestens 2% Gefälle haben und an der tiefsten Stelle solltest Du ggf. auf das Profil verzichten. Dort kann man die überstehende besandete Dachpappe mit einem Heißluftföhn umbiegen (die reißt dann nicht so schnell) und mit Pappnägeln vor Kopf annageln. die Dachschindeln können dann einfach ca. 1 cm am Ende überstehen, dann hast Du da eine gute Tropfkante.

Die Holzkonstruktion solltest du mit einem Holzschutzmittel die gegen Fäule, Bläue und Schimmel schützt. Ich habe gute Erfahrungen mit der HK-Lasur von Remmers gemacht. Der Holzschutz sollte aber alle 5 Jahre erneuert werden.
 

DigiHurry

ww-fichte
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Hallo Christofer,

vielen Dank für die schnelle, umfangreiche und fundierte Antwort.

Du sprichtst einige Aspekte an, die ich in der Tat noch nicht bedacht hatte.

Grüße vom Digi
 
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