Manzo die Säge

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Hallo zusammen !

Ich plane eine 150mm x105mm mit 0,5mm Intarsie aus Abalone Paua blaugrün Perlmutt und den Metallen Edelstahl ( oder Zinn? ), Messing und Kupfer anzufertigen.

Die Perlmutt-Komponente ist als Furnier mit 0,1 mm vorhanden, allerdings zu dünn, um damit gut Intarsien ausarbeiten zu können.

Ich habe in einem anderen Beitrag gelesen, dass sich Flugzeugsperrholz gut dazu eignet, um dünne Platten aufzustärken.

Somit brauche ich 0,4 mm / 3 Schichten Flugzeugsperrholz um das Perlmutt Furnier aufzustärken = 0,5mm.

1a) Ist das korrekt oder sollte ich ein anderes Material benutzen ?


Da das Perlmutt Furnier ähnlich wie Schildpatt transparent ist, möchte ich das Perlmutt Furnier mit einem farbigen Papier unterlegen. Die genaue Farbe spielt in erster Instanz keine Rolle, mir geht es eher darum:

2a) Welche Papiersorte ist für solch eine Unterlegung geeignet?

2b) Welchen Klebstoff sollte ich für das langlebige und dauerhafte Verbinden von Papier und Perlmutt Furnier heranziehen?

2c) Welche Farbe beschädigt nicht ! das Perlmutt Furnier bei Kontakt, ist ausgesprochen langlebig / uv resistent und lässt sich mit Klebstoff kombinieren?

Ich habe also auf der obersten Ebene das Perlmutt Furnier, dann ein farbiges Blatt Papier und dann 0,4 mm Flugzeugsperrholz.


3a) Muss ich bei diesem Arbeitsschritt noch etwas beachten oder stimmt das so?


Das Intarsien - Ausgangsprodukt besteht aus mehreren Schichten, (vergleichbar mit dem von Boulle-Marketerien ), Perlmutt Furnier dann Messing, Kupfer, Zinn.

Die einzelnen Metallbleche werden vor dem Verbinden durch einen Klebestoff einseitig angeritzt, damit sie besser heben.

4a) Welchen Klebstoff sollte ich benutzen, um die einzelnen Schichten miteinander zu verbinden. Oder reicht zB. Pattex Kraftkleber Compact Gel?


Nach dem Aushärten des Klebers und dem erfolgreichen Verbinden der einzelnen Platten würde ich zunächst ein simples Blatt Papier mit den gleichen Maßen wie das Intarsien-Ausgangsprodukt mit der Zeichnung draufkleben und dann mit einer Laubsäge und Metallsägeblatt die Konturen verfolgen...

5a) Reicht eine herkömmliche Laubsäge / Metallsägeblatt oder gibt es auch hier Kniffeleien, die es zu beachten gilt?


Schlussendlich würde ich die einzelnen Platten, die vorher zusammengegeklebt worden sind, mit einem Messer vorsichtig voneinander trennen, und die jeweiligen Intarsienteile je nach Geschmack und Material ähnlich wie ein Puzzle zusammenfügen, auf eine Holzbrett leimen, und dann fertig?

Oder?

Ich arbeite das erste Mal mit Perlmutt, will nichts kaputtmachen und würde mich über alle Tipps und Ratschläge freuen !

MFG
 

Manzo die Säge

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Und was war jetzt die Frage???
Franz


1a) Ist das korrekt oder sollte ich ein anderes Material benutzen ?

2a) Welche Papiersorte ist für solch eine Unterlegung geeignet?

2b) Welchen Klebstoff sollte ich für das langlebige und dauerhafte Verbinden von Papier und Perlmutt Furnier heranziehen?

2c) Welche Farbe beschädigt nicht ! das Perlmutt Furnier bei Kontakt, ist ausgesprochen langlebig / uv resistent und lässt sich mit Klebstoff kombinieren?

3a) Muss ich bei diesem Arbeitsschritt noch etwas beachten oder stimmt das so?

4a) Welchen Klebstoff sollte ich benutzen, um die einzelnen Schichten miteinander zu verbinden. Oder reicht zB. Pattex Kraftkleber Compact Gel?

5a) Reicht eine herkömmliche Laubsäge / Metallsägeblatt oder gibt es auch hier Kniffeleien, die es zu beachten gilt?


@Franz: Ich habe sehr viele Fragen gestellt, häufig habe ich auch einfach ungefähr den Arbeitsschritt beschrieben, um dann verbessert / bestätigt zu werden.

Perlmutt ist arg teuer - meines Erachtens - und ich möchte keine Fehler machen. Bzw. sollte man sowieso immer versuchen möglichst wenige Fehler zu machen...
 

Gast aus Belgien

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Pattex Kraftkleber Compact Gel: http://www.pattex-pro.de/fileadmin/...ro/Okt_update/pdf/P_GelCompact_TM_01_1010.pdf

Sorry, aber der lässt sich nicht mehr lösen.
Du stellst zwar viele Fragen, aber wenn Du mit diesem Kleber arbeiten willst wird Perlmutt nicht nur das Einzige sein dass Du zum ersten Mal machst.

Aussägen ergibt eine Sägefuge, das heisst dass die Stücke hinterher nicht wie ein Puzzel zusammenpassen. Die ausgesägten Stücke sind alle gleichgross und die anderen Stücke sind auch gleichgross, allerdings passen sie halt nicht mehr fugenlos ineinander .......

Intarsie is aber das fugenlose zusammenfügen und eine "Massenproduktion" ohne CNC oder Laser ist eigentlich nicht möglich.
 

Manzo die Säge

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Du stellst zwar viele Fragen, aber wenn Du mit diesem Kleber arbeiten willst wird Perlmutt nicht nur das Einzige sein dass Du zum ersten Mal machst.

Du hast absolut recht, ich bin ein Anfänger ². Genau deshalb stelle ich ja soviele - vlt in den Augen von Erfahreren - dumme Fragen. Meine Erfahrungen beschränken sich auf dem Zusammenspaxen von Brettern für zB einen Gartenhäusschentisch / Stuhl / Regal und Ähnliches auf dem Niveau.

Ich habe mir für dieses "Projekt" einen Zeitrahmen von ca 2 Jahren gesetzt, doch irgendwo muss ich ja zu fragen anfangen.

Du hast gesagt Pattex Kraftkleber Compact Gel lässt sich nicht mehr auseinandernehmen. Welchen Klebstoff empfiehlst du stattdessen und warum?

Hast du noch andere Tipps?

Intarsie is aber das fugenlose zusammenfügen und eine "Massenproduktion" ohne CNC oder Laser ist eigentlich nicht möglich.

Wenn Intarsien fugenlos sind, dann möcht ich meine Aussage revidieren ... so gesehen möchte ich ein " Puzzle " machen. Da hast du recht.

Allerdings habe ich doch nie irgendetwas von Massenproduktion gesagt. Wie du darauf kommst verstehe ich nicht.

Ist ja auch egal. Ich kann mich nur wiederholen: Falls ihr Ratschläge habt, bin ich für alles offen.
 

Holz-Christian

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Hallo Manzo.

Du hast bei deinen Planungen leider einen kleinen Gedankenfehler.
Wenn Du die einzelnen Materialien übereinanderklebst, und dann mit der Laubsäge die Konturen nachsägst, hast Du zwischen den Einzelteilen eine Fuge von der Breite des Sägeschnittes.
Das wird so 0.5 mm betragen- ....Das ist nichtmal ein Puzzle.:emoji_wink:

Wenn Du das ganze aus Metall Fugenlos gestalten willst, bleibt dir nichts anderes übrig, als jedes einzelne Teil einzupassen.
Also einen Satz Schlüsselfeilen zulegen.
Das Schildpatt würde ich mit entsprechend dünnerem Blech aufdoppeln- Papierdicke berücksichtigen.
Nach dem Einpassen jedes Einzelteils würde ich die Übergänge von der Rückseite her mit Epoxidharz dünn bestreichen.
So ist das Teil im Bild fixiert.
Als Kleber würde ich ausschliesslich Epoxidharz verwenden.
Und das fertige Bild nicht auf Holz/ Holzwerkstoff kleben, sondern auf eine Metallplatte..
Nicht, dass die Holzplatte arbeitet, und die Fugen auseinanderzieht.

Viel Spass, Christian.
 

Manzo die Säge

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Ich habe jetzt mal im Internet nach einer Arbeitsplanung gesucht, die meinen Vorstellungen entspricht ...

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=oinOClRvBPk]Die Herstellungstechnik von Boulle-Marketerien - YouTube[/ame]

Bei diesem Video wird fast genauso vorgegangen wie ich es mir zusammengeplant habe und beim Endprodukt sind auch keine Fugen vorhanden. Selbstverständlich werde ich als Anfänger kein so kompliziertes Ziel in Angriff nehmen, mir gehts hierbei nur um das Prinzip.

Oder missverstehe ich hier etwas?

Warum sind kleine Fugen überhaupt etwas Schlimmes? Wenn ich eine optisch interessante Basis habe und die Fugen mit einem transparenten Material "zustopfe", ist es doch bestimmt interessant, oder nicht?



@ Holz-Christian: Epoxidharz ist der Kleber den du empfiehlst? Ich danke herzlich für den Ratschlag und werde mal zu diesem Klebstoff Bücher wälzen. Danke !
 

SteffenH

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Bei diesem Video wird fast genauso vorgegangen wie ich es mir zusammengeplant habe und beim Endprodukt sind auch keine Fugen vorhanden.

Fugen sieht man schon. Bei dieser Technik erscheinen sie als dunkle Umrisse und wirken teilweise als Schatten. Stört daher nicht. Traditionell wird so etwas mit Knochenleim auf den Träger geleimt. Der herausquellende Leim füllt die Fugen automatisch dunkel.
Wenn man nur zwei Lagen eines etwas dickeren Materials hat, kann man Fugen vermeiden, indem man das Sägeblatt etwas schräg hält. Die Teile sind dann leicht konisch an den Rändern und können daher dicht ineinander gesteckt werden.
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Nun Marketterie und Intarsien sind eigentlich zei verschiedene Sachen.
Strenggenommen darf übrigens auch nur im Zusammenhang mit hölzernen Einlegearbeiten von Intarsien gesprochen werden, während es sich bei Einlegearbeiten aus beispielsweise Metall, Perlmutt, Schildpatt oder Stein eigentlich um Inkrustationen handelt.
Bei Intarsien wird tatsächlich Kontaktkleber (so wie der von Dir genannte benutzt), aber diese Teile sollen ja auch dauerhaft verbunden bleiben.
Das von Dir verlinkte Video geht über Boulle-Marketerie.
Tarsia a Incastro, später benannt nach André-Charles Boulle (1642-1732).
Boulle Marketerie ist eine Weiterentwicklung, die mit der Einführung des Laubsägeblattes an Bedeutung gewinnt. Die damals herstellbaren, etwa 3 mm dicken Furniere eigneten sich
hervorragend zur Anfertigung von Marketerien und Intarsien, die in Sägetechnik (Laubsägearbeit) geschnitten wurden.

Das Hauptmerkmal der nach Boulle benannten Marketerie ist die Verwendung von Schildpatt in Kombination mit Messing oder Zinn. Diese werden als Furnier auf den betreffenden Oberflächen des Möbels verarbeitet. Dabei wird generell zischen zwei kontrastierenden Gestaltungstechniken unterschieden. Die Form der première-partie von dunklem Grund (Schildpatt) und hellem Bild (Messing, Zinn) ist im allgemeinen, schon durch den Materialeinsatz, die wertvollere. Aufgrund der kostspieligen Naturprodukte und aufwendigen Verarbeitung wurde das bei der Herstellung entstandene Negativ als contre-partie verarbeitet.

Hier würde ich auch Knochenleim nehmen, dadurch dass er beim Auftragenauf die "Furniere" ziehmlich schnell runterkühlt, bleibt die Klebewirkung niedrig und auch, so wie im Video zu sehen, relatief einfach wieder lösbar.
 

Manzo die Säge

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Jetzt wo ihr es sagt,... im Video hat man tatsächlich beobachten können, wie der Handwerker ein leicht bernsteinfarbenes Granulat erhitzt hat.

Knochenleim ! Wahnsinn. Das hilft mir wirklich weiter... zugegebenermaßen habe ich mich bei verschiedenen Baumärkten informieren wollen was bei meiner geplanten Arbeit der sinnvollste Kleber wäre ..

Die Antworten waren grandios .. Bei Obi sagten mir mehrere Angestellte " Wir können Ihnen da nicht weiterhelfen, eigentlich sind wir keine Handwerker, sondern Logistiker. "

Und bei Hornbach empfahlen sie mir dieses ominöse Pattex Kraftkleber Compact Gel. " Das geht nie wieder auseinander, da gebe ich Ihnen mein Wort drauf ! "

Ich war dann auch noch bei anderen kleineren Baumärkten und da wars das ähnliche Problem. Eigtl. schon ziemlich traurig, dass man bei einem Baumarkt als Anfänger, der seine ersten Schritte gehen will, keine Ratschläge bekommt.


Ich würde gerne noch eure Meinung einholen bzgl. meines Projektes generell, ratet ihr mir davon ab und warum und was gilt es noch zu beachten ? Tipps etc.

Ich möchte dazu noch anmerken, dass ich kein Datum habe, *wann* ich fertig werden möchte, sondern ich werde mir erst lange Zeit nehmen, um zu üben. Ich arbeite nicht in einer Hetz.
 

Snekker

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Hallo Manzo!
Wenn du Knochenleim kaufen willst, dann versuche es bei Dieter Schmidt im Internet. Da bekommst du solche Sachen. Auch Dictum ist eine Möglichkeit. Ich hänge dir den Link zu diesen beiden Firmen einfach einmal an Übrigens wenn du schon mit Schildplatt arbeitest dann solltest du dich auch für die Lackierung mit Schellack interessieren die gehört einfach dazu . Kein Lack bringt dir so einen Glanz zustande.:emoji_slight_smile::emoji_slight_smile::emoji_slight_smile:
Dieter Schmid - Feine Werkzeuge - Homepage
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Gast aus Belgien

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Baumärkte sind wirklich der letzte Platz wo ich um Auskunft fragen würde :emoji_grin: Allerdings hatte der Hornbach-Mitarbeiter mit seiner Aussage zum Pattex Kraftkleber eigentlich schon Recht, die damit geklebten Stücke gehen wirklich ohne totale Zerstörung nicht mehr auseinander.

Als Tip würde ich geben dass Du das Perlmut doch erstmal an die Seite legen solltest und es für Versuche auf Holz mit Messing und Zink beschränkst. Wenn dann was schiefläuft ist es nicht so schlimm.
Es gibt Figursägeblätter für die Laubsäge, diese sind sehr dünn und eigentlich das Richtige für Dein Vorhaben. Allerdings brechen diese auch sehr leicht.

Abraten? Warum? Wenn Du es probieren willst, die Geduld und das Fingerspitzengefühl hast, was spricht dann dagegen?
 

Snekker

ww-robinie
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Hallo Manzo!
Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen als der Harald aus Belgien. Fange erst einmal mit Furnieren an. Am besten eignen sich dafür: Mahagoni oder amerikanischer Nussbaum und Ahorn. Diese Furniere solltest du eigentlich überall bekommen. Die Technik ist die gleiche wie mit dem Schildplatt. Du solltest allerdings auch bei Probestücken, diese Verleimen und die Oberflächen fertig behandeln. Nur so kannst du die Wirkung auch richtig beurteilen. Und lass dich auf eine Oberflächenbehandlung mit Schellack ein, auch wenn es umständlich ist. Es gibt nichts Besseres, du wirst es nicht bereuen!
 
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