Hallo Tom
deine Terrasse haben wir ja schon
hier gesehen, versucht die Gründe
für die Flecken zu finden und auch
einige Hinweise gegeben.
Was hast du jetzt gefunden, kleine
Löcher, neudeutsch auch "pinhols"
genannt. Das wäre ein alter, nicht
mehr aktiver Schädlingsbefall, der
bei Hölzern aus der Region schon mal
vorkommen kann. Bei Ipe/Lapacho hab
ich die aber in vier Jahrzehnten noch
nicht gesehen. Ein besonderes Merkmal
dieser Holzart ist die hohe Resistenz gegen
Frasschädlinge. Einzig eine sehr seltene
Holzwespenart legt ihre Eier in die Aussen-
schicht des Baumbestandes ein, der aber
wohl kaum das Sägewerk verlassen dürfte.
Cumaro/u habe ich als Holzbezeichnung zum
ersten mal in den späten 90ern gehört. Auch
bis heute kein so gehandeltes Holz verarbeitet.
Das Zeug kenne ich auch eher aus der Aromaten-
welt der Lebensmittelveränderer. In dem Bereich
ist der Ruf nicht ganz unzweifelhaft und unsere
nordamerikanischen Freunde lassen es in ihren
Lebensmitteln einfach nicht zu.
Ipe/Lapacho ist keine willkürlich gewählte Handel-
bezeichnung, es ist ein handelssichere Bezeichnung,
die Hölzer der Gattung Tabebuia ipe/guayacan und
seratifolia als Hauptgruppe und noch fast 100 andere,
regional aufgelistete Hölzer beinhaltet. Alle diese Hölzer
gehören unzweifelhaft der Familie der Bignoniaceaen an.
Natürlich wird bei Hölzern die einen recht hohen Preis im
Handel erzielen können, versucht auch andere Holzarten
unter diesem Namen in den Umlauf zu bringen. Nur ist
der Handel mit Tropenhölzern ein recht persönlich ausge-
richtetes Geflecht von Kennen und Können, das im recht
übersichtlichem personellen Rahmen, nur wenigen schwarzen
Schafen ihre Existenz läßt. Im Zweifelsfalle wird einfach eine
Probe in einem holztechnischen Institut, als Handelsgrundlage,
in den Vertrag geschrieben. Im mikroskopischen Bereich lassen
sich aufbereitete Holzschnitte recht zweifelsfrei bestimmen.
Nur das ist nicht die Aufgabe vom Verarbeiter/Kunden, das
wickelt der Handel mit eigenen Regularien unter sich ab.
Liebe Grüsse, Harald