In Sachen Sikkativ: Meine Erfahrung ist, dass rohes Leinöl sich über die Tage, in denen es trocknet, natürlich weiter im Holz verteilt. Das führt zur Ausdünnung an der Oberfläche, womit die Schutzwirkung wieder reduziert wird. Man müsste dann z.B. nach 14 Tagen nochmal nachölen und diese Prozedur dann vielleicht 2-4 mal machen. Dafür bräuchte es schon sehr viel Geduld, bis etwas fertig wird.
Mit Sikkativ hingegen bleibt das Öl ungefähr so, wie man es zum Schluß aufgetragen hat: Die Fasern in den obersten Millimetern bleiben recht gut gesättigt, das Öl zieht nicht weiter weg. Es reichen dann weitere 1-3 Aufträge, um eine sehr belastbare Oberfläche hinzubekommen. Leider gibt es kein Sikkativ, was man als völlig unbedenklich bei der Verarbeitung einstufen kann.
Was mir bei der Broschüre noch fehlt: Propolis kann allergische Reaktionen hervorrufen. Und es gibt einen Widerspruch: Einerseits wird geschrieben, dass rohes Leinöl tief eindringt, was als gut angesehen wird. Andererseits wird von einem Sperrgrund mit Schellack geschrieben, der genau dies tiefe Eindringen verhindert.
Von reinen Tungölanstrichen im Außenbereich hab ich auch schon gehört, dass die zu spröde sind. Also nicht das Nonplusultra.