Parkett Geölt Gewachst HILFE

Barbara70

ww-pappel
Registriert
25. Oktober 2012
Beiträge
13
Hallo zusammen,
ich hatte neulich bereits die Frage "Wird OEl auf Wachs jemals trocknen?" gestellt.
Vielen Dank für alle Beiträge und Informationen.
Nun hat sich unsere Situation nicht wirklich gebessert: der Boden ist nach wie vor extrem empfindlich. Beim kleinsten Abrieb kommt die Farbe weg und es entstehen helle Streifen.
Wenn ein Tropfen Wasser unbemerkt liegen bleibt und nach 10 Min. weggewischt wird, da hat man einen schönen hellen Kreis am Boden. (Wohlbemerkt, das Parkett ist auch in Küche u. Bad verlegt).
Am Boden kann man nicht sitzen/spielen, denn alle Kleider werden schwarz. (wir haben 3 kleine Kinder!!!!!)

Wir haben uns voll auf die Beratung dieser seriösen Firma verlassen. Uns wurde dieser Boden empfohlen. Wir hatten klar gemacht, dass wir intensiv darauf wohnen u. leben.

Nun sind die 5 Wochen Aushärtungszeit, die uns der Parketthändler als Wartezeit (nachträglich) angegeben hat, vergangen. Ich sehe keine Besserung. Socken werden immer noch schwarz, Helle Streifen entstehen nach wie vor.

Wir haben dem Händler bereits 2 Chancen gegeben. Der Boden wurde bereits nachbehandelt. Eine Etage ist immer noch nicht fertig. Eine Etage haben wir leer gelassen, um den nachbehandelten Boden auf Aushärtung zu testen. Eine Etage, die auch nachbehandelt wurde, ist voller Streifen und Flecken. (WHZ und Küche)

Nun wollte ich hier fragen, ob jemand mir ein Spezialist in Oberflächenbehandlung empfehlen kann. Jemand der vor Ort den Boden bewerten, behandeln kann, so dass wir nachher darauf leben können, ohne dass die Optik sich nicht gross verändert.

Hat jemand einen Tipp?
Vielen Dank und liebe Grüsse an alle
 

Brennholzer

ww-birke
Registriert
12. August 2012
Beiträge
62
Ort
im Süden
Ich würde das Zeug abwischen lassen, bis der Lappen sauber bleibt. Danach eine
Versiegelung auftragen, die in wenigen Tagen aushärtet.
 

ölfisch

ww-robinie
Registriert
7. Juni 2006
Beiträge
682
Ort
Bonn
Hallo, wenn ich das richtig verstanden habe habt Ihr einen fertigen Boden bestellt und habt Zeit gegeben eine Nachbesserung auszuführen.
Für mich eindeutig:
Entweder Handwerkskammer anrufen und nach einem anerkannten Gutachter im Parkettlegerhandwerk erkundigen.
Oder zum (Fach-)Anwalt deines Vertrauens.
Ich würde bloß nichts selbst machen!!! Nachher seid Ihr das "schuld".
Und noch eines: Fotos/Videos vom Zustand/Abrieb machen.

Gruß M.
(der selber Tischler ist und in solch einem Fall sich als Auftragnehmer in Grund und (Parkett-)Boden schämen würde.)
 

SteffenH

ww-robinie
Registriert
29. August 2011
Beiträge
2.815
Auf keinen Fall selber daran etwas machen oder machen lassen. Der Ansprechpartner ist der Parkettleger. Als letzte Möglichkeit muss er das Zeug halt wieder rausreissen. Dann muss er versuchen, sich beim Hersteller schadlos zu halten, da habt ihr aber nichts mit zu tun.
 

Barbara70

ww-pappel
Registriert
25. Oktober 2012
Beiträge
13
Wahrscheinlich bin ich zeimlich naiv. ich hatte es mir so vorgestellt, dass ich ein Angebot für eine Nachbesserung durch einen Dritten einhole und dass ich diese Kosten vom Gesamtpreis abziehe.
Die Alternative ist das Parkett abreissen zu lassen. Dann müsste ich den Lieferanten um die bisher entstandenen Verlege-Kosten verklagen...
Ich wollte gerne eine Einigung ohne Rechtsstreit erzielen...
Vor allem, wollte ich einen Boden der mir gefällt und auf dem ich u. meine Kids wohnen können.
 

ölfisch

ww-robinie
Registriert
7. Juni 2006
Beiträge
682
Ort
Bonn
Wahrscheinlich bin ich zeimlich naiv. ich hatte es mir so vorgestellt, dass ich ein Angebot für eine Nachbesserung durch einen Dritten einhole und dass ich diese Kosten vom Gesamtpreis abziehe.

Das geht wohl erst wenn eine Nachbesserung fehlgeschlagen ist. (Und dies sollte von einem Anwalt/Sachverständigen geklärt/festgestellt werden.)

Falls Du das Parkett über den Verleger bestellt hast ist der Parkettleger in der Pflicht.

Hast Du es dem Parkettleger zur Verfügung gestellt könnte evt. noch zutreffen das er (wissentlich) nicht geeignetes Material verwendet hat.

Wenn das Zeug klebt und Abrieb hat sollte auch ein Parkettleger mindestens darauf hinweisen.

Ich habe auch schon das verlegen von bereitgestelltem Laminat abgelehnt da es aller unterste Qualität war. Es hat nachher ein anderer gelegt. Und es gab "Ärger". Nun kommen die Kunden wieder zu mir.


PS: Ein (guter) Anwalt klagt erstmal nicht, er versucht den Sachverhalt aufzuklären, und festzuhalten. Dann würde er wahrscheinlich Forderungen gegenüber dem Hersteller und oder Parkettleger stellen.


Gruß M.
 

Sägenbremser

ww-robinie
Registriert
20. Juli 2011
Beiträge
5.932
Alter
69
Ort
Köln
Hallo Barbara
wie Ölfisch schreibt, lass dir den für euch zuständigen, öffentlichen Gutachter nennen. Das ganze
scheint so ärgerlich zu werden, daß ihr jetzt aber rechtlichen Beistand braucht. Da geht es jetzt nicht
mehr um Kleingeld denke ich. Wenn ihr fertig seit mit dem Fall, wäre es schon schön wenn ihr uns
auch Ross und Reiter nennen würdet, denke dann darf man das auch. MfG aus Köln, Harald
 

Barbara70

ww-pappel
Registriert
25. Oktober 2012
Beiträge
13
Das geht wohl erst wenn eine Nachbesserung fehlgeschlagen ist. (Und dies sollte von einem Anwalt/Sachverständigen geklärt/festgestellt werden.)

Falls Du das Parkett über den Verleger bestellt hast ist der Parkettleger in der Pflicht.
 

Barbara70

ww-pappel
Registriert
25. Oktober 2012
Beiträge
13
Ja, der Lieferant hat eben seine Chance bekommen. Er hat das Parkett nachbehandelt.
Wir haben, nach seinen Anweisungen, 2 Wochen gewartet. Dann haben wir dort den Test mit den weissen Socken gemacht und mit einem belasteten STuhl. Das Problem bestand immer noch. Daraufhin hat der Lieferant uns gebeten, dem Boden noch mehr Zeit zu geben. Dies tun wir eben gerade: wir halten eine Etage immer noch leer, um zu schauen, ob der Belag nach 5 Wochen tatsächlich aushärtet.
Es sind 4 vorbei. Nächste Woche gibt es die offizielle Abnahme. Nun weiss ich aber schon, dass es in dieser letzten Woche keine Wunder passieren werden. Ich habe heute mit einem weissen Papiertuch ganz sanft die Oberfläche gestreift und das Papier war schwarz geschmiert. Dieser Boden wird nicht trocken. Und wenn es "nur" eine Frage der Zeit ist, wo sollen wir dann wochen oder monatelang wohnen? Dieser Test klappt nur, weil die 2. Etage ein Schlafbereich ist. Im Wohnbereich können wir nicht nachbehandeln lassen und dann wochenlang verschwinden...
Nächste Woche bei der Abnahme wollte ich bereits eine Vorstellung haben, ob mir ein Profi in Parkettoberflächenbehandlung eine Lösung des Problems zu welchem Preis bringen kann.
Da mein Lieferant bereits 2 Chancen (1. mit der Nachbehandlung, 2. mit der Warterei) vergeblich bekommen hat, habe ich kein Vertrauen mehr.
Der Bodenleger hatte sofort gemeldet, dass da etwas nicht stimmt. Er kennt sich aber mit geölten/gewachsten Oberflächen nicht so aus, dass er gegen die Vorschläge des Lieferants etwas aussetzen konnte. Er traut sich auch nicht, den Boden nachzubehandeln und mir dafür eine ERfolgsgarantie zu geben...

Eine Externe Expertise ist, hier in dr Schweiz wo wir wohnen, nur über einen bestimmten Verband möglich. Nur ist unser Lieferant auch Mitglied dieses Verbandes. Da sehe ich - trotz Behauptungen und Angaben von Neutralität - einen klaren Interessenkonflikt...

Am liebsten würde ich, vielleicht aus dem Süddeutschen Raum, einen wirklich guten und erfahrenen Profi kommen lassen. Hat jemand einen guten Tipp?
 

Sägenbremser

ww-robinie
Registriert
20. Juli 2011
Beiträge
5.932
Alter
69
Ort
Köln
Guten Abend Barbara
Das mit der nicht unbedingten Neutralität glaube ich nicht. Wenn dem Verband vom Staat die
Gutachterliche Bestellung übertragen worden ist, müssen die neutral sein, sonst funktioniert
das ganze System nicht. Falls die Ware von einem Werk aus dem EU-Wirtschaftraum an deinen
Händler geliefert worden ist, könntest du ihn auch dazu auffordern einem Gutachter aus den an-
grenzenden Ländern seine Zustimmung zu geben.

Zu dem Thema Interessenkonflikt kann ich dir nur ein Beispiel aus meinem Berufsleben nennen.
in Köln ist der vereidigte Gutachter für Holzböden auch ansässiger Holzhändler gewesen, die Firma
ist so Kölsch das er schon bei Böll`s Essay- Billard um halb Acht-als person ins Spiel kommt. Die von
seiner Firma gelieferte Ware für 2 Etagen in einem Gründerzeithaus war so mangelhaft, daß ich nach
dem ersten Tag die weitere Verwendung abgelehnt hatte. Der Firmenvertreter des Herstellers war
auch nicht wirklich hilfreich und so habe ich den Seniorchef der Lieferfirma als Gutachter gefordert.
Er hat weit mehr mit seinem Sachverstand zu bemängeln gehabt als ich und die Annahme der gesamten Partie für mich als Verweigerungwürdig dokumentiert. Eine Neulieferung innerhalb kürzester Zeit , von einem deutlich teurerem Lieferanten traf ein und ich habe nie wieder etwas davon
gehört. So muss das sein mit Neutralität. Natürlich hat der Händler als Mengenabnehmer eine sehr
gute Verhandlungsposition gegenüber dem Hersteller, warum soll er dann seinen Dauerabnehmer
im Regen stehen lassen. Ich sehe bei dir da keinen Interessenkonflikt. Liebe Grüsse und nochmal
meine Anteilnahme für eure unangenehme, fast untragbare Situation. Harald
 
Oben Unten