Orangenhaut im Klarlack

checkalot

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Hallo woodworker,

habe heute eine Platte deckend lackiert (2K PUR) und mit Seidenmatt-Klarlack (2K PUR) ablackiert. Vermutlich habe ich aus Angst vor Läufern an der Kante den Klarlack zu zögerlich aufgetragen (d.h. mehrere zaghafte Spritzgänge statt 1x satt), jetzt habe ich stellenweise eine unschöne Orangenhaut im Klarlack.

Habt ihr hier einen Trick auf Lager, wie ich das noch retten könnte?

Gruß
Georg
 

walzing

ww-eiche
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Kommt Orangenhaut nicht eigentlich davon, dass man zu viel aufträgt?
Ist das Holz gebeizt? Wenn ja - bissel schleifen und noch mal lackieren. Wenn nein - viel schleifen und noch mal lackieren :emoji_wink:

cu
Walzing
 

SteffenH

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Hallo woodworker,

habe heute eine Platte deckend lackiert (2K PUR) und mit Seidenmatt-Klarlack (2K PUR) ablackiert. Vermutlich habe ich aus Angst vor Läufern an der Kante den Klarlack zu zögerlich aufgetragen (d.h. mehrere zaghafte Spritzgänge statt 1x satt), jetzt habe ich stellenweise eine unschöne Orangenhaut im Klarlack.

Habt ihr hier einen Trick auf Lager, wie ich das noch retten könnte?

Gruß
Georg

Was genau meinst du mit Orangenhaut? Fühlt sich der Lack rauh an? Wenn du zu wenig gespritzt hast, sind das Lacktröpfchen, die nicht richtig verlaufen konnten. Vorsichtig mit feiner Stahlwolle 000 oder 0000 glatt machen.
Oder neu lackieren.
 

checkalot

ww-robinie
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Hallo!
Ja, mit Orangenhaut meine ich, dass sich der Lack rauh anfühlt. Von der Nähe betrachtet sieht man eine ziemlich deutliche Narbenstruktur.
Ich habe das darauf geschoben, dass ich relativ wenig Material aufgebracht habe, dieses vermutlich gleich - ohne ordentlich zu verlaufen - ausgehärtet ist und der spätere Lackauftrag dann die Unebenheit nicht mehr ausgleichen konnte. Das ist mir bei farbigem Lack auch schon mal passiert, dass der sehr rauh wurde. Auch da hatte ich sehr dünn lackiert, mehrere dünne Spritzgänge hintereinander (Abstand viellicht 2-3 Minuten). Ich hatte das Gefühl, dass ich das durch satteren Lackauftrag besser hingekriegt habe.

Irgendwie seltsam - ich hatte nicht das Gefühl, dass zu wenig Material insgesamt drauf ist (ca. 180-200ml abzüglich Spritzverlust je qm)...
 

welaloba

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Manchmal schafft man es an der Stelle bei dem Zustand, das ganze zu schleifen, bis alles eben ist - (ohne durchschleifen) dann neuen Klarlack auftragen.
Raumtemperatur muss stimmen, also nicht zu kalt. Wenn du irgendwo durchschleifst, musst du wohl oder übel erst wieder den Farblack auftragen. Anschl. Klarlack nach Herstellervorgabe,auf richtigen Verdünnungsgrad achten.
Gruß Werner
PS Schleifen wie oben sollte erst nach richtiger Durchtrocknung geschehen, es muss stauben.
 

magmog

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guude,

überlackierte möbeloberflächen, die mit pronto oder ähnlichem "gepflegt" wurden, neigen zur orangenhautbildung. selbst das abwaschen mit verdünnung hilft meistens nicht.

sonst ein anzeichen von zu schneller trocknung bei gleichzeitig zu dickem auftrag.
(die oberfläche zieht an, der untergund später nach und schrumpft dabei).
dünner auftragen-verdünnen-langsam trocknen-verzögerer zusetzen.

zum langsamen trocknen ist wenig luftzug und weniger wärme hilfreich.

zu kalt kann man lacke kaum verarbeiten>>> ausnahme: wasserbasierte materialien.
 

checkalot

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Danke für die Tips!

Es handelte sich hier um neues MDF mit Grundierfolie, gefüllert und geschliffen bis P400.

Die Aussage "zu kalt kann man Lacke kaum verarbeiten" ist sehr interessant. Ich hatte bei den kalten Temperaturen den DD-Lack nämlich extra warmgestellt (ca. 25 Grad), damit er besser verläuft. (wie Justus schreibt: bei Wasserlack hat das sehr geholfen, habe so auch mal einen Acryl-1K-Malerlack gespritzt, das ging sogar recht gut).

Ich meine nämlich, dass die Oberläche bereits nach dem Spritzauftrag so ungleichmäßig war und der Lack dann nicht vernünftig verlaufen ist. D.h. beim nächsten Mal werde ich dem Klarlack noch etwas mehr Verdünnung zugeben und nicht mehr warmstellen. Mal schauen, was dabei rauskommt.
 

magmog

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guude,

natürlich muß klar sein, dass physikalische und chemische prozesse mit abnehmender temperatur langsamer ablaufen oder sogar zum stillstand kommen können.

bei allen wasserbasierten materialien ist natürlich der "weißpunkt" nicht zu unterschreiten. der liegt deutlich über 5°C.
 
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